Archiv VW Tiguan
Monatsberichte 2018

Monatsbericht Januar 2018


Das Zentrallager der Kardanwelle fiel erneut aus und die gesamte Welle musste ausgetauscht werden. Der kumulierte Verbrauch nach dem Steuerungsupdate ist geringfügig niedriger als vorher.

Zentrallager der Kardanwelle. Kardanwelle

Kilometer: 144.000.

Ich bin zunehmend froher, dass ich mit dem Kauf des Tiguan sofort die Garantieverlängerung auf fünf Jahre bzw. 200.000 Kilometer erwarb. Sie scheint sich bezahlt zu machen.

Ich hatte soeben die Reparatur der Vorderachse an meinem Wagen erledigen lassen, als sich ein neues Nebengeräusch einstellte.

Das Geräusch war unabhängig von der Motordrehzahl und auch fast unabhängig von der Geschwindigkeit. Es trat ab einer geringen Geschwindigkeit auf und blieb dann fast unverändert. Während der Fahrt orten konnte ich es nicht. Ich meinte mich aber daran zu erinnern, dass ich es vor längerer Zeit schon einmal hatte und dass es damals das Zentrallager der Kardanwelle war. (Siehe mein Bericht vom Januar 2015). Nach einer kurzen Probefahrt bestätigte das der Werkstattmeister.

Die Konstruktion der Kardanwelle ist so, dass man das Lager nicht allein austauschen kann. Es ist eine Baueinheit mit der Kardanwelle und so muss bei Versagen des Lagers die gesamte Welle ausgetauscht werden. Das scheint mir eine ungünstige Konstruktion zu sein, aber da ich den Grund dafür nicht kenne, kann ich das auch nicht wirklich bewerten.

Ich erhielt also einen Termin für Anfang Januar, brachte mein Auto am Vormittag in die Werkstatt und konnte es am Nachmittag wieder abholen. Gemäß der Mitteilung des Volkswagen Versicherungsservice belief sich der Regulierungsbetrag auf 1.176,28 Euro. So langsam scheint sich die Garantieverlängerung bezahlt zu machen.

Zentrallager der Kardanwelle.
Das Zentrallager und die Welle sind eine Baueinheit.

War der erste Austausch der Kardanwelle nach knapp 40.000 Kilometern erfolgt, so hatte das neue Lager gut 100.000 Kilometer gehalten. Ich weiß nicht, für welche Lebensdauer dies Lager bemessen ist, aber es scheint mir auf jeden Fall eine systematische Schwachstelle des Fahrzeugs zu sein. Wenn das nun eingebaute Lager wieder nur 100.000 Kilometer hält, dann ist aber die Garantieverlängerung abgelaufen und ich muss für diesen Konstruktionsfehler selbst bezahlen.

Ich habe aus diesem Grunde Ende Dezember VW angeschrieben um zu erfahren, wie man sich bei diesem Problem verhalten wird. Ich habe gleichzeitig das Problem mit meiner Klimaanlage im Fahrzeug angesprochen, die inzwischen mehrfach ausfiel und bei der nie ein Fehler gefunden wurde. (Siehe meine Berichte vom Juni 2014, Juli 2016 und Juli 2017). Sie erhielt jeweils einen Reset und lief dann wieder. Auch hier scheint mir ein Entwicklungsfehler in der Software vorzuliegen.

Die Antwort von VW lautet auszugsweise:

"Wir haben Verstaendnis dafuer, dass Sie ueber die Unannehmlichkeiten enttaeuscht und veraergert sind, da Sie bei Fahrzeugen aus unserem Hause zu Recht eine hohe Qualitaet voraussetzen.
Wenn Sie uns nun fragen, woran es lag, dass gerade Ihr Volkswagen Tiguan Ihnen solche Sorgen bereitete, so veruebeln Sie es uns bitte nicht, wenn wir dafuer keine plausible Erklaerung zur Hand haben. Seien Sie aber trotz dieser weniger positiven Erfahrungen versichert, dass im Rahmen unserer Serienfabrikation sorgfaeltigste Fertigung stets unser oberstes Gebot sein wird.
Erlauben Sie uns auch den Hinweis, dass jedes Fahrzeug letztendlich ein technisches Produkt ist. Leider ist es uns, wie auch jedem anderen Hersteller, nicht moeglich, fuer unsere Fahrzeuge eine voellige Fehler- und Schadenfreiheit auf unbefristete Zeit zu garantieren. Eine solche Garantie ginge an den praktischen Gegebenheiten und technischen Moeglichkeiten vorbei.
Dass unsere Fahrzeuge hohen Qualitaetsanspruechen gerecht werden koennen, beweisen die vielen Kunden, die der Marke Volkswagen ihr Vertrauen schenken.
Sehr geehrter Herr Willnat, wir bedauern die Ihnen entstandenen Unannehmlichkeiten und wuenschen Ihnen fuer die Zukunft alles Gute."

VW geht mit keinem Wort auf die technischen Zusammenhänge ein. Es ist eine an Nichtaussage kaum zu übertreffende Mitteilung. Einen Kunden ernst zu nehmen, sieht anders aus.

Verbrauchsangaben

Kilometer: 146.000.

Das nachstehende Bild zeigt den kumulierten Verbrauch seit dem Update. Was man dem Diagramm aber nicht entnehmen kann, weil die Änderung so geringfügig ist und sich kumuliert nicht auswirkt, ist ein um etwa 0,2 Liter gestiegener Verbrauch in diesem Winter. Ich fahre viel mit Sitzheizung, Spiegelheizung und Heckscheibenheizung. Außerdem habe ich öfter Licht an als sonst. Vermutlich macht sich das bemerkbar.

Dieselverbrauch kumuliert seit dem Steuerungsupdate.
Diese Grafik zeigt den kumulierten Dieselverbrauch seit dem Update der Motorsteuerung.

Beim Rumspielen mit den Grafiken in meiner Excel-Tabelle fiel mir auf, dass nach dem Update der Verbrauch anscheinend insgesamt leicht gesunken ist. Im Prinzip ist das vernachlässigbar, aber es ist in der nachstehenden Grafik doch erkennbar. Das Steuerungsupdate erfolgte bei etwa 90.000 Kilometern. Der kleine Verbrauchsberg in dieser Zeit ist dem neuen Kennenlernen der Motorcharakteristik geschuldet. Danach ist dann wieder die normale Fahrroutine ausschlaggebend und es ist erkennbar, dass diese Kurve nun leicht niedriger liegt als vor dem Update.

Dieselverbrauch kumuliert seit Fahrzeugkauf.
Diese Grafik zeigt den kumulierten Dieselverbrauch seit dem Fahrzeugkauf.