Archiv Opel Zafira A
Berichte 2003

Monatsbericht September 2003


Neuer Smart schont unseren Zafira.

Schwarzer Smart Pure CDI. Neuer Smart schont unseren Zafira

03.09.2003, Kilometer: 18.077.

Eigentlich begann die Geschichte ja bereits im August und würde damit chronologisch in den Bericht des Vormonats gehören, aber die Auswirkungen auf meinen Zafira machen sich erst diesen Monat bemerkbar …

Brummiwerbung verspricht smart für 5 Euro

Wie jeden Werktag steige ich morgens aus der Straßenbahn. Diesmal fällt mir aber sofort eine lebensgroße Werbung von Sixt auf, die einen LKW ziert: "smart mieten ab 5 Euro pro Tag". Die "5" riesengroß, das Wörtchen "ab" ganz klein. Sofort habe ich ein Assoziation mit den Billigfliegern, bei denen konnte ich auch noch nie einen Flug für den beworbenen Preis erwerben.

Das Thema beschäftigt mich und später auch meine Arbeitskollegen, als wir in einer kurzen Kaffepause darüber sprechen. In der Mittagspause muß ich meine Neugierde befriedigen: Kann ich bei Sixt einen smart für 5 Euro inklusive 100 Kilometer mieten? Wo stecken die versteckten Fallen in diesem Angebot?

Mit Einschränkungen verfügbar

Die Nachteile, die die Werbung verschweigt, sind rasch entdeckt: Vollkasko kostet extra, der Smart muß gereinigt zurückgegeben werden, Vermietung nur online, Verfügbarkeit nur an wenigen ausgewählten Sixtstationen, horrende Umbuchungs- und Stornogebühren, Zahlung per Kreditkarte.

Überrascht bin ich, dass es wirklich möglich ist, den Smart — an vielen Tagen — für 5 Euro am Tag zu mieten. Allerdings fällt auf, dass bestimmte Wochentage (Samstag und Sonntag) grundsätzlich teurer sind. Auch ist eine längerfristige Planung nötig, wenn wenn noch einen der 5 Euro Tage erwischen möchte. Der Preis scheint sich also nicht nur nach der Nachfrage zu richten.

Eine Woche smartfahren

Mein Interesse ist geweckt. Ich will eine Woche smartfahren, aber für 5 Euro! Keinen Euro mehr! Wenn ich den Smart Montag morgens abhole und Freitag morgens wieder zurückgebe, brauche ich nur vier Tage zu bezahlen und darf vierhundert Kilometer fahren. Die erste Woche, die meine Wünsche erfüllt, liegt im November. Drei Monate in der Zukunft! Ich reserviere trotzdem.

In Gedanken gehe ich schon die Kosten durch: 20 Euro Miete, 20 Euro Vollkasko, einmal Tanken für 25 Euro macht zusammen 16 Cent pro Kilometer, wenn ich die 400 erlaubten Kilometer ausnutze. Mensch, dass ist aber billig. Mein Zafira liegt derzeit bei 65 Cent je gefahrenen Kilometer!

Grübel, grübel: Warum fahre ich Zafira?

Der Smart gärt in meinen Gedanken weiter. Warum fahre ich jeden Tag ALLEINE in unserem Raumschiff Zafira zur Arbeit? Verzichten können und wollen wir auf den Zafira nicht, denn ein großes Familienauto brauchen wir. Und da stellt der Zafira auch weiterhin den besten Kompromiss zwischen Größe und Preis dar. Aber gibt es keine Alternative, um meinen "edlen Körper" jeden Tag ins Büro zu bringen?

Dauerhaft mieten?

Ob es sich sogar lohnen könnte, den Sixtsmart dauerhaft (für 10 Euro am Tag inklusive VK) zu mieten? Da stellen sich aber Probleme in den Weg: maximale Leihdauer drei Wochen, Reservierung jeweils mindestens drei Monate vorher, zwei Fahrten pro Woche mit der Bahn zum Abholen und Wegbringen des Smarts (oder den teuren Wochenendtarif zusätzlich bezahlen). Alles viel zu kompliziert.

Aber, wenn Sixt den smart so preiswert anbieten kann, könnte ich nicht auch mit einem eigenen Smart so preiswert unterwegs sein? Welche Alternativen zum Zafira habe ich sonst noch?

Alternativen zum Pendeln

Okay, den öffentlichen Nahverkehr schliesse ich sofort aus. Ich fahre zwar gerne mit Bus und Bahn — da ich die Fahrzeit auch sinnvoll zu nutzen weis, Notebook und Taschenbuch sei Dank — aber die Anbindung Gummersbach an Köln mit der Bummelbahn ist indiskutabel. Die Bahn kommt für mich erst wieder in Betracht, wenn der Takt von stündlich auf halbstündlich oder besser dreimal pro Stunde angehoben wird. Und sei die Monatskarte noch so billig …

Fahrgemeinschaft? Lange Zeit mir zwei Kollegen für Fahrten von Bergisch Gladbach — meinem früheren Wohnort — nach Hagen praktiziert. Organisatorisch zwar etwas problematisch, aber es ging doch recht lange gut. In Gummersbach fehlen mir die Arbeitskollegen und meine Arbeitszeiten sind sehr unregelmäßig, besonders das Arbeitsende am Nachmittag.

Also bleibt nur der Individualverkehr. Ich brauche einen kleinen Kilometerfresser, wo ich mit Butterbrotdose und Notebook hineinpasse und trocken nach Köln komme. Preiswert muß es sein, Probleme darf er keine verursachen und dies alles möglichst schon morgen.

BMW C1, Cityel, Kleinwagen?

Ein Motorrad? Ist mir zu unsicher und zu naß. Mit einer Ausnahme: das C1 von BMW. Hier sitzt der Fahrer relativ geschützt, auch im Falle eines Unfalls. Leider darf ich das C1 nicht mit meinem Führerschein fahren (ältere Führerscheinbesitzer dürfen). Ich müßte also zu erst einen Motorradführerschein machen, bevorzugt natürlich auf einer C1. Neben dem Kaufpreis für eine C1 käme also auch noch der zusätzliche Führerschein hinzu.

Ich beobachte zwar für ein paar Tage die Gebrauchtpreise der C1 und suche auch nach einer geeigneten Fahrschule, komme aber dann doch zu dem Schluß, dass mir dies alles zu aufwendig ist.

Mich hat ja schon immer der kleine Elektroflitzer Cityel fasziniert. Früher lag die Reichweite aber maximal bei 50 Kilometer und der Cityel war nicht autobahntauglich. Außerdem brauche ich vielleicht eine Steckdose am Arbeitsplatz. Hat sich da inzwischen etwas getan? Bessere Batterien? Größere Reichweite? Höhere Endgeschwindigkeit?

Für einige Abende recherchiere ich im Internet. Ja, die Batterien sind mittlerweile besser geworden, aber für meine Bedürfnisse ist das Cityel doch nicht geeignet. Außerdem sind selbst die Gebrauchtpreise horrend.

Also lande ich doch wieder beim Smart. Die Homepage des ADAC bemühe ich auf der Suche nach weiteren Dieselfahrzeugen im untersten Preissegment: Peugeot 106, Citroën Saxo und wieder taucht der Smart Pure CDI auf.

Einen Viersitzer möchte ich nicht, selbst wenn er noch preiswerter ist, als der Smart. Denn nur der Smart bietet den entscheidenden Parkplatzvorteil in Köln. Er scheint mir auch sicherer als ein 106 oder Saxo.

Rechenkünstler

Mathematik war in der Schule lange mein Lieblingsfach — später abgelöst durch die Informatik. Also ran an Excel und gerechnet: Was kostet mich der Smart in drei Jahren bei einer Kilometerleistung von 30.000 km pro Jahr und wieviel spare ich beim Zafira ein, wenn dieser zukünftig nur noch 9.000 Kilometer im Jahr bewegt wird?

Das Sparpotential des Zafira ist schnell berechnet. Die Versicherung reduziert sich um etwa 1.400 Euro pro Jahr, da ich aus der Vielfahrerklasse (über 27.000 km) in die zweitniedrigste Klasse bis 9.000 km wechseln kann. Der eingesparte Kraftstoff beläuft sich auf etwa 1.850 Euro (beim aktuellen Dieselpreis). Macht in Summe 3.250 Euro. Unbezahlbar ist die Tatsache, dass der Zafira nach vier Jahren — also wenn er abgezahlt ist — anstatt 160.000 km dann nur etwa 40.000 km auf dem Tacho hat.

Die Kosten des smart machen etwas mehr Mühe.

Die Versicherung kostet etwa 800 Euro im ersten Jahr. Unberücksichtigt lasse ich die Reduzierung der Versicherungskosten für das zweite und dritte Jahr.

Der Smart genehmigt sich etwa (pessemistische) 4 Liter Diesel pro 100 km. Ergibt bei 30.000 km Kosten von 1.020 Euro.

Der Smart ist als Dreiliterauto auch als Diesel bis Ende 2005 von der Kraftfahrzeugsteuer befreit. Sehr schön!

Aber wie soll die Finanzierung aussehen? Kaufen, Leasen oder Leasen mit Kaufoption? Kauf mittels Finanzierung lockt zwar mit niedrigen Zinsen, aber mit einer hohen Sonderzahlung von 20%. Beide Formen des Leasing unterscheiden sich in der monatlichen Rate nur minimal. Setzen aber auch eine Sonderzahlung von 5 Prozent voraus. Hmmhh, eigentlich wollte ich den Smart durch "Umverteilung" finanzieren, sprich, die Ersparnis des Zafira fließt in den Smart. Große Sonderzahlungen sind da nicht drin.

Ich entschliesse mich letztlich für das Privatleasing: keine Anzahlung auf den Kaufpreis, Barzahlung der Überführungskosten (430 Euro, diese dürfen nicht auf den Kaufpreis des Fahrzeugs angerechnet werden), Laufzeit 36 Monate mit 90.000 Kilometern, effektiver Jahreszins von 1,99 Prozent. Dies ergibt in meinem Fall eine monatliche "Rate" von 199,31 Euro, pro Jahr also 2.392 Euro.

Damit wäre die Kombination aus Smart und Zafira — absolut gesehen — teurer als nur der Zafira alleine. Die Rechnung wird verbessert, wenn ich noch die Monatskarte einspare, da ich mit dem Smart ja sicherlich keine Parkplatzprobleme in Köln haben werde. Ich kann daher auf die letzten "Meter" mit der Straßenbahn verzichten. Im Abonnenment kostet mich die Monatskarte für Köln 757,80 Euro im Jahr.

Alles zusammen wird uns das Duo knapp 20 Euro im Monat MEHR kosten. Für diese zwanzig Euro können wir die Kilometerleistung unseres Zafiras um über 2.500 Kilometer im Monat SENKEN. Ich denke, dies sind mir die zwanzig Euro wert.

Schnell entschlossener Kauf

Nach dem ich eine Woche lang die Idee von allen Seiten beleuchtet hatte und kein richtiges K.O.-Kriterium finden konnte, habe ich freitags meine Frau eingeweiht. Auch sie konnte keinen Haken entdecken. Ich hatte damit ihr Okay.

Erster Kontakt zum Smarthändler und Probefahrt

Montag Nachmittag mache ich nach der Arbeit einen Abstecher zum Smartcenter in Leverkusen. Ich lasse mir für meinen Wunschsmart ein Angebot erstellen und informiere mich über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten. Für den folgenden Tag vereinbare ich eine Probefahrt.

Die Probefahrt ist kurz. Ein Stück auf den Nebenstrassen um das Bayerwerk herum und ein Stück Autobahn im Berufsverkehr. Ich komme aber auf Anhieb mit dem Smart klar.

Mit Rabatten ist man beim Smart kleinlich, aber ich frage nach der Probefahrt erneut, beiße beim Verkäufer aber auf Granit. Sein Gegenangebot: ein Lagerfahrzeug mit leicht abweichender Ausstattung und anderer Farbe, dafür mit 754 Euro (650 Euro netto) Nachlaß. Kaufpreis 9.980 Euro.

Wir gehen nochmals die Details des Privatleasing und der Kaufabwicklung durch. Kurz entschlossen akzeptiere ich das Angebot des Verkäufers. Alle Papiere werden fertig gemacht. Die DaimlerChrysler Bank gibt nach etwa einer halben Stunde ihre Zustimmung. Den Fahrzeugbrief darf ich sofort mitnehmen. Der Smart ist aber erst am kommenden Montag fertig für die Übergabe.

Pendeln mit dem Smart

08.09.2003.

Schwarzer Smart Pure CDI bei der Übergabe im Smart-Center Leverkusen.
Schwarzer Smart Pure CDI bei der Übergabe im Smart-Center Leverkusen.

Am 8. September lasse ich den Smart zu. Ich fahre mit der Bahn und den Nummernschildern unter dem Arm zur Arbeit und am frühen Nachmittag zum Smartcenter. Ab jetzt wird mit dem Smart gependelt. Der Zafira übernimmt nun die Familienfahrten.