Fahrzeugsuche. Probefahrten. Kaufverhandlungen.

Archiv Opel Meriva
Berichte 2003

Monatsbericht Mai 2003


Sie sind hier: Archiv >> Opel Meriva >> Berichte >> 2003 >> Monatsbericht Mai 2003
Zum nächsten Artikel. Monatsbericht Juni 2003

Fahrzeugsuche. Probefahrten. Kaufverhandlungen.

Am 15.05.2003 bestellte ich bei einem Händler in der Nähe meines Wohnortes meinen Opel Meriva. Warum ich das tat? Ganz einfach weiterlesen …

Gründe für die Entscheidung

Seit Mai 1994 fuhr ich privat und beruflich einen Opel Astra 1.6. Die Zufriedenheit und durch die lange Zeit sicher auch eine gewisse Verbundenheit mit der Marke Opel bewogen mich, auch bei der Suche nach einen neuen Fahrzeug schwerpunktmäßig im Opel-Angebot zu stöbern.

Gleich vorweg: der Meriva ist für mich eine Art Kompromiß — ein sehr guter wie ich hoffe.

Mit meinem Astra habe ich im Jahr 2002 einen kompletten Umzug bewältigt (inklusive Kleiderschränke etc.). Doch habe ich hier zu spüren bekommen, dass ein variableres Auto eine feine Sache wäre.

Zudem hatte ich längst meine Schwäche für Vans entdeckt. Besonders die höhere Sitzposition und die damit verbundene andere Sichtperspektive faszinierten mich.

Als ich von einer Mini-Ausgabe des Zafira aus dem Hause Opel hörte, war das Interesse natürlich sofort geweckt. Das Internet wurde bemüht und ich fand erste Abbildungen des Wagens. Ein wenig war es Liebe auf den ersten Blick.

Als gegen Ende April 2003 der erste Meriva beim Händler stand, mußte ich ihn mir einmal in Natura ansehen. Er war kleiner, als ich dachte, was mich zunächst ein wenig abschreckte. Aber innen war er durchaus mit meinem alten Astra in den gewohnten Maßen um den Fahrersitz herum vergleichbar. So fühlte ich mich sofort zu Hause.

Zwei Probefahrten mußten es dann schon sein. Das Fahrverhalten war untadelig. Der Motor allerdings mit der untersten Motorisierung (1.6l-Motor) recht schwach. Der Wagen wiegt immerhin etwa 1.300 Kilo. Zudem hat er aufgrund seiner Höhe einen größeren Luftwiderstand.

Die hohe Sitzposition gefiel mir ebenfalls sofort, während sie meiner Freundin zunächst gar nicht auffiel, bis wir neben einem Golf hielten und sie auf diesen herunterschauen konnte. Der Meriva, ein kleiner, feiner fahrbarer "Aussichtsturm".

Die Variabilität des Laderaumes war ein weiteres starkes Argument. Ganz leicht klappt man die Sitze um und schon hat man einen kleinen Transporter zur Hand. Wunderbar gelöst — bravo Opel!

Schnell noch einige Testberichte gelesen und dann war der Entschluß gefällt: Nach 220.000 Kilometern würde mein alter Astra verdient und unvergessen in Pension gehen.

Der Kauf des Meriva stützt die Marke Opel und den Standort Deutschland denke ich - zumindest wen viele so denken. Obwohl der Wagen im spanischen Saragossa (wie auch die Corsas dieser Welt) das Licht der Welt erblickt.

Gründe gegen die Konkurrenten

Natürlich habe ich auch einige Konkurrenzprodukte angeschaut:

Renault Scenic

Zum Beispiel den Renault Scenic. Ihn habe ich Mitte 2002 probegefahren und fand den Wagen recht gut gelungen. Er gefiel auf Anhieb vom Fahrverhalten und Nutzwert. Auch der Preis war mit knapp 15.000 Euro zuzüglich Überführung sehr attraktiv. Renault kam mir überdies auch mit Tageszulassungen und großzügigen Rabatten entgegen.

Doch das Äußere fand ich nicht so prickelnd. Eine recht runde Dose ist dieser Scenic. Zu rund für mich. Als Opel-Fahrer gefällt einem französisches Design außen wie innen eher nicht. Und mal ehrlich: Man soll sich doch auch auf Anhieb wohlfühlen — oder?

Opel Zafira

Zugegeben. Wir sind bereits wieder bei meiner Hausmarke angelangt. Doch der Zafira gefiel mir schon seit Jahren sehr. Und so war es nur logisch, mal eine Probefahrt damit zu unternehmen. Ein fabelhaftes Auto.

Ein schickes Design außen wie innen machte ihn auf Anhieb sympathisch. Das Fahrgefühl war auch überzeugend. Der Nutzwert aufgrund des riesigen und sehr gut nutzbaren Innenraumes ansprechend hoch.

Dagegen sprachen nur zwei Dinge: der Preis bei vernünftiger Ausstattung und der Verbrauch. In Zeiten explodierender Benzinpreise (man weiß ja nicht, wo es die nächsten Jahre hingeht …) wollte ich unbedingt deutlich unter 10 Liter Durchschnittsverbrauch liegen. Und der Zafira war dafür eben nicht der richtige.

Weitere Fahrzeuge habe ich mir nicht mehr angesehen, obwohl ich den Chrysler PT Cruiser auch klasse finde … Aber alle diese Wagen lagen außerhalb des finanziellen Rahmens oder interessieren mich einfach nicht. Zudem überlegte ich, ob es nicht doch Corsa, Polo (reicht nicht was kleines?) oder Astra Caravan (ist ja auch praktisch!) sein sollten.

Probefahrt

Die Probefahrten mit dem Meriva — ich brauchte zwei davon — waren wirklich überzeugend. Ein äußerlich schönes Fahrzeug wußte auch im Inneren zu überzeugen.

Bequeme Sitze, ein übersichtliches und schickes Bedienfeld, ansprechendes Innenraumdesign und die lichtgelbe, dezente Instrumentenbeleuchtung schufen eine echte Behaglichkeit. Auch für lange Strecken, die ich häufig zurücklege, würde dieses automobile Sofa mir gute Dienste erweisen.

Die Übersicht nach vorn, hinten und zur Seite ist nahezu tadellos durch Fenster rundum und den Verzicht auf breite C-Säulen. Doch gerade vorn teilt nur ein schmales Fenster die breite A-Säule. Diese ist damit ab und zu im Weg, wenn man als erster vor der Ampel steht. Aber das kann bei anderen Fahrzeugen genau so sein. Kein ernstes Manko glaube ich. Das Lenkrad in Serienausstattung ist Plastik pur. Gewöhnungsbedürftig. Doch der Aufpreis für ein Lederlenkrad scheiterte am Geiz.

Sehr gefällig auch die angebotenen Sitzmuster, von denen ich das Schwarz-blau auch live erleben konnte. Das mußte es einmal werden — unbedingt. Auch wenn man dann die höherwertige "NJOY"-Ausführung nehmen mußte.

Das Fahrverhalten war eigentlich völlig in Ordnung. Bis auf die schwache Motorisierung, die durch Wahl eines 100 PS-Motors ja auch vermeidbar war.

Und beim stärkeren Bremsen der Eindruck, das Fahrzeug ziehe ein wenig zur Seite. Ein Eindruck, den ich in einem Test bestätigt fand. Man riet dort, das mit 525 Euro happige ESP einbauen zu lassen. Ich tat es dann später auch.

Mein Traumwagen war gefunden.

Erfahrungen mit den Händlern vor dem Kauf und Verkaufsverhandlung

Das Kapitel Händler ist ein eher trauriges. Mein bisheriger Händler mußte den Neuwagenverkauf aufgrund Insolvenz leider aufgeben. Es wird nur noch die Werkstatt weiterbetrieben. Ich war fast immer sehr zufrieden. Doch nun mußte ein anderer Händler her!

Da ich den Wagen beruflich nutze, wollte ich die 10% Großabnehmerrabatt über meinen ansonsten eher sparsamen Arbeitgeber gern in Anspruch nehmen. Dieser Rabatt ging ohnehin nur zu Lasten der Firma Opel!

Barzahlung war ebenso vorgesehen. Seit einigen Jahren versuche ich das Konto für die Anschaffung aufzufüllen. Aber das Gehalt eines Staatsbediensteten ist eben eher schmal.

Der zweite Händler in Hildesheim wollte (und mußte ja auch) die 10% wohl geben, sah sich dann aber außerstande, meinen alten Astra in Zahlung zu nehmen. Ein schlechtes Angebot. Immerhin hatte er eine größere Auswahl an Fahrzeugen ausgestellt, sodass ich verschiedene Farben live vor Ort ansehen konnte.

Starsilber oder Ultrablau — soviel war schnell klar. Zudem — und das nagte an meiner Käuferehre — wollte man hier für eine Probefahrt ernsthaft 15 Euro haben, die dann bei Kauf angerechnet würden. So etwas hatte ich bisher noch bei keinem Händler erlebt! Immerhin sollte eine Probefahrt die beste Werbung für ein Auto sein — und für diese auch noch extra bezahlen? Ziemlich dreist! Man wollte hier offenbar nicht verkaufen.

Dann zog es mich nach Bad Salzdetfurt, wo ein sehr freundlicher Verkäufer versuchte, ein faires Angebot zu machen. Es war wirklich fair. Hier konnte man kaufen. Auf jeden Fall. Probefahrt war auch nach Terminabsprache möglich. Kostenlos! Und ein ordentlicher Betrieb war es auch — das wußte ich von einigen zufriedenen Kollegen.

Ein weiterer Händler fand sich im nahen Heersum (gehört zum schönen Ort Holle, der in zauberhafter Landschaft ein Schloß, eine Pyramide und einen Tempel bietet — kein Scherz — A7 Abfahrt Derneburg! Sehenswert!).

Hier erhielt ich ein wirklich kaum schlagbares Angebot. 2000 Euro — so viel hatte der begeisterte TÜV-Prüfer meinem Auto im Februar 2003 noch an Wert attestiert. Und hier sollte ich die tatsächlich noch bekommen. Prima — 100% fair! Zudem meine 10% Rabatt und eine großzügige Abrundung des Kaufpreises noch dazu. Insgesamt machte dieser Händler einen recht ordentlichen Eindruck. Ein Ehepaar führt den Betrieb und kümmert sich rührend um den Interessenten — ehrlich und offen! Probefahrt war auch sofort möglich. Hätte ich dieses Angebot nicht angenommen … Ich mußte einfach nach drei Tagen Bedenkzeit.

Fazit

Auch bei Opel lohnt es sich, die kleinen Händler auf dem Lande anzufahren. Meist sind es ordentlich geführte Familienbetriebe, die beim Kauf gute Preise machen und auch hinterher bei Reparatur und Wartung vorbildlich arbeiten. Auch von dem Heersumer Händler wurde mir dies mehrfach berichtet. Somit gab es keinen Grund der Skepsis.

Allerdings gibt es auch Händler, die gelangweilt reagieren, wenn man zur Preisverhandlung ohne Anzug und Notebook erscheint und offenkundig ein Kunde ist, der weniger als 20 Fahrzeuge ordern wird. Sie nehmen einen nicht recht ernst. Versuche, den Kunden mit wirklich blödsinnigen Argumenten zu überzeugen, gab es auch. Wenn man nach einigen Tagen den Laden betritt und von der Seite begrüßt wird: "Herr Dörner - unterschreiben Sie gleich!", dann ist das ziemlich abschreckend.

Kaufpreis des Fahrzeugs

Listenpreis und tatsächlicher Kaufpreis

Listenpreis Enjoy   15.495 Euro
Lackierung   405 Euro
ESP   525 Euro
Außenspiegel elektrisch beheizt   190 Euro
Klimaanlage, manuell   1.100 Euro
Radio CDR 2005   750 Euro
Zwischensumme Listenpreis   18.475 Euro
Zulassung und Überführung   490 Euro
Gesamtpreis   18.965 Euro
10% Rabatt   - 1.847 Euro
weiterer Rabat   - 630 Euro
Kaufpreis   16.488 Euro
Inzahlungnahme Altfahrzeug   - 2.000 Euro
Endpreis   14.500 Euro
Seite drucken.  Seite drucken  Zum nächsten Artikel. Monatsbericht Juni 2003