Wegen familierer Veränderungen war ich gezwungen, einen Zweitwagen zu kaufen. Am Liebsten hätte ich noch mal einen Alfa Romeo 147 1.6 T Spark gehabt. Jedoch konnte ich keinen in meinen Preisvorstellungen finden.

Nach langer Suche ist mir ein Golf IV 1.6 16V, vier Jahre alt und einer Fahrleistung von gerade mal 38.000 km über den Weg gelaufen. Da er wie aus dem Laden dastand, musste ich zugreifen.

Jetzt kann ich es mir leisten, diese zwei Autos direkt zu vergleichen:

VW Golf IV

Positiv:
- Platzangebot.
- Kofferraum.
- Leichtgängige Kupplung.
- Bedienung.
- Tankdeckel ist abgeschlossen und kann von der Mittelkonsole aus geöffnet werden.
Negativ:
- Klimaautomatik viel zu tief und verwirrend.
- Radio (Gamma) wird noch gegen ein "gescheites" Radio ausgetauscht.
- Lastwagenfeeling (großes Lenkrad, große Armaturen, riesige Windschutzscheibe).
- Styling ist naja …konservativ.

Alfa Romeo 147

Positiv:
- Styling innen wie aussen.
- Perfekte Klimaautomatik.
- Kuschliger, wie ein Maßanzug passender Innenraum.
Negativ:
- Grausam schwergängige Kupplung (ist mir aber nie aufgefallen!).
- Kleiner Kofferraum.
- Bedienung gut, aber im Golf ist sie besser (außer Klimaautomatik).
- Das Radio ist auch hier nix.

Natürlich kann man die Autos motorentechnisch nicht vergleichen. Schließlich hat der Alfa einen 140 PS Dieselmotor mit dem dazugehörigen Dieselbumms, während der Golf nur einen 102 PS Benzinmotor hat.

Nachdem ich jetzt den Golf schon etwas bewegt habe, steht mein Entschluß fest: der nächste wird wieder ein Alfa. Der Alfa bedeutet Spaß, der Golf ist ein Gebrauchsgegenstand.

Leider hat es genau 83 km gedauert, bis ich das erste Mal eine Kontrolleuchte im Golf aufleuchten sah. Fehler im Abgassystem — bitte Werkstatt aufsuchen.

Das hat nicht mal der Alfa geschafft. Als Fehlerquelle hat sich dann eine defekte Lamdasonde herausgestellt.

Alfa oder VW, das ist hier die Frage.

Fahrt nach Hamburg und das Standlichtdrama

18.05.2005, Kilometer: 26.000.

Meine Partnerin ist für eine Woche nach Hamburg mit dem Alfa gefahren. Jetzt hat auch sie einmal die Höchstgeschwindigkeit getestet und hat laut Tacho ebenfalls 225 km/h auf der Ebene erreicht.

Auch während dieser Woche hat der Alfa keinerlei Probleme gemacht.

Auf der Heimfahrt beim Tanken ist ihr jedoch ein kleines Malheur passiert und sie hat einen Randstein an einer Tankstelle mit der Felge getroffen und sie dabei beschädigt.

Dabei kam dann auch gleich die Meldung im Display "Standlicht rechts defekt".

Ich habe mich am Abend dann noch über die Standlichtbirne hergemacht. Es kann ja schließlich kein Problem sein kurz die Standlichtbirne zu wechseln.

Das Hinterteil der Birne ist durch einen Kuststoffdeckel geschützt, den ich herausschrauben musste. Wie es sich gehört, bleibt er irgendwo hängen und fällt am Motor herunter, sodass ich ihn nicht gleich finden konnte.

Naja, machen wir uns erst mal über die Standlichtbirne her, die durch einen Federdraht gehalten wird. Davor musste ich noch einen Stecker ziehen. Es war leicht diesen Federdraht zu entfernen und die Birne (fest halten!) heraus zu ziehen. Dabei konnte ich erkennen das die Birne noch in Ordnung war.

Na gut. Dann bauen wir sie also wieder ein. Besser gesagt, ich wollte. Denn beim Willen ist es dann auch geblieben. Nach einer halben Stunde habe ich meine Versuche eingestellt und die Birne ins Auto gelegt.

Aber da war ja noch der fehlende Kunststoffdeckel. Selbst nach intensiver Suche unter dem Auto, mit Taschenlampe in der Motorverkleidung und überall konnte ich den Deckel nicht finden.

Da sich an der Stelle keine beweglichen Teile befinden, konnte ich es wagen den Motor zu starten und ins Autohaus zu fahren. Dort durfte ich noch eine Stunde warten, bis der Deckel gefunden und die Standlichtbirne wieder eingebaut wurde. Während dieser Zeit stand das Auto dauernd auf einer Hebebühne und zwei Mechaniker liefen ratlos herum.

Ich weiss nur eins: nie wieder werde ich das selber machen.

Standlichbirnenwechsel.

Hervorzuheben ist aber auf jeden Fall der Einsatz des Autohauses Wedam. Bis zum Ende des Monats haben wir noch keine Rechnung über den Standlichlampenwechsel erhalten. Hätten wir den Alfa als Reimport gekauft, wäre die Rechnung sicher schon da.

Nochmal ein Schaden

29.05.2005.

Irgendwie ist in diesem Monat der Wurm drin. In Gedanken steige ich aus dem Golf aus, ohne die Handbremse zu ziehen oder einen Gang einzulegen. Da es ganz leicht abschüssig ist, rollt der Golf etwa 30 cm rückwärts gegen die Front des Alfas. Ich höre nur ein kleines Knirschen von Kunststoff.

Also schnell in der Golf einsteigen und ihn nach vorne fahren. Bei der Kontrolle am Golf sehe ich keine Beschädigungen oder Kratzer. Jedoch hat der Alfa etwas abbekommen. Wie es sich gehört sind kleine Druckstellen links und rechts neben dem Kühlergrill in der Stoßstange. Toll, da hat man eine Stoßstange mit Gummipuffer. Aber genau dort wo man die Stoßstange trifft sind natürlich keine Gummipuffer und sie geht schon bei einer Geschwindigkeit von 2 km/h kaputt. Schneller war es wirklich nicht.

Wir werden die Stoßstange bei Gelegenheit bei einem Lackierer ausbessern lassen.

Radioumbau

Nach mehreren Ansätzen habe ich es nun gewagt: Ausbau des Alfa Philips Radios und Einbau eines Sony CD Radios. Als erste Hürde hat sich ja die Blende erwiesen. Bei Ebay gibt es immer wieder Blenden für den 147er zu ersteigern, die aus dem Nicht-DIN-Schacht einen DIN-Schacht machen. Solch eine Blende ist für etwa zehn Euro zu haben. Dabei muss man nur aufpassen, das die Farbe stimmt.

In den Schacht passt dann ein handelsübliches Radio. Auch die Stecker passen perfekt. Mit nur einer Einschränkung: Das Radio wird über den Can-Bus ein- und ausgeschaltet. Wird die Zündung des Fahrzeugen eingeschaltet, kommt von Can-Bus die Anweisung "Radio ein". Beim Ausschalten der Zündung erfolgt die Anweisung "Radio aus".

Der Vorteil dieses Systems ist, dass selbst mit abgeschaltener Zündung das Radio über den Ein-/Ausschalter geschalten werden kann. Nach zwanzig Minuten geht das Radio selbstständig aus (Stromsparmodus).

Aufgrund dieses Systems ist am Radio kein "geschaltenes Plus", das über die Zündung geschaltet ist, notwendig und auch nicht verdrahtet. Woher also so ein "geschaltenes Plus" bekommen? Nach kurzer Rücksprache mit meinem Autohaus war es klar: vom Zigarettananzünder.

Da dies lediglich eine Signalleitung ist und keine hohen Ströme gezogen werden, steht dem auch kein Hinderniss im Weg.

An den Zigarettenanzünder heran zu kommen ist schon schwieriger.

Ablauf

Radio ausbauen (CD entfernen nicht vergessen!), Stecker und Antennenleitung ziehen.
Seitenwand im Beifahrerfußraum durch einfaches Wegziehen entfernen.
Vorderste Schraube der Mittelkonsole entfernen.
Stecker vom Zigarettenanzünder herausziehen.
An das Pluskabel des Zigarettenanzünders mit einem Abzweigstromabnehmer ein Kabel anklemmen.
Kabel nach oben in den Radioschacht verlegen (Fummelarbeit!).
Kabel am geschaltenen Plus des neuen Radios anbringen.
Neues Radio einstecken und montieren.
Alles wieder zusammen bauen.

Einen Nachteil darf ich hier aber auch nicht verschweigen:

Die deutschen Autos haben ein Zündschloss mit zwei Stellungen. In der ersten Stellung ist lediglich das Radio eingeschaltet, in der zweiten Stellung ist die Zündung an. Das gibt es am Alfa nicht. Radio hören mit ausgeschaltenem Motor ist also nur mit eingeschaltener Zündung möglich.

Tja, nicht alles kann perfekt sein.

Sollte man sich jedoch entschliessen, ein Radio mit Can-Bus zu kaufen, dann ist auch die Bedienung über die Lenkradtaster möglich. Da wir diese Option nicht beim Kauf des Autos mitbestellt haben, erübrigt sich dieses Problem.

Eingebaut habe ich ein einfaches Sony Radio mit CD-Player das wir noch rumliegen hatten. Bei einem Neukauf, wie er für den Golf ansteht, würde ich auf ein paar weiter Funktionen achten:

Das Abspielen von MP3 muss möglich sein. Auf jeden Fall von CD, aber besser auch von DVD.
SD-Karten-Schacht — so eine SD-Karte mit einer Speicherkapazität von einem Gigabyte kostet gerade mal 60 Euro und es passen etwa 250 Lieder darauf. Mit einem Kartenleser kann die Karte sehr schnell neu beschrieben werden.
USB-2.0-Port in der Front zum Anschluß von USB-Festplatten. Wenn schon Musik im Auto, warum dann nicht die ganze Sammlung?

Solche Geräte gibt es zum Beispiel von Medion bereits ab 100 Euro.

Das Sony Radio im Alfa fertig eingebaut.

Und, obwohl es kein sonderlich teures Radio von Sony ist, ist der Klang eine Stufe besser geworden.

Alfa Romeo 147 GTA auf dem Automobilsalon in Barcelona

Hier noch ein paar Impressionen vom Automobilsalon in Barcelona. Mein herzlicher Dank geht an Germán Esparza den Saab 9-3-Testfahrer, der mir die Bilder zugesendet hat, damit ich sie hier veröffentlichen kann.

Ein 147er im Renntrimm. Breit …

…tief, rot, …
… tief, rot, …

…schnell …
… schnell …

…und schön.
… und schön.

Fazit nach 27.000km

Wie immer: keine Probleme.

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Monatsbericht Juni 2005