Planung der Urlaubsfahrt. Beladen und Sitzausbau. Fahren bis Rostock, Fähre, Fahren in Schweden. Tagfahrlicht in Schweden. Die Rückfahrt.

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Planung der Urlaubsfahrt. Beladen und Sitzausbau. Fahren bis Rostock, Fähre, Fahren in Schweden. Tagfahrlicht in Schweden. Die Rückfahrt.

Berlingo vor der Fähre. Planung der Urlaubsfahrt

Kilometer: 5.200.

Im Sommer steht bei den meisten Leuten ja der Urlaub an — so auch bei uns. Da wir Naturliebhaber und Paddler sind, fahren wir sehr gern nach Schweden. Dort gibt es viel freie Landschaft, zahlreiche paddelbare Seen, sehr nette Leute, und es ist nicht zu heiß. Da wir zwei kleine Kinder haben, wollten wir ziemlich weit im Süden von Schweden bleiben, um die Geduld unserer Kinder nicht durch eine allzu lange Autofahrt zu strapazieren. Außerdem wollten wir diesmal in ein Ferienhaus ziehen, statt mit Zelt im Boot jeden Tag weiterzufahren.

Ich hatte also ein Ferienhaus am See Åsnen gemietet, von dort wollten wir dann Tagestouren mit dem Boot machen, oder wandern, baden, Gegend ansehen und so weiter. Am 2. August sollte es losgehen, am 21. August wollten wir wieder zu Hause sein.

Beladen

Am Anfang einer Urlaubsfahrt steht (neben der Planung) das Packen. Was muss alles mit? Zuallererst das Boot, ein faltbares Kanu "Ally" von Bergans. Daneben eine richtig große Reisetasche für meine Frau und die Kinder, ein Koffer für mich, einige wasserdichte Säcke mit weiteren Klamotten, Schwimmwesten für uns und die Kinder, Spielzeug, Bücher, meine Mandola, eine Küchenkiste (wir kaufen zwar prinzipiell alle Lebensmittel vor Ort, aber die ersten Tage müssen ja überbrückt werden, und Dinge wie z.B. Gewürze nehmen wir mit), Jacken, Schuhe, Rucksäcke, eine Kindertrage, Kuscheltiere, Windeln und das Töpfchen für den Jüngsten. Ein ganz schöner Haufen an Gepäck.

Gepäck vor dem Einladen.
Gepäck vor dem Einladen.

Zum Stauen baute ich zuerst wieder den mittleren Sitz aus und das Gepäcktrennnetz ein. In die Lücke zwischen den Sitzen passt genau das Faltboot, und zu meinem Erstaunen lässt es sich so weit vor schieben, dass der Kofferraum nach dem Einladen des Bootes noch komplett frei ist! Somit ließ sich der Rest des Gepäcks relativ locker einschichten. Dachte ich, dass die Staukapazität des Berlingo bei dieser Fahrt ausgereizt würde, so hatte ich mich geirrt.

Boot zwischen den Sitzen durchgeschoben.
Boot zwischen den Sitzen durchgeschoben.

Übrigens passen die Paddel ganz einfach quer auf die Hutablage. Das war bei meinem Peugeot nicht der Fall, dort musste ich sie immer diagonal hineinstellen, weil die Breite nicht ausreichte.

Gepäck eingeladen.
Gepäck eingeladen.

Sitzausbau — Fehler in der Betriebsanleitung

Noch eine Anmerkung zum Ausbau der Einzelsitze. Die Betriebsanleitung ist hierfür nicht ganz korrekt! Die Anleitung sagt nämlich: Lehne nach vorn klappen, dann den Sitz hinten entriegeln und nach vorn klappen. (soweit stimmt’s!) Anschließend den kleinen roten Hebel, der unter dem Sitz sichtbar wird, nach vorn drücken und dann den Sitz entnehmen. Da bei meinem Peugeot die Sitzaufnahme ganz ähnlich aussah, habe ich versucht, den roten Hebel irgendwie umzulegen, was aber nicht ging. Man kann ihn nur gegen eine Feder betätigen, er kommt aber zurück. Letztlich habe ich herausgefunden, dass dieser Hebel eine ganz andere Funktion hat! Das Herausnehmen der Sitze funktioniert völlig ohne diesen Hebel. Wichtig ist, dass man den Sitz nicht ganz senkrecht stellt, sondern in einem Winkel von ca. 60°, und ihn dann in diese Richtung herauszieht, also schräg nach hinten-oben. Hat man das das erste Mal geschafft, kann man sich die Aufnahmevorrichtung ansehen, und es ist schnell klar, wie das am Besten geht.

Wofür ist nun der rote Hebel wirklich da? Wenn man die Sitze nicht ausbauen, sondern nur senkrecht stellen möchte, dann drückt man die Sitze so weit nach vorn, bis diese fühlbar einrasten. Damit ist der Sitz fixiert und kann beim Anfahren nicht wieder zurückklappen. Beim Peugeot 307 SW war das wesentlich ungünstiger durch abgespreizte Ständer gelöst, welche beim Beladen etwas im Weg waren. Der mittlere Sitz hatte beim 307 gar keine solche Verriegelung. Beim alten Renault Scenic waren die Sitze durch Gummibänder an den Kopfstützen der Vordersitze zu befestigen — simpel aber funktional.

Der rote Hebel kommt nun ins Spiel, wenn man den Sitz wieder in die Normalposition zurückbewegen will: er entriegelt die Kippsperre.

Theoretisch kann man den zusammengefalteten Sitz in dieser Stellung einrasten, damit er beim Tragen nicht auseinanderklappt. Leider ist diese Rastung so weit unten, dass man die Lehne mit aller Kraft auf das Polster drücken muss, um die Raststellung zu erreichen. Ob das dann für das Polster gut ist, wenn der Sitz längere Zeit so zusammengeklappt z.B. in der Garage steht, glaube ich nicht. Ich halte das für einen Konstruktionsfehler.

Fahrt bis Rostock

Nun also los. Wir wollten einen Tag Zwischenstopp in Rostock einlegen, also führte die erste Etappe bis an die Küste. Von Staus blieben wir im Wesentlichen verschont, ein Urlaubsstart in der Wochenmitte hat da Vorteile. Da höhere Geschwindigkeiten mit dem Berlingo schnell zu einem hohen Verbrauch führen, setze ich den Tempomat wo möglich auf 110 km/h. Das erlaubt ein entspanntes Reisen.

Manchem mag diese Geschwindigkeit zu langsam erscheinen, doch ich hatte schon öfter die Möglichkeit, den tatsächlichen Zeitgewinn eines Schnellfahrers gegenüber meiner Fahrweise zu messen. Gelegentlich ergab es sich, dass ich gleichzeitig mit einem anderen Autofahrer, der über ein schnelles Auto verfügt und das auch ausfährt, auf dieselbe Strecke gegangen bin. Über 300 Kilometer betrug der reale Gewinn etwa 15 Minuten. Lohnt sich das? Zumal man bei einer Fahrt mit Kindern einige Pausen einplanen muss, welche die Gesamtreisezeit ohnehin deutlich erhöhen.

In Rostock bezogen wir unser vorher gebuchtes Hotelzimmer. Die dafür separat gepackten Taschen wurden mit ins Zimmer genommen, der Rest konnte komplett unter der Hutablage verstaut werden, so dass von außen dem Auto nicht anzusehen war, dass es das Urlaubsgepäck enthielt.

Nach einem Tag am Strand von Warnemünde und einer kleinen Stadtbesichtigung (Rostock hat eine sehr sehenswerte Innenstadt!) übernachteten wir noch einmal, um am Morgen dann zur Fähre zu rollen. Dort standen wir erst mal in den bekannten Warteschlangen. Beim Einsortieren fand ich die Start-Stopp-Automatik wieder einmal sehr begrüßenswert, da man ja oft nur ein paar Meter fährt, um dann wieder eine Weile zu stehen.

Berlingo vor der Fähre.
Berlingo vor der Fähre.

Endlich kam das Zeichen zum Einfahren auf die Fähre. Das Hinauffahren über die Rampe mit Steigung und engen Kurven war für das EGS6 völlig problemlos. Keine hohen Drehzahlen, keine Schaltprobleme, nichts. Einfach fahren … Der Hillholder, also die automatische Festhaltebremse, die an Steigungen das Anfahren erleichtert, war hier natürlich auch sehr nützlich. Zu diesem Detail des Berlingos werde ich in einem der kommenden Berichte noch ausführlicher schreiben.

Übrigens zählt der Berlingo trotz seiner Höhe für die Fähre noch zu den PKW, da hatte ich mich vorher extra erkundigt, um nicht evtl. mit einem falschen Ticket dazustehen.

Fahren in Schweden

In Trelleborg angekommen suchten wir erst mal eine Bank auf, um dem Automaten Schwedenkronen zu entlocken. Anschließend kauften wir gleich noch Lebensmittel ein, da wir hofften, dass die Kinder während der Fahrt einschlafen und wir daher möglichst bis zum Ziel nicht anhalten wollten. Das hat dann zwar nicht ganz geklappt, aber immerhin fast, und wir hatten quengelfreie Kinder.

Danach ging es dann über die 108 bis Lund, weiter über die E22 und die 23 bis nach Älmhult, dann quer rüber bis zum Åsnen.

Der Berlingo ist für die schwedischen Straßen einfach perfekt! Die Geschwindigkeit wird in Schweden je nach Straßenausbauzustand durch Schilder festgelegt und kann zwischen 70 und 110 km/h betragen. Die meisten Fernstraßen sind mit 90 km/h ausgeschildert, und bei dieser Geschwindigkeit fühlt sich der Berlingo wirklich wohl. Der Kraftstoffverbrauch bleibt erfreulich niedrig. Für die Fahrstrecke in Schweden habe ich einen Verbrauch von 4,3 l/100 km ermittelt!

Da die Straßen meist ziemlich leer sind und die ausgeschilderte Geschwindigkeit von praktisch jedem gefahren werden kann, ist die Durchschnittsgeschwindigkeit überraschend hoch. Oft haben die Straßen sehr breite Randstreifen. Langsame Fahrzeuge weichen dann auf diesen Standstreifen aus, so dass kein Überholmanöver erforderlich ist.

Tagfahrlicht in Schweden

In Skandinavien wird seit vielen Jahren mit Abblendlicht gefahren. Da der gesichtsgehobene Berlingo ja nun die Tagfahrlichter hat, habe ich vor der Reise versucht herauszubekommen, ob das Tagfahrlicht den schwedischen Bestimmungen genügt oder nicht. Fazit: die einen sagen so, die anderen so …

Eine definitive Antwort habe ich nicht finden können, weder in Foren noch auf schwedischen Touristik-Seiten. Die vorherrschende Meinung war, dass es in Ordnung ist, mit dem Tagfahrlicht zu fahren. So habe ich es dann auch gemacht. Dass ich nicht angehalten wurde, ist natürlich kein Beleg dafür, dass das nun so richtig war!

Am Abend kamen wir dann in unserem Urlaubsort an, bezogen unser Ferienhaus und genossen den Sonnenuntergang über dem großen See Åsnen!

Rückfahrt

Für die Rückfahrt hatten wir die Nachtfähre gebucht, somit benötigten wir keinen Zwischenstopp in Rostock. Schlafen konnten wir auf der Fähre. Das klappte auch alles völlig problemlos. In Rostock angekommen konnten wir es uns nicht verkneifen noch einmal nach Warnemünde hinüberzufahren, um dem Strand noch einen Besuch abzustatten. Durch den Warnowtunnel, der vor einigen Jahren gebaut wurde, ist man ja in wenigen Minuten vom Überseehafen in Warnemünde.

Nach einem erfrischenden Bad ging es dann Richtung Heimat. Alles in Allem fuhren wir etwa 1.500 Kilometer in diesem Urlaub. Auf der Hinfahrt hatten wir einen Verbrauch von 5,0 l/100 km, auf der Rückfahrt waren es 5,5 l/100 km. Der Unterschied ist wahrscheinlich auf die Klimaanlage zurückzuführen, da es während der Rückfahrt sehr heiß war (der heißeste Tag des Sommers, hörten wir im Radio!), und die Klima daher die ganze Zeit durchlief.

Alles in Allem trug auch der Berlingo zu diesem entspannenden und schönem Urlaub bei.

Verbrauch

Der Verbrauch in diesem Monat (gemittelt über die gesamte Strecke): 5,5 l/100 km.

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