Austausch der Bilux-Lampe für Bremslicht und Rücklicht. Austausch Brems- und Rücklicht
Bericht von Michael Becker.
Die Ursache
Auf einer Fahrt in Dunkelheit mit Licht im Januar, habe ich beim Einfädeln aus einer langen Einfädelspur, mitten beim Beschleunigen den dritten statt den fünften Gang bei fast 100 km/h erwischt. kurz vor 6.000 U/min hatte ich die Kupplung wieder unten, aber ein paar Stunden später im Hellen warnte mich ein anderer Autofahrer, das eines meiner Bremslichter nicht mehr funktionierte, genauer gesagt, das auf der Fahrerseite.
Der Wechsel
Trotz der Kälte habe ich dann vor dem Haus, wo wir zu Besuch waren, angefangen die Glühlampe zu wechseln. Ich dachte zuerst, das ist eine Sache von fünf Minuten, Ersatzlampenkasten hatte ich ja dabei. Nun gab es mehrere Erkenntnisse:
- die besagte Lampe ist eine Bilux-Lampe, also Bremslicht/Rücklicht kombiniert. Beide Fäden waren defekt, da die Lampe regelrecht explodiert war. Kann mir das nur erklären, das es beim Überdrehen des Motors eine hohe Überspannung gegeben hat. Die defekte Bremsleuchte wurde an der erstbesten Ampel endeckt, das defekte Fahrlicht am hellen Tag halt nicht.
- Einbauplaner scheinen Frauen mit zierlichen Händen zu sein. Anders kann ich mir die Art der Montage nicht erklären. Normalerweise schaue ich in so gut wie keine Bedienungsnaleitung, Ingenieurs-Stolz … Hier war das bitter notwendig!
Also: erst mal Klappe auf und Verbandskasten raus. dann die teppichartige Verkleidung wegmachen. Jetzt den Mehrfachstecker abziehen. Nun mit dreimal gekrümmter Hand und spitzen Fingern die beiden "Rändel-Mutter" lösen, und dabei auch noch Kraft aufbringen. Von Werk aus sind die verdammt hart angezogen.
Die untere war bald geschafft. Nur die obere Mutter war einfach nicht vernünftig zu erreichen, entweder hatte ich die Finger dran, aber keinen Platz mehr zum Drehen, oder Platz zum Drehen und keinen vernünftigen Griff. In letzter Not fiel mir der Sechskantansatz auf, den diese Kunststoffmuttern haben, kleiner "Nuß-Kasten" (ich weiss, das sind Steckschlüssel) auf und den Kardan drauf, und so ging’s.
Achtung: Die Warnung in der Anleitung ist ernst zu nehmen! Da man den gesamten Heckscheinwerfer ausbaut, fällt der auf die Straße, wenn man den nicht mit einer Hand festhält und die letzte Mutter löst, wird das teuer!
Hatte ich zum Glück gelesen und konnte das ganze Teil im Kofferraum ablegen. Sofort fielen natürlich die Filz-Ringe und Scheiben vom Blech und in die Karroserie, sodas auch diese erst mal mit spitzen Finger "geangelt" werden mussten, denn das sind kleine Dichtungen und dienen auch zum "Entklappern".
Jetzt laut Anleitung den Lampenträger aus dem Scheinwerfer klipsen, Lampe heraus, neue rein und alles umgekehrt zusammenbauen. Diesmal aber habe ich die Mutter nur von Hand und "handwarm" angezogen.
Gesamtdauer: locker mal eine Stunde. Den Stecker wieder aufzustecken hatte ich dabei fast vergessen. Lampentest war selbstverständlich. Danach (es war Januar!) waren die Hände blau …
Jetzt bin ich gespannt, wie man die Frontlampen auswechselt, und ob es rechts bei meinem Benziner dieselben Probleme gibt wie beim Diesel!
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