Minimalverbrauch 3,8 l/100 km, praktische Reichweite und nutzbares Tankvolumen. Zu viert im Cuore in den Urlaub, geht das? Ausweg Dachbox! Benzinvernichter Dachbox. Leergewicht, zulässiges Gesamtgewicht und Zuladung.

Verbrauch und Tankinhalt

Inzwischen konnte ich etwas mit meinem Fahrerverhalten und dem damit verbundenen Verbrauch experimentieren. Zugegeben kann man in ein gewisses Wettbewerbsverhalten verfallen, wenn man die eigenen Verbräuche mit denen anderer Cuore-Fahrer, beispielsweise auf spritmonitor.de, vergleicht.

Der beste Cuore-Fahrer schafft dort mit dem aktuellen Modell einen Durchschnittsverbrauch von 3,87 l/100 km, und zwar auf über 17.000 km! So einen Verbrauch habe ich zwar auch schon erreicht, allerdings auf schlappen 800 Kilometern.

Immerhin, das ist die bislang weiteste Entfernung, die ich mit einer Tankfüllung zurückgelegt habe. Da stellt sich dann fast automatisch die Frage, wie viele Liter ich eigentlich verbrauchen kann, ehe ich mutmaßlich stehen bleibe.

Natürlich weiß ich, dass das Tankvolumen 36 l beträgt, unklar ist dabei aber, ob ich die 36 l nahezu komplett nutzen kann oder ob immer einige Liter Rest im Tank bleiben. Hier einschlägige Informationen zu bekommen, erwies sich als nicht ganz einfach, denn wer riskiert schon einen Katalysatorschaden durch vollständiges Leerfahren des Tanks?

Nachdem ich das Daihatsu-Forum eingehend durchforstet hatte, stand für mich jedoch fest, dass ich etwa 32 l völlig ruhigen Gewissens verfahren kann. Beachtet man die Verbrauchsanzeige, lässt sich leicht errechnen, nach wie vielen Kilometern man tunlichst eine Tankstelle aufsuchen sollte.

Die Aussagen anderer Cuore-Fahrer decken sich auch mit meinen in der Zwischenzeit gemachten ErFAHRungen: Knapp 33 l habe ich bisher höchstens bei einer Tankfüllung getankt.

Im Übrigen ist mir natürlich klar, dass es in Anbetracht des europäischen Tankstellennetzes keine wirklich gute Begründung für das Fast-Leerfahren eines Tanks gibt …

Urlaubsausrüstung für den Cuore

Da inzwischen der Verbrauchswettkampf auf spritmonitor.de von meinem Denken völlig Besitz ergriffen hat, blicke ich mit etwas gemischten Gefühlen auf den bevorstehenden Sommerurlaub, der verbrauchstechnisch das bisher Erreichte — da bin ich sicher — "vernichten" wird:

Wir planen einen Urlaub zu viert in Kroatien. Aus Gründen der Geselligkeit und der Vernunft wollen wir nur ein Auto benutzen. Einen Südfrankreichurlaub hatten wir vor einiger Zeit in der gleichen Besetzung mit einem älteren Renault Mégane bewältigt — der Renault war damals ziemlich vollgepackt, viel Platz blieb uns nicht. Und der Mégane hatte einen ordentlichen Kofferraum …

Den Renault gibt es nicht mehr, unsere Freunde haben als Ersatz einen Toyota Yaris angeschafft. Schönes Auto, auch etwas größerer Kofferraum als bei unserem Cuore, aber nicht zu vergleichen mit dem eines Mégane!

Dachbox für das Gepäck

Trotz meiner Raumkonzeptspiele vom letzten Monat hat komischerweise niemand Lust, eine 1.200-Kilometer-Tour mit vier Personen und Urlaubsgepäck für 14 Tage im Cuore verbringen. Es gibt bei Licht betrachtet nur eine sinnvolle Alternative: eine Dachbox!

Aus Spritsparersicht ein Killer. Ich lese von Mehrverbräuchen von bis zu 3 Litern. Andererseits — selbst bei einem zu erwartenden Verbrauch von vielleicht 7,5 l/100 km mit der Dachbox wäre der Pro-Kopf-Verbrauch mit 4 Personen deutlich besser als wenn ich jeden Tag den Cuore allein mit knapp 4 l/100 km zur Arbeit und zurück schaukle.

Also gut: Ein Blick in die Daihatsu-Zubehör-Liste belehrt mich, dass Mehrkosten von gut 500 Euro (Dachtraversen und Box) auf uns zukommen. Das geht doch hoffentlich auch etwas günstiger?

Dachtraversen

Bei den Dachtraversen will ich kein Risiko eingehen — die müssen speziell für den Cuore sein, wenn sie richtig passen sollen. Ich finde einen Internethändler, der Traversen von Thule für den Cuore ab Baujahr 2007 für 129,50 Euro anbietet.

Sollen sie abschließbar sein, kostet das 20 € mehr. Ich finde, das sollten sie. Fehlt nur noch die Box. Ich forsche bei Ebay und suche Anbieter in der Nähe, damit die Box nicht teuer geschickt werden muss, sondern abgeholt werden kann.

Dachbox

Es gibt überwiegend breite, kurze Boxen, meist ca. 130x90 cm, oder lange, schmale Boxen, meist etwa 45 cm breit und über 2 m lang. Ich kann mir auf unserem kurzen Auto keine 2-Meter-Box gut vorstellen und beschränke meine Suche auf die kurzen, breiten.

Hoch sind die meisten Boxen zwischen 35 und 40 cm. Das erscheint mir zunächst wenig, aber als ich einmal unsere vorhandenen Koffer und Taschen nachmesse, sehe ich, dass das völlig ausreichend ist. Schließlich erstehe ich eine sehr gut erhaltene Box (abschließbar mit Befestigungssystem) im nahen Siegburg für 100 Euro.

Nun sind wir für insgesamt 250 Euro für den Urlaub gerüstet: Die Box hat gut 300 l, unser Kofferraum im Minimalfall 160 l, das sind 460 l. Zur Not ist noch auf der Rückbank zwischen den Fondpassagieren Platz. Und dort, wo bei anderen Autos hinten der Mitteltunnel sitzt, kann man auch noch einiges unterbringen — das sollte reichen!

Zum Vergleich: Ein VW Golf-Kofferraum fasst etwa 350 l, große Kombis haben etwa 500 l.

Zulässiges Gesamtgewicht

Mein Schwager macht mich auf die Zuladung (zulässiges Gesamtgewicht) aufmerksam. Große Bedenken habe ich eigentlich nicht, da die Zuladung schon bei unserem alten Cuore üppig war, aber ich schaue in die Papiere und errechne 410 kg. Die "Masse des in Betrieb befindlichen Fahrzeugs (Leermasse)" ist mit 840 kg angegeben, die "technisch zulässige Gesamtmasse" mit 1.250 kg.

Dabei ist der Fahrer schon mit 75 kg in der "Leermasse" mit verrechnet. Veranschlagt man die drei Passagiere ebenfalls mit je 75 kg, blieben immer noch 185 kg fürs Gepäck — das ist großzügig und mehr als ausreichend!

Trotzdem bleibt die Gepäckfrage bis zum Abfahrtstag spannend, denn Masse ist das eine, Volumen das andere.