Der Reifendienst West sorgt für Abhilfe. Abstimmung mit der Abteilung Fuhrpark. Über 1.000 Kilometer an einem Wochenende.

Der Reifendienst West sorgt für Abhilfe

05.06.2008, Kilometer: 92.866.

Zwar habe ich inzwischen mit der BMW Niederlassung Bonn einen Termin für die Untersuchung der Fahrwerksunruhen ausmachen können, doch liegt dieser leider zeitlich hinter dem vereinbarten Termin beim Reifendienst West — und jeder Tag länger zehrt an meinen Nerven. Nach kurzer Überlegung entschließe ich mich daher, den Termin beim Spezialisten wie geplant wahrzunehmen und stehe am frühen Morgen des 5. Juni mit meinem Fahrzeug auf dem Hof von Frank Döring und seinem Team.

Noch einmal schildere ich kurz die Probleme mit dem Fahrzeug, und mit der festen Zusage, sich um mein Fahrzeug zu kümmern, kann ich kurz darauf mit dem versprochenen Mietwagen das Gelände verlassen. Am späteren Nachmittag soll das Fahrzeug fertig sein, für Rückfragen hinterlasse ich meine Handynummer.

Ein vom Reifendienst West bereitgestellter Suzuki Swift hält mich am 5. Juni mobil.

Gegen 17:45 Uhr wieder beim Reifendienst West angekommen, erklärt man mir auf meine Nachfrage die durchgeführten Arbeiten. Die monierten Vibrationen konnten bei einer ausführlichen Probefahrt nachvollzogen werden, zusätzlich wurde eine Laufunruhe beim Anbremsen diagnostiziert. Zwei Reifen mussten ersetzt werden, da einer der beiden falsch aufgezogen worden war und sich nicht mehr "zurückformen" ließ und Reifen nur achsweise erneuert werden. Zu meiner großen Freude erfolgte dies ohne Berechnung, der Fall wird direkt mit Conti geklärt.

Wichtigster Punkt auf der Rechnung: Das "VETYS Reifenoptimierungspaket 1", welches neben einer Rundlaufmessung der Felgen unter anderem auch eine Wulsteinstellung, die Messung der lateralen/radialen Kraftschwankungen, ein definiertes Auswuchten und die Optimierung der Radzentrierung am Fahrzeug beinhaltet. Sowohl die Reifen an der Vorder- wie auch an der Hinterachse wurden noch einmal neu ausgewuchtet und am Fahrzeug zentriert. Abschließend erfolgte eine weitere Testfahrt zur Zufriedenheit des Firmenchefs.

Der Chef des Hauses nimmt sich außerdem noch Zeit für einige Erklärungen. Er erläutert mir, dass eine der von BMW ab Werk auf meinem Fahrzeug verbauten Felgen einen (geringfügigen) Mangel im Guss habe, der sich auf das Fahrverhalten meines Fahrzeugs negativ auswirke. "Der Wagen liegt nicht schlecht, aber auch nicht gut" sagt Herr Döring — durch Einstellungen am Fahrwerk sei noch eine weitere Optimierung der Straßenlage möglich, die Fahrwerksunruhen sollten mit dem vorliegenden Arbeitsumfang jedoch schon behoben sein. Außerdem empfiehlt man mir, den Luftdruck mit dieser (seitenwandverstärkten) Bereifung auf meinem Fahrzeug bei Alleinfahrt auf 2,2 bar zu reduzieren und lediglich bei voller Beladung bis auf einen Wert von etwa 2,4 bar zu erhöhen — jede weitere Erhöhung mache den Reifen steifer und damit anfälliger für Fahrwerksunruhen, obwohl der Reifen aufgrund seiner Konstruktion bereits sehr steif sei. Die seitenwandverstärkten Reifen hätten zwar generell eine Neigung zu Standplatten (was ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann), doch sollten diese auch mit dem verringerten Luftdruck nach fünf bis zehn Kilometern Fahrt — wenn der Reifen warm geworden ist — verschwunden sein.

Der 3er auf dem Hof des Reifendiensts West in Köln.

Mit solchen Gefährten beschäftigt sich das Team vom Reifendienst West am Wochenende, zum Beispiel beim Einsatz auf der Nordschleife: Porsche 911 GT3.

Die Rückfahrt zu meinem Wohnort zeigt, dass die "Jungs" etwas von ihrer Arbeit verstehen und das von Herrn Döring zum Patent angemeldete Vetys-Verfahren (Vehicle + Tyre Setup Technology) tatsächlich die gewünschten Ergebnisse bringt: Der 3er liegt — wenn auch nicht so souverän wie ein Rennfahrzeug — wieder ruhig auf der Straße, der Fahrspaß kehrt zurück und der Reifendienst West hat einen zufriedenen Kunden mehr. Dass das kein Einzelfall ist, sondern auch andere BMW-Fahrer nach einem Besuch in Köln deutliche Verbesserungen mit der hier beschriebenen Methode verzeichnen konnten, zeigt zum Beispiel dieser Beitrag bei motor-talk. Also, auch auf diesem Wege noch einmal ein herzliches Dankeschön nach Köln!

Abstimmung mit der Abteilung Fuhrpark

06.06.2008.

Mit gespannter Erwartung informiere ich am nächsten Tag unsere Abteilung Fuhrparkmanagement. Doch alle Bedenken waren umsonst — angesichts der ausgezeichneten Leistung des Teams beim Reifendienst West und der dafür angemessenen Rechnungshöhe ist eine Erstattung der angefallenen Kosten durch meinen Arbeitgeber kein Thema.

Auch die Niederlassung Bonn der BMW AG informiere ich ausführlich über das Ergebnis meines gestrigen Besuchs in Köln, und auch hier ist man sehr angetan. Einhellige Meinung aller meiner Gesprächspartner: Da sind Profis am Werk, die qualifizierte Arbeit leisten — so etwas muss man anerkennen und sollte es weiterempfehlen, was ich hiermit gerne tue!

Über 1.000 km an einem Wochenende

22.06.2008, Kilometer: 95.326.

"Gastfahrer willkommen" heißt das Motto der IG Mini Road Trucker Allgäu am dritten Wochenende im Juni, an dem dort ein Trucker-Treffen im Maßstab 1:14,5 abgehalten wird. Der Indoor-Parcours befindet sich in einem umgebauten Stall im Brauereigasthof Adler zu Moosbeuren, der gleichzeitig Verpflegungs- und Übernachtungsgelegenheit direkt am Parcours bietet. Wohnmobile und Camper sind ebenfalls willkommen, ausreichend Platz ist vorhanden. Der Parcours bietet den Truckern 80 m befestigte Straße, 30 m unbefestigte Straße und einen Baustellenbereich mit 20 m³ Humus auf einer Gesamtfläche von 250 m². Bei schönem Wetter wird auch im Freien "gearbeitet".

Mit meinen beiden Modellen eines MB Actros Kippsattelzuges sowie eines O&K Dumpers nehme ich ebenfalls an dieser Veranstaltung teil, was für den BMW eine Fahrstrecke von mehr als 1.000 km an einem einzigen Wochenende bedeutet. Doch zum Glück läuft das Fahrzeug jetzt wieder einwandfrei ab, sodass ich auf weitgehend freier Autobahn an einem Freitagabend zu später Stunde mit Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 230 km/h laut Tacho recht zügig meinem Ziel entgegen rollen kann. Die Rückfahrt am darauf folgenden Sonntag dauert aufgrund hoher Verkehrsdichte etwas länger, bereitet dem 320d aber ebenfalls keine Probleme. Endlich läuft der 3er wieder so, wie ich das hier monatelang lobend beschrieben habe!

Vom Original kaum zu unterscheiden: Modelltruck Mercedes-Benz Actros 3343 "Pfannenschmidt" auf dem Indoor-Parcours der IG Mini Road Trucker Allgäu.

Zusammenfassung

30.06.2008, Kilometer: 96.010.

Die Profis vom Reifendienst West bringen den Fahrspaß zurück — und lassen die Ereignisse vom Mai 2008 schnell in Vergessenheit geraten, die mir die Freude am 320d touring reichlich vergällt hatten. Endlich sind auch wieder längere Touren ohne Reue möglich, sodass ich hoffen kann, erst zum nächstfälligen Inspektionstermin wieder eine Werkstatt aufsuchen zu müssen.

Probleme: Anhaltende Fahrwerksunruhen [behoben]
Der aktuelle Durchschnittsverbrauch über gesamte Laufleistung liegt bei: (Details zeigt der Link)