Liegengeblieben. Saftlos. Sommerreifen. Ende und Anfang. Epilog. Liegengeblieben I
Wir waren über Ostern in Berlin und hatten gerade einen Ausflug mit der Familie gemacht, als unser C5 liegenblieb. Das ist sehr wörtlich zu nehmen, denn die Hydraulikpumpe für das Fahrwerk hatte sich verabschiedet und das Auto blieb ohne Federung sprichwörtlich auf der Straße liegen. Der Motor lief zwar noch und ich konnte mit dem Restdruck im System zur nächsten Werkstatt fahren, aber alle anderen Passagiere durften ein Taxi nach Hause nehmen.
Die Werkstatt war zwar etwas umständlich, ich musste erst einen Termin für einen Termin machen, aber am nächsten Tag machte sich sofort jemand an die Behebung des Schadens. Das Kabel von der Pumpe zum Sicherungskasten war defekt, die Werkstatt verlegte ein neues Kabel plus eine Sicherung und schon erhob sich das Auto wieder und wir konnten die Rückreise nach Hause antreten. Die Werkstatt freute sich über 160 Euro in der Kasse.
Liegengeblieben II
Unterwegs auf der Autobahn gab die Pumpe wieder den Geist auf, die Federung wurde härter und härter. Mit letztem Restdruck erreichten wir einen Autohof, dann lag unser C5 wieder auf der Straße. Nachdem ich meinen Blutdruck wieder unter Kontrolle hatte, wurden die Optionen Bahn, Hotel und ADAC durchgesprochen. Zum Glück habe ich noch einmal kurz unter die Motorhaube geschaut und siehe da, die von der Werkstatt verbaute 20 A-Sicherung war durchgebrannt. Nach Austausch der Sicherung ging es mit einem mulmigen Gefühl wieder auf die Autobahn und ab nach Hause.
Unterwegs haben wir beschlossen, das dieser C5 bei uns keine Zukunft haben wird, denn ich bin beruflich auf ein absolut zuverlässiges Auto angewiesen und meine Frau möchte mit unserem Zwerg auch nicht irgendwo in der Prärie stehen bleiben. Schade, denn eigentlich wollten wir das Auto noch eine Weile fahren und sind bisher sehr zufrieden mit Komfort, Fahrleistung und Raumgefühl.
Saftlos
Man ahnt es schon, der Sicherungswechsel hat das Problem nur kurz verschoben und richtig, in den nächsten Tagen habe ich sukzessive zwei Packungen Sicherungen verbraucht, um die Pumpe zur Mitarbeit zu bewegen. Dann habe ich es endlich geschafft, in die Werkstatt zu fahren. Die staunte nicht schlecht, als ich von meinen Sicherungs-Wechsel-Orgien erzählte, denn die 20 A bzw. 30 A-Sicherung sei auf jeden Fall viel zu klein für die Hydraulikpumpe. Bei der Fehlersuche fand die Werkstatt dann eine Bastellösung, die einer Hinterhofwerkstatt in Südkirgistan unwürdig gewesen wäre.
Die Bastellösung der Berliner Werkstatt. Das Ersatzkabel ist einfach nur um das alte Kabel herumgewickelt.
Das Foto zeigt die Verbindung zwischen Originalkabel und dem neuen Kabel, im Hintergrund die Sicherung. Ja, das Originalkabel ist deutlich dicker und das neue Kabel ist einfach nur um das alte Kabel herumgewickelt. Das Originalkabel für die Hydraulikpumpe war mit einer 40 A-Sicherung abgesichert, anstatt der lausigen 20 A-Sicherung, die die Berliner Werkstatt verbaut hatte.
Des Rätsels Lösung war übrigens der vergammelte Masse-Kontakt der Hydraulikpumpe, damit hat die Pumpe immer viel zu viel Strom gezogen. Jetzt hat unser C5 für 130 Euro ein neues Kabel, sauber verlegt und vorschriftsmäßig abgesichert.
Sommerreifen
Langsam wurde es Zeit für den alljährlichen Reifenwechsel, die alten Bridgestone-Reifen waren hinüber und ich habe mich diesmal für Michelin Energy Saver 205/65 R 15 94H entschieden (4x100 Euro). Die Erstausrüster-Reifen auf unserem C5 waren doch die Besten, die Experimente sind beendet. Die Werkstatt hat den kompletten Reifenwechsel für 100 Euro durchgeführt.
Der C5I-Langzeittest ist tot
Ein paar Tage später bekam ich eine Email von einem Langzeittest-Leser, der sich einen gebrauchten C5 kaufen wollte und um Rat fragte. Ich habe ihm kurzentschlossen unseren roten Kombi angeboten, wir haben uns getroffen, Thomas ist probegefahren und hat ihn gekauft. Kurz vorher hat unser Auto noch schlechte Manieren bewiesen, die Klimaanlage gab ihren Geist auf, das haben wir über den Kaufpreis geklärt.
Es lebe der C5-I-Langzeittest
Eine der Optionen für den Verkauf war die Weiterführung des Langzeittests, denn eigentlich ist unser C5 noch prima in Schuss und ich gehe davon aus, dass das Auto noch ein langes Leben haben wird. Der Käufer unseres C5 hat sich bereiterklärt, den Test weiterzuführen, der nächste Bericht wird schon aus seiner Feder stammen.
Epilog
Der Nachfolger unseres roten C5 I wird ein C5 II werden, so wie ihn mein Langzeittest-Kollege [Der Langzeittest steht leider nicht mehr zur Verfügung] fährt. Ich bin drei C5 probegefahren, zwei C5 II mit jeweils dem kleinen und dem großen Diesel und einen C5 III mit dem kleinen Diesel. Klarer Favorit ist der C5 II mit dem Biturbo-Diesel. Das beste Fahrwerk hatte allerdings der C5 III, aber Citroën hat das Auto offensichtlich als Sportkombi konzipiert, dabei ist der Nutzwert als Familienlaster etwas auf der Strecke geblieben.
Und ganz zum Schluss noch die Dankesrede: Danke an die "Hintermänner" des Langzeittest. Ich durfte mit unserem Auto fahren, sie mussten Server konfigurieren und Testberichte korrigieren.
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