Keine unplanmäßigen Werkstattaufenthalte. Camping auf Sardinien. Keine unplanmäßigen Werkstattaufenthalte.
Kilometer: 11.500.
Zunächst wieder die wichtigste Nachricht des Monats: Substanzielle Probleme, die einen Werkstattbesuch erzwungen hätten, gab es erneut keine (Mal sehen wann mein Bedürfnis nachlässt, das extra zu betonen).
Trotzdem ist das Fahrzeug nach wie vor nicht mängelfrei:
- Der Fahrersitz quietscht inzwischen bei jeder Fahrt.
- Elektrische Fensterheber quietschen auf beiden Seiten.
- Sporadisch auftretendes Klappern im unteren Randbereich der Windschutzscheibe (vorderes Armaturenbrett).
- Das Radio 6000 CD, das gleichzeitig die einzige Uhr im Fahrzeug ist, stellt sich gelegentlich ohne erkennbaren Grund auf "0:00" zurück. Ferner sind mit der Fernbedienung am Lenkrad nur noch zwei gespeicherte Sender abrufbar, die anderen erreicht man nur durch den Sendersuchlauf oder direkt am Radio.
- Die Heckklappe mag nicht längere Zeit offen stehen: danach ist sie nur mit hohem Kraftaufwand und unter Quietschen wieder zu schließen.
Ein Werkstatt-Termin für diese Mängel ist für Mitte Oktober geplant, wenn auch die Winterreifen montiert werden. Dazu später mehr.
Sardinien 2004, zwei mal über 800 Kilometer. Nonstop.
Seit dem letzten Monatsbericht hat der C-MAX weitere 4.800 km hinter sich gebracht. Den weitaus größten Teil davon (2.750 km)auf einer Urlaubsreise nach und durch Sardinien.
Die beiden "nonstop" Strecken Stuttgart-Livorno und Genua-Stuttgart, die wir zwar mit Fahrerwechsel aber ohne größere Pausen gefahren sind, haben jeden Zweifel an der Langstreckentauglichkeit der C-MAX endgültig zerstreut: Der Fahrkomfort für Fahrer und Beifahrer ist hervorragend, der Motor ist leise und läuft weiterhin störungsfrei, Windgeräusche sind bei Reisegeschwindigkeiten um 140 km/h zu vernachlässigen. Besonders hervorzuheben ist, dass der Wagen äußerst ermüdungsfrei zu fahren ist. Dieser Effekt ist sicherlich auch der aufrechten und leicht erhöhten Sitzposition zuzuschreiben. Die Ausformung und Polsterung der Sitze erwies sich in Verbindung mit der Wirbelsäulenstütze auf Fahrer- und Beifahrerseite (Extra) als echter "Rückenschmeichler". Auch die Sportsitze des Alfa 147 waren da nicht besser.
Neues Klappergeräusch
Neu — und bislang nur auf solchen Langstrecken — aufgetreten ist ein Klappergeräusch am unteren Scheibenrand der Windschutzscheibe oder aus dem vordersten Armaturenbrettbereich. Es tritt in Abhängigkeit vom Fahrbahnbelag und -zustand als Zittern und Knacken auf. Ich tippe daher auf thermische Längenänderungen des Instrumententrägers oder der Scheibe.
Leider (?) tritt der Mangel bisher erst nach langer Fahrzeit auf. Dadurch wird es sehr schwer, der Sache auf Gewährleistungsebene nachgehen zu lassen.
Serpentinen und Schotterpisten
Sardinien kann einem Auto einiges abverlangen. Ohne Rücksitze aber dafür bis zur Fensterkante beladen, konnte das Fahrwerk auf engen Berg- und Küstensträßchen zeigen, was in ihm steckt. Ergebnis: auch mit reichlich Ballast und deswegen erhöhten Reifendruck bleibt der C-MAX ein jederzeit spielerisch beherrschbares Auto und vermittelt stets das Gefühl hoher Sicherheitsreserven. Auch auf sehr unebenem Gelände (enge abschüssige Campingplätze, entlegene Schotterpisten oder steile felsige Strandzufahrten) gab es keinerlei Probleme mit der Traktion oder mit aufsitzenden Bauteilen. Bei einer Messung (im unbeladenen Zustand) hatte ich zuvor eine Bodenfreiheit von etwa 15 cm unter dem Motor ermittelt. Im Bereich der Hinterachse ist es noch mehr. Die geringen Überhänge vorn und hinten tun ein Übriges für den Böschungswinkel. Es ist wohl kein Zufall, dass der nächste Landrover Freelander auf der C-MAX-Baugruppe aufbaut und seine Komponenten derzeit in einem modifizierten C-MAX erprobt werden.
Sardinien Barbágia Seúlo.
C-MAX als "Camp-Mobil"
Platz im Überfluss ist das Fazit zur Urlaubstauglichkeit. Bei demontierten Rücksitzen und nach vorn geschobenen Vordersitzen ergibt sich eine ebene Ladefläche von fast 1,90m Länge. Einen Schlechtwettertag (Tröpfelregen bei 25° C)haben wir bei offener Kofferraumklappe im Auto liegend verbracht. Leider resultiert aus diesem Versuch nun auch die Erfahrung, dass die Kofferraumtür es nicht mag, stundenlang geöffnet zu sein. Anschließend lässt sie sich nur sehr schwergängig und unter Quietschen wieder schließen.
Wieder ein Punkt, mit dem man es hinsichtlich der Gewährleistung nicht leicht haben wird.
Im Supramonte auf 1000 m.ü.NN.
Verbrauch
Da mir mein Urlaub zum Erbsenzählen zu schade war, kann ich den Durchschnittsverbrauch diesmal nur gemäß der Anzeige des Bordcomputers nennen: Über die volle Distanz aus zweimal 800 km Langstrecke und 1.150 km "Schotter und Serpentinen" verbrauchte der C-MAX demnach durchschnittlich 5,9 l/100 km. Ich gehe nach den bisherigen Erfahrungen davon aus, dass es etwa echte 5,75 waren. Klasse.
Garantieverlängerung
Zurück im "echten Leben" stand nun die Entscheidung an, wie lange der C-MAX gefahren werden soll. Nach der mittlerweile bis auf Kleinkram doch recht umfassenden Rehabilitation wurde beschlossen, dass wir den Langzeittest zunächst mal auf etwa drei Jahre ausdehnen werden. Um jedoch nicht noch Mal vom turbulenten Start (Stichwort Motortausch) eingeholt zu werden, habe ich heute einen "FordProtect Garantieschutzbrief plus" für das dritte und vierte Jahr bis 80.000 km (ich hoffe das reicht) abgeschlossen. Kostenpunkt: 555 Euro brutto. Das tut zwar weh, gibt aber ein gutes Gefühl.
Winterräder
Ebenfalls ein gutes Gefühl verspricht man sich von der rechtzeitigen Montage von Winterrädern etwa Mitte Oktober. Leider hat Ford davor jedoch ein großes Fragezeichen gesetzt.
Gemäß Fahrzeugschein und Verkaufsprospekten kann ein C-MAX 1.6 TDCI nur auf 16-Zoll-Felgen 205/55R16 86Q M+S durch den Winter rollen. Leider kosten alle Reifen dieser Dimension, die von Stiftung Warentest als "gut" eingestuft werden bis auf eine Ausnahme 100 bis 175 Euro. Pro Stück. Ohne Felge.
Durch einen Wechsel auf das Format 195/65R15 könnte man da leicht 200 Euro sparen. Leider sind die Aussagen von Ford in diesem Punkt jedoch derzeit sehr unklar. Es existiert sowohl eine "Übereinstimmungserklärung" in der dieses Felgenformat für die Dieselmodelle ausdrücklich ausgeschlossen wird, als auch ein genau gegensätzliches Papier. Da heißt es leider noch auf Klärung aus Köln zu hoffen und auf den Anruf der Werkstatt zu warten.
Bremsstaub
In jedem Fall erhalten die Winterräder Stahlfelgen. Die sommerlichen Alufelgen zeigen überdeutlich, welches Gewicht die Bremsanlage zu bewältigen hat. Die Formgebung der originalen Ford-Felgen begünstigt dabei offenbar die Ablagerung des aggressiven Bremsstaubs. Alle 200 bis 300 Kilometer sind die Felgen gleichmäßig geschwärzt und es wird höchste Zeit, den Staub zu entfernen. Er kann sonst unter ungünstigen Bedingungen die Oberfläche der Felge dauerhaft angreifen. Sehr gespannt bin ich unter diesen Umständen auf die Lebensdauer der Bremsbeläge und -scheiben.
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