Finale KaufentscheidungMeine Frau und ich haben uns entschlossen, wir werden meinen aktuellen Erstwagen Ford Fusion 1,4 Trend verkaufen, im Idealfall in Zahlung geben, ist das eine Gewinnmitnahme im klassischen Sinne? Irgendwie ja, irgendwie aber auch nein, denn es spräche an sich nichts dagegen, den Fusion noch etwas zu fahren, bisher ist er zuverlässig und die Wartungen waren vergleichsweise günstig, sein damaliger Anschaffungspreis extrem günstig.
Der Markt für diesen Wagen ist eingebrochen, der letzte Ford der "alten" Designlinie, wenig Nachfrage, die Preise sinken deutlich. Mein Wunsch nach einer Automatik wird immer deutlicher, als Vielfahrer mit einem Benzinmotor kann ich auch die Betriebskosten deutlich senken und irgendwann wird der Fusion erste Instandsetzungen benötigen. Wir haben uns entschieden, wir steigen um, Jazz oder Yaris, wir rechnen noch. Entscheidungsfindung, welcher Hybrid? Ich habe nachgedacht, recherchiert, gerechnet, sowie Emotionen gegen nüchternes Kalkül abgewogen, ein kleiner Hybrid soll es sein, damit kommt der Toyota Yaris Hybrid und der Honda Jazz IMA Hybrid in die engere Auswahl. Hinsichtlich der Marke zieht es mich zu Honda. Ich hatte nie ein Honda Auto besessen, gefahren oder mitgefahren, habe aber ausgezeichnete Erfahrungen mit Honda Motoren, sei es auf gemieteten stark gebrauchten Baumaschinen beispielsweise (Rüttelplatte), wie auch bei meinen Gartengeräten. In meiner Garage strahlt manches rot, ein Rasenmäher, 100-ccm-Motorroller und auch vier 25-ccm-Viertakt-Motor-Gartengeräte (Motorhacke, Wasserpumpe, Motorsense und Blasgerät), zuvor gab es auch noch einen Stromerzeuger. Nun haben aber Gartengeräte wenig mit PKWs zu tun, also bemühe ich mich um einen objektive Vergleich zwischen dem Yaris und dem Jazz. Toyota Yaris Hybrid Aus meiner Sicht ist Toyota der absolute Marktführer bei Hybridfahrzeugen, Toyota hat gute Verkaufzahlen und man hört zufriedene Stimmen dazu. Vor vielen Jahren durfte ich einen Prius vier Wochen lang testen, es war noch das erste Modell, er überzeugte mich voll und ganz, lag aber deutlich außerhalb meiner wirtschaftlichen Kalkulation. Ein Kollege fährt einen aktuelleren Prius als Familienwagen, er ist damit sehr zufrieden. Ich sammele Fakten zum Yaris Hybrid, studiere die Marktpreise im Netz und sichte den ADAC-Testbericht, wie auch deren Kostenkalkulation. Der Yaris Hybrid überzeugt mich. Bedingt durch die drei vorherigen Toyotas meiner Frau, ist auch mir das Toyota Autohaus Schubert in Mittelhessen (Gießen und Marburg) vertraut. Da ich ja nun auch einen regionalen Service benötige, konzentriere ich mich auf diesen Händler und sichte sein Angebot, ab 16.000 Euro ist der Yaris Hybrid als Tageszulassung (05/2014) zu haben, neuere Tageszulassungen oder bessere Ausstattung zu etwas höheren Preisen. Verglichen mit den Angeboten im Netz ist das kein schlechter Preis, einzig die Bauform des Wagens stört mich etwas, ihm fehlt der Hang zum Mini-Van, ich sehe den Yaris eher als "normalen" Kleinwagen der Polo-Klasse. Die Verbrauchswerte sprechen unstrittig für ihn, auch die weiteren Betriebskosten sind recht angemessen, aber spricht mich auch die Raumnutzung an? Ich zweifele daran. Honda Jazz 1,3-DSI i-VTEC IMA Hybrid Der Name des Wagens ist der reinste Zungenbrecher, Honda hätte es besser bei IMA belassen, oder besser noch bei Hybrid, darunter können sich viele Menschen etwas vorstellen, während die anderen Abkürzungen kryptisch wirken. Da es nur einen Motor gibt, sollte man auf die Angabe des Hubraums verzichten, "Honda Jazz Hybrid" sollte genügen, meine Empfehlung an die Honda Produkt-Strategen. Meine Wertschätzung der Marke Honda, die in meiner persönlichen Gewichtung leicht über Toyota steht, hatte ich schon erwähnt. Wie auch beim Yaris Hybrid, so sammele ich auch über den Honda Jazz Material, stöbere in Foren, lese Testberichte, schaue Testberichte und sichte ebenso die ADAC-Kostenberechnung und den Fahrzeugtest. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, ich interessiere mich selbstverständlich auch für die Typklassen und hier fällt mir auf, Hybridfahrzeuge haben in der Kaskoversicherung recht hohe Typklassen, der Jazz Hybrid Haftpflicht 15, Vollkasko 19 und Teilkasko 21, der Yaris Hybrid HK 17, VK 21 und TK 19, ohne höheren Schadenfreiheitsrabatt ergeben sich daraus beachtliche Beiträge. Ich sah den einen oder anderen Honda Jazz schon im Straßenbild, aber nun interessiert er mich genau, so suche ich meinen reagionalen Honda Händler in Gießen auf, Autohaus Nau, welches neben Honda auch Opel und Chevrolet vertritt. Im Ausstellungsraum finde ich drei Honda Jazz in verschiedener Ausstattung vor, jedoch keinen mit CVT-Getriebe oder gar als Hybrid. Nun gut, ich möchte mir einen Eindruck zur Verarbeitungsqualität verschaffen, Raumgefühl, Sitzkomfort, Rundumsicht etc., also steuere ich einen schwarzen Jazz 1,4i Comfort an. Mein Blick beginnt im Kofferraum und arbeitet sich über die sehr variablen Rücksitze zu den Vordersitzen, Instrumentenbrett und letztlich zum Motorraum vor. Alles da, wer hätte das gedacht. Der Wagen wirkt angenehm wertig auf mich, da habe ich schon andere Kleinwagen besessen. Typisch japanisch fällt mir teilweise das Hartplastik der Verkleidungen auf, wie beispielsweise der glänzende obere Handschuhfachdeckel, sicherlich recht kratzempfindlich, so geht es mir durch den Kopf, beim Klopftest vibriert oder scheppert aber nichts. Der Motorraum wirkt sehr kompakt, die Motorhaube recht kurz, da ist mein Ford Fusion deutlich gestreckter. Schaut man genau hin, erkennt man, Motorteile bauen auch noch nach vorne in die Fahrzeugfront hinein, zudem auch sehr weit nach hinten bis deutlich hinter die Windschutzscheibe. Manches ist leicht zugängig, auch die Glühbirnen sind leicht erreichbar und austauschbar, aber so manche Baugruppe liegt sehr unzugänglich versteckt, die Mechaniker brauchen da gelenkige Arme und Finger. Der Jazz 1,4i Comfort 5-Gang-Schaltgetriebe kostet als Hauspreis rund 15.500 Euro, dies zur groben Orientierung. Ich sehe von einem Verkaufsgespräch ab, mache deutlich, dass ich mir zunächst nur den Jazz anschauen möchte, eigentlich aber den Hybrid anstrebe, eine Kaufentscheidung noch nicht getroffen habe und daher auch nicht über den Preis reden möchte. Zur groben Orientierung meiner Preisvorstellung werfe ich das Stichwort BSW ein, ein Rabattverein, mit dem ich fast alle Fahrzeuge grob überschlage. Hier erfahre ich den Preis für den gewünschten Neuwagen ohne Verhandlung, habe also eine Ausgangsbasis für ein Verkaufsgespräch. Der dort aktuell Preis für den Honda Jazz 1,3 IMA Hybrid Comfort incl. Überführung und metallic Lackierung beträgt 17.380 Euro, der Preisvorteil zum Listenpreis damit 3.270 Euro. Es ist kein Verkaufsgespräch, aber der Händler mag sich diesen Preis (16,23% Rabatt) nicht vorstellen, er liegt außerhalb seiner Vorstellungskraft, von deutlich günstigeren Fahrzeugen im Netz einmal abgesehen. Honda Jazz Hybrid wird Favorit Autobild hat im Dezember 2013 einen 100.000-Kilometer-Dauertest des Honda Jazz Hybrid veröffentlich, darin kommt der Jazz hinsichtlich der Zuverlässigkeit sehr gut weg, der Verbrauch von über 7 l/100 km schreckt sehr ab, ich nehme ihn aber nicht ernst. Mehr zu denken gibt mir die weiße Lackierung, denn diese soll sehr dünn sein, hier und da setzt Flugrost an. Andere Testberichte lesen sich auch gut, aber auch die Haltbarkeit der CVT Automatik interessiert mich sehr, so recherchiere ich gezielt danach und finde viele gute Meinungen dazu, problematischer scheinen ältere Modelle zu sein, nicht unkritisch auch die korrekte Wartung und das richtige Öl. YouTube-Videos beeindrucken mich hinsichtlich der gefahrenen Drehzahlen, denn man kann den Jazz Hybrid offenbar sehr niedertourig fahren. Der eine oder andere Test schreibt zum heulenden Motor bei der Beschleunigung, ich führe das auf unsachgemäße Handhabung zurück, die Testfahrer haben den Gebrauch eines Hybridwagens offenbar nicht verstanden und provozieren den heulenden Motor vorsätzlich. Honda Jazz Hybrid wird gekauft Ich rechne hin, ich rechne her, vergleiche Angebote des Yaris und Jazz Hybrid im Netz, mische ein paar kleine Emotionen dazu und entscheide mich für den Honda Jazz Hybrid, seine Nutzungsvorteile treffen meine persönlichen Erwartungen am besten, den leicht höheren Treibstoffverbrauch werde ich akzeptieren, mich aber dennoch bemühen ihn niedrig zu halten. Ich fahre sehr wenig Stau oder Stadtverkehr, benötige rein elektrisches Fahren auf sehr kurzen Strecken aus dem Stand heraus nicht wirklich, so erscheint mir der Honda IMA als sehr brauchbar und praxistauglich. In der näheren Umgebung ist kein Jazz Hybrid verfügbar, so verzichte ich darauf, ihn mir vor dem Kauf anzuschauen oder auch zu fahren, gemäß meiner Recherche sollte er meine Erwartungen recht gut erfüllen, ich werde ihn also "blind" kaufen und sehe darin kein Risiko, habe das auch schon mit anderen Fahrzeugen gemacht. Honda Jazz Hybrid ausgewählt und bestellt Die einschlägigen Fahrzeughandelsplattformen im Internet bieten einige Honda Jazz Hybrid als Neuwagen an, teilweise auch mit Tageszulassung oder auch als Re-Import, auf diese Fahrzeuge konzentriere ich mich. Mit am günstigsten sind die beiden Jazz Hybrid bei Honda Lucas, ein weißer Jazz Hybrid Comfort für 14.950 Euro, sowie einer in schwarz metalic für 15.350 Euro, beide als Neuwagen, ohne Tageszulassung und kein Re-Import, ein unschlagbares Angebot direkt von einem Honda Händler, kein freier Händler oder Vermittler. Sparsamer Rechner, der ich bin, frage ich zunächst den weißen Jazz Hybrid an, der Preis ist unschlagbar. Wie vorstehend berichtet, müsste ich über die BSW-Vermittlung mit 16,23% Rabatt immerhin noch 17.000 Euro zahlen, so habe ich in Oberhausen einen Preisvorteil von rund 2.000 Euro und kann den Wagen sofort haben, er ist verfügbar. Herr Nowak, seines Zeichens Verkäufer bei Honda Lucas in Oberhausen, beantwortet meine Kaufanfrage sehr freundlich, der Wagen ist verfügbar, ich kann ihn sofort bekommen, die angefragte Inzahlungnahme meines Vorwagens Ford Fusion ist kein Problem, er bietet mir dafür nahezu den Händler-Einkaufspreis der DAT-Bewertung. Die beiden Honda Jazz Hybrid sind die beiden letzten aus einer Aktion, der Preis ist sehr hart kalkuliert, ich errechne einen Rabatt von rund 26% auf den Listenpreis. Ich bin entschlossen, möchte den weißen Jazz haben, lese erneut den Autobild-Dauertest und überdenke meine Wahl, die weiße Lackierung soll extrem dünn sein, etwas anfällig für Flugrost. Honda Lucas hat den Jazz noch in Crystal Black Pearl (schwarz metallic), für 400 Euro Aufpreis, in Summe als 15.350 Euro. Auf Farben lege ich nicht viel Wert, gebe dafür gewöhnlich kein Geld aus, hier entscheide ich mich aber für den schwarzen Jazz, der eigentlich auch eleganter aussieht, die Farbe steht ihm gut. Ich bitte Herrn Nowak um ein kleines Entgegenkommen, im Idealfall den schwarzen Jazz zum Preis des weißen, meinen Ford Fusion bekommt er mit frischer 100.000-Kilometer-Inspektion und ich stufe seinen Zustand, gemessen an der Laufleistung, als gut bis sehr gut ein, er wurde extrem schonend gefahren. Herr Nowak kann mir nicht entgegenkommen, ist hinsichtlich des Preises an der Schmerzgrenze und realistisch betrachtet kann ich das nachvollziehen, aber man kann es ja eben mal versuchen. Ich bitte, ergänzend zu den Teppich-Fußmatten, um einen Satz Gummimatten für den Winter, hier kommt mir Herr Nowak preislich etwas entgegen, es sind die Original Honda Gummimatten. Sehr attraktiv erscheint mir noch das Honda 4plus Paket, welches hauptsächlich die Garantie von drei Jahren und 100.000 Kilometer auf fünf Jahre mit 180.000 Kilometer ausweitet, sowie vier Inspektionen/Wartungen und vier Jahre Finanzierung beinhaltet. Hier wird deutlich, man bekommt das 4plus-Paket nur in Verbindung mit einer 48 Monate Finanzierung, 599 Euro bei einer Finanzierung zum Standardzinssatz von 3,49%. Herr Nowak bietet mir alternativ das 4plus-Paket zum Preis von 699 Euro mit einem Zinssatz von 0,9% auf 36 Monate über die Honda Bank an, als persönliches Angebot, attraktiver als das Originalangebot von Honda, damit wird auch die Laufzeit flexibel und ich muss nicht die 48 Monate akzeptieren. Das Angebot ist attraktiver, so entscheide ich mich hierfür und bestelle den Wagen am 17. Oktober 2014 verbindlich. Honda Jazz Hybrid Fahrzeugübernahme Schon im Rahmen der Entscheidungsfindung holte ich Versicherungsangebote ein. Mein bisheriger Versicherer des Ford Fusion kann mir leider keinen attraktiven Preis bieten, so entscheide ich mich für eine meiner Stammversicherungen, die HUK24, die bei 24% Beitragssatz (SF26) einen Jahresbeitrag von etwa 425 Euro für Haftpflicht, inklusive Vollkasko mit 300 Euro und Teilkasko mit 150 Euro Selbstbeteiligung berechnet, bei 40.000 Jahreskilometern. Ich lasse mir eine EVB-Nummer für die Zulassung zuteilen. Mit Herrn Nowak von Honda Lucas vereinbare ich die Abholung des Wagens für den 23. Oktober und freue mich darauf. Am Vorabend des 23. Oktober räume ich meinen Ford Fussion hinsichtlich der persönlichen Dinge aus, räume die mitverkauften Winterräder hinein und hatte am Nachmittag den Honda Jazz Hybrid zugelassen, nachdem mir Herr Nowak die Fahrzeugpapiere zur Zulassung vorab zugesandt hatte. Am Morgen des 23. Oktober fahre ich mit dem Fusion nach Oberhausen, mit einer Restreichweite von 28 Kilometern komme ich dort an, der Tank ist also fast leer, die Tankanzeige beim Ford ist aber extrem präzise, ich fuhr ihn auch schon bis "0 km" herunter und blieb nie liegen, tankte dann aber auch etwas mehr als eigentlich hinein gehen dürfte, eine kleine Reserve ist also immer noch vorhanden. Nun gut, nahe Honda Oberhausen sehe ich keine Tankstelle, so übergebe ich den Wagen mit leuchtender Reserve Anzeige, ich hätte ja gerne noch 5 Liter nachgetankt. Meinen schwarzen Jazz Hybrid entdecke ich schon frisch gewaschen auf dem Hof, ein schmuckes Autochen, ich denke, die Farbwahl war eine gute Wahl, er sieht wirklich gut aus, sehe ihn zum ersten mal real vor mir, wie überhaupt zum ersten mal einen Jazz Hybrid, offenbar ein relativ seltenes Fahrzeug. Angekommen und mit Kennzeichen und diversen Papieren ausgestattet, betrete ich das Autohaus Honda Lucas in Oberhausen, ich treffe Herrn Nowak wie verabredet an, bekomme einen Kaffee angeboten und wir beginnen mit den Formalitäten, begleitet von einem Gespräch zu meiner speziellen Fahrweise, Produktstrategie etc., eine sehr angenehme Atmosphäre. Ich unterschreibe allerhand Papiere, für die Inzahlungnahme des Ford Fusion einen Ankaufvertrag, für den Honda Jazz diverse Verträge, Erklärungen und Vereinbarungen. Die Abwicklung verläuft reibungslos und entspannt, wir plaudern über das Potenzial der möglichen Wirtschaftlichkeit bei PKWs und kommen dann auch an meine Neuerwerbung, meinen Jazz Hybrid. Da steht er nun, schwarz, kompakt, dynamisch, sehr technisch und blitzsauber funkelnd, innen wie außen, keine Fingerabdrücke, Flecken oder gar Schrammen. Ich habe ja nun schon allerhand verschiedene Wagen gefahren, viele Hersteller und viele Modelle, so ist manches für mich selbstverständlich, alle wesentlichen Dinge erläutert mir Herr Nowak aber unaufgefordert sehr kompetent und verständlich, beispielsweise die Bedienung von Licht, Scheibenwischer, Spiegel-, Sitz- und Lenkradeinstellung, Heizung etc., was man eben so für die erste Fahrt wissen sollte. Die Raumnutzung im Wagen ist mir bekannt, hatte ich schon beim regionalen Händler im Ausstellungsraum besichtigt und ausprobiert. Herr Nowak kommt nun zum technischen Teil seiner Ausführungen. Der Motorraum lassen wir aus, denn ich gehe davon aus, dass alles unter der Haube steckt, was dort benötigt wird, ich werde mir das später in Ruhe anschauen, den normalen 1,4i Motor sah ich bereits in Gießen beim Händler. Herr Nowak erläutert mir die Bedienung des Getriebes in seinen verschiedenen Schaltstufen, wie auch die Schaltwippen am Lenkrad, weiter geht es zur Instrumentierung, nachdem wir das Radio besprochen hatten, ich halte es aber für relativ selbsterklärend und gehe locker darüber hinweg. Die Instrumentierung wirkt bei eingeschalteter Zündung sehr bunt und technisch, eine ganze Reihe von Anzeigen und zentral im Tacho das Informations-Display, also der Bordcomputer. Die Farbgebung der Beleuchtung gefällt, auffällig sind hier die kleinen beleuchteten Klötzchen als Marker, beispielsweise je 1000er-Stufe am Drehzahlmesser, voll und leer an der Tankuhr, wie auch die Marker am Tacho. Das Bordcomputer Display wird mittels zweier Tasten rechts in einer Lenkradspeiche geschaltet, es durchläuft dabei eine ganze Reihe verschiedener Anzeigen, ich werde diese später genauer erkunden, augenblicklich interessiert mich am meisten das "Pflänzchen-Display" und der "Hybrid-Status", ich möchte also wissen, wann ich wie fahre, wie ich beschleunige, verzögere, wie mich der Elektromotor unterstützt und wann ich die Batterie lade, oder gar rein elektrisch fahre. Wir besprechen die wesentlichen Funktionen und dann beginnt auch schon die Verabschiedung, ich habe aktuell keine weiteren Fragen, alle Papiere und das Geld (Zuzahlung) wurden ausgetauscht, die Kennzeichen sind am Wagen, so kann ich die Heimreise antreten. Herr Nowak verabschiedet mich sehr freundlich, übergibt mir einen schönen farbenfrohen Blumenstrauß, über den sich auch zu Hause meine Frau sicherlich freuen wird, in Folge einer Grippe konnte sie leider nicht mit zur Abholung kommen. Herr Nowak ist sehr an meinen "Erfahrungen" mit dem Wagen interessiert, so bittet er um eine Rückmeldung dazu. Ich sage ihm diese gerne für die nächsten zwei bis vier Wochen zu, wenn ich etwas Strecke gemacht habe, den Wagen im Alltag besser einschätzen kann. Der Tachostand beträgt 28 Kilometer, alle anderen Zähler habe ich vor der Abfahrt zurückgesetzt. Dann mal los, Sitz, Lenkrad und Spiegel sind eingestellt, ist starte den Wagen, schalte das Getriebe von "P" auf "D" löse leicht die Bremse und der Wagen kriecht langsam voran, wie man das von einem Automatik-Wagen kennt. Vorsichtig umschauend und mit Gefühl auf dem Gas komme ich gut vom Parkplatz auf die Straße und fahre stadtauswärts Richtung A42, um dann bei Dortmund auf die A45 zu kommen, die mich nach Mittelhessen führen wird. Sparsam wie ich bin, hatte ich gleich die ECON-Taste links unten im Cockpit gedrückt, damit optimiert die Elektronik den Verbrauch, glättet die Bewegungen am Gaspedal und reduziert etwas die Motorleistung. Von Anfang an fällt mir das sehr niedrige Drehzahlniveau des Wagens auf, ich fahre zwischen 30 und 60 km/h und komme selten über 1.100 Touren, bei moderater Beschleunigung heult der Motor auch nicht auf, er dreht in Richtung 2.000 Touren. Bei der flotten Auffahrt auf die Bundesstraße und weiter zur A42 beschleunige ich im Verkehrsstrom etwas kräftiger und lassen den Motor bis 2.500 Touren drehen, die Tacho-Hintergrundbeleuchtung wechseln nun auch von grün auf türkis/hellblau, sie gibt über die Farbe eine Rückmeldung zur Fahrweise, von grün als wirtschaftlich, bis blau als unwirtschaftlich. Nach kurzer Strecke auf der A42 werde ich die nächsten rund 240 Kilometer Autobahn fahren, Zieltempo 90 km/h, ich bin schon sehr auf den Verbrauch gespannt. Der Wagen schnurrt leise dahin, inzwischen habe ich das Radio eingeschaltet und meinen geliebten Deutschlandfunk und Deutschlandradio gefunden und gespeichert. Die Verbrauchsanzeige geht recht schnell auf 4,5 l/100 km, bis zum Ende dieser Fahrt wird sie auf 4,0 l/100 km absinken. Ich schalte zwischen den Anzeigen hin und her, die nächste Wartung, ein B-Service, ist in 360 Tagen fällig, bei meiner Streckenleistung wird die Anzeige sicherlich irgendwann auf Restkilometer umspringen, 20.000 bis 25.000 Kilometer sind zu erwarten, ich bin gespannt, denn die Wartungsanzeige soll dynamisch arbeiten, also die Wartung belastungsabhängig errechnen. Auf dem Hybrid-Systemmonitor wechseln die Pfeile zwischen E-Antrieb und Benzinmotor hin und her, mal schiebt der E-Motor leicht mit, mal lädt er etwas die Batterie nach und wider Erwarten sehe ich zeitweise ein "EV" im Display, d.h. ich fahre rein elektrisch, auf der Autobahn. Gemäß Honda Spezifikation ist dies nur zwischen 30 und 48 km/h möglich, ich "erfahre" dies heute mehrfach, bei bis zu 90 km/h auf der Autobahn. Das "Pflänzchen-Display" hat alle fünf Pflanzen belaubt, ich fahre also effizient, den Leistungsbalken halte ich möglichst nahe der Mittellinie, wo möglich, vermeide ich große Ausschläge, muss an der einen oder anderen größeren Steigung oder bei Überholvorgängen aber auch mal etwas mehr auf das Gaspedal treten.
Nach einer Rast am späten Mittag auf der A45, hier entstehen die zwei Bilder des Wagens, komme ich nach rund 250 Kilometern gut zu Hause an, der Verbrauch wird vom Bordcomputer mit 4,0 l/100 km angegeben, unglaublich wenig, real vermute ich etwas mehr. Den Wagen hatte ich an einer der ersten Tankstellen nach der Abfahrt in Oberhausen selbstverständlich randvoll betankt, bei Übernahme zeigte er etwas 170 Restkilometer an. Am Folgetag ein paar Besorgungen im Umfeld, ich fahre Landstraße und fotografiere den Motorraum, wie auch den Bordcomputer, der nun bei 4,3 l/100 km angelangt ist.
Der Alltag beginnt, am Nachmittag dann die erste Fahrt zum über 60 Kilometer entfernten Arbeitsplatz, und so wird das nun oft passieren. Vier Tage nach Übernahme des Wagens nun die erste Betankung zur Verbrauchsmessung, ich tanke wieder voll und errechne auf 525 gefahrene Kilometer, von denen etwa 450 bis 480 Kilometer auf der Autobahn zurückgelegt wurden, einen Verbrauch von 4,43 l/100 km, ein respektabler Wert, der leicht unter meinen Erwartungen liegt. Ich bin sehr gespannt, wie sich der Verbrauch entwickeln wird, wenn der Wagen eingefahren ist, ich mich daran gewöhnt habe und verschiedene Fahrstile getestet habe. Anmerken möchte ich aber noch, selbst bei Überholvorgängen langsamer LKWs an Steigungen der A45 heulte der Motor nicht wirklich auf, beim flotten Überholvorgang kam ich nicht über 3.000 Touren. Gleitet der Jazz Hybrid ruhig auf der Autobahn mit 90 km/h dahin, wie ich es anstrebe, dreht der Motor etwa 1.600 bis 1.700 Touren, bei meinem Ford Fusion waren es 2.550 Touren. Ich werde nun weitere Erfahrungen "erfahren" und im nächsten Monat darüber berichten. |