FreisprecheinrichtungAus Gründen der Verkehrssicherheit und des Komforts habe den Einbau einer Freisprecheinrichtung (FSE) in den Mini Cooper beschlossen. Doch gleich der erste Schock beim Stöbern im Internet: Es gibt eine schier unüberschaubare Anzahl von verschiedensten Modellen und Varianten! Einziger Ausweg: ich muss systematisch an die Aufgabe herangehen. Plug-And-Play oder Einbau?Mein erster "Geistesblitz": die FSE soll erstens zum bestehenden Nokia 8310 passen und zweitens nicht mehr als 200 Euro kosten. Zuerst stand eine Grundsatzentscheidung an: kaufe ich mir eine (günstigere) Plug-And-Play FSE oder gebe ich mehr Geld für eine (bessere und teurere) Einbau-FSE aus? Bei einer Plug-And-Play Freisprecheinrichtung ist kein Einbau nötig. Man steckt einfach eine Kombieinrichtung (Mikro und Lautsprecher) in den Zigarettenanzünder, steckt das Handy in die mitgelieferte Halterung und verbindet die Halterung mit der Mikro-Lautsprechereinheit. Vorteile: Kein Einbau, relativ günstig, kann einfach in ein anderes Auto mitgenommen werden. Nachteile: schlechte Sprachqualität, Kabelgewirr. Mein Favourit für Play-And-Play: Die THB ET-3000: Positiv: Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis (etwa Euro 80), externes Mikro (bessere Sprachqualität) im Lieferumfang enthalten. Negativ: Keine Radiostummschaltung, kein EIN/AUS über Zündung, klobige Halterung. Eine fest eingebaute FSE ist einerseits teurer als eine Plug-And-Play, ist aber von der Sprachqualität her um Klassen besser. Daher sollte es eine Einbau-Freisprecheinrichtung werden, die die Vorteile einer Plug-And-Play Variante (leichter Einbau, flexibel, möglichst kompatibel) mit den Vorteilen einer fest eingebauten FSE (Sprachqualit&ät, Handling) vereint. Welche Einbau-Freisprecheinrichtung soll es sein?Da ich mit meinem Nokia 8310 Mobiltelefon eigentlich sehr zufrieden bin, stand fest, dass es eine Freisprecheinrichtung sein muss, die mit Nokia Handys kompatibel ist. Nun kamen drei Möglichkeiten infrage: Nokia CARK 132 (Preis ab Euro 139)
Vorteile
Nachteile
Nokia CARK 112 (Preis ab Euro 165)
Vorteile
Nachteile
* Bluetooth ist ein Funkverfahren, um Geräte kabellos miteinander zu verbinden und so Sprache, Daten und Bilder über kurze Entfernungen (beim CARK 112 sind dies 8 bis 10 Meter) zu übertragen. Der Vorteil gegenüber Infrarottechnik liegt darin, dass sich die einzelnen Geräte nicht mehr direkt optisch zu "sehen" brauchen. Der Wikingerkönig Harald Blaatand (= dänisch, wörtlich übersetzt heißt er Blauzahn bzw. engl. Bluetooth) ist historisches Vorbild und Namensgeber für dieses schnurlose Funkverfahren. Er einte gemeinsam mit seinen Verbündeten im zehnten Jahrhundert Dänemark und Norwegen. Nokia BHF-2 (Preis ab Euro 65,-)
Vorteile
Nachteile
Die EntscheidungNach reiflicher Überlegung habe ich mich für die zukunftsträchtigste Variante — das CARK 112 — entschieden. Obwohl nun auch der Kauf eines neuen Bluetooth Handys (Nokia 6310i) ansteht, überwiegen die Vorteile: saubere Lösung hinsichtlich Design und Verkabelung, sehr kompatibel mit anderen Bluethooth Handys, relativ geringer Aufwand beim Ein- und Wiederausbau. Durch die Bluetoothfunktion muss ich nun für das 6310i keine klobige Halterung ans Armaturenbrett schrauben, sondern kann das Handy im Handschuhfach oder in der Jackentasche lassen. Das Wählen erfolgt durch Sprachsteuerung, das Entgegennehmen von Anrufen simpel durch Drücken der kleinen Fernbedienungstaste (siehe Foto oben). Der Einbau in 10 SchrittenAnleitung und Bilder von Michael Hönigmann. Den Einbau der Freisprecheinrichtung habe ich durch einen Fachmann erledigen lassen (Arbeitszeit etwa Euro 60). Das geht schneller und die FSE funktioniert dann auch wirklich wie sie sollte. Folgende Teile enthält der Einbausatz:
1. Schritt: Vorbereitungsarbeiten Als sehr zeit- und nervensparend hat sich die Internetsuche nach der PIN-Belegung meines Radio Boost erwiesen, da sie in der Mini-Bedienungsanleitung nirgends zu finden ist:
Bevor die Verkabelung beginnen kann, muss man die Seitenverkleidung auf der Fahrerseite, die Verkleidung im Fußraum auf der Fahrerseite und die Verkleidung beim Schiebedach entfernen. Diese Verkleidungen sind nur mit Klipps befestigt und können ohne Werkzeug entfernt werden. 2. Schritt: Verkabelung des Mikrofons Das Mikrofon habe ich neben der Steuerung für das Schiebedach angebracht und mit Heisskleber am Dachhimmel befestigt. Das Foto zeigt das fertig montierte Mikrofon und den Weg der Verkabelung. Das Kabel führt unter der Schiebedachdichtung und unter dem Dachhimmel hindurch zur Innenseite der Türdichtung. Von dort wird das Kabel der Dichtung entlang bis zur Seitenverkleidung geführt und durch diese hindurch in den Fußraum gezogen. 3. Schritt: Verkabelung der Fernbedienungstaste Mit der Fernbedienungstaste kann man Anrufe entgegennehmen oder ablehnen und die Lautstärke des Lautsprechers ändern. Die Fernbedienungstaste sollte in Griffweite des Fahrers montiert werden. Ich habe mir eine Position am äußersten linken Ende des Armaturenbretts dafür ausgesucht. Das Kabel wird von dort seitlich in den Fußraum gezogen.
4. Schritt: Ausbau des Radios Hier müssen vorher die beiden Streben an der Mittelkonsole gelockert werden, damit das Radio ausgebaut werden kann: zuerst löst man an jeder Strebe die zwei Schrauben, danach löst man die Schraube (sie befindet sich im linken Eck des Handschuhfaches) für die Armaturenbrettverkleidung. Dann können das Armaturenbrett und die seitlichen Streben soweit gelockert werden, dass man das Radio von seinen vier Schrauben lösen und ausbauen kann.
5. Schritt: Anschluss der Freisprecheinheit an das Radio Hier die Übersicht, wie die verschiedenen Kabel zusammengeschlossen werden müssen:
Da mein Mini Cooper keine werksseitige Autotelefonvorbereitung hatte, gab es beim Radio keinen Anschluss für die Stummschaltung. Daher musste erst ein PIN in den Radiostecker gesteckt und daran ein Kabel befestigt werden. 6. Schritt: Montage des Lautsprechers Meiner Meinung nach der ideale Platz für den Lautsprecher im Mini ist unter der Mittelkonsole. Der Lautsprecher ist klein genug und kann an der vorhandenen Schraube befestigt werden. Daher ist kein Bohren nötig! Nach dem Anschrauben das Kabel in den Fußraum zur Freisprecheinheit ziehen. 7. Schritt: Einbau der Freisprecheinheit Nun sollten also die Fernbedienungstaste, das Mikrofon, der Radioanschluss und der Lautsprecher fertig sein und alle Kabel in den Fußraum gezogen sein. Jetzt alle Kabel an die Fernsprecheinheit anschließen und die Funktion testen. Falls alles funktioniert, die Freisprecheinheit (am bestens mit etwas Schaumstoff zur Geräuschdämmung) hinter die Abdeckung im Fußraum stecken. Ein Festschrauben ist meiner Meinung nach bei Verwendung von genug Schaumstoff nicht nötig.
8. Schritt: Abschließende Arbeiten Nun werden wieder alle Abdeckungen befestigt. Darauf achten, dass keine Kabel eingeklemmt werden! Nun werden noch das Mikrofon und die Fernbedienungstaste angeklebt. Dazu habe ich nicht die mitgelieferten Doppelklebebänder, sondern Heisskleber verwendet. Dieser haftet besser am Dachhimmel und auf dem genarbten Armaturenbrett. 9. Schritt: Konfiguration des Handys Damit sich das Nokia 6310i und die FSE auch "verstehen", muss zum Abschluss das Handy noch auf die FSE abgestimmt werden. Dies ist im Handbuch des Handys sehr gut beschrieben und hat auf Anhieb geklappt. 10. Schritt: Fazit Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, kein einziges Loch musste gebohrt werden, der Einbau ist auch für den Laien zu bewerkstelligen und alles funktioniert bestens! Somit wurden alle Anforderungen an die Nokia CARK-112 Freisprecheinrichtung erfüllt! An dieser Stelle zitiere ich einfach meinen Helfer beim Einbau: "So einfach hatte ich es noch nie beim Einbau einer Freisprecheinrichtung! Bitte ab sofort nur die Kombination Mini und Nokia CARK-112." Kostenlos aber nicht umsonstKonnte Ihnen dieser Bericht helfen? Langzeittest.de ist auf Ihre Hilfe angewiesen! Mit Ihrer Spende können wir unser Projekt weiterhin kostenlos anbieten. |