Ein Nissan Pathfinder vertritt den BMW beim Urlaub in den USADen Jahresurlaub 2008 verbringen wir von Ende September bis Mitte Oktober im sonnigen Südwesten der USA. Während um uns herum die Welt in einer Finanzmarktkrise versinkt, deren Übergreifen auf die Realwirtschaft schon bald erwartet werden kann, genießen wir den "Indian Summer" bei einer Tour, die uns von San Francisco über Las Vegas (wo wir den Mietwagen übernehmen) und die Nationalparks des Südwestens schließlich bis nach Seattle und Spokane führt. Ein ausführlicher Reisebericht entsteht gerade auf unserer privaten Website.
Natürlich hat der Dreier während dieser Zeit Pause. Auf der zwölftägigen Rundreise durch die Nationalparks, für die wir bei Alamo einen Mietwagen der Kategorie "Midsize-SUV" gebucht haben, vertritt ihn währenddessen ein Nissan Pathfinder mit 4.0 l-Benzinmotor.
Ein großes Auto? Nun ja, mit europäischen Maßstäben gemessen schon. 4,80 m Außenlänge, 2,3 t Leer- bzw. 2,8 t zulässiges Gesamtgewicht, Sitzplätze für bis zu sieben Personen und eine Motorleistung von 266 PS aus vier Litern Hubraum sind schon Dimensionen, an die man sich hierzulande erst gewöhnen muss — Spritverbräuche von 12,0 l/100 km und mehr ebenso (und ich bin wirklich sehr sparsam gefahren). In den Weiten des Südwestens ist so ein Fahrzeug dagegen völlig normal. Genauso normal wie acht Meter lange Campervans …
… oder entsprechend lange Gespanne, bestehend aus Pickup und Anhänger oder Auflieger mit drei und mehr Achsen, mit denen die Amerikaner selbst in Urlaub fahren.
Braucht man zwingend einen 4x4 für diese Tour? Sicher nicht. Auf den losen Schotterpisten im Capitol Reef Nationalpark oder den Sandpisten im Monument Valley, wo teilweise auch noch etliche Zentimeter tiefe Schlaglöcher die Strecke prägten, waren wir allerdings ganz froh, ein Fahrzeug mit etwas höherer Bodenfreiheit gewählt zu haben. Auch beim Passieren des Boulder Mountain über den Scenic Byway 12, auf dem bereits mehr als zehn Zentimeter Schnee gefallen waren, gab das Vorhandensein des Allradantriebs grundsätzlich ein gutes Gefühl (obwohl es sicherlich auch ohne gegangen wäre). Seine Rolle als Urlaubsvertretung hat der Nissan insofern hervorragend gemeistert, und ich würde ihn auch ein zweites Mal wählen.
Schon wieder Ärger mit den Reifen — und diesmal auch den Felgen23.10.2008, Kilometer: 107.768. Heute habe ich wieder mal den turnusmäßigen Werkstatttermin zum Wechsel auf Winterreifen — und wie im Frühjahr werde ich mit der Tatsache konfrontiert, dass zwei Reifen abgefahren und neue erforderlich sind. Alarmstufe Rot — mittlerweile bin ich erheblich sensibilisiert, was neue Reifen angeht. Doch es kommt noch dicker: Bei der Montage der Reifen auf die Felgen stellt der Mechaniker bei Vergoelst in Bonn eine erhebliche Unwucht aller vier Felgen fest, diese sind irreparabel verzogen. Das "Eiern" der Felgen ist schon bei geringer Laufgeschwindigkeit auf der Wuchtmaschine optisch sichtbar — wie sich so etwas bei 180 km/h auf dem Auto montiert anfühlt, möchte ich mir lieber gar nicht vorstellen. Doch die Kollegen schlagen allen Ernstes vor, die Felgen so aufs Auto zu montieren, bis Ersatzfelgen vorrätig sind. Nur dank meines entschiedenen Einspruchs kann ich den Mechaniker davon abhalten, mir diese "Eier" aufs Auto zu schrauben. Wieder die Sommerreifen zu montieren, wie von mir vorgeschlagen, hält der eilends einberufene "Krisenstab" aus Kundenbetreuer, Meister und Mechaniker aber ebenfalls für keine gute Idee. So werden kurzerhand Felgen, die eigentlich für ein anderes Fahrzeug vorgesehen waren, für mein Fahrzeug hergenommen und alle vier Reifen auf diese Felgen ummontiert. Es handelt sich bei diesen Felgen allerdings nicht um das gleiche Modell, sondern um exakt jenen Typ, den ich vor zwei Jahren unbedingt vermeiden wollte — die Felgen des Typs "PV" landen nun also doch noch auf dem Fahrzeug, die verzogenen des Typs "PM" haben nur noch Schrottwert und werden beim Hersteller reklamiert.
Sind sie nicht hässlich? Mir gefallen die Felgen des Typs "PV" leider nach wie vor nicht wirklich.
Zu allem Überfluss muss ich — leider erwartungsgemäß — nach Verlassen des Hofes relativ rasch feststellen, dass auch diese Radkombination unruhig läuft. Obwohl alle Räder aufgrund der Neumontage ausgewuchtet worden sind, schwingt das Fahrzeug konstant auf und ab und liegt eben nicht "satt" auf der Straße wie zuletzt mit der Sommerbereifung. Wieder einmal beginnt eine Odyssee — nach Absprache mit dem Fuhrparkmanagement meines Arbeitgebers wird ein Folgetermin bei Vergoelst für den 5. November vereinbart. Sollte dieser nicht zum Erfolg führen, "darf" ich wieder den Spezialisten in Köln aufsuchen, der mir bereits im Juni des Jahres so erfolgreich weitergeholfen hat. Reklamation abgelehnt27.10.2008, Kilometer: 108.253. Mein Kundenbetreuer von Vergoelst informiert mich darüber, dass Proline-Wheels zwischenzeitlich die Reklamation der Felgen abgelehnt hat. Man hat es sich allerdings sehr einfach gemacht und begründet die Ablehnung in einem Standardschreiben so:
Die Felgen wurden nach Aussage meines Kundenbetreuers nicht einmal durch einen Vertreter der Firma Proline in Augenschein genommen. So leicht lasse ich mich allerdings nicht abspeisen — ich werde im nächsten Monatsbericht über den Fortgang der Angelegenheit berichten! Zusammenfassung.31.10.2008, Kilometer: 108.328. Mein Bericht über dieses Fahrzeug wäre auch im Oktober 2008 rundum positiv, gäbe es nicht erneut die geschilderten Probleme mit den Reifen. Zum Glück weiß ich mittlerweile, wie Abhilfe geschaffen werden kann und werde versuchen, diese zügig herbeizuführen.
Probleme: Unruhe im Fahrwerk nach Montage der Winterreifen. Alle vier Felgen der Winterräder verzogen [beim Hersteller reklamiert]. |