Ein Nachfolger für den VW Touran wird gesucht. Ein Kandidat macht sich gut in den Vorstellungsgesprächen, patzt jedoch bei den finanziellen Vorstellungen. Ein anderer zeigt sich hier sehr entgegenkommend, erfüllt aber letztlich doch nicht alle Anforderungen. Doch dann kommt unverhofft der Underdog und mischt das Establishment auf.

Ein neues Auto soll her

Der amtierende Meister: VW Touran

VW Touran auf einem Campingplatz am Gardasee.

Nach dem Ende der Abwrackprämienzeit sollten ja langsam auch die Händler wieder Interesse am Verkaufen haben und wir begannen die Suche nach einem Nachfolger.

Kandidat: VW Caddy

Durch Berichte über sehr attraktive Angebote aufmerksam geworden, warfen wir einen Blick auf den VW Caddy Life. Scheinbar der wahre "Volks-Touran", denn vieles, besonders im Innenraum ist sehr ähnlich, die Front ist fast identisch und preislich deutlich attraktiver.

Eigentlich war die Wahl schon getroffen und wir begannen, nach konkreten Angeboten zu suchen. Dabei fiel schnell auf, dass das Angebot an Jahreswagen sehr dünn und der Preis derselben ebenso wie der der jüngeren Gebrauchten erstaunlich hoch ist. Parallel sieht man immer mehr Caddies auf der Straße, scheinbar ein Modell, dass von der Abwrackprämie profitiert hat.

Besuche bei Händlern stellten sich auch als zum Teil nervig dar, da der Caddy von der VW-Nutzfahrzeugsparte verkauft wird und daher bisweilen nur in den "Nutzfahrzeugzentren" erhältlich ist. Die dort angebotenen Fahrzeuge (Jahres- und Vorführwagen) waren mager ausgestattet, zum Teil nicht mal mit Klimaanlage und sollten dennoch selten unter 16.000 Euro kosten. Die Zeit der günstigen Caddy-Angebote schien vorbei zu sein.

Auch bei den Internetanzeigen war kaum etwas dabei, was uns gefiel. Erschreckend viele hatten nur den 80 PS Motor und keine linke Schiebetür, für uns kein Weg. Auch Re-Import scheint nicht besonders attraktiv für dieses Fahrzeug.

Kandidat: Skoda Oktavia

Der Octavia hat mir schon immer sehr gut gefallen. Zwar kein Minivan aber viel VW für vernünftiges Geld und ein tolles Design.

Angelockt von sehr guten Angeboten im Internet spielte ich mit diversen Konfiguratoren, besonders auf Seiten von Reimporteuren. Der neue 1.4 TSI Motor hatte es mir auch angetan: Fahrleistungen fast wie ein Diesel, Laufruhe und finanzielle Vorteile des Benziners.

Für 17.000 Euro hätte es tolle Neuwagen gegeben.

Im Endeffekt hat meine Frau dann ein Veto eingelegt: Außenmaße größer als der Touran und Platzangebot innen deutlich geringer, auch durch die schräge Heckscheibe des Kombis. Wenn ich an unsere Urlaube denke und was wir immer alles mitschleppen, kann ich mich diesem Argument nicht verschließen. Und die Garage hätte wohl auch Probleme gemacht, nachdem wir auch unsere Fahrräder und so weiter dort noch unterbringen müssen.

Was wird es denn nun?

Ich konzentrierte mich dann auf die Konkurrenten des Touran, also Renault Megane Scénic, Opel Zafira und Citroën C4 Grand Picasso.

Der Zafira gefällt mir nicht besonders und ist auch nicht gerade ein Schnäppchen. Der neue Scénic ist auch schön und preislich günstiger als der Zafira aber immer noch kein Schnäppchen.

Der C4 hätte es mir dann wirklich angetan, das Design ist genial, die Ausstattung toll (das Sechsganggetriebe mit Schaltpaddels alleine hat mich schon überzeugt). Leider gibt es den C4 aber auch nicht umsonst …

Beim Rumklicken auf der Citroën-Homepage bin ich dann über den Berlingo gestolpert, den ich davor (warum auch immer) gar nicht auf dem Radar hatte. Das Design hat mir gut gefallen, die bullige Front und der attraktive Innenraum sahen interessant aus. Der Listenpreis war zwar nicht ohne, aber im Internet bot sich schon ein ganz anderes Bild der Straßenpreise!

Der Berlingo hat nahezu identische Außenmaße wie der Touran, also kompatibel zu Garage und ein ähnliches Platzangebot.

Die Entscheidung war also so gut wie getroffen, jetzt hieß es Probefahren und Angebote vergleichen.