Winterreise Teil 1Kilometer: 26.700 (Ende Januar). Gleich zum Jahresbeginn gab es einen für Vielfahrer eher kleinen Ausflug über’s lange Wochenende nach Thüringen (zweimal 350 km). In gemäßigtem Tempo ging es ohne Komplikationen bis kurz nach Leipzig, dann begann die kleine diesmonatliche Katastrophe. Frust mit dem Frost in der ScheibenwaschanlageNatürlich hatte der umsichtige Kraftfahrer vorgebaut und den Rest der vorhandenen Scheibenklarflüssigkeit in den Behälter geschüttet. Ob die Flüssigkeit entgegen meiner festen Überzeugung doch nicht frostfest war oder Verdunstungskälte den Ausschlag gab: Bei Temperaturen knapp unter dem Nullpunkt fror der Kram jedenfalls unterwegs ein und auf dem ersten Rasthof hinter dem Hermsdorfer Kreuz musste ein Nothalt eingelegt werden, weil trotz vorherigem intensivem Gebrauch nur noch müde Tröpfchen auf die Scheibe zu bekommen waren. Die Düsen wurden geputzt, es sprühte wieder. Und das bei gerade mal -3 Grad. Kurze Zeit später war dann endgültig Schluss. Zudem wurde es trockener und kälter. Der nächste Rasthof wurde mit Mühe und Guckloch zwischen den im Gegenlicht unerträglichen Schlieren erreicht. An den Düsen lag es diesmal nicht. Die Zuleitung vom Behälter zur Motorraumklappe war komplett dicht. Die Schlauchführung in diesem Bereich ist ein Horror. Der Waschbehälter ist ja zudem so eingebaut, dass eine Kontrolle des Füllstands unmöglich ist — Nachkippen auf Verdacht. Das machte ich dann auch mit der für horrendes Geld gekauften Fertigmischung — und siehe da, gut 2,5 Liter gingen hinein, also muss noch Flüssigkeit vorhanden gewesen sein. Der Füllstand im Rohr änderte sich nicht, also war wenigstens noch alles dicht. Mit viel Nudeln, Drücken und Wackeln an den offenen Schläuchen spülte es dann irgendwann doch die Leitungen frei und es ging weiter. Die Flüssigkeiten müssten nach kurzer Zeit durchgemischt sein. Selbst wenn ich zuvor reines Wasser gehabt hätte: mit der Nachfüllung hätte sich eine bis -15 Grad sichere Lösung ergeben müssen. Trotzdem waren die Düsen bei der Ankunft und bei -5 Grad schon wieder fast vereist. Fazit: Der Löwe braucht’s heftig. Nicht auf die Angaben vertrauen, Scheibenklar mindestens auf -20 Grad fest verwenden, solange es draußen zu frieren droht. Bei gleicher Taktik hatte ich im Passat nie damit Probleme gehabt. Da lagen Scheibenwaschbehälter und Schläuche auch weitgehend im durch Bodenwanne geschützten Motorraum und bekamen sicher einige Motorwärme ab. SchneeflugAuf der Rückreise bekamen wir einen heftigen Wintereinbruch mit Schneefall zu spüren. Nachdem sich die über 20 km aufgestaute Kolonne, die mit 50 km/h hinter den drei Räumfahrzeugen dahinkroch, endlich aufgelöst hatte, kamen wir im Lande Brandenburg in jungfräuliche Schneelandschaften, in denen uns nur die Leitplanken am Rand eine Spur wiesen. Den Winterdienst bekamen wir an diesem Abend nicht mehr zu sehen. Teilweise tänzelte Leon bereits wie auf platten Reifen, aber das Handling blieb trotzdem erstaunlich gut, der Grip war sofort wieder da, sobald man vom Gas ging. Ein Hoch den Winterreifen. Erst kurz vor Berlin wurden wir dann, das Tempo immer mehr drosselnd, weil es sonst nur noch leichtsinnig geworden wäre, von Freifliegern mit den bekannten süddeutschen Nobelkarossen überholt … PlastikbruchAls der Nachbar wieder einmal verzeifelt um Starthilfe anklingelte, hatte ich nach dem Lupfen der Pluspolkappe in der Batterieabdeckung diese plötzlich in der Hand, wie man sehen kann aber nicht mal an der "Sollbruchstelle", sondern irgendwo darüber abgebrochen. Ein Fall für die nächste Inspektion.
Scheibenwischer adeDie Probleme mit vereisten Scheiben und trockenem Schlieren haben den originalen Wischern nun doch den Rest gegeben. Nach 15 Monaten Nutzung (aber immerhin!) wurden sie wieder durch SWF-Wischer (die auch Erstausstattung waren) ersetzt. Dabei bemerkte ich erstmals, dass die beiden Wischer unterschiedlich lang sind: der lange 622 hat 70 cm für die Fahrerseite, während sich der Beifahrer mit dem 65 cm langen 618ern begnügen muss. Spoiler haben sie beide. Jetzt stimmt auch die Sicht wieder. Bastelprojekt Ambience-LichtStockdunkle Nacht auf Autobahnen heißt auch stockdunkles Auto innen. Die Suche nach den Haribos oder der richtigen CD gerät zum Glücksfall, wenn man sie im Dunkeln findet, oder man verblitzt sich die Augen oder erschreckt tiefschlafende Mitfahrer, wenn man das Innenlicht einschaltet. Moderne Nobelkarossen, aber auch der Golf haben inzwischen ein Ambientelicht: Ein bis zwei superrote LED, die für eine dezente Orientierungsbeleuchtung sorgen. Das hat natürlich gehörig seinen Preis, und der Tüftler fragt sich, ob er das nicht einfacher haben kann. Kann er. Man baue sich die Innenleuchte aus und platziere eine weiße LED mit Vorwiderstand ohne Bohren im Reflektorträger. Zusammengebaut bekommt man ein blauweißes, aber durchaus nicht unschönes Dauerlicht, das für die avisierten Zwecke völlig ausreichend ist. Materialpreis etwa 2 Euro. Eine ausführliche Vorstellung dieser Errungenschaft gibt es im Downloadbereich meines Langzeittests.
BugreportKeine neuen Auffälligkeiten. Die Batterie hält noch durch, die Bremsen quietschen und das Lenkrad flattert, allerdings kaum merklich und auch nicht immer. Sonst alles bestens. |