Gleich zwei Mal geblitzt in einem Monat. Geblitzt oder nicht geblitzt war beim zweiten Mal die spannende Frage — das rote Licht war deutlich zu sehen, allein wem galt es? Seat Altea läuft ruhig und unauffällig durch die Lande: keine Probleme. Ausblick auf den ersten Geburtstag. Die Sparfahrt geht weiter
Kilometer: 18.590.
Es gibt nichts Bewegendes zu berichten im Juni. Der Altea läuft wie der Käfer, auch wenn er von spanischen Toreros gebaut wird, aber irgendwie kommt er ja doch aus dem teutonischen Wolfsburg.
Der Seat Altea mit der markanten Falte im Blechkleid von der Seite.
Verbrauch
Der Verbrauch pendelt weiterhin um 5 l/100 km. Nach wie vor geht der Bordcomputer bei der Berechnung des Durchschnittsverbrauchs leicht zu optimistisch vor. Der Bordcomputer rechnet das Ergebnis regelmäßig etwa 0,2 l bis 0,4 l schöner, wobei hier, wie bei jedem anderen Fahrzeug im Langzeittest, auch die Ungenauigkeiten beim Tanken (keiner kann jedes Mal exakt den gleichen Füllstand wieder herstellen) eine Rolle spielen.
Das Pendeln wird wesentlich durch meinen rechten Fuß ausgelöst. Einige ungezügelte Fahrten mit Tempo um 130 km/h ruinieren hin und wieder den Gesamtwert pro Tank mit der vier vor dem Komma. Das im Vergleich zum alten Seat Ibiza aus 1997 deutlich höhere Leergewicht in Verbindung mit den ausladenderen Fahrzeugmaßen vor allem in der Höhe und Breite wirken sich merklich und bei höherem Tempo deutlicher als beim Vorgänger auf den Verbrauch aus. Unterm Strich bleibt das Auto ökonomisch sinnvoll und erfüllt die gestellten Anforderungen perfekt. Nicht zu groß, Platz satt, erträgliche Kosten …
Ausblick auf den ersten Geburtstag
Ob dies wirklich stimmt, möchte ich nach dem ersten Geburtstag des Altea im Oktober prüfen. Dazu wage ich mich an eine Abrechnung inklusive zweitem Service und unter Berücksichtigung des Wertverlustes. Den Wertverlust möchte ich dabei durch ein Abschreibungsmodell darstellen. Die Wahl zwischen linearer und degressiver Abschreibung habe ich noch nicht endgültig getroffen, da ich noch nicht weiß, welcher Statistik ich Glauben schenken möchte?
Die lineare Abschreibung macht die Rechnung sehr simpel, aber dürfte wenig mit der Realität zu tun haben. Ein Auto verliert in der Regel nicht konstant an Wert, sondern typischerweise zu Anfang sehr stark, um dann nach etwa drei Jahren bei der Hälfte der ursprünglichen Anschaffungskosten angekommen zu sein. Mit hohen Werten in den Anfangsjahren beschreibt der Wertverlust von Beginn an eine stetig flacher werdende Entwicklung, um dann ab dem 12. Jahr für Brot und Butter Autos nicht mehr nennenswert zu sein.
Die degressive Abschreibung dürfte dieser Entwicklung am nächsten kommen. Nach starkem Wertverlust zu Anfang schwächt sich diese Entwicklung stetig ab. Die Nulllinie erreicht der Wert nie. Je älter ein Auto wird desto geringer spielt der Wertverlust eine Rolle bei der Kostenermittlung pro Kilometer. Mit zunehmendem Alter verursacht der Aufwand für den Fahrzeugerhalt höhere Kosten als die Abschreibung, die ich an dieser Stelle mit dem Wertverlust gleich setzen will. Am Ende hat man mindestens noch den Stahlwert im Sack.
Ich hoffe ein objektives Bild der Kosten pro Kilometer eines Neuwagens aus der Mittelklasse zeichnen zu können.
Geblitzt trotz neuem 80-km/h-Fahrstil
Neben dem Verbrauchsvorteil hat mein neuer Fahrstil, den ich seit Dezember 2006 so weit es geht praktiziere, auch den sehr angenehmen Nebeneffekt, dass kein Blick mehr für den Tacho und keine Energie mehr für die sinnlose Hatz bis zum nächsten Tempolimit verschwendet werden muss.
An der Auffahrt zur Autobahn wird auf LKW-Tempo von etwa 87 km/h beschleunigt und ich fädele mich auf die rechte Spur der Autobahn ein. Dort bleibe ich mit konstantem Tempo. Lediglich am Wechsel von der A52 auf die A3 gen Köln muss ich kurz mein Tempo drosseln, da die Kurve vernünftigerweise mit Tempo unter 60 km/h passiert wird.
Diese Geschwindigkeitsreduzierung wird von mir durch Ausrollen unter Verwendung der Schubabschaltung im eingekuppelten Zustand erreicht. Dabei kann man am besten Energie sparen (der Verbrauch ist gleich 0 Liter pro 100 Kilometer), wenn ohnehin das Tempo gedrosselt werden muss und schont gleichzeitig das Material der Bremsen.
Mittlerweile sind mir an dieser Stelle auch notorisch drängelnde Verkehrsteilnehmer egal, die gerne deutlich schneller an die Kurve ran fahren und dann erkennen, dass der Anker geworfen werden muss. Gerne dürfen diese Verkehrsteilnehmer die Zeit hinter mir nutzen, um die Langzeittest-Werbung zu studieren.
Einzig wenn der Wechsel in der dreispurigen Autobahnverbindung (Abfahrt A52, Auffahrt aus MH von der Landstraße und Auffahrten auf die A3 in Richtung Köln bzw. Oberhausen) sehr voll ist, muss ich diese Passage schneller nehmen und ebenfalls an der 60er-Stelle die Bremse zur Hilfe nehmen.
Geblitzt
Ich war nicht in der Zwickmühle, aufgrund eines bis zum Platzen aufgeladenen Punktekontos in Flensburg, meinen Fahrstil grundsätzlich zu ändern, aber es bleibt der nette Nebeneffekt, dass man zumindest auf der Autobahn keinen Blick mehr für die runden Schilder mit dem roten Rand und Zahl drauf benötigt und den Tacho ebenfalls vergessen kann.
Trotz dieses engelsgleichen Fahrstils hat es im Juni vor mir gleich zwei Mal rot geblitzt. Die A52 war voll und ich nutzte ab dem Kreuz Breitscheid die Nebenstrecke durch Essen-Kettwig und weiter Richtung Flughafen Essen/Mülheim. Dieser Weg bringt sicherlich keinen nennenswerden Zeitvorteil, da man auf der A52 einiges weniger an Strecke hat und diese im Stop an Go ebenfalls in erträglicher Zeit zu bewältigen gewesen wäre. Die Nebenstrecke durch das Ruhrtal hat seine landschaftlichen Reize, die gerne mal nach der Arbeit aus dem Fenster des Altea genossen werden.
Auf dieser Nebenstrecke gibt es eine 30er Strecke wegen Serpentinen und wechselnden Lichtverhältnissen. Kurz vor diesem Streckenabschnitt, Tempo 30 war gerade angezeigt, erwischte mich Anfang Juni der erste rote Blitz im Altea. Das Ergebnis war eine Woche später ein Beleg über 20 Euro. Ab und zu sollte man die Bremse vielleicht doch nutzen und nicht in ein Tempolimit rein rollen.
Das Ticket war gerade bezahlt, da blitzt es schon wieder
Mitte Juni fuhr ich wie an jedem Werktag auf der A46 über den Rhein in Richtung Düsseldorf. Seit Ende Mai werden an dieser Stelle die Beleuchtungsanlagen in den beiden A46 Tunneln modernisiert. Die Folge war eine Baustelle mit Tempo 60 aufgrund sehr enger Fahrstreifen, Auf- und Abfahrten im Baustellenbereich, starke Lichtwechsel im sehr dunklen Tunnel und Baustellenverschränkungen.
Bereits öfters konnte ich in diesem Bereich auf dem Arbeitsweg Unfälle beobachten. Leider waren hier auch einige schwere Unfälle darunter in die LKW verwickelt waren, die am Stauende im Tunnel nicht mehr rechtzeitig zum Stehen gekommen sind.
Öfters kam es hier auch zu brenzligen Situationen in den kurzen Auffahrten zur A46, da sich einige Verkehrsteilnehmer beim Einfädeln offensichtlich blind und in gänzlicher Unkenntnis auf Rechts vor Links verließen und ohne Blick und Umsicht einfach auf die Autobahn auffahren.
Das und die bloße Existenz einer 60er Zone mit Baustelle auf der Autobahn zieht fast zwangsläufig Geschwindigkeitskontrollen nach sich. Es war ein Tag in dem ich wohl etwas zu gedankenverloren in den 60er Bereich rollte und es blitzte.
Ein Schelm wer böses oder gar eine Verschwörung dahinter vermutet. Das gedrehte erste Schild mit Tempo 60 als Limit.
Es geht leicht bergab. Tempo wechselt von 80 km/h auf 60 km/h. Eine ideale Stelle für eine Geschwindigkeitskontrolle, die an dieser Stelle sicherlich Sinn macht, wie die vielen Unfälle belegen.
Hier stand der Blitz. Ein auffälliger weißer Kastenwagen, nicht zu übersehen und doch zu spät erkannt.
War ich es, der den Blitz auslöste oder die Limousine, die mich noch etwas schneller überholte? Für den Fall der Fälle habe ich mir das Kennzeichen des vermeintlichen Fotopartners notiert. Zu diesem Flash kam bis jetzt keine Rechnung. Ich hoffe das bleibt so!
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