Drei Jahre Alltagsbetrieb mit dem Jazz — vorläufiges Fazit des Langzeittests.

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Drei Jahre Alltagsbetrieb mit dem Jazz — vorläufiges Fazit des Langzeittests.

Honda Jazz. Fazit nach drei Jahren Jazz

Der März bringt keine berichtenswerten Ereignisse mit sich — der Wagen legt etwa 1.300 Kilometer ohne Auffälligkeiten zurück.

Im April geht’s dann über Ostern mal wieder etwas weiter in die Ferne, genauer an den Bodensee. Und so kommt es, dass der Jazz am 19. April bei Kilometerstand 59.949 in Konstanz die ersten drei Jahre nachdem ich ihn in Empfang genommen habe vollendet. Nachdem damit mein Langzeittest offiziell endet, ist es Zeit, Bilanz zu ziehen.

Grundsätzlich hat sich an meinen Erfahrungen mit dem Jazz seit den "Zwischenständen" im April 2012 und April 2013 nichts wesentlich geändert. Daher könnte ich einfach darauf verweisen und die aus meiner Sicht nach wie vor gerechtfertigte Kaufempfehlung wiederholen. Aber so einfach will ich’s mir nicht machen, und auf die Eigenschaften des Wagens nach drei Jahren Alltagsbetrieb eingehen. Ich beginne mit den positiven Eigenschaften und gehe danach auf Punkte ein, die mir nicht so ganz gefallen bzw. bei denen ich mir Verbesserungen wünsche.

Das gefällt mir …

Ganz oben auf meiner persönlichen "Hitliste" steht eindeutig die unbedingte Zuverlässigkeit des Jazz. In den drei Jahren seit Übernahme gab es nie Probleme, die die Nutzung des Fahrzeugs verhindert hätten. Außerplanmäßige Werkstattaufenthalte waren nur wegen Kleinigkeiten erforderlich (Hochtöner und vorbeugender Austausch der Batterie). Das sollte selbstverständlich sein, ist es aber wohl leider nicht …

Nächster Grund für die Kaufentscheidung zugunsten des Jazz war seinerzeit die Tauglichkeit für meinen Alltag, also mein Wunsch, ein kompaktes, wendiges Fahrzeug zu haben, das dennoch bei Bedarf (Kurz-)Reisen mit bis zu fünf Personen erlaubt und mit dem sich die verschiedensten Transportaufgaben lösen lassen. Auch hier wurde ich nicht enttäuscht: Der Innenraum ist für ein "konventionell" gebautes Fahrzeug sehr variabel, zudem sind alle Veränderungen schnell und leicht mit wenigen Handgriffen zu erledigen. Näheres habe ich im Monatsbericht September 2011 beschrieben.

Sehr wichtig war für mich auch die zu erwartende Wirtschaftlichkeit. Ich hoffte, bei diesem Wagen wieder geringere Unterhaltskosten zu haben, nachdem mein vorheriges Fahrzeug relativ hohe Werkstattkosten verursacht hatte. Auch hier, alles gut: Durch das beim Kauf mitgebuchte Wartungspaket waren die bisherigen Inspektionen und Ölwechsel ohne Berechnung. Nachteil für diesen Langzeittest: Ich kann keine Auskunft darüber geben, wie hoch die Kosten dafür wären; der Pauschalpreis für jeweils vier Wartungen und Ölwechsel sowie eine zweijährige Anschlussgarantie betrug beim Kauf gerade einmal 499 Euro — ein, wie ich meine, sehr gutes Angebot. So bleiben angesichts vernünftiger Versicherungseinstufung und günstiger Kfz-Steuer vorrangig die Benzinkosten als laufender Ausgabenposten; da sich der Kraftstoffverbrauch auf etwa 6,2 Liter pro 100 Kilometer eingependelt hat, kann ich auch da nicht klagen. Zum Vergleich: Das ist etwa ein Liter weniger als bei meinem vorherigen ähnlich großen und ähnlich motorisierten Wagen. Für meinen relativ hohen Anteil an Stadt- und Kurzstreckenfahrten finde ich das durchaus akzeptabel.

Über die bisherige Nutzungsdauer habe ich auch Handhabung und die allgemeine Qualität des Jazz zu schätzen gelernt. Sicher, die verbauten Kunststoffe sind eher einfach, bei der Lackierung ist an mancher Stelle (zum Beispiel Innenseite der Motorhaube oder Reserveradmulde) der Klarlack eingespart und auch die Spaltmaße sind nicht im Mikrometerbereich angesiedelt. Aber, und das ist für mich entscheidend: Auch nach drei Jahren und 60.000 Kilometern rappelt und klappert nichts, alle Schalter rasten sauber wie am ersten Tag, die Sitze sind nicht abgewetzt und straff, kurzum, die verbauten Materialien erscheinen mir hinreichend robust für den intensiven Alltagsbetrieb. Auch die Bedienlogik finde ich gut und durchdacht; natürlich hat der Wagen mangels allzu üppiger Ausstattung nicht übermäßig viel, was bedient werden muss — das sehe ich in einem Auto allerdings eher als Vorteil. Warum beispielsweise ein "Infotainmentsystem" im Auto den Zugang zum Beispiel zu sozialen Netzwerken bieten soll und die Klimatisierung über einen Touchscreen gesteuert werden muss, das erschließt sich mir nach wie vor nicht. Beim Jazz liegen jedenfalls alle Bedienelemente gut in Reichweite, sind übersichtlich angeordnet und gut mit Piktogrammen "ausgeschildert".

… und das nicht

Viel Licht also nach wie vor. Und dennoch haben sich auch die wenigen Kritikpunkte im weiteren Alltagsbetrieb bestätigt.

So finde ich, dass die Federung etwas zu straff ausgelegt ist. Für meine Vorstellung ist das noch in Ordnung, dennoch fände ich etwas mehr Komfort wünschenswert.

Auch die Variabilität ließe sich noch perfektionieren, wenn die Lehne des Beifahrersitzes nach vorne geklappt werden könnte. Ich habe mich bisher beim Transport von langen Gegenständen immer damit beholfen, sie in "Schlafposition" zu klappen, aber ideal ist das nicht, weil das Transportgut dann auf der Sitzfläche liegt — ich habe für solche Fälle immer eine ausrangiertes Stofflaken dafür im Wagen.

Auch die Heizung dürfte gerne etwas kraftvoller sein. Bei Minustemperaturen dauert es eine Weile bis der Innenraum einigermaßen aufgewärmt ist. Glücklicherweise funktioniert es aber gut und schnell, zumindest die vorderen Scheiben eis- und beschlagfrei zu bekommen. So ist es allenfalls ein Komfort-, aber kein Sicherheitsproblem.

Und zu guter Letzt wäre bei Überlandfahrten etwas mehr Durchzugskraft von Vorteil. Das ist wohl der Preis für die drehzahlsenkende und somit sparsame Auslegung des Getriebes bei einem kleinvolumigen Motor. Jedenfalls muss — wenn etwas mehr als sanfte Beschleunigung gefragt ist — stets zurückgeschaltet werden. Stört mich bei meiner Fahrweise auch nicht häufig, dennoch bieten hier moderne Turbomotoren (oder gar Dieselfahrzeuge) wesentlich mehr Motorkomfort.

Und weiter?

Hier endet die geplante Laufzeit meines Langzeittests. Den Jazz fahre ich aber auf absehbare Zeit weiter, und daher will ich auch künftig weitere Berichte veröffentlichen, wenn es etwas Interessantes zu berichten gibt. Ich hoffe, die bisherigen Berichte haben ein umfassendes Bild über die Alltagseigenschaften des Jazz gezeichnet; für weitere Fragen (und Themenwünsche) bin ich natürlich gerne ansprechbar und freue mich über das Interesse.

Honda Jazz.
Ansicht des Honda Jazz von links vorne.

Montage der Sommerreifen

Und auch dieser Termin steht im April mal wieder an: Der Jazz bekommt am 24. beim Kilometerstand von 60.499 die Sommerreifen montiert. Nach drei Wintern und etwas über 32.000 Kilometern Fahrleistung sind die Winterreifen noch für mindestens eine weitere Saison gut.

Zusammenfassung

30.04.2014, Kilometer: 60.708.

Aufgetretene Mängel: keine

Verbrauch laut Spritmonitor: Spritmonitor.de

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