Abholung des Cooper Cabrio. Erste Erfahrungen bei einer längeren Fahrt nach Stuttgart, beim Einkauf und mit vier Personen. Kleine Probleme mit Geräuschen, dem Verdeck und der Scheibenwaschdüse. Austausch des Werksradios gegen ein Becker Indianapolis mit MP3 und CD. Winterreifenwahl. Erste optische Veränderungen. Abholung
03.12.2004, Kilometer: 0.
Am 3. Dezember war es endlich soweit. Gespannt fuhren wir zum Händler und da stand er: Langsam schlichen wir um den Kleinen herum und stellten im Nu fest, dass alles wie bestellt vorhanden war. Der extra georderte Schaltknauf in Cordoba beige war schon montiert. Kostet 54 Euro, aber es lag keine Rechnung vor. Wird also wohl ein Willkommensgeschenk des Händlers gewesen sein. Den Cooper-S-Tankdeckel in Chrom bekamen wir leider nicht, da er nicht am Cabrio montiert werden kann. Die Rahmenkonstruktion sei anders als bei der geschlossenen Variante. Daher werden Cooper-S-Cabrios ebenfalls mit dem normalen Tankdeckel geliefert.
Der Verkäufer, Herr Werner, ist wirklich ein total netter und sympathischer Mensch. Ich gehe davon aus, dass wir auch nach dem Kauf bei ihm gut aufgehoben sind. Er erzählte noch, dass ihm bei der Durchsicht des Autos Zweifel bezüglich des Radios kamen. Wir hatten insgesamt eine recht hochwertige Ausstattung bestellt, aber nur das billigste Cassettenradio. Er vermutete schon einen Fehler bei der Bestellungsbearbeitung. Letztlich war doch alles okay, denn wir wollten das Radio ja schnell austauschen. Mit dem günstigsten Radio ist aber schon die komplette Verkabelung vorhanden, was beim Umbau Kosten spart.
Der erste Blick auf unseren Kleinen.
Herr Werner beim Pressetermin der Schlüsselübergabe.
Bei der ersten Fahrt irritierte mich die Frontscheibenheizung mit den schmalen senkrechten Heizdrähten. Hoffentlich kann ich mich daran gewöhnen.
Laut Bedienungsanleitung wird eine Einfahrzeit von 2.000 Kilometern mit maximal 4.500 U/Min empfohlen. Das heißt erst mal ohne Vollgas — wird schwer, aber ich versuche, mich daran zu halten.
Erste Erfahrungen
Erste längere Fahrt nach Stuttgart
11./12.12.2004.
Am 11. und 12. Dezember stand die erste große Fahrt nach Stuttgart an. Das Auto lief prima und machte eine Menge Spaß. Man spürte zwar die Bodenwellen deutlicher als in einer komfortablen Limousine, aber es war nicht nervig. Dafür ist die Lenkung viel direkter. Die Innenraumgeräusche sind auch bei größerer Geschwindigkeit sehr erträglich. Am Anfang ist nur etwas irritierend, dass man von hinten sich nähernde Fahrzeuge viel deutlicher hört als in einem Fahrzeug mit festem Dach.
Die breiten Stege des Verdecks neben der Heckscheibe schränken die Sicht nach hinten deutlich ein, ebenso wie der Überrollbügel mit den Kopfstützen. Insgesamt musste ich mich beim Spurwechsel und beim Abbiegen mehr konzentrieren und genauer hinschauen. Wenn ich nicht auf die Scheibenheizung achtete, bemerkte ich sie auch nicht.
Der Durchschnittsverbrauch lag bei 9,0 l/100 km und die Durchschnittsgeschwindigkeit 110 km/h. Nach der Fahrt war die Reinigungsflüssigkeit für die Scheibenwischer alle. Vielleicht wurde es ab Werk nicht 100% gefüllt (wie bei Tintenpatronen für Drucker)? Oder haben wir auf der Autobahn soviel verbraucht? Egal, bei ATU zweimal 2 l Fertiggemisch für je 3,95 Euro gekauft und Scheiben-/Scheinwerferbehälter aufgefüllt.
Einkauf
Der erste größere Einkauf mit dem Mini. Nach Umklappen der Rücksitze ist genug Platz vorhanden. Die Aufsteller für den Verdeckrahmen sind an sich praktisch, weil die Ladeöffnung deutlich größer wird. Leider ragen sie beim Betätigen weit in den Kofferraum hinein, sodass sie oft mit Ladung kollidieren. Die Beleuchtung im Kofferraum ist allerdings funzelig. Die Lampe ist an der linken Wand angebracht. Wenn dort eine Kiste oder Gepäck steht, sieht man bei Dunkelheit überhaupt nichts mehr.
Vier Personen
Am 4. Advent stand eine Spritztour nach Steinhude an: hin und zurück mit vier Personen — bei Schneeregen. Der Regensensor ist wirklich gut. Aufgrund des Wetters wechselten nur die Insassen die Plätze, dabei bemerkten wir, dass es an der Fahrerseite bei offener Tür in den Innenraum tropft, dort muss die Türdichtung am Verdeckrahmen kontrolliert werden. Der Selbsttest auf der Rücksitzbank ergab: es ist etwas ungewohnt zu sitzen, weil die Lehnen sehr steil stehen. Bei längeren Fahrten mit mehr als zwei Personen sollten die hinten Sitzenden ein Kissen in den Rücken legen.
Kleine Probleme
Knistern/Quietschen
Bei fast allen Touren stellte ich ein Klapper-/Knistergeräusch aus der oberen Mitte des Armaturenbretts fest. Es ist nicht sehr laut, und nur sporadisch, aber doch irgendwie störend. Dies muss beobachtet werden, ist eventuell ein Fall für den nächsten (ersten) Werkstattbesuch.
Von hinten war bei der Fahrt über unebene Fahrbahn ein komisches Quietschgeräusch wahrzunehmen. Nach kurzem Begutachten stellt sich die Transportkiste im Kofferraum als Übeltäter heraus. Nach diversem Wackeln daran schien es besser zu sein. Allerdings nervte das Geräusch dann doch zu sehr, sodass bei Walmart zwei kleine Faltboxen für zusammen etwa 6 Euro gekauft werden. Die passen wunderbar nebeneinander in den Kofferraum und sind deutlich günstiger als die Boxen aus dem Mini-Lifestyle-Shop.
Verdeck
Cabrio-Wetter ist zwar im Dezember nicht, dennoch riskierte ich einen kleinen Test des Verdecks bei stehendem Motor. Auf — okay. Zu — blieb es hängen, als die Träger versuchten, im Rahmen der Windschutzscheibe einzuhaken. Auf der Fahrerseite hatten sich die Teilstücke des Trägers verkantet. Leichtes Herzklopfen und ein besorgter Blick zum grauen Himmel. Ein Druck auf die Tasten bewegte zunächst gar nichts. Nach Zündung aus/an ließ sich das Verdeck wieder zurück klappen und dann sauber schließen. Der nächste komplette Zyklus lief ohne Probleme. Vielleicht sollte man grundsätzlich den Motor anhaben, wenn das Verdeck bewegt wird — und Sonne sollte halt auch scheinen
Scheibenwaschdüse
Auf der Stuttgartfahrt musste ich wetterbedingt oft die Scheibenwaschanlage betätigen und dabei fiel auf, dass die rechte Waschdüse auf der Fahrerseite bei Geschwindigkeiten größer 120 km/h nicht mehr die Scheibe erreicht. Dadurch bleibt ein breiter Schmierstreifen stehen und behindert die Sicht. Im Stand ist alles okay. Vielleicht kann die Düse nachjustiert werden.
Zubehör
Radio/Navi
In der ausgelieferten Variante hatte ich mich für die einfachste Ausstattung, das Casettenradio Wave entschieden, damit unter anderem die Kabel bereits gelegt sind. Der Einbau eines Navigationsradios war eh schon geplant.
Nach ausführlicher Beratung und Probehören bei der Firma Car & Audio in Hannover habe ich mich für folgende Ausstattung entschieden:
- Navigationsradio Becker Indianapolis mit MP3-CD-Funktion
- 4-Kanal-Endstufe Audison SRx4, 4x60 Watt/4 Ohm
- Frontlautsprecher Hertz HSK 165 2-Wege-System
- Hecklautsprecher Hertz HCX 165 2-Wege-Coax-System
Das Radio passt mit seiner schlichten, klaren Optik gut zum Retro-Design des Minis. Außerdem ist die Bedienung und die Navigationsanzeige simpel und klar verständlich. Als Displayfarben kamen Orange und Rot infrage, wobei keine die Beleuchtungsfarbe des Mini genau trifft. Ich habe mich für Orange entschieden, weil es den besseren Kontrast bietet.
Nach dem Einbau bei Car & Audio war ich zu etwa 80% zufrieden. Mir fiel eine Resonanz im Übergang Bass/Grundton und ein etwas scharfer Präsenzbereich auf. Das System kann aber richtig laut werden und zeigt eine saubere Auflösung. Das Potenzial ist also vorhanden. Die Endstufe wurde im Werkzeugfach des Kofferraums montiert. Das Werkzeug muss daher woanders gelagert werden. Die GPS-Antenne sitzt rechts unter dem Armaturenbrett. Dort befinden sich keine Heizdrähte in der Frontscheibe. Der Satellitenempfang ist gut.
Das Becker Indianapolis passt gut zum Mini-Design.
Nach dem Studium der Lautsprecheranleitung wusste ich, dass der Hochtonpegel des Frontsystems an der Weiche auf +2/0/-2dB eingestellt werden kann. Der Händler sagte auf Nachfrage, dass er links 0, rechts +2dB eingestellt hat, um die Entfernung zum Fahrerohr auszugleichen. Dies machte mir Hoffnung, dass durch Einstellung auf -2dB auf beiden Seiten die Schärfe reduziert werden kann.
Der erste Test des Navi-Systems bestand in der Fahrt zur Hochzeit eines Kollegen. Die Hinfahrt war okay. Bei der Rückfahrt trat leichte Verwirrung auf, teilweise kam es zu Off-Road-Anzeigen. War der Ort vielleicht zu klein? Ansonsten zeigte sich aber eine einwandfreie Funktion. Das Radio spielt MP3-CDs ohne Probleme. Meine komplette CD-Sammlung als MP3 passt auf 10 CDs und liegt jetzt im Auto. Sehr schön.
Nach längerem Hören bekannter CDs wurde immer klarer, dass ich am Klang noch etwas Finetuning machen will. Der Händler empfahl einen Alpine digitalen Audio-Prozessor mit sehr vielen Features (31-Band-EQ, parametrischer EQ, Laufzeitkorrektur, Dolby-Digital-Eingang …). Dieser ist mir mit 800 Euro aber zu teuer. Eine Internetrecherche brachte Alternativen zu Tage (von Audio-System, Xetec und Alto), die preislich bei 200 bis 250 Euro liegen, also wesentlich interessanter. Ich bin hoffnungsvoll, dass mit sparsamer Korrektur das Audio-System meiner Vorstellung sehr gut entspricht.
Winterräder
Schon bei der Abholung des Wagens fragten wir beim Mini-Händler nach Winterrädern. Die interessanten Varianten von BMW lagen aber alle bei etwa 1.200 Euro, was uns zu teuer war. Nach Preisanfragen im Internet und bei ATU entschieden wir uns für ein Angebot des örtlichen Reifenhändlers (Peters Reifenservice): Winterreifen Dunlop 195/55R16 mit Notlaufeigenschaften auf Alufelge 7,5x16. Mit Montage lagen die Kosten bei 900 Euro zuzüglich TÜV-Eintragung für 33,40 Euro und einmalig 15 Euro für die Einlagerung. Die Reifengröße haben wir so gewählt wie die Sommerreifen, damit das Fahrverhalten möglichst ähnlich ist.
Winterräder im Wintereinsatz.
Styling
Natürlich war ein bisschen Styling geplant, wie schon im vorherigen Bericht angekündigt.
Blinkerlampen
Die im Internet ersteigerten verchromten Blinkerlampen passen nicht in die vorderen Blinkerleuchten, da sie einen anderen Sockel haben (gerade Zapfenanordnung statt benötigter versetzter Anordnung). Daher kaufte ich bei ATU Philips-SilverLine-Lampen für vorne (20 Euro das Paar!). Die Optik hat aber auf jeden Fall gewonnen. Außerdem tauschte ich die bereits bestellten Seitenblinker-Kappen aus (weiß statt gelb).
Standlichtlampen
Die serienmäßigen Standlichtlampen vorne wirken im Vergleich zu den Xenonscheinwerfer sehr gelb. Daher kaufte ich bei ATU Standlichtlampen Philips BlueVision Ultra für 6,95 Euro das Paar. Dies sind ebenfalls Glühlampen (LEDs als Austausch sind wohl in Deutschland (noch) nicht zugelassen). Der Glaskörper ist blau eingefärbt, sodass sich eine höhere Farbtemperatur ergibt. Sie passen wesentlich besser zum Xenonlicht.
Rückleuchten
Als Vorbereitung für den Rückleuchtentausch bat ich bei der Abholung des Autos den Verkäufer um einen Rückfahrscheinwerfer als Ersatzteil, da dieser die serienmäßige Nebelschlussleuchte in der Stoßstange ersetzen muss. Das Teil wurde freundlicherweise auf Kosten des Hauses vom Verkäufer bezahlt. Ein kurzer Blick in den Kofferraum zeigte, dass es im Bereich der Rückleuchten recht eng zugeht. Außerdem brauche ich wahrscheinlich noch andere Lampenträger, da die vorhandenen Rückleuchten anders konstruiert sind.
Fazit
Er macht einfach einen Riesenspaß, der Kleine! Die kleinen und größeren Macken verzeiht man ihm großzügig. Überall erzeugt er positive Reaktionen (—och, ist der süß—). Wir freuen uns auf den kommenden Frühling und Sommer, wo die Vorzüge der Entscheidung für ein Cabrio erst richtig zu Geltung kommen.
Recht schnell waren die ersten 2.000 km erreicht, sodass jetzt auch ein bisschen zügiger gefahren werden kann.
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