Warum nach nur vier Jahren und 62.000 km schon wieder ein neues Auto? Was "der Neue" können muss … Die Kandidaten: Citroën Grand C4 Picasso, Nissan Qashqai+2, Opel Zafira und Renault Grand Scénic. Die Entscheidung und warum es dann doch kein Qashqai wurde. Der "Neue": Seat Altea XL 1.8 TSI Sport.

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Warum nach nur vier Jahren und 62.000 km schon wieder ein neues Auto? Was "der Neue" können muss … Die Kandidaten: Citroën Grand C4 Picasso, Nissan Qashqai+2, Opel Zafira und Renault Grand Scénic. Die Entscheidung und warum es dann doch kein Qashqai wurde. Der "Neue": Seat Altea XL 1.8 TSI Sport.

Warum nach nur vier Jahren und 62.000 km schon wieder ein neues Auto?

Sollte ich oder sollte ich nicht? Diese Frage stellte sich mir zum Jahresanfang 2009. Wohl wissend, dass das aktuelle Auto, welches als Neuwagen in den zurückliegenden dreieinviertel Jahren 15(!) mal außerplanmäßig in der Werkstatt war, im kommenden Oktober an den Händler zurückgegeben werden kann (Ballonfinanzierung).

Aber eigentlich war die Entscheidung schon längst gefallen: Zurück an den Händler!

Ich lege großen Wert auf Zuverlässigkeit seitens des Autos und Kundenfreundlichkeit seitens des Händlers. Beides habe ich leider in den zurückliegenden 40 Monaten nicht bekommen. Zu groß erschien mir der Zeitaufwand, um zur Werkstatt zu fahren, dort bei kleineren Problemen zu warten oder aber den Wagen erst am Abend wieder abzuholen.

Zugegeben oftmals hat nur die Elektronik gesponnen und der Bordcomputer zeigte einen Defekt an, der gar keiner war. Aber es muss doch nicht sein, dass auf der Autobahn bei 180 km/h plötzlich die Nachricht erscheint "ABS defekt"! Oder, dass dreimal im Urlaub die Anzeige aufleuchtet "Abgasanlage defekt"! Das hieß dann erst einmal vom Urlaubsort 45 km zum einzigen Händler mit Werkstatt im Umkreis fahren, warten, noch mal warten, dann die Aussage "Wir können nichts feststellen, wahrscheinlich spinnt die Elektronik, beobachten sie das mal", wieder zurück fahren, wieder einen Tag Urlaub weniger!

Dies ist nur ein kleiner Auszug aus der Mängelliste dieses Fahrzeugs. Tut mir leid, aber bei einem Neuwagen darf das meiner Meinung nach nicht passieren. Vor allem nicht so häufig!

Deshalb, und auch weil ich mich bei dieser Marke als Kunde von Anfang an nie richtig wohl gefühlt habe, war die Entscheidung eindeutig: Der Wagen geht zurück!

Was "der Neue" können muss …

Wie bereits erwähnt, steht die Zuverlässigkeit des Wagens für mich an erster Stelle. Dicht gefolgt vom Komfort und dem Kofferraumvolumen, beide ungefähr zu gleichen Teilen. Außerdem wollte ich ein Fahrzeug mit einer erhöhten Sitzposition.

Daraus ergaben sich folgende Kriterien:

  • Benziner mit einer Leistung um die 150 PS
  • Kofferraumvolumen mindestens 450 Liter, ohne dass die Rückbank umgeklappt werden muss
  • Automatische Klimatisierung (K.O.-Kriterium)
  • Radio/CD-Anlage (MP3-fähig und die auch nach etwas klingt)

Nützliche Features wie Airbags, Nebelleuchten, automatisch abblendbarer Innenspiegel und elektrisch einstellbare Außenspiegel werden hier nicht aufgeführt, sie sind für mich eine Selbstverständlichkeit.

Nicht benötigt werden ein tiefer gelegtes Fahrwerk und ein satter Auspuff-Sound. Und weil sich die jährliche Kilometerleistung zwischen 15.000 und 17.000 Kilometern bewegt, kommt ein Dieselfahrzeug für mich eher nicht infrage.

Die Kandidaten

Den Kreis der infrage kommenden Fahrzeuge hatte ich bewusst eingeengt. Ich wollte ihn nur auf eine Handvoll Kandidaten beschränken, damit die Qual der Wahl nicht zu groß wird.

Was den Preis angeht, hatte ich den Bereich um 25.000 Euro festgelegt. Aber letztendlich ging es mir darum, eine vertretbare monatliche Belastung auszuhandeln. Wohl wissend, dass bei den folgenden Kandidaten der Listenpreis inklusive der Sonderausstattung über diesem Niveau liegt (ich wollte mich auf mein Verhandlungsgeschick verlassen), waren folgende Kandidaten in der engeren Auswahl:

  • Citroën Grand C4 Picasso
  • Nissan Qashqai+2
  • Opel Zafira
  • Renault Grand Scénic

Für die kommenden Probefahrten in den Monaten März und April hatte ich mich für folgende "Testkriterien" entschieden: Fahrt im Stadtverkehr sowie auf der Landstrasse und der Autobahn; "Einparktest" bei mir zu Hause; allgemeine Funktionalität wie zum Beispiel lassen sich vorhandene Einzelsitze problemlos und schnell ein- und ausbauen, kann eine vorhandene Rückbank verschoben werden und gibt es ausreichend Ablagemöglichkeiten.

Dies alles setzte natürlich eine etwas längere Probefahrt voraus. Ich musste also auch Händler finden, die bereit waren, mir den Wagen für einen Tag zu überlassen. Das gehörte natürlich auch mit zum Test. Wie flexibel ist der Händler? Konnte doch hier schon die Streu vom Weizen getrennt werden.

Nissan Qashqai+2

Als erster stand der Nissan Qashqai+2 auf meiner Liste. Ihn hatte ich schon seit seiner Markteinführung im Oktober 2008 ins Auge gefasst. Die Probefahrt brachte auch fast nur Positives (soweit man das auf Anhieb feststellen konnte) zu Tage. Lediglich die relativ hohe Ladekante viel negativ auf.

Renault Grand Scénic und Citroën Grand C4 Picasso

Als nächstes betrachteten wir die Fraktion aus Frankreich beim Händler. Das Innenleben des Renaults mochte meine Frau auf Anhieb nun gar nicht leiden und beim Citroën hatte sie so ihre Bedenken mit den großen Glasflächen, der stark nach vorne auslaufenden Panorama-Frontscheibe sowie dem Lenkrad (nur der Lenkradkranz lässt sich drehen) und der halbautomatischen Schaltung.

Der Grand Scénic wurde also aus der Kandidatenliste gestrichen und für den Citroën wurde trotz aller Bedenken eine Probefahrt vereinbart. Diese kam aber nie zu Stande, da meine Frau sich weigerte, den Wagen fahren zu wollen. Was soll’s?!

Opel Zafira

Damit waren die Franzosen aus dem Rennen und der Opel Zafira galt intern eigentlich nur als Notlösung, da er mir vom Innenraum her viel zu bieder ist. Damit war also der Weg für den Qashqai+2 frei, dachte ich jedenfalls.

Die Entscheidung

… und warum es dann doch kein Qashqai wurde

Das erste Angebot des Nissan-Händlers wies einen Preisvorteil von etwa 10% aus (die Abwrackprämie war darin nicht enthalten, weil sie für uns nicht infrage kam).

Mit diesem Angebot wollte und konnte ich mich nicht zufrieden geben, sagte es aber nicht und holte mir zwei weitere Angebote ein. Darunter auch eines für ein Re-Import Auto aus Dänemark. Obwohl unschlagbar günstig im Preis erwies es sich für mich als Flop:

  • Den Zinssatz in Höhe von 7,9% für die Finanzierung empfand ich als viel zu hoch.
  • Die geforderte Restschuldversicherung wollte ich nicht abschließen.
  • Mögliche rechtliche Streitigkeiten mit dem Händler (zum Beispiel Wandlung des Vertrags) wäre nur nach dänischem Recht möglich gewesen und das wollte ich mir dann doch nicht antun.

Nach kurzer Zeit hatte ich aber insgesamt zwei konkrete Angebote vorliegen, die ich nun mit den Händlern final verhandeln wollte. In der ersten Runde hatten beide zunächst ihre Angebote nachgebessert und lagen dabei auf fast gleichem Niveau. Trotzdem war mir das noch nicht genug, denn sie lagen noch immer oberhalb dessen, was ich zahlen wollte.

Ich war aber guter Dinge, als es in die zweite Runde der Verhandlung ging. Hatte ich doch die Vorstellung, dass die Wirtschaftskrise eher mir gelegen kommen sollte, was die "Rabattschlacht" angeht. Aber weit gefehlt: Beide Händler waren nicht bereit, ihr Angebot nochmals nachzubessern, auch nicht unter "Androhung" zur Konkurrenz zu gehen.

Nun war guter Rat teuer, denn ich wollte von meinen Vorgaben keineswegs abgehen. Schicksalhaft erwies sich der Besuch eines befreundeten Ehepaars, die schon seit Jahren einen Seat und aktuell einen "Seat Altea" fahren. Das typische Männergespräch kam natürlich auch auf das Auto, und es dauert nicht lange und ein neuer Kandidat war gefunden!

Der "Neue": Seat Altea XL 1.8 TSI Sport

Die Recherche im Internet war vielversprechend, fand ich doch den geeigneten Typ für mich und der Car-Configurator signalisierte mir, dass meine Preisvorstellung realisierbar sein könnte. Ich besorgte mir kurzfristig das Prospektmaterial bei einem Vertragshändler in unmittelbarer Nähe zu meiner Arbeitsstätte. Das könnte auch von Vorteil sein, falls mal etwas sein sollte.

Nur kurze Zeit später hatte ich dort auch schon einen Termin (allein, ohne meine Frau) und diesmal verfolgte ich eine andere Strategie: Ich sagte klipp und klar, was ich wollte und was ich dafür bereit war zu bezahlen. Die freundliche Verkäuferin rechnete hin und her und dann kam dabei folgendes heraus:

Angebotsdaten
Position Betrag
Seat Altea XL 1.8 TSI Sport, 118 kW 23.190 Euro
Ada Blau Metallic 480 Euro
Integrierte Ablagebox im Dachhimmel 115 Euro
Gepäcktrennnetz 105 Euro
Seat Media System: Navigationssystem und Audioanlage mit acht Lautsprechern 850 Euro
Technologie-Paket: Regensensor und Ultraschall-Einparkhilfe hinten 280 Euro
Winter-Paket: Scheinwerfer-Reinigungsanlage, beheizbare Vordersitze 390 Euro
Überführungskosten 690 Euro
Listenpreis 26.100 Euro
abzüglich Rabatt 2.500 Euro
Zu zahlender Preis 23.600 Euro

Das war’s, was ich wollte! Damit stimmten meine Preisvorstellung und die monatliche Belastung. Doch jetzt kam das dicke Ende: Derzeit stand kein Altea XL für eine Probefahrt zur Verfügung und das Angebot galt nur für diesen Moment. Jetzt war guter Rat teuer! Sollte ich einfach zuschlagen, also die Katze im Sack kaufen? Ich erinnerte mich aber auch an das Gespräch mit meinen Bekannten, die sehr zufrieden mit ihrem Seat Altea sind!

Ich rief meine Frau an, schilderte die Situation, sie war einverstanden und ich unterschrieb den Vertrag. Das war das erste Mal, das ich ein Auto ohne vorherige Probefahrt gekauft habe — wenn das mal gut geht!

Aber in der Zwischenzeit habe ich den Wagen natürlich zur Probe gefahren, quasi im Nachgang. Fazit — alles im grünen Bereich.

Jetzt warte ich auf die Fahrzeugübergabe, die am 17. September sein wird. Von diesem Tag an werde ich meine Eindrücke und Erfahrungen monatlich berichten. Wir alle dürfen gespannt sein …

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