Daihatsu Deutschland beginnt das neue Jahr mit Hiobsbotschaften: Rückzug wegen Umsatzeinbußen! Mein Händler verschwindet fast zeitgleich von der Bildfläche. Nichts zu meckern gibt es am Fahrzeug selbst, auch wenn die Inspektion desselben nicht gerade supergünstig ist.

Daihatsu gibt auf

Das neue Jahr hatte für mich als Daihatsu-Fahrer gleich mehrere Überraschungen parat. Mitte des Monats erreichte mich — über das Forum auf Langzeittest.de — die Meldung, dass Daihatsu sich binnen zweier Jahre (genauer: bis zum 31. Januar 2013) aus Deutschland zurückziehen will!

Im Oktoberbericht hatte ich noch lang und breit über die Modellpalette geschrieben und nun das — Rückzug, nicht etwa Bankrott oder Pleite. Nach 30 Jahren in Deutschland! Daihatsu will als Neuwagenverkäufer aber nicht nur aus Deutschland, sondern wahrscheinlich aus ganz Europa verschwinden. Service (Ersatzteile) und Garantien sollen aber erhalten bleiben.

Die Möglichkeiten dafür sind ja durch die bisherigen Vertragshändler (die sich nun nach einem neuen Partner umsehen dürfen) oder den Mutterkonzern Toyota durchaus gegeben.

Hauptgründe seien der starke Yen und der damit verbundene relativ "hohe" Verkaufspreis auf dem europäischen Markt, sowie die Absatzeinbußen. Der Verkauf der sowieso nicht gerade zahlreich verkauften Fahrzeuge war 2010 im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte auf knapp unter 6.000 Stück gesunken.

Davon entfielen etwas mehr als 1.300 Einheiten auf den Cuore. Der Sirion war mit mehr als 1.900 Einheiten noch etwas "besser".

Eine offizielle Stellungnahme von Daihatsu ist meines Wissens bis heute nicht erfolgt.

Auch mein Händler gibt auf

Im März 2013 läuft meine Garantie für den Cuore aus. Fast punktgenau zum Abschied der Marke. Bis dahin muss ich aber alle 15.000 km zur Durchsicht, wenn ich mir die Werksgarantie erhalten will. Und soweit war es nun auch schon wieder: 30.000 km — große Inspektion.

Die zweite Überraschung: Mein Daihatsu-Händler Herr Rosenkranz ist in den Ruhestand gegangen und hat seine Werkstatt verkauft! Das merke ich aber erst, als ich das Büro betrete und es mir recht verändert vorkommt. Der Neue ist leider nicht mehr im Verzeichnis der Daihatsu-Vertragswerkstätten. Wenn ich also Ärger bei einem eventuellen Garantiefall vermeiden will, muss ich zu einer offiziellen Vertragswerkstatt wechseln.

Mir bleibt nichts anderes, als zum Autohaus Fischer (Daihatsu und Renault) zu gehen und eine längere Anfahrt in Kauf zu nehmen. Autohaus Fischer — das ist jenes Autohaus, dem ich im Januar 2010 den Rücken gekehrt hatte, nachdem ich nach meiner Anfrage wegen eines Neuwagens keine Antwort erhielt.

Zweite Inspektion

13.01.2011, Kilometer: 30.030.

Die "große Inspektion" bei 30.000 km wurde nun also in der neuen Werkstatt durchgeführt. Sie kostete gut 275 Euro, obwohl vom Material her kaum ein Unterschied zur "kleinen Inspektion" zu erkennen ist, die gerade mal die Hälfte kostete.

Wenig Aufwand — viel Preis.

Das liegt natürlich vor allem am traditionell größten Posten — dem Arbeitslohn. Bei der zweiten Durchsicht muss deutlich mehr kontrolliert und überprüft werden — das dauert. Und kostet.

Der Cuore denkt nicht ans Aufgeben

Technisch gibt es im Januar nichts Neues zu berichten. Ich gewinne langsam (nach nunmehr über 30.000 problemlosen Kilometern), die Einsicht, dass der neue Cuore dem Alten in puncto Zuverlässigkeit in nichts nachsteht.

Mit 5,01 l/100 km liegt der Verbrauch etwa auf dem Niveau des Vormonats. Gut 3.200 km hat der Cuore im Januar abgerissen. Mit den sinkenden Temperaturen hoffe ich auch auf sinkenden Treibstoffkonsum im kommenden Monat.