Die kleinen HelferleinIn diesem Monat möchte ich ein paar der kleinen Helferlein vorstellen, an die man sich schnell gewöhnt und die man nach kurzer Zeit gar nicht mehr als spezielle Einrichtung wahrnimmt. Man kommt in die dunkle Garage, öffnet mit der Fernbedienung die Tür und das Auto wacht auf, indem es alle Lichter anmacht. Die nähere Beschreibung findet sich im Bericht von September 2014. Die Bedienungsanleitung weist aber nicht darauf hin, dass man die Tür gar nicht öffnen muss, um das Auto zu wecken. Man braucht nur kurz die mittlere Taste der Fernbedienung anzutippen und schon erstrahlen alle Lichter. Normalerweise ist die Taste dafür gedacht, dass man durch längeres Drücken den Kofferraum separat öffnet, ohne die Türen zu öffnen.
Ist man eingestiegen und will das Auto anlassen, passiert nichts, wenn der Wählhebel nicht in einer der Positionen P oder N steht. Darauf weist die Multifunktionsanzeige (MFA) des "Volkswagen Informationssystems" hin.
Hat man den Motor schließlich gestartet und will losfahren, dann kann es sein, dass der Wagen sich vorn oder hinten zwar etwas anhebt, sich sonst aber nicht bewegt. Der folgende Hinweis erscheint dabei in der Multifunktionsanzeige.
Ein Hinweis, warum die elektronische Parkbremse noch greift, wird nicht gegeben. Es gibt aber nur zwei Ursachen dafür: Entweder hat der Fahrer den Gurt nicht angelegt oder er hat seine Tür nicht korrekt geschlossen. Dies Verhalten ist etwas lästig, wenn man das Auto nur mal schnell ein paar Zentimeter vor- oder zurücksetzen möchte oder von der Parkbucht vor dem Haus nur in die Garage fahren möchte. Man muss immer den Gurt anlegen. Dann wird die Parkbremse automatisch gelöst. Der Hinweis ist aber korrekt, denn man kann die Parkbremse durch einen Druck auf den Handbremsschalter in der Mittelkonsole lösen (siehe Bericht vom März 2014). Danach kann man dann auch ohne Gurt oder mit offener Fahrertür ein Stück fahren. Ab einer Geschwindigkeit von etwa 25 km/h meldet sich der Tiger aber akustisch durch einen nervtötenden wiederholten Ton, wenn der Fahrer den Gurt nicht angelegt hat. Dieser Ton kommt auch, wenn der Beifahrersitz belastet ist, ohne dass dessen Gurt geschlossen ist. Ich formuliere das so, weil die Belastung auch schon mal durch eine etwas schwerere Tasche oder Vergleichbares gegeben sein kann. Man wird in diesem Fall dann die Tasche freiwillig woanders hinstellen oder den Gurt leer schließen. Ist während der Fahrt eine Tür oder die Heckklappe nicht korrekt geschlossen, dann meldet das die Multifunktionsanzeige ebenfalls.
Sollte man einmal nicht auf diese Anzeige achten, dann wird man durch das nach innen dringende ungedämpfte Fahrgeräusch darauf aufmerksam und sieht dann in der Anzeige, woher das kommt. Der Tiguan dämpft die Fahrgeräusche so stark, dass man die offenen Türspalte sofort wahrnimmt. Will man am Ende der Fahrt das Fahrzeug wieder verlassen und den Schlüssel abziehen, ohne den Wählhebel in die Position P gedrückt zu haben, dann kann man den Schlüssel nicht aus dem Zündschloss ziehen.
Öffnet man bei eingeschalteter Zündung die Fahrertür, dann erscheint die obige Warnanzeige im Display der Multifunktionsanzeige. Schließanlage Auch die Schließanlage verfügt über kleine Helferchen. Grundsätzlich kann sie zentral verriegelt werden. Vorab möchte ich aber darauf hinweisen, dass man möglichst nie den Wagen mit der Fernbedienung verschließen und dann den Schlüssel auf den Beifahrersitz, einen der Rücksitze oder im Kofferraum ablegen sollte. Wenn man dann die entsprechende Tür oder die Kofferraumklappe schließt, ist das Auto wirklich zu und der Schlüssel nur noch von Experten erreichbar. Das gefällt mir nicht. Ich kenne zu viele Fälle, die nur der Schlüsseldienst lösen konnte. Die Fahrertür macht davon allerdings eine Ausnahme. Ist sie offen, kann das Fahrzeug mit der Fernbedienung nicht verschlossen werden. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, ob dieses Verhalten der Schließanlage gut ist oder nicht. Ich finde es ungünstig, konnte mich bisher aber ausreichend konzentrieren und daran denken. Übrigens ist die Tankklappe über dem Tankdeckel in die Schließanlage einbezogen. Sie wird also immer mit den Türen verschlossen. Über das Menü der Multifunktionsanzeige kann man unterschiedliche Funktionen der Schließanlage einstellen:
Sämtliche Türen während der Fahrt zu verschließen, löst bei manchen Zeitgenossen Bedenken aus. Die Bedienungsanleitung beruhigt zwar mit dem Hinweis, dass die Zentralverriegelung im Falle eines Unfalls automatisch öffnet, aber ob man sich darauf verlassen kann? Ich will es nicht testen. Wenn man die Anlage so einstellt, wie ich es getan habe, dass sich beim einmaligen Betätigen der Fernbedienung nur die Fahrertür öffnet, dann werden beim zweimaligen Betätigen der Fernbedienung alle Türen einschließlich Kofferraum geöffnet. Das führt natürlich dazu, dass ich nicht immer daran denke zweimal zu drücken, wenn Mitfahrer einsteigen wollen und die ziehen dann vergeblich außen an den Griffen. In diesem Fall hilft ein kurzer Druck auf den in der Fahrertür angeordneten Knopf zum Entriegeln der Zentralverriegelung. Es ist schon verrückt, wie computerisiert heute ein Auto ist. Verbrauch, Kosten und allgemeine ErfahrungAnfang März bis Ende Oktober 2014, Kilometer: 30.000. Mit dem Kilometerstand 30.000 wurden die erste Inspektion und der Ölwechsel erforderlich. Ich hatte zwar bei 5.000 Kilometern einen ungeplanten freiwilligen Ölwechsel eingeschoben, aber irgendwie haben die Sensoren das nicht kapiert oder berücksichtigt, die VW dafür eingebaut hat. Sie sollen ja die Öl-Qualität überwachen und separat anzeigen, wann das Öl gewechselt werden soll. Zumindest war die Werkstatt selbst überrascht, dass das Informationssystems des Autos den Ölwechsel forderte. Wenn ich jetzt kurz nach Inspektion und Ölwechsel anzeigen lasse, wann das nächste Mal ansteht, dann sind beide Angaben wieder exakt gleich. Mal sehen, ob sich die Ölwechselanzeige mit der Zeit selbstständig entscheidet. Nachstehend zeige ich die Kosten für die Inspektion und den gleichzeitig erfolgten Ölwechsel auf.
Der Ablauf der Inspektion war so, dass der Meister mit mir gemeinsam erst mal das Auto rundum und von innen (Motorraum) und unten ansah. Ich gehe mal davon aus, dass einige seiner Bemerkungen darauf gemünzt waren, dass er an dem Kennzeichenträger meine Teilnahme an dem Langzeittest erkannte. Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass er tatsächlich erstaunt war, dass das Auto von unten "wie neu" aussah. Kunststück, wenn es quasi nur im Sommer ohne Salz die 30.000 Kilometer abgespult hat. Aber mir selbst hat es auch gefallen, wie gut das Auto von unten aussah. Einen kleinen Lackschaden an zwei winzigen Stellen, durch einen kleinen Rempler verursacht, behob er eigenhändig mit einem Lackstift, den er mir anschließend mitgab; ich musste ihn aber mit 11,30 Euro bezahlen. Da ich ansonsten keine weiteren laufenden Kosten hatte, denn ich brauchte kein Öl nachzufüllen oder Scheibenwischer zu tauschen, bin ich sehr zufrieden. Den Dieselverbrauch zeigt die nächste Grafik.
Kumulierter Verbrauch bedeutet, dass ich nicht den Verbrauch von Tankstopp zu Tankstopp rechne und aufzeige, sondern den Gesamtverbrauch von Anfang an immer weiter aktualisiere. Die abfallende Tendenz kommt dadurch zustande, dass ich im Mai (siehe damaligen Bericht) eine sehr verrückte lange Anhängertour hingelegt hatte, die den Verbrauch sehr in die Höhe getrieben hatte. Der Gesamtverbrauch war bis dahin noch nicht hoch; darum war der Effekt so hoch. Seitdem fahre ich wieder Alltagssituation und der Gesamtverbrauch nähert sich immer mehr dem wirklichen Verbrauch an, den der Tiguan im Durchschnitt hat. Der wird sich schätzungsweise bei 7,3 bis 7,5 Liter/100 Kilometer einpendeln. Ich bin mal gespannt, wie sich der Winter bemerkbar machen wird. Marderabwehranlage Im Motorraum entdeckte der Meister bei der Inspektion Marderspuren. Es gab zwar keinen Verbiss, aber er riet mir zu einer Marderabwehranlage für knapp 100 Euro. Ich stimmte zu und sie wurde bei der Inspektion gleich mit eingebaut. Die Kosten sind nachstehend aufgeführt.
Die Anlage soll den Marder akustisch fern halten. Ich bin mal gespannt ob sie wirkt. Allgemeine Erfahrungen Es gibt viele Autobesitzer, die ihren Wagen nur etwa 10.000 Kilometer im Jahr fahren. Die können also davon ausgehen, dass sie drei Jahre lang die positive Erfahrung machen, die ich mit meinem Tiguan in diesen 30.000 Kilometern gemacht habe. Ich bin regelrecht begeistert von diesem Auto! Gut, es hat viel Geld gekostet, aber das hat sich für mich bisher gelohnt. Ich bin sehr zufrieden mit dem adaptiven Fahrwerk. Meine Standardeinstellung ist "Komfort". Ich habe zwischendurch immer mal wieder auch die anderen Einstellungen "Normal" und "Sport" ausprobiert, aber sinnvoll ist für mich nur noch die Einstellung "Sport", wenn ich ausnahmsweise mal eine sehr schnelle Autobahnfahrt mache. Ansonsten fahre ich in "C", auch bei Autobahngeschwindigkeiten um die 150 km/h. Beim Kauf sagte mir damals der Verkäufer, dass nur wenige Leute dies adaptive Fahrwerk bestellen. Das kann ich inzwischen verstehen, denn wer keinen empfindlichen Rücken hat, wie ich ihn nun mal habe, der wird mit der normalen Einstellung des Fahrwerks sehr gut klarkommen. Es ist auch erstaunlich, wie gut kurze Unebenheiten wie Kanten oder Ähnliches selbst bei der Sporteinstellung gedämpft werden. VW hat hier wirklich eine tolle Abstimmung gefunden. Erstaunlich finde ich die Lenkung des Tiguan. Der läuft fast wie auf Schienen! Trotz seines hohen Aufbaus ist Seitenwind kaum spürbar. Ich bin hoch zufrieden mit der Entscheidung für die Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht und zusätzlichem Abbiegelicht. Bei regennasser Straße wird die Fahrbahn immer noch wirklich erhellt, und in den Kurven auch innen wirklich Licht zu haben ist einfach toll! Das zusätzliche Abbiegelicht hilft weniger beim Abbiegen als vielmehr in engen langsamen Kurven. Bei uns im Sauerland mit vielen kleinen Straßen und engen Kurven ist das ein echter Gewinn, der auch meinen Mitfahrern positiv auffällt. Angenehm ist auch, dass ich mich nicht mehr um die Höheneinstellung des Lichts kümmern muss, wenn das Auto unterschiedlich beladen ist oder einen Anhänger dahinter hat. Die Einstellung wird automatisch perfekt gehalten. Super! Die Anhängerkupplung, die sich im Stoßfänger versteckt, bewährt sich hervorragend. Ich bin begeistert! Ein Zug am Knopf (siehe Bericht vom Juni 2014), und sie klappt heraus. Ich hebe sie mit dem Fuß kurz an und sie rastet ein. Nach dem Gebrauch ziehe ich wieder am Knopf und gebe ihr mit dem Fuß einen kräftigen Schwung und sie versteckt sich wieder im Stoßfänger. Den Parklenkassistenten, der allein einparken kann, gebrauche ich nicht. Ich finde es angenehmer, selbst zu lenken. Die zugehörige Rückfahrkamera lerne ich immer mehr zu schätzen, obwohl sie bei ungünstigem Lichteinfall nicht viel sehen lässt. Meist hilft sie mir aber zusätzlich zum Spiegel. Die Müdigkeitsüberwachung hat bei mir noch nie angesprochen. Ob sie funktioniert und wie, kann ich also nicht sagen. Die Geschwindigkeitsregelanlage benutze ich ausgiebig und genieße sie sehr. Ich benutze sie ständig, besonders in Baustellen auf der Autobahn. Ich bin mit den Sitzen sehr zufrieden. Lange Autobahnfahrten sind wirklich entspannt möglich. Die Klimaautomatik tut unauffällig was sie soll. Wie schnell sie im Winter das Auto warm machen wird, bleibt noch abzuwarten. Sie gibt allerdings schon zu erkennen, dass sie nicht die Schnellste ist. Den Luftstrom richte ich in der Regel auf die Frontscheibe und auf die Füße. Damit arbeitet sie wirklich zugfrei. Im Sommer können allerdings schon mal die Füße kalt werden, weil die kalte Luft dauernd daran vorbei streicht. Ob das aber in anderen Autos anders ist, bezweifle ich. Die Freisprechanlage in Verbindung mit dem Radio funktioniert richtig gut! Ich höre viele Hörbücher, die ich mir auf eine SD-Karte kopiere um den CD-Wechsel zu vermeiden. Dabei fällt mir auf, dass bei den MP3-Dateien jedes Mal der Anfang verschluckt wird, also eine oder zwei Silben. Die Werkstatt meint, dass das nicht zu ändern ist und schiebt es auf die SD-Karte. Ich werde dem mal näher nachgehen, ob das nicht zu ändern ist. Wenn ich aber ein Hörbuch nur auf CD vorliegen habe, dann ist der CD-Wechsler im Radio perfekt. Nach dem Stand meiner bisherigen Erfahrung kann ich den Tiguan nur wärmstens empfehlen. Er ist ein tolles Auto! |