Automobile Gedankenspiele. Kundendienstmaßnahmen. Rein in die Werkstatt. Raus aus der Werkstatt.

Automobile Gedankenspiele

Ich beschäftige mich ja viel und gerne mit Autos. So sondierte ich in diesem Monat auch ein wenig das Angebot der Konkurrenz. Dabei galt mein besonderes Interesse zwei bestimmten Modellen. Neben den Webseiten der Hersteller zog ich auch die einschlägigen Internetforen zu Rate, um mir einen Eindruck zu verschaffen.

Das erste Auto, mit dem ich mich beschäftigte, ist ein Klassiker in neuem Format. Es handelt sich dabei um den Golf Plus von Volkswagen.

Der Golf Plus

Dieses Modell hatte ich mir bereits im letzten Jahr auf der IAA in Frankfurt näher angeschaut. Man hat es hier zweifelsohne mit einem praktischen Fahrzeug zu tun. Als einziger Nachteil erscheint mir die größere Außenlänge (4,21 m), die aber nicht wirklich ein Problem darstellt.

Das Golf Plus-Sondermodell "Goal" mit 1,6-Liter-FSI-Motor (115 PS) und 6-Gang-Schaltgetriebe kostet 21.610 Euro, inklusive Metalliclack. Weitere Extras halte ich für verzichtbar, da dieses Modell bereits gut ausgestattet ist. Im ADAC-Test erhält der Golf Plus mit dieser Motorisierung die Note 2,4 (zum Vergleich: ein vergleichbarer A 170 wird dort mit 2,5 benotet). Überrascht hat mich die ungünstige Versicherungseinstufung mit Haftpflicht 16, Vollkasko 17 (zum Vergleich: beim A 170 gilt wie bei meinem A 150 Haftpflicht 12, Vollkasko 14).

Das Golf Plus-Sondermodell "Goal" (Quelle: Volkswagen).

Für den Volkswagen spricht die hohe Werkstattdichte hier in der Region. So gibt es bereits in meinem Wohnort einen Händler und weitere in einem Umkreis von wenigen Kilometern.

Der Volvo V50

Das zweite Auto, diesmal abseits der vanartigen Fahrzeuge, ist der Kombi V50 von Volvo. Das Markenimage von Volvo finde ich ansprechend, und gegen einen modernen, eleganten Kombi gibt es eigentlich auch nichts einzuwenden. Neben dem ebenfalls vorhandenen Nachteil der größeren Außenlänge, in diesem Fall 4,51 m, spielt natürlich auch der Preis eine Rolle. Mit 1,6-Liter-Motor (100 PS) und 5-Gang-Schaltgetriebe kommt das Basismodell, inklusive Nebelscheinwerfern, auf 22.730 Euro. Auch in diesem Fall ist die Ausstattung gut, bleibt aber hinter der des Golf Plus-Sondermodells zurück. Im ADAC-Test schneidet der Volvo mit Note 2,2 ab, wobei er dort allerdings mit Dieselmotorisierung getestet wurde. Die Versicherungseinstufung mit Haftpflicht 16, Vollkasko 15 erscheint mir akzeptabel.

Werkstattmäßig sieht es bei Volvo ähnlich aus wie bei Mercedes-Benz. Es gibt einen Händler in der Nähe (Kirchheim/Teck) und zwei Alternativen in Göppingen und Nürtingen. Dieser Punkt geht an Volkswagen.

Der Volvo V50 (Quelle: Volvo).

Der Sieger

And the winner is … schwer zu sagen. Vom Design her vielleicht eher der Volvo, der auch mit der um zwei Typklassen niedrigeren Vollkaskoeinstufung punktet. Die geringere Außenlänge hingegen spricht aus meiner Sicht für den Golf Plus, ebenso der leistungsstärkere Motor, die bessere Ausstattung und der geringere Anschaffungspreis. Weitere Vor- und Nachteile beider Modelle sollten bei einer Probefahrt zu Tage treten.

Kundendienstmaßnahmen

Die bei meinem Auto im Rahmen der ersten Inspektion durchgeführten Kundendienstmaßnahmen hatten meine Neugier geweckt, und ich versuchte, herauszubekommen, worum es sich dabei im Einzelnen handelte. Folgende zwölf Positionen kommen dabei je nach Bauzeitraum infrage (ohne Gewähr):

• Spritzschutz am Lüftersteuergerät nachträglich einbauen
• Kombiinstrument codieren
• Software Automatikgetriebe aktualisieren
• Software Motorsteuergerät aktualisieren
• Türscharniere fetten
• Türschlösser schmieren
• Distanzclip Kraftstoffleitung nachrüsten (nur Diesel)
• Steuergerät SAM (Beifahrer) prüfen, ggf. erneuern
• CAN-Leiste erneuern
• Handbremsseile fetten
• Kühler prüfen, ggf. erneuern
• Turboladerkinematik schmieren

Unklar ist mir dabei die Abkürzung SAM — Seitenairbagmodul? An Änderungen bei meinem Auto aufgefallen ist mir bisher neben dem geänderten Ansprechen des elektronischen Gaspedals eine neue Anzeige im Bordcomputer, "Tankreserve". Diese erscheint bei jedem Fahrzeugstart, wenn die Tankreserve genutzt wird. Die im Bordcomputer eigentlich eingestellte Anzeige ist dann nicht mehr zu sehen. Da ja aber auch eine klassische Tankreserveleuchte vorhanden ist, stellt sich mir die Frage nach dem Sinn dieser neuen Funktion.

Rein in die Werkstatt

20.02.2006.

Morgens brachte ich mein Fahrzeug, wie im letzten Monat vereinbart, in die Werkstatt, wo man sich erneut der Problematik der Windgeräusche annehmen wollte. Da der für den Karosseriebereich Verantwortliche mich bereits zuvor darauf hingewiesen hatte, dass die Windgeräusche bei der A-Klasse konstruktionsbedingt seien, hielt sich mein Optimismus im Zusammenhang mit der neuerlichen Nachbesserung in Grenzen, zumal dieser Hinweis bei der Auftragsannahme noch einmal wiederholt wurde.

A wie Alt

Der mir — erneut im Rahmen der Mobilitätsgarantie — als Ersatzwagen zur Verfügung gestellte handgeschaltete A 170 CDI, altes Modell, Kurzversion, erwies sich als gewohnt praktischer Begleiter im Alltag, allerdings mit den mir vertrauten Schwächen, von denen das aktuelle A-Klassemodell wesentlich weniger aufweist.

Begrenzte Reichweite

Bei der Durchsicht des Fahrzeug-Benutzungsvertrages für den Ersatzwagen stieß mir die dort handschriftlich vermerkte Kilometerbegrenzung sauer auf, auf die ich bereits bei der Übernahme des Ersatzwagens hingewiesen worden war. Zu einer solchen Kilometerbegrenzung konnte ich in den mir vorliegenden Bedingungen der Mobilitätsgarantie MobiloLife nichts finden. Aufgrund dieser Begrenzung auf 250 km und kostenpflichtigen Mehrkilometern verschob ich einen anstehenden Kundenbesuch. Mobil fühlte ich mich so nicht.

Raus aus der Werkstatt

21.02.2006.

Mittags erhielt ich einen Anruf des Autohauses, dass ich mein Fahrzeug abholen könne. Als Quelle der Windgeräusche sei der Dachantennenstab ausgemacht worden. Auch der Originalantennenstab, den ich ja durch einen kürzeren Stab ersetzt hatte, würde zu Windgeräuschen führen. Aus diesem Grund sei eine neue, optimierte Version bestellt worden, die bei der Abholung am Nachmittag tatsächlich bereits montiert war. Das Serviceintervall war richtig gestellt und das Auto gewaschen worden.

Bei der späteren Einfahrt in meine Garage hatte ich ein vertrautes Erlebnis, da der neue Antennenstab nämlich genau gleich lang ist wie der bei meinem Auto ab Werk montierte: Der Stab streifte oben am Garagentor.

So viel an dieser Stelle zum ersten außerplanmäßigen Werkstattaufenthalt meines A 150. Da es am Wochenende, allerdings mit einem anderen Auto, ein paar Tage nach Österreich gehen sollte, schließe ich den Bericht dieses Monats hiermit ab.

Die Monatsbilanz

21.02.2006, Kilometer: 21.635.

Probleme: Windgeräusche. Verbrauch: durchschnittlich 7,7 Liter Super.