Einbau Bluetooth FreisprecheinrichtungAlles wird teurer, auch das Telefonieren im Auto ohne Freisprecheinrichtung (FSE). Auch wenn ich nicht so oft während der Fahrt telefonieren muss, so habe ich mich trotzdem entschlossen, nachträglich eine Freisprecheinrichtung einzubauen. Mal ganz ehrlich, es leuchtet wohl jedem ein, dass eine Freisprecheinrichtung vor allem sicherer und auf Dauer sogar auch billiger ist. Tja, und so fängt man an, auf den Herstellerseiten und im Internet zu stöbern. Schnell war klar, dass es eine bluetooth-fähige FSE sein soll. Durch die Funkübertragung zwischen FSE und Handy fallen die handyspezifischen Halterungen und die lästigen Kabel weg. Das Handy kann einfach in der Jacke oder Tasche oder auch im Kofferraum liegen bleiben. Positiv fällt auf, dass die neuen Handymodelle fast alle Bluetooth unterstützen. Was dazu führt, dass man beim Handywechsel nur auf Bluetooth achten muss und sich dadurch den erneuten Umbau der FSE erspart. Nachteile gibt es natürlich auch. Meistens fehlt der Außenantennenanschluss und eine Möglichkeit den Akku zu laden. Mein Nokia 3650 hat leider keinen externen Antennenschluss, somit erübrigt sich das sowieso. Die Blackbox der FSE hat zum Glück einen Ladeanschluss, leider liegt das Ladekabel nicht dabei. Der im Internet ersteigerte Einbausatz ist aber ansonsten komplett ausgestattet:
1. Schritt: Platzierung der Komponenten und Entfernen der Verkleidungen Nachdem ich das Handschuhfach abgeschraubt hatte, stellte ich fest, dass dahinter kaum Platz für die kleine Blackbox war. Also musste diese auf die Fahrerseite, rechts unterhalb des Lenkrades hat sie ihren Platz gefunden.
Für das Mikrofon hatte ich mir einen besonderen Platz ausgedacht: im Dach in der Beleuchtungseinheit am Innenspiegel. Keine leichte Aufgabe, aber es hat saugut geklappt! Der Lautsprecher sollte in das kleine Fach links unterhalb des Lenkrades. Die Fernbedienungstaste wollte ich irgendwo in der Nähe des Radios haben, möglichst gut im Blickfeld des Fahrers und mit gewohnten Handbewegungen gut erreichbar. Also über dem Radio auf der Tasterattrappe neben dem ESP-Taster. Die Verkleidungen sind sehr leicht zu lösen. Der Sicherungsdeckel am Armaturenbrett ist nur geclippst. Die Lenkradverkleidung ist mit drei Schrauben befestigt. Das Radio selbst habe ich mir beim freundlichen Audipartner lösen lassen, da ich die Radiostummschaltung und den Strom anschließen wollte. Den Ausbau der Innenbeleuchtung im Dach hatte ich ja schon mal beschrieben; siehe Technikseite Innenbeleuchtung. In einem Aufwasch habe ich dann in meinen neuen A3 auch gleich wieder die Leuchteinheit mit den Leselampen und der roten Ambientebeleuchtung eingebaut. 2. Schritt: Verkabelung und Einbau der einzelnen Komponenten Die Entfernung zum Radio ist sehr kurz. Wenn die Lenkradverkleidung runter ist, kann man alle Kabel problemlos in die Nähe des Radios bringen. Ich habe zuerst die Fernbedienungstaste angeschlossen. Die Tasterattrappe links neben dem ESP kann man leicht abziehen. Diese habe ich dann von unten her mit einem Messer etwas eingeschlitzt, sodass von vorne nichts zu sehen ist, das Kabel aber trotzdem locker durchpasst. Der beiliegende Lautsprecher passt so gerade in das kleine Fach links unter dem Lenkrad. Nur ein kleines, unsichtbares Loch seitlich in das Fach gebohrt, Stecker durchgesteckt und den Lautsprecher erst mal in das Fach gelegt.
Das Mikrofonkabel liegt von der mittleren Innenbeleuchtung am Dach unter dem Innenhimmel bis zur A-Säule der Fahrerseite. Wenn man den Himmel leicht abzieht, kann man das Kabel zwischenschieben ohne den Himmel lösen zu müssen. Sehr einfach. Vom Innenhimmel die A-Säule runter. Einfach die helle Türdichtung mit einem Schraubendreher etwas anheben und das Kabel drunter drücken.
Am Sicherungskasten in das Armaturenbrett rein und unter dem Lenkrad bis zur Blackbox. Ging einfacher als ich gedacht hatte und man sieht das Kabel wirklich nirgendwo! Das Mikrofon selbst habe ich aus der schwarzen Kunststoffhülle genommen. Denn einzeln passt es unter die kleinen "Lüftungsschlitze" der Beleuchtungseinheit. Leider muss man bei der Ambientebeleuchtungseinheit ein passendes Loch schneiden. Aber Achtung: nur in das Unterteil der Beleuchtung, nicht in die Abdeckung! Das Mikrofon ist im Innenraum nicht zu sehen!
Die Stromversorgung der Blackbox habe ich am Radio angeschlossen:
Ich finde den Anschluss am Radio vorteilhaft, weil das geschaltete Plus über den Zündschlüssel läuft bzw. wenn man das Radio manuell einschaltet. In der Praxis funktioniert das sehr gut.
Die Blackbox selbst habe ich mittels der beiliegenden Klettaufkleber ohne zu schrauben von innen an die Lenkradverkleidung montiert. Dank ein paar Kabelbinder sind auch die ganzen Kabel schnell und sicher verstaut. 3. Schritt: Handy einrichten, Testlauf, Verkleidung wieder montieren Der FSE liegt eine Codezahl bei, die man braucht, um das Handy auf die FSE anzulernen. Das Herstellen der Verbindung und Einrichten des Handys klappten auf Anhieb. Sobald ich die Zündung oder das Radio einschalte, nimmt das Handy mit der FSE automatisch Verbindung auf. Man braucht nichts mehr zu tun. Sehr praktisch! Der vorläufige Funktionstest ist gelungen. Aber wirklich gespannt war ich auf den ersten wirklichen Test während der Fahrt. Also schnell die Verkleidungen wieder alle drauf, alles wieder verschraubt und verstaut und los ging’s. Das erste Telefonat war beeindruckend. Die Radiostummschaltung zeigt "Phone" im Radiodisplay. Der Angerufene bemerkte die FSE erst durch den Hall seiner eigenen Stimme, da der FSE-Lautsprecher zunächst viel zu laut gedreht war. Die Lautstärke wird über den äußeren Drehkranz der Fernbedienungstaste eingestellt. Die Sprachaufnahme von Fahrer und Beifahrer ist auch aufgrund der kurzen Entfernung zum Mikrofon super. Die Sprachwahl von Namen aus dem Handytelefonbuch klappt ebenfalls.
Fazit Der Einbau ging leichter als erwartet. Bis auf die kleine Fernbedienungstaste ist gar nichts zu sehen. Die Qualität ist sehr gut, die Bedienung super einfach. Was will man mehr? Und das ganze für schlappe 100 Euro (neu mit Rechnung und Garantie). Nur das Kabel für das Laden des Akku muss ich mir noch besorgen. Für den Notfall habe ich ja noch das Zigarettenanzünderkabel im Handschuhfach liegen. Erweiterung der FreisprecheinrichtungDer mitgelieferte Nokialautsprecher gefiel mir in der Praxis doch nicht so gut, da der Klang doch etwas blechern ist. Eigentlich wollte ich von Anfang an die Audilautsprecher mitbenutzen. Da ich aber nicht wusste, ob das geht, habe ich kurz meinen Freundlichen befragt. Der Anschluß an das Radio soll möglich sein. Also habe ich das Kabel durchtrennt und an die Eingänge D3 und D4 des Concert angeschlossen. Die Telefonanschlüsse für die Lautsprecher funktionieren problemlos mit der Nokia CARK 112 Freisprecheinrichtung. Ein wesentlich angenehmerer Klang. Außerdem wollte ich die Freisprecheinrichtung noch mit einem passiven Handyhalter versehen. Da ich das Armaturenbrett jedoch nicht anbohren wollte, bin ich nach längerer Suche im Internet bei der Firma Brodit gelandet. Diese bieten fünf verschiedene Grundträger für den neuen A3 8P an. Und diese sind ohne irgendwelche Beschädigungen zu montieren. Genial! Ich habe mich für die Variante entschieden, die links neben das Radio gesteckt wird. Auf diesen Grundträger habe ich dann die orginale Nokiahalterung für mein Nokia 3650 geschraubt. Die Position ist angenehm hoch und nahe beim Fahrer. Das Handydisplay ist ohne große Ablenkung vom Straßenverkehr ablesbar.
Zum guten Schluß habe ich endlich herausgefunden, welches Ladekabel man für das Nokia CARK 112 benötigt. Und zwar braucht man dieses Kabel mit dem merkwürdigen Drehstecker wie es an dem Ladegerät Nokia ACP-8E verwendet wird. Das Kabel wird einfach in die Blackbox angeschlossen. Ich habe es rechts vom Lenkrad unterhalb der Handyhalterung aus der Verkleidung geführt. An der Halterung selbst habe ich es mit einer kleinen Ecke Klettklebeband befestigt. So ist es bei Bedarf immer griffbereit und lässt sich sogar unsichtbar hinter den Grundträger klemmen wenn man es nicht braucht.
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