Archiv VW Tiguan
Monatsberichte 2014

Monatsbericht April 2014


Leise Sommerreifen? Fehlende Memory-Funktion der Sitzverstellung. Optisches Parksystem mit Rückfahrkamera — Problem mit der Helligkeitseinstellung und Lösung. Fahrerfahrungen, Verbrauch, Steuer und Versicherung.

Originalfelge. Sommerreifen

07.04.2014, Kilometer: 2.570.

In der zweiten Aprilwoche beschloss ich, dass der Winter vorbei wäre. Bisher hatte ich immer bis Ende April Winterreifen gefahren, weil bei uns schon mal noch im Mai Schnee fällt, wenn auch selten. Dies Jahr erschien mir die Zeit aber gekommen zu sein, die originalen VW-Räder zu montieren. In meinem Januarbericht 2014 hatte ich ja erzählt, dass ich vorab Winterreifen besorgt hatte, mit denen ich den Tiger ausgeliefert haben wollte.

Jetzt wollte ich endlich den wirklich leisen Tiguan mit den leise schleichenden Sommerreifen genießen und die originalen Felgen sehen. VW hatte den Bridgestone Bueler H/P 215/65-16 auf Portland 6,5x16 aufgezogen. Nach der Montage machte ich natürlich ein Foto für meinen Bericht.

Original-Felge.
Portland-Felge 6,5x16 mit Sommerreifen Bridgestone Bueler H/P 215/65-16.

Die Montage hatte ich in meiner Mittagspause machen lassen und nach Feierabend fuhr ich etwas umher um die leisen Reifen zu genießen. Aber das war nichts. Die Reifen sind sogar etwas lauter als die Winterreifen Bridgestone Blizzak LM80, die ich speziell auf geringes Laufgeräusch hin ausgesucht hatte.

Das liest sich allerdings schlimmer als es ist. Dass ich die Reifen überhaupt hören kann, liegt daran, dass der Tiguan so leise ist. In meinem vorigen Wagen Mazda 5 hätte ich die Reifen sicher nicht hören können und wäre glücklich gewesen. Das insgesamt niedrige Geräuschniveau genieße ich sehr.

Sitzposition

Ich hatte ja schon bei meinem Bericht über die Fahrzeugauswahl geschrieben, dass mir die Sitzposition des Tiguan am besten gefallen hatte. Das hat sich auch in den 3.000 Kilometern gezeigt, die ich inzwischen damit gefahren bin. Ich fahre wirklich entspannt und genieße das Fahren.

Ich erreiche alle Bedienelemente problemlos. Was ich mir inzwischen wünsche, ist eine elektrische Sitzverstellung mit Memory-Funktion. Die Steifheit meines Rückens macht mir beim Ein- und Aussteigen etwas Mühe. Beim Aussteigen scheure ich fast immer mit meinen Schuhen an der Tür entlang. Es wäre daher schön, den Sitz zum Aussteigen einfach ganz nach hinten schieben zu können und beim Einsteigen durch die Memory-Funktion sofort wieder die richtige Einstellung zu haben. Das kann ich aber nicht einmal in der Zubehörliste für den Tiguan finden. Ich meine mich daran zu erinnern, dass es das in der höchsten Ausstattung des Honda CR-V gab. Tja, den habe ich aber nicht nehmen wollen.

Optisches Parksystem mit Rückfahrkamera

Zur Vorbeugung gegen selbst verursachte Parkrempler bietet mein Tiguan ein optisches Parksystem mit Rückfahrkamera. Zu diesem System gehören Sensoren in den Stoßfängern vorn und hinten am Fahrzeug, die akustischen Alarm ermöglichen und die zusätzlich optisch auf dem Bildschirm des Radios anzeigen, wie weit die Hindernisse noch entfernt sind.

Ich habe mich immer noch nicht wirklich daran gewöhnt, dass ich die vorderen Sensoren beim Vorwärts-Parken selbst einschalten muss. Bei meinem verflossenen Mazda 5 schalteten die sich immer ein, wenn ich langsamer als 15 km/h fuhr. Das Bild zeigt die Stelle in der Schalterleiste vor dem Getriebewählhebel, an der man die "Parkpiepser" einschalten muss.

Schalter für das optische Parksystem.
Mit diesem Schalter wird das optische Parksystem zum Vorwärts-Parken aktiviert.

Automatisch werden die vorderen Sensoren beim Tiguan nur eingeschaltet, wenn durch Wahl des Rückwärtsgangs die hinteren eingeschaltet werden. Das soll verhindern, dass man sich auf das rückwärtige Geschehen konzentriert und dann vorn Hindernisse übersieht.

Beim Vorwärts-Parken rechnet das System aus den Meldungen der Sensoren eine Anzeige für die Parksituation, wie sie im nächsten Bild dargestellt wird.

Darstellung des optischen Parksystems.
So zeigt das optische Parksystem auf dem Bildschirm des Radios an, wo die Hindernisse sind.

Man kann an der Entfernung der orangen Striche erkennen, wie weit die Hindernisse noch entfernt sind. Nähert man sich den Hindernissen weiter, wird der Strich rot und liegt direkt an der Kontur des Fahrzeugs. Wenn man dann noch nicht anhält, wird der Strich breiter bis zur vierfachen Breite. Dann sollte man tatsächlich nicht mehr weiterfahren.

Da die Sensoren an den Stoßfängern auch noch an den Fahrzeugseiten angeordnet sind, werden die Balken auch seitlich dargestellt.

Für die rückwärtige Darstellung gibt es beim Zurücksetzen die Rückfahrkamera. In bestimmten Foren wird als Abkürzung das Kürzel RFK verwendet, das VW ebenfalls benutzt. Diese Kamera ist neben dem Öffner für die Heckklappe (siehe Bild) untergebracht, und zwar in der Griffmulde.

Rückfahrkamera.
Die Rückfahrkamera ist in der Griffmulde des Öffners für die Heckklappe angeordnet.

Ab und zu wische ich darüber, um sie einigermaßen sauber zu halten, aber sie verschmutzt nicht wirklich stark.

Der Bildschirm des Radios RC510 ist schön groß und die Darstellung der Zeichen ist gut. Als Display für die Rückfahrkamera schien er für meine Begriffe leider zu sensibel, was den Betrachtungswinkel angeht. Aus meiner normalen Sitzposition heraus erschien das Bild in den meisten Fällen deutlich zu dunkel. Wenn die Gegend hinter dem Auto keine besonders hohen Kontraste aufwies, dann konnte ich kaum etwas erkennen. Da der Bildschirm ein Touch-Screen ist, sieht er natürlich immer verschmiert aus und der zusätzliche Staub tut ein Übriges.

Bild des Displays der Rückfahrkamera bei flachem Betrachtungswinkel.
Aus normaler Sitzposition sah ich auf dem Display der Rückfahrkamera fast nichts.

Bild des Displays der Rückfahrkamera bei senkrechtem Betrachtungswinkel.
Wenn ich auf dem Display etwas sehen wollte, musste ich mich weit im Sitz aufrichten.

Beide Bilder zeigen dieselbe Situation. Wenn zusätzlich noch die Sonne auf das Display fiel, dann war ich sehr froh, nach Spiegel fahren gelernt zu haben.

Ich hatte bereits am dritten Tag meines Tiguanlebens die Werkstatt gebeten, das zu verbessern, aber die versuchten nur über das Setup-Menü des Bildschirms die Helligkeit zu verstellen und da ich diese schon auf die höchste Stufe eingestellt hatte, meinte der Meister, dass dies normal wäre und nicht änderbar.

Nach vier Wochen bat ich einen der Verkäufer des Autohauses Knabe um einen Vergleich der Anzeige in einem anderen Fahrzeug. Er konnte mir nur den Vergleich zum Bildschirm des Navi RNS510 bieten. Als er sich dann aber meinen Bildschirm ansah meinte er sofort, dass der viel zu dunkel wäre. Wir vereinbarten einen Besuch in der Werkstatt.

Und dann ging alles ganz schnell. Ein anderer Meister der Werkstatt setzte sich hinter das Lenkrad, schaltete die Zündung an, legte den Rückwärtsgang ein und sah sich den Bildschirm an. Schneller als ich gucken konnte hatte er ein Einstellungsmenü auf den Bildschirm gezaubert und verstellte lustig die Helligkeit, den Kontrast und die Farbintensität. Ich staunte nicht schlecht. Jetzt ist die Kamera sehr gut eingestellt und ich bin total zufrieden.

Natürlich wollte ich genau verstehen, was er gemacht hatte. Wenn der Rückwärtsgang eingelegt ist, dann zeigt der Bildschirm der Kamera oben in der rechten und der linken Ecke zwei kleine Dreiecke, die als Schalter dienen. Siehe das nachstehende Bild.

Korrekt eingestellter Bildschirm.
Auf dem Bildschirm lassen sich die Rückfahrkamera und gleichzeitig das optische Parksystem einblenden sowie ein zusätzliches Einstellungsmenü.

Das linke Dreieck blendet das optische Parksystem mit der Balkendarstellung von Hindernissen neben und vor dem Fahrzeug ein. Das rechte Dreieck blendet ein zusätzliches Einstellungsmenü ein. Der obere rote Hinweispfeil zeigt auf die Schaltfläche, hinter der sich das Einstellmenü für den Bildschirm verbirgt.

Diese Funktionen sind zwar im Handbuch gut beschrieben, aber eben im Handbuch des Fahrzeugs und nicht im Handbuch des Radios, in dem ich sie gesucht hätte. Da ich aber das Setup-Menü bereits bedient hatte, gab es keinen Anlass nach weiteren Einstellmöglichkeiten zu suchen. Tja, wenn man das Handbuch nicht wirklich sorgfältig liest …

Die grüne Hilfsmarkierung, die im Bild erkennbar ist, zeigt, welchen Platz das Auto einnehmen würde, wenn man gerade zurückführe. Die gelbe Markierung zeigt den Platz, denn das Auto einnehmen wird, wenn man mit dem aktuellen Lenkeinschlag weiterfährt. Die Rote Linie zeigt eine Position an, die etwa 40 cm hinter dem Fahrzeug auf dem Boden ist.

Diese Markierungen sind hilfreich und ziemlich genau. Mit der korrekten Darstellung des Bildes werde ich die Kamera regelmäßig nutzen.

Der untere Hinweispfeil zeig auf eine Schaltfläche mit der man zwischen dem Bild der Rückfahrkamera und der Darstellung des optischen Parksystems hin- und herschalten kann.

Allgemeines

Obwohl mein Tiger schon mehr als 3.000 Kilometer auf dem Zähler hat muss ich gestehen, dass ich ihn noch nicht wirklich beherrsche. Die Handgriffe sitzen noch nicht perfekt. Manches muss noch Routine werden.

Inzwischen kann ich immer besser mit der Auto-Hold-Funktion umgehen. Ich hatte in einem Internetforum gelesen, dass sich die Bremse sofort lösen würde, wenn man das Gas antippt. Ich kann mich immer besser darauf einstellen, beim Anfahren das Pedal erst vorsichtig zu betätigen bevor ich richtig Gas gebe. Auf diese Weise fährt der Tiger sehr weich an und nicht wie früher mit einem kleinen Ruck. Mittlerweise kann ich auch kleine und feine Manöver fahren ohne Auto-Hold auszuschalten.

Immer wieder passiert es mir aber, dass der Motor ausgeht, ohne dass ich das geplant hatte. Ich stehe an der Kreuzung zu lange auf der Bremse, wenn ich den Querverkehr abwarte. Oder ich will nur kurz anhalten um irgendetwas zu machen und dann sofort weiterfahren und bleibe auf der Bremse. Schon ist der Motor aus. Das ist kein Problem, aber die Zeit ist zu kurz um mit der Start/Stopp-Funktion wirklich zu sparen. Auch das wird noch Routine werden.

Generell bin ich aber begeistert von meinem Auto! Ich bin verführt, ab und zu Umwege zu fahren. Es macht einfach Spaß den Tiger zu bewegen.

Verbrauch

Gemäß der Multifunktionsanzeige beträgt der Gesamtverbrauch bisher 7,4 l/100 km. Nach Aufschreibung liege ich aber bei bisher 7,8 l/100 km. Da ich aber noch nicht wirklich oft getankt habe, den Tank nicht bis zum Stehkragen fülle, sondern den Tankvorgang abschließe sobald die Zapfsäule zum ersten Mal abschaltet, sind beide Angaben noch sehr mit Vorsicht zu genießen. Allerdings liege ich damit nach Spritmonitor.de gut im Mittelfeld.

Steuer und Versicherung

Sechs Wochen nach der Zulassung bekam ich Post vom Zoll. Nanu? Es war nur der Steuerbescheid, denn die Steuer wird inzwischen vom Zoll eingezogen. Natürlich ist der Bescheid höher als der vorige für den Mazda 5, obwohl der genau denselben Hubraum hatte und sogar noch 6 g/km mehr CO2 ausstieß. Die Berechnungsformel hat sich im Prinzip auch nicht geändert. Es werden immer noch 9,50 Euro je angefangene 100 cm3 Hubraum gerechnet plus 2 Euro je g/km CO2 die über dem Grenzwert liegen.

Aber der CO2-Grenzwert wurde von 120 g/km auf 95 g/km gesenkt und diese Reduzierung bringt 50 Euro mehr in den Staatssäckel. Aber warum klagen? Ich hätte ja den Mazda CX5 nehmen können, der bereits die EURO 6 Anforderungen erfüllt. Allerdings hätte dann mein Rücken anstelle meines Kontos leiden müssen. Wegen meiner Enkel finde ich es gut, den Schadstoffausstoß über finanzielle Anreize zu reduzieren.

Die Jahres-Kosten für Steuer und Versicherung stellen sich wie folgt dar:

  • Steuer (jährliche Zahlung): 306,00 Euro
  • Haftpflicht (100 Mio. Euro, 55%, halbjährliche Zahlung): 523,56 Euro

Im Mai werde ich meine erste große Reise mit dem Tiguan machen. Es geht in die Ukraine in die Gegend von Kiew. Ich werde dort im Auftrag des Neues Fenster. Vereins Kinder von Tschernobyl e.V. sein. Eine Strecke beträgt etwa 2.000 Kilometer, aber ich werde nicht den kürzesten Weg fahren. Ein bisschen Sightseeing gehört dazu. Wegen der kleinen Umwege und der Fahrten innerhalb der Ukraine wird die Reise etwa 5.000 Kilometer umfassen. Ich werde berichten, wie sich der Tiger geschlagen hat.