Er ist da!Nach nun gar nicht so langem Warten ging auf einmal alles recht schnell. Wie schon angekündigt, hatte ich den Abholtermin auf den 3. November gelegt und damit in unsere Herbstferien, damit mein Sohnemann (10) mich auf der Tour begleiten kann. Zunächst hatte ich eine Anreise via Zug geplant, aber das hätte mich etwa 100 Euro pro Person gekostet. Über die Autostadt Wolfsburg kam ich dann aber über die Autovermietung Avis an ein unschlagbar günstiges Angebot, das sich auf 43 Euro für einen Diesel der Golfklasse belief. Dieser Tarif galt für einen Zeitraum von 24 Stunden, sodass ich den Mietwagen am Vorabend abholen und anschließend in Wolfsburg wieder abgeben konnte. Am 2. November abends ging es dann zu unserer örtlichen Avis Zentrale, die mir dann leider eröffnen mussten, dass sie keinen Diesel beschaffen konnten. Dafür musste ich dann zwar auch nur 38 Euro statt 43 Euro bezahlen (der Diesel kostete in der Anmietung fünf Euro mehr), aber nun konnte ich doch mit einigen Mehrkosten durch Benzin rechnen. Nicht schlimm, immer noch günstiger als der Zug, war mein erster Gedanke. Am Morgen des 3. November ging es gegen sechs Uhr dann los für uns. Wir wohnen etwa 50 km südlich von München, da hat man schon eine Strecke von gut 650 km zurückzulegen. Da unser Termin um 15:45 Uhr in der Autostadt war und man mindestens 90 Minuten vorher da sein soll, ging ich auf Nummer sicher. Außerdem wollten wir uns ja auch das eine oder andere dort anschauen und nach der Abholung aufgrund des eher späten Termins und der langen Rückfahrt eher keine Zeit mehr dort verbringen. Die Anreise war unspektakulär, unser Mietwagen (ein Mercedes GLS Automatik) ein recht angenehmes Reisegefährt, was wir problemlos in der Autostadt abgeben konnten. Dort angekommen haben wir uns zunächst angemeldet und bekamen dann Tageskarten für die Autostadt sowie Gutscheine, die sich in 30 Euro Verzehrgutschein, 20 Euro Zubehörteilegutschein und 20 Euro für Sonstiges aufgeteilt haben. Um 13:30 Uhr haben wir dann an einer gebuchten Werksführung teilgenommen. Sie war recht interessant und kurzweilig, wir wurden durch das Werk gefahren und bekamen einiges aus der Produktion zu sehen und erklärt. Vieles kannten wir schon, da wir schon einmal in einer Mercedes Produktionsstraße zuschauen konnten, was damals im übrigen deutlich lehrreicher war, da wir über Brücken quasi über der Produktion waren und runterschauen konnten. Aus der normalen Perspektive von unten aus einer Art Bus heraus war nicht allzuviel zu erkennen, bzw. ging alles viel zu schnell. Toll war es trotzdem!
Die Führung dauerte etwa eine Stunde, und da unser Abholtermin um 15:45 Uhr war, sind wir dann gleich zur Abholung geflitzt und dort stand er auch schon aufbereitet! Wie groß war doch die Freude, dieses kleine, niedliche Fahrzeug dort stehen zu sehen und auch im Nachhinein war ich sofort zufrieden mit der Farbwahl:
Kurze Zeit später tauchte dann unser Name auf der Anzeigetafel auf:
Unser Betreuer war überaus freundlich und hat uns dann zu unserem neuen Auto geführt und uns alles recht ausführlich erklärt. Ich bin immer wieder überrascht, wie man so einen Job machen kann. Klar, für uns war alles neu und aufregend, aber für ihn muss das ziemlich langweilig gewesen sein. So was muss man wohl mögen, er hat es jedenfalls toll gemacht! Ich habe dann die Gelegenheit genutzt und gleich mal ein Foto der Anzeigen gemacht. Der Facelift Up hat ja endlich ein neues Cockpit bekommen, inklusive Multi-Dot-Matrix-Display, was um Welten besser aussieht, als das doch mittlerweile in die Jahre gekommene orangefarbene … wie auch immer man das bezeichnen möchte.
Auch das restliche Cockpit sah toll aus:
Unser Up hatte also schon 13 km auf der Uhr. Aber das ist ja normal. Viel interessanter fand ich, dass er voll getankt dort stand. Der Eco-Up hat ja zwei Tanks. Einen Erdgas-Tank, der etwa 12 kg fasst, sowie einen Benzin-Tank mit einer 10-Liter-Reserve. Beide(!) Tanks waren randvoll. Beim Erdgas-Tank wird am Ende eine Druckprüfung durchgeführt, er speichert das Erdgas ja mit immerhin 200 bar Druck (das entspricht dem Druck in 2.000 m Wassertiefe!). Insofern macht es Sinn, das gleich mit Erdgas zu füllen. Ein anderes Prüfgas wäre natürlich möglich gewesen, aber so fand ich es wirklich toll, dass der Erdgastank schon gefüllt war. Das Kombiinstrument zeigt rechts ja beide Zustände an, je nachdem in welchem Betriebsmodus das Auto gerade fährt. Wir sind nach der Einführung dann recht zügig aufgebrochen, da wir ja auch wieder 650 km vor uns hatten und diesmal etwas schonender fahren wollten. 130 km/h hatte ich mir als Limit gesetzt. Bei diesem Tempo hat der Motor schon eine Drehzahl von gut 4000 U/Min, was ja der Zwei-Drittel-Regel beim Einfahren entspricht. Nun sind heutige Motoren mit deutlich geringeren Fertigungstoleranzen gefertigt und haben sicher nicht mehr den großen Abrieb wie vor einigen Jahrzehnten noch, trotzdem ist es sicher besser, eher schonend einzufahren, damit sich die ganzen Komponenten einlaufen können. Unser erster Stopp führte an eine Tankstelle, da ich sicher gehen wollte, dass auch der Benzin-Tank gut gefüllt ist. Ich hatte zwar einen Plan aufgestellt für die Erdgastankstellen auf der Rückfahrt, aber ich wollte nicht mit einem leeren Benzintank stehen bleiben. Zu meiner Freude war aber auch der Benzintank randvoll, sodass ich nur knapp einen Liter rein bekommen habe, was zu einem (verständlichen) Augenrollen beim Tankwart geführt hat. Nach anfänglichen Staus im Berufsverkehr um Wolfsburg sind wir recht gut voran gekommen. An einer nächsten Tankstelle ging es nun das erste Mal ans Erdgas tanken, was völlig problemlos verlief und doch trotzdem irgendwie aufregend war, vor allem vor dem Hintergrund, dass da nun 200 bar in dieses kleine Auto gepresst werden. Ich konnte nicht umhin, dabei an diverse Tank-Detonationen zu denken, die es bei VW gegeben hat. An der Tankstelle ist dieses Foto entstanden, was auch die Farbe des Up nochmal gut zeigt.
Das Auto selbst fährt sich toll. Es ist definitiv kein Beschleunigungswunder. Die Freudentränen liefen jedenfalls eher senkrecht denn waagerecht, aber das war mir vorher schon klar. 68 PS Leistung bei einem 1-Liter Sauger Motor mit drei Zylindern macht schon vorher klar, dass da nicht viel gehen wird. Gut 17 Sekunden braucht er von null bis hundert, jedenfalls laut Datenblatt. Getestet hab ich das noch nicht. Zum Mitschwimmen reicht es aber völlig aus. Zudem ist er recht kurz übersetzt, und es lässt sich dadurch durchaus zügig beschleunigen. Die Winterreifen kamen leider erst Mitte November, so musste ich die ersten Tage im Winter noch mit Sommerreifen fahren, was mir ein wirklich schlechtes Gefühl bereitet hat. Glücklicherweise waren die Straßen immer frei und extrem gesalzen und ich bin auch auf der Autobahn eher mit 90 gezuckelt, sodass ich keine Probleme hatte. Schneetechnisch hatte ich an einem Morgen allerdings einiges auf dem Auto:
Dafür ist der Verbrauch einfach ein Traum. Die ersten Tankfüllungen waren noch recht hoch im Verbrauch. 4,8 kg waren es beim ersten Tanken, knapp 4 kg beim zweiten aber danach ging es unter die 3 kg/100 km. Man kann also sagen, dass der eher unrealistische NEFZ Normverbrauch (beim Eco-Up sind das 2,9 kg/100 km) durchaus erreichbar sind. Hin und wieder habe ich ihn sogar unterschritten. Wer Interesse hat, kann meinen Tankvorgängen gern bei Spritmonitor folgen. Im November bin ich 3.262 km gefahren. Damit ist der Up schon ganz gut eingefahren, denke ich. Die Winterräder kamen dann endlich Mitte November und der eigentliche Winter kurz danach, aber dazu später mehr! |