Mein Vaneo wurde zurückgenommenLetzte Woche habe ich ihn bei Mercedes auf den Hof gestellt, habe eine Quittung bekommen und gehe seitdem zu Fuß. Dieser Bericht soll der Abschlussbericht bei Langzeittest.de sein. Sollte noch etwas "nachkommen" (Probleme mit der Abrechnung oder Nachforderungen) so werde ich darüber noch einen kleinen Zusatzbericht liefern. Vorworte Zu diesem letzten Bericht möchte ich zwei Dinge vorausschicken: Mein Kundenberater beim Mercedes Bollmeyer in Goslar, Herr Eckard Mull, hat sich mir gegenüber immer fair, freundlich und kundenorientiert gezeigt. Bei ihm bedanke ich mich für die ihm mögliche, kompetente Abwicklung bis zu letzt. Dieser Bericht war ursprünglich über drei Seiten lang. Ich habe noch einiges zu den aktuellen Mängeln, dem Service und ein paar Anekdoten aus meiner Vaneozeit geschrieben. Beim Überarbeiten der Seiten wurde mir klar, dass dies bestimmt keinen interessiert. Deshalb habe ich den Bericht deutlich gekürzt. Reaktionen Nach meinem letzten Bericht habe ich viele persönliche Emails erhalten, die immer wieder die gleiche Frage enthielten: "Wie haben Sie es geschafft, dass der Wagen zurückgenommen wird?" Ich habe diese Frage immer so beantwortet: Zitat: Ich hatte das "Glück", dass mein Wagen wohl aus einer der ersten Serien stammte. An diesem Wagen passte gar nichts zusammen. Da fielen Lüfterklappen heraus, Schalter waren defekt, Gummidichtungen lösten sich, die Schiebetüren haben den Lack an den Kotflügeln verkratzt, etc. etc. Wenn "nur" die bekannten Fehler (Fahrwerk, Tankanzeige) defekt gewesen wären, hätte ich bestimmt keine Wandlung bekommen. Denn es scheint, als ob viele Vaneos diese Probleme haben. Interessant für mich war dabei, dass es anscheinend sehr viele Besitzer von Vaneos gibt, die den Wagen lieber heute als morgen loswerden würden. Ich hörte von einer Geschichte, dass ein Fahrer während seines Urlaubs den Wagen am Flughafen in die dunkelste Ecke eines Parkplatzes gestellt hat. Zitat: "Vielleicht habe ich Glück, und es klaut ihn einer". Aus den Emails ging ganz klar Folgendes hervor: Alle Vaneofahrer sind mit ihrem Auto prinzipiell zufrieden. Aber — Mercedes hat (hatte?) technische Probleme mit dem Vaneo. Als Beispiel sei das Fahrwerk genannt. Nun kommt es anscheinend ganz entscheidend auf den Händler an. Manche Vaneofahrer haben alle Reklamationen schnell und kompetent behoben bekommen. Das sind jetzt die zufriedenen Fahrer. Andere werden von Ihrer Werkstatt abgewiegelt oder bekommen Schreiben von Servicecentern (wie Mercedes-Kunden in der Schweiz), in denen der Fehler einfach negiert wird. Dies sind die Fahrer, die sich "veräppelt" vorkommen und sauer werden. Ein Vaneofahrer schrieb mir: "Ich werde behandelt wie Klein Doofi mit Plüschohren". Wenn Reifen nach 10.000 km abgefahren sind, und man dann von Mercedes die Info bekommt, dass man den Wagen falsch beladen hätte, dann ist das schon ärgerlich. Ich bin mir sicher, dass ich keine Wandlung (Rücknahme) durchbekommen hätte, wenn mein Händler sich auf die Hinterbeine gestellt hätte. Für mich gilt daher als Schlussfolgerung ganz klar: Die Qualität des Händlers kommt noch vor der Qualität des Wagens! Rücknahme Die ganze Abwicklung der Rücknahme hat zwei Monate gedauert. Erst waren die Papiere nicht da, dann war wieder jemand in Urlaub etc. Der Wagen wurde vor etwa fünf Wochen bewertet. Nun regt man sich bei Mercedes auf, dass ich in der Zwischenzeit "so viele" Kilometer gefahren bin. Der Wagen wurde oberflächlich auf Kratzer und Schäden untersucht, und nach dem Stand der letzten Bewertung sollte ich 140 Euro als Ausgleich für Kratzer zahlen. Ich sage hier ganz klar: Wenn die Abrechnung kommt, und ich merke, dass man versucht, an dieser Stelle noch ein paar Euro zu verdienen, dann geht die ganze Angelegenheit zum Schluss doch noch zum Rechtsanwalt. Das konnte ich ja bis heute vermeiden. Ich hatte letzte Woche eine Frist zur Rücknahme gesetzt und habe prompt ein sehr freundliches Entschuldigungsschreiben von Mercedes erhalten. Schlussworte Ich habe in allen Berichten versucht sachlich zu bleiben. Mein Glaube in die deutsche Wirtschaft und den Einzelhandel ist eh komplett am Boden zerstört. "Vorsicht Kunde droht mit Auftrag" ist wohl der wichtigste Satz. Man braucht ja seine ganze Energie, um sich selbst zu verwalten und seinen Kollegen das Leben schwer zu machen. Ich bedanke mich bei Oliver Riesen und seinen unbekannten Helfern. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum er sich diese viele Arbeit macht. Er hat da in den letzten Monaten etwas Tolles geschaffen, und die Besucherzahlen sprechen für ihn. Ich bleibe als Mitglied des Vereins dem Langzeittest erhalten, vielleicht kann ich Oliver mal persönlich fragen. |