"Blind Date" — oder: die Übergabe02.07.2003 Kilometer: 3. Ehrlich gesagt hatte ich damit gerechnet, dass die Lieferzeit von sechs Wochen nicht haltbar wäre. Doch BMW Unterberger konnte es noch besser: aus den sechs Wochen Lieferzeit wurden fünf (!) Wochen, denn am 1. Juli klingelte das Telefon: Der Mini Cooper ist da und könne am 3. Juli übernommen werden. Anscheinend wirkte ich am Telefon so ungeduldig, dass sich die Verkaufsleiterin spontan dazu bereit erklärte, den Auslieferungstermin auf 2. Juli vorzuverlegen. Das nenne ich guten Service! Da ich am 1. Juli beruflich in Kufstein zu tun hatte, fuhr ich auch gleich beim BMW Händler vorbei und holte den Typenschein für die Zulassung. Gleich am 2. Juli vormittags wurde der Mini zugelassen und mit den neuen Kennzeichen im Kofferraum ging’s von Kitzbühel nach Kufstein, wo ich für 16 Uhr die Übergabe vereinbart hatte. Als ich beim Autohaus ankam, wartete der Mini Cooper bereits in der Übergabehalle. Nachdem der Papierkram erledigt war und der Landrover Freelander nach nochmaligem Check durch BMW zur Inzahlungnahme freigegeben wurde, durfte ich das erste Mal im Mini Platz nehmen. Trotz hektischen Betriebes nahm sich die Verkäuferin (selbst begeisterter Mini Fan) viel Zeit und erklärte mir alle Funktionen des Autos im Detail. Alles wurde nochmals gecheckt und das Auto auf Mängel geprüft. Nichts. Alles in bester Ordnung!
Nachdem ich eine Stunde lang intensivst in alle "Geheimnisse" der modernen BMW-Technik eingeweiht wurde, wollte ich mich auf den Heimweg machen, stieg ein, drehte den Zündschlüssel und: nichts passierte! Also nochmals: gar nichts rührte sich im Motorraum. Haben die gar vergessen, den Motor einzubauen? Also gleich einen Mechaniker herbeigewinkt, der mir Starthilfe leistete. Grund für die Startprobleme: die Batterie war leer. Dies kam nach Auskunft des Mechanikers dadurch zustande, dass alle Autos mit fast leerer Batterie ausgeliefert werden und dann beim Händler vor der Fahrzeugübergabe aufgeladen werden müssen. Da der Mini für zu kurze Zeit "am Tropf" hing, reichte die Batteriespannung zum Starten nicht aus. Mir blieb nichts anderes übrig, als dem freundlichen Mechaniker blind zu vertrauen und los ging’s auf die erste Fahrt. Erlebnisse bei der HeimfahrtFahrverhalten und Einstellung der Sitzposition Der Umstieg vom Geländewagen mit indirekt-schwammiger Lenkung auf die sehr direkt übersetzte Mini Cooper Lenkung war auf den ersten Metern zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber erst einmal "begriffen" macht es großen Spass! Der Cooper liegt satt auf der Straße, die Federung ist nicht zu hart und nichts klappert. Eine optimale Sitzposition war schnell gefunden, nur die grobrastige Lehnenverstellung mit einem Hebel auf der rechten Sitzseite ist meiner Meinung nach nicht gut gelöst. Es braucht wirklich viel Fingerspitzengefühl, um bei der Einstellung der Lehnenneigung nicht plötzlich nach hinten wegzukippen. Ähnliches gilt auch für die Justierung des — sehr kleinen — Innenspiegels. Ich habe als Sonderausstattung einen automatisch abblendenden Innenspiegel bestellt und bin schon auf den ersten Praxistest bei Dunkelheit gespannt. Motor und erste Tuninggedanken Wie schon bei der Probefahrt im Mai bemerkt, tut sich hinsichtlich Durchzugskraft unter 4.000 U/Min. nicht wirklich was. Hier bin ich aber auch den Diesel vom Landrover gewohnt, der dieseltypisch deutlich mehr Drehmoment im unteren Drehzahlbereich parat hat. Bei Gelegenheit werde ich mal die Anschaffung eines Sportluftfilters und eines Sportauspuffs überdenken. Auch Chiptuning wäre eine Möglichkeit, aber aus Garantiegründen ist Chiptuning meiner Meinung nach erst nach Ablauf der BMW-Zweijahresgarantie sinnvoll. Alternative: Das Tuning Paket von John Cooper Works (Mini Haustuner), das vom BMW Händler angeboten und auch eingebaut wird. Dadurch bleibt die Werksgarantie in vollem Umfang erhalten. Nachteil: 11 Mehr-PS kosten Euro 3.000! Eine Zusammenfassung über den "Cooper Works" Testbericht findet Ihr "hier". Erste Schrecksekunde — dicker Rauch aus dem Auspuff Ein Erlebnis der besonderen Art hatte ich, als ich auf der Heimfahrt den Cooper vor einer roten Baustellenampel im Leerlauf ausrollen ließ: plötzlich bemerkte ich im Rückspiegel, dass eine dicke Rauchwolke aus dem Auspuff kam. Vielleicht ist dies aber auch bei einem neuen Auspuffsystem normal, denn auf der restlichen Heimfahrt gab’s damit keine Probleme mehr. Erster Tankstopp Nach 49 Kilometer Fahrt sollte die Batterie voll geladen sein und ich steuerte eine Tankstelle an. BMW war so freundlich, mir das Auto halbvoll getankt zu übergeben. Großes Lob, denn dies ist nicht bei jedem Hersteller üblich. Die Tankklappenentriegelung ist an die Zentralverriegelung gekoppelt. Gut, denn man erspart sich dadurch das nervige Hantieren mit dem Zündschlüssel. Eine saubere Lösung: Nach Abnahme des Tankverschlusses kann dieser in eine Halterung in der Tankklappe gesteckt werden. Laut Gebrauchsanweisung verlangt der Mini Cooper grundsätzlich nach Superbenzin, gibt sich aber auch mit Normalbenzin zufrieden (geringe Einbußen bei der Motorperformance). Ich beschließe, während der Einfahrzeit des Motors Superbenzin zu tanken und erst später einen Vergleich mit Normalbenzin anzustellen. Es passen 50 Liter in den Tank des Coopers, davon 8 Liter für die Reserve. Nach dem Tanken checkte ich den Bordcomputer, der mir bei vollem Tank eine Reichweite von 580 Kilometern angab. Reichlich wenig, dann das würde einen Durchschnittsverbrauch von 10,3 Litern auf 100 Kilometern bedeuten. Ich rechne in der Einfahrzeit (2.000 Kilometer) mit einem Durchschnittsverbrauch von etwa 9 Litern, zumal BMW einen Verbrauch von 6,7 Litern angibt. Ich bin schon gespannt, wie sich der Verbrauch weiter entwickeln wird. Die gesamten Kosten werden von mir im Bereich "CarCost" eingetragen und sind dort nachzulesen. Ausstattung und Bedienung Nach kurzer Weiterfahrt suchte ich ein ruhiges Plätzchen auf, um ein paar Fotos zu machen und in Ruhe alle Ausstattungsfeatures auszuprobieren:
Zusammenfassung des ersten "Dates"Mein erster Eindruck vom Innenraum: hübsch designed, aber teilweise unpraktisch. Aufgrund der vielen (meist extra zu bezahlenden) Ausstattungsdetails hier eine kurze Zusammenfassung: Gut gelöst:
Weniger gut gelöst:
Folgende Features muss ich erst noch testen:
Einbau einer Freisprecheinrichtung14.07.2003 Kilometer: 439. Der Landrover (Vorgänger des Mini Coopers) hatte ein automatisches Schaltgetriebe und somit war es weniger ein Problem, wenn ich dringende Telefonate während der Fahrt erledigen musste. Im Mini ist nun wieder harte Schaltarbeit gefragt und Telefonieren klappt nur bei Menschen mit drei Händen. Somit muss wohl eine Freisprecheinrichtung her. Genaue Details wie Modellvergleiche und Einbauanleitung findet Ihr in meiner Rubrik "Technik". |