Geburtstagstorte. Garantiefälle. Inspektion. Fahrradträger. Einkaufswagenschaden. Vergleichstest Touran.

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Geburtstagstorte. Garantiefälle. Inspektion. Fahrradträger. Einkaufswagenschaden. Vergleichstest Touran.

Geburtstagstorte

Nun ist mein Meriva genau ein Jahr alt, hat etwa 22.000 km auf dem Buckel und ist kein bisschen müde geworden. Nach einem Jahr bin ich noch immer sehr zufrieden mit dem Fahrzeug.

Garantiefälle

Fahrersitz "knarzt"

Obwohl mein Gewicht keineswegs rekordverdächtig und meiner Größe angemessen ist, hat leider der Fahrersitz sich das "Knarzen" angewöhnt. Das Geräusch ist schwer zu beschreiben, aber wohl den meisten Lesern irgendwie bekannt. Besonders beim Anfahren und in Kurven gibt der ansonsten traumhaft bequeme Sitz unangenehme Laute von sich. Nach dem Ölen verschiedener Partien des Sitzes hat sich das "Knarzen" erst einmal gegeben. Mal sehen, ob und wie lange dieser Versuch des Opel-Händlers von Erfolg gekrönt bleibt.

Leuchte im Display defekt

Das Display, das beim Meriva so schön praktisch das Armaturenbrett krönt, war vor kurzem halbseitig blind. Eine der beiden Lampen der Hintergrundbeleuchtung war ausgefallen. Für den Opel-Händler eine Garantiesache von zwei Minuten. Das Display ist servicefreundlich konzipiert. Früher mußte die Werkstatt auch bei Opel für eine defekte Armaturenlämpchen nahezu das komplette Armaturenbrett demontieren. Wehe dem, der diese Orgie an wirklich unnötiger Arbeitszeit selbst bezahlen mußte. Ich hoffe, die Reparaturfreundlichkeit gilt auch für alle anderen Bedienelemente im Armaturenbrett des Meriva.

Bremsenquietschen

Ich habe es ja bereits mitgeteilt, der erste Versuch, die quietschende Bremse zum Schweigen zu bringen, war im Mai gescheitert. Nun folgte der zweite Versuch, bei dem die Bremsanlage hinten komplett auseinander genommen wurde. Das Quietschen ist seither Vergangenheit. Ob das lange andauert? Ich werde darüber berichten!

Inspektion

Ein Jahr — da ist auch beim Meriva eine Inspektion beim Opel-Händler fällig. Die unter "Garantiefälle" erledigten Arbeiten waren das einzige, was an dem Auto repariert werden mußte. So kam ich mit 107 Euro Kosten bei meinem freundlichen Heersumer Autohaus weg. Und dennoch bin ich überzeugt, dass gute Arbeit geleistet wurde. Sogar einen Leihwagen habe ich kostenlos bekommen. Einen nagelneuen Opel Astra. Das hat Spaß gemacht!

Einkaufswagenschaden

Es gibt Zeitgenossen, denen macht es offenbar kein schlechtes Gewissen, einem anderen einen Einkaufswagen an das Auto zu bollern. So einen Zeitgenossen traf ich vor zwei Wochen auf einem Supermarktparkplatz. Das heißt, er ist meinem Auto begegnet — zu seinem Glück nicht mir!

So hieß es nun mein schöner ultrablauer Opel-Einkaufswagen gegen seinen Einkaufswagen, den man überall für einen Euro vor jedem Supermarkt leider ohne die Notwendigkeit eines Führerscheins leasen kann. Wohin das führt — mein Auto hat’s gespürt!

Ein unfairer Kampf!

Mein Meriva ging als zweiter Sieger mit einer schönen Beule in der Fahrertür und einem etwa fünf Zentimeter langen Lackschaden zurück. Keine Adresse, kein Hinweis auf den Schurken!

So blieb mir nichts anderes übrig, als die hiesigen Werkstätten abzuklappern. Und das lohnt sich! Die teuerste Werkstatt — eine freie Werkstatt übrigens — wollte 680 Euro haben. Die günstigste 300 Euro. Alle boten die gleiche Leistung: Ausbesserung der Beule und ganzflächige Neulackierung der Tür. Übrigens haben die Opel-Händler in der Umgebung die durchweg günstigsten Angebote gemacht — was mich dann doch überraschte!

Hier lohnt sich demnach der Vergleich — leider geht der nicht einfach per Telefon.

Übrigens hat die Werkstatt für 300 Euro gute Arbeit geleistet. Ein Kompliment an Firma Schirmer und Müller in Hildesheim.

Ich möchte noch einmal darauf hinweisen: Rempler mit dem Einkaufswagen übernimmt in der Regel die Privathaftpflichtversicherung! Die KFZ-Versicherung hat damit beim Einkaufswagenfahrer nichts zu tun. Einkaufswagen fallen nicht darunter. Also: Im Schadensfall bitte nicht Reißaus nehmen. Eine Höherstufung gibt’s in der Privathaftpflicht nicht!

Verbrauch

Der Merivadiesel wurde kürzlich von einer Autofachzeitschrift als das Van-Sparschwein gekürt, da er fabelhafte Verbrauchswerte hat. Leider habe ich das Heft selbst nicht. Schauen Sie einfach mal beim Kisok nach.

Fahrradheckträger

Da mich immer wieder Mails zu diesem Thema erreichen hier noch einmal:

Mir ist der Original-Opel-Heckträger für 289 Euro (laut Preisliste 3/2004) und der Heckträger von der Firma Paulchen (kostet ähnlich viel) bekannt. Letzteren habe ich im Einsatz. Er ist perfekt auf den Meriva abgestimmt.

Beide Träger ermöglichen den Transport von zwei Fahrrädern. Der Paulchen lässt sich bis auf drei Räder hochrüsten. Qualitativ macht der Paulchen-Träger einen guten Eindruck. Und auch von anderen Paulchen-Besitzern hört man nur zufriedene Stimmen, sodass ich diesen Träger durchaus weiterempfehlen kann.

Vielleicht ist der Opel-Träger sogar ein Paulchen-Träger. Ich gehe einfach einmal davon aus, da Paulchen meines Wissens unter anderem auch das VW-Sortiment beliefert.

Vergleichstest Opel Meriva - VW Touran

Wie schon seit langem angekündigt kommt hier nun der Vergleich zwischen dem Meriva und dem Touran. Ich habe versucht, objektiv zu sein, so weit mir das als Merivafahrer eben möglich ist.

Beide - Touran und Meriva - sind sicher sehr schöne Autos - ganz unbestritten. Und beide finden ihre Käufer - sind als Vans bei den Autofahrern immer beliebter — die Zuwachsraten in der Van-Sparte belegen dies. Es wird also ein spannendes Rennen. Wie schon beim Vergleich mit dem Ford Focus C-MAX ist der Touran länger, teurer und gehört angeblich in eine völlig andere automobile Klasse. Mal sehen, ob das so ist.

Technische Grunddaten, Ausstattung und Preise im Überblick

  VW Touran Opel Meriva Differenz
Gewicht
Leergewicht in kg (Basisausstattung) 1.427 1.350 77
Zulässiges Gesamtgewicht 2.090 1.805 285
Zuladung 663 455 208
Abmessungen
Gesamtlänge in m 4,39 4,04 0,35
Breite in m (exklusiv Außenspiegel) 1,79 1,69 0,1
Höhe in m 1,64 1,62 0,02
Radstand in mm 2.677 2.630 47
Spurweite vorn in mm 1.541 1.449 92
Spurweite hinten in mm 1.534 1.464 70
Wendekreis in m 11,2 10,5 0,7
Gepäckraum
Gepäckraum, Länge in mm 1.145 861 284
Gepäckraum, Länge ohne 2. Sitzreihe in mm 1.744 1.640 104
Breite zwischen Radkästen in mm 1.050 1.060 -10
Gepäckraum bei umgeklappter / ausgeb. 2. Sitzreihe in Liter 1.989 1.410 579
Gepäckraum bei umgeklapptem Beifahrersitz - 2.005 -16
Ladehöhe bis Wagenhimmel in mm 1.096 854 242
Verbrauch
Verbrauch Benziner 100 PS Stadt/Außerh./Ges. 10,9 / 6,2 / 7,9 10,0 / 6,1 / 7,9  
Verbrauch Diesel 100 PS Stadt / Außerh. / Ges. 7,4 / 5,2 / 5,9 6,7 / 4,5 / 5,3  
Ausstattung
Ausstattungsvergleich (jew. Basisausstatt.)
Fahrersitz mit Höheneinstellung Serie Serie  
Geschwindigkeitsabh. Lenkung Serie Serie  
ABS / ESP Serie / Serie Serie / 525 Euro  
2 Dreipunktgurte in der 2. Sitzreihe Serie Serie  
Isofix-Vorbereitung (Kindersitze) Serie Serie  
Seitenairbag / Kopfairbag Serie / Serie Serie / 380  
Gepäckraumauskleidung mit Staufach ja nein  
Doppelter Gepäckraumboden nein ja  
Fensterheber vorn elektrisch Serie 395  
Außenspiegel elektr. einstellb. u. beheizb. Serie 190  
4 Verzurrösen im Gepäckraum ja ja  
Lenkrad 4 Speichen 3 Speichen  
Handschuhfach beleuchtet ja ja  
Ablagefächer in allen Türen ja ja  
Ablagen im Dachhimmel ja nein  
Staufächer unter den Sitzen ja Beifahrersitz  
Innenleuchte vorn mit Abschaltverzögerung ja ja  
Lenksäule höhen und längsverstellbar ja / ja ja / -  
Leseleuchten vorn und hinten ja ja  
Pollenfilter ja ja  
Steckdosen hinten und im Gepäckraum ja ja  
Zentralverriegelung und 2 Funkschlüssel ja, Schlüssel klappbar ja  
Gangschaltung 5 Gang / 6 Gang 5 Gang  
Grundpreis in Euro
Motorisierung mit 100 PS Benziner 20.275 Euro 14.485 Euro  
Motorisierung mit 100 PS Diesel 22.150 Euro 15.900 Euro  
Sonderausstattung
3. Sitzreihe 605 Nicht lieferbar  
Anhängevorrichtung 655 635  
Außenspiegel elektrisch anklappbar 147 220  
Lederlenkrad 150 155  
Diebstahlwarnanlage 300 325  
Klimaanlage 1.090 1.110  
Klimaautomatik 1.365 1.665  
Metallic-Lackierung 440 405  
Lederausstattungspaket 2.205 1.545  
Nebelscheinwerfer 147 170  
Netztrennwand 160 140  
Beifahrersitz umklappbar - 110  
Standheizung Fernbedienung / Zeitschaltuhr 905 / - 1.475 / 1740  
Xenon-Licht 1.035 930  
Schiebe- / Ausstelldach, elektrisch 800 1.175 (je 1 vorn u. hinten)  
CD-Radio Serie 750  
Navigationssystem 1.850 1.460  

Eines vorweg: Getestet habe ich die Touran-Trendline-Ausstattung mit diversen hochwertigen Extras und 100 PS Dieselmotor.

Äußeres

Die Zahlen verraten es bereits: Meriva und Touran sind zwar etwa gleich hoch, doch ist der Touran 10 cm breiter und 35 cm länger als der Meriva.

Vom Design her ist der Touran eher schlicht und zeitlos. Manche mögen sagen, er sei langweilig. Ansichtssache. Der Meriva hat in jedem Fall das ausgefallenere Design mitgegeben bekommen. Ein sehr gefälliges, wie ich meine. Während der Touran eher kantig daherkommt, schwingen am Meriva die Formen. Rundungen sind angesagt.

Innenausstattung

Die Innenausstattung des Touran ist makellos. Hochwertige Materialien ergeben einen wirklich guten Eindruck — der Meriva versucht zwar mitzuhalten, bleibt jedoch gerade bei den Kunststoffen zurück. Die Rundumsicht ist im Touran ohne Tadel. Auch nach vorn ergibt sich eine gute Sicht — etwas besser als im Meriva, da das kleine Dreieckfenster ganz vorn im Touran klein gehalten wurde und dafür die Seitenscheiben großflächiger sind. Beide Wagen sind aber dennoch Aussichtssalons 1. Klasse.

Der Innenraum des Touran erscheint größer. In jedem Fall ist er breiter als im Meriva — die Außenmaße legen dies ja schon nahe. In der Länge der Fahrgastzelle selbst erkenne ich jedoch keinen wirklichen Vorteil gegenüber dem Opel.

Sowohl im Meriva als auch im Touran sind alle Armaturen gut erreichbar. Geschwindigkeitsanzeige, Drehzahlmesser und Tankinhalt sind jederzeit im Blickfeld des Fahrers. Das Radio liegt bei beiden in bequemer Reichweite. Beim Touran ist es ähnlich wie beim Ford Focus C-MAX geneigt, was zwar außergewöhnlich — im Ergebnis jedoch reine Geschmackssache ist. Der Meriva hingegen hält eine senkrechte Radiofront parat, was mir persönlich besser gefällt (staubt auch nicht zu). Beim Touran kommt man beim Rückweg vom Schaltknauf zum Lenkrad leicht an den Lautstärkeregler des Radios, was einen schockartigen Diskoeffekt zur Folge hat.

Der von mir gefahrene Testwagen hatte ein großes Radio-Display, das allerdings unterhalb des normalen Sichtfeldes des Fahrers lag und vielerlei Informationen anbot. Der Meriva ist da schlichter und zeigt nur den aktuellen Sender (RDS), Zeit und Außentemperatur. Eigentlich genug. Zudem liegt das Display fahrerfreundlich auf dem Armaturenbrett. Der Blick nach unten zum Radio entfällt im Meriva. Anstelle des Displays bietet der Touran ein tiefes, nach oben öffnendes Staufach im Armaturenbrett. Ein CD-Radio ist im Preis des Touran schon inbegriffen — bei Opel ist immer ein Aufpreis einzurechnen — je nach Gerät. Dafür hat man bei Opel die freie Wahl zwischen diversen Modellen und kann sich aussuchen, was man möchte.

Thema Staufächer

Der Meriva hält einige bereit. Doch der Touran soll 39 davon haben. Ich habe sie nicht gezählt — aber sie sind einfach überall.

Die drei Staufächer im Wagenhimmel fand ich nicht sehr praktisch, zumal sie den Himmel über der Mittelkonsole um einige Zentimeter nach unten ziehen, während der Meriva einen schlichten und wenn man so will unfunktionellen — dafür aber durchgehend herrlich hohen Wagenhimmel hat. Große Menschen wie ich werden sich darüber sicher mehr freuen.

Das Handschuhfach ist bei beiden Fahrzeugen eher was für Handschuhe — wie der Name schon sagt. Noch die Bedienungsanleitung, einige Taschentücher und das Handyladekabel. Dann ist es voll.

Fensterheber

Wie Opel im neuen Astra hat auch VW im Touran kleine Wippschalter für die Fensterheber vorgesehen. Im Meriva gibt es großflächige Kipptaster, welche meiner Ansicht nach ergonomischer sind. Immerhin sind elektrische Fensterheber im Touran von der Basis an Serie — beim Meriva erst ab ENJOY — diese Ausstattung ist aber ohnehin beim Meriva sehr empfehlenswert.

Sitze

Fahrer- und Beifahrersitz machten in der gehobenen Touranausstattung einen wirklich bequemen, straffen und damit guten Eindruck. Sie erscheinen mir etwas kleinflächiger und enger — dafür aber ausgeformter als beim Meriva. Die hintere Sitzreihe besteht beim Touran aus drei gleichgroßen Einzelformsitzen, die alle recht eng sind. Beim Meriva gibt’s dafür zwei vollwertige, breite Sitze und einen sehr schmalen Mittelsitz. Beim Meriva ergeben die Rücksitze hinten eher eine sehr bequeme Sitzbank, während der Touran eine Bestuhlung hat. Im Touran also kein Nickerchen hinten! Beides hat Vor- und Nachteile. Bei VW sind die Sitze sehr hochwertig verarbeitet — vorn und hinten. Opel hält da gerade so mit. Die Sitze sind völlig verschieden konzipiert und schwer vergleichbar.

Beide Wagen bieten hinten drei vollwertige Dreipunktgurte. Für den mittleren Sitz ist jeweils der Gurt im Dachhimmel angebracht.

Der Touran sieht für die Rücksitze zwei Längspositionen vor, eine mit viel, die andere mit weniger Beinraum. Der Meriva kennt hier sogar drei Stufen.

Zusammenrücken und ganz nach hinten schieben kann man die Sitze im Touran nicht — Vorteil für den Meriva, denn dann ist beim Opel der Fußraum hinten einfach sensationell — nur zum Tanzen reichts noch nicht.

Kofferraum

Der Kofferraum des Touran ist unbestritten um einiges größer als im Meriva. Etwa 30 cm mehr Länge und eine vergleichbar große nutzbare Breite sind ein wirklicher Vorteil. Hier merkt man, wo die längeren Außenmaße geblieben sind — außer unter der Touranmotorhaube.

Die Vergrößerung des Kofferraums mittels variabler Rücksitze ist bei beiden Wagen ganz unterschiedlich konzipiert. Der Meriva bietet drei Stellpositionen für die Sitze in Längsrichtung und eine quer an, sodass der Kofferraum sich entsprechend um bis zu 14 cm nach vorn vergrößern kann — dann aber nur noch wenig Fußraum hinten im Angebot ist.

Der Touran bietet nur zwei Positionen — auch hier eine davon mit beschämend wenig Fußraum wie im Meriva. Beim VW muß man die Rücksitze ausbauen, will man den dann riesigen Laderaum nutzen. Man sollte also über eine Garage oder einen Keller in der Nähe des Wagens verfügen, um die Sitze unterzustellen. Für den Transport haben die Sitze Tragegriffe wie bei einem Hartschalenkoffer. Beim Meriva lassen sich die Sitze bekanntermaßen ganz spontan und mit wenigen Handgriffen versenken, wobei eine ebene aber weniger tiefe Ladefläche wie im Touran entsteht. Nicht ausgebaute Sitze nehmen im Fahrzeug zwangsläufig Platz weg.

Hier kommt wieder der spontan zu groß gewordene Ikeaeinkauf ins Spiel. Mit dem Meriva kein Problem. Mit dem Touran nicht möglich — doch dieser bietet auch so schon eine Menge Raum mehr.

Die Höhe des Laderaumes ist beim Touran größer, was nur auf den ersten Blick erstaunt, sind die Wagen doch etwa gleich hoch. Opel hat unter dem Kofferraumboden ja noch ein zweites, recht großes Fach untergebracht — bei beladenem Fahrzeug mit eingeschränkter Nutzbarkeit. Durch diese Erhöhung des Kofferraumbodens kann erst bei heruntergeklappter 2. Sitzreihe der ebene Ladeboden entstehen. Beim Touran geht der Kofferraum bis auf den Wagenboden — fertig, soll es großes Ladevolumen sein, dann fliegen die Rücksitze eben raus. Einen doppelten Boden gibt es hier nicht.

Mit umgeklapptem Beifahrersitz wird der Meriva dann wieder zum König in der Kategorie Laderaum und überflügelt den Touran um einige wenige Liter. Nur muß man dann im Meriva allein unterwegs sein.

Welche Lösung man besser findet, sollte jeder selbst entscheiden.

Fahrkomfort

Der Fahrkomfort des Touran ist absolut über jeden Zweifel erhaben. In der Stadt oder bei hohem Tempo auf der Autobahn. Immer macht er einen äußerst souveränen Eindruck. Das Fahrwerk ist ohne merkliche Schwächen rundum okay. Das Fahren macht wirklich Spaß. Man vergisst, in einem äußerlich eher gewöhnlichen Auto zu sitzen. Im Touran steckt mehr Fahrspaß, als man von außen vermuten würde. Zu monieren gibt es am Fahrverhalten nach neunzig Minuten Testfahrt nichts.

Der Meriva hat auch ein gutes Fahrwerk. Doch kommt es gegen den Touran nicht ganz an. Es ist straffer gefedert und steckt Bodenunebenheiten etwas schlechter weg. In schnell gefahrenen Kurven sind beide Fahrzeuge gutmütig, doch liegt der gleich hohe Touran wie ein Brett auf der Straße, während der Meriva die Fliehkräfte zum Teil an den Fahrer weiterreicht, was auch an den weniger ausgeformten Sitzen liegen kann. Der Touran ist wie ein rollendes Wohnzimmer, der Meriva verhält sich wie ein Minivan. Ich will hier fair bleiben.

Zusammenfassung

Der Touran bietet eine beachtliche Serienausstattung an. Schon der Grundpreis ergibt ein ordentlich ausgestattetes Fahrzeug. Nur die Klimaanlage und eine hochwertige Lackierung natürlich würde ich noch für Pflicht halten.

Der Meriva hingegen schmückt sich mit einer wirklich ellenlangen Aufpreisliste. Da ist für jeden was dabei — für Liebhaber von Puzzlespielen genau das richtige. Doch der Basispreis ist beim Meriva zumindest in der puristischen Basisausstattung Augenwischerei. Bei fast jedem wird sich einige Sonderausstattung nach dem Durcharbeiten der Möglilchkeiten auf der Liste finden.

Es gibt vieles, was beide Fahrzeuge verbindet. Im Innenraum fühlt man sich in beiden Fahrzeugen sehr wohl. Der Meriva ist innen wie außen etwas schmaler und für mich dadurch gemütlicher — aber das ist die Gewohnheit. Sicher fühlt man sich als Touran-Fahrer ebenso sauwohl.

Der Touran hat bei normaler Nutzung mehr Laderaum. Das ist einfach so. Da hat er die Nase eindeutig vorn. Bei der Variabilität hingegen macht dem Meriva kein anderer etwas vor. Jeder muß entscheiden, was er braucht.

Und dann ist da noch der Preis. Sicher ist für den Touran ein höherer Preis durchaus gerechtfertigt. Er ist sein Geld wert. Für einen Volkswagen ist er für das, was er bietet, erstaunlich günstig. So mancher Golf kommt stößt in ähnliche Preisregionen vor. Da hat der Touran von Haus aus als Van einen echten Mehrwert zu bieten. Doch stellt sich die Frage: Braucht man das wirklich? Immerhin liegen ausstattungsbereinigt etwa 4.000 bis 4.500 Euro zwischen den beiden Wagen. 8.000 Mark nach alter Rechenart.

Das ist eine Menge Geld. Und keine Frage — es wird es so manchem wert sein.

Doch eine völlig andere automobile Klasse ist der Touran nicht. Der Meriva setzt erstaunliche Qualitäten dagegen — er ist sein Geld in jedem Fall wert, das beweist er mir tagtäglich.

Wer zwischen diesen beiden Fahrzeugen hin- und herschwankt sollte sich selbst einen Eindruck verschaffen. Ich habe hier meine notiert, dabei sicher einiges vergessen und anderes anders gesehen als andere.

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