Auslieferung, Einfahrzeit, ein nerviges Geräusch und eine Kältephobie. Auslieferung
In der ersten Januarwoche kam überraschend der Anruf des Händlers, dass mein Avant schon eingetroffen sei (und zwar bereits vor Weihnachten!).
Die Übergabe des zugelassenen Wagens fand am 8. Januar im Autohaus Kutger & Rudolph in Rodgau in einem eigens dafür vorgesehenen Übergaberaum statt, der groß, sonnendurchflutet und beheizt war - sehr angenehm angesichts der arktischen Temperatur, die draußen herrschte.
Das Auto war tadellos sauber, die Übergabe durch meinen Verkäufer ausgesprochen freundlich, Bedienung und Technik wurden ausführlich erklärt und alle Fragen beantwortet - perfekt, wenn nicht zwei Kratzer im Armaturenbrett oberhalb des Beifahrer-Airbags im Sonnenlicht aufgefallen wären.
Sie wurden unter Entschuldigungen im Übergabeprotokoll vermerkt; ob ein Tausch des Armaturenbretts oder eine Kompensation erfolgen soll, würde ich nach Fahrpraxis entscheiden.
Interessant fand ich, dass die 16zölligen Sommerräder nicht in den Kofferraum des Avant passen, zwei davon müssen auf die Rückbank. Bei der Hinfahrt mit dem in Zahlung gehenden Astra standen dessen gleich großen Sommerräder einträchtig nebeneinander im Kofferraum des Dreitürers. Aber das ist ja auch kein Lifestyle-Kombi.
Einfahrzeit und eine Kältephobie
Die ersten Fahrten an jenem Tag brachten einige Erkenntnisse: In den Tank paßt eine Menge Diesel, das Navigationssystem ist intuitiv bedienbar und aus den mannigfaltig verstellbaren Sportsitzen mit ihrer elektrischen Lordosenstütze mag ich kaum mehr aussteigen. Kommentar meines Sohnes (9) zum Interieur: "5000 mal schöner als im Maybach!". Recht hat er.
Unerfreuliches am nächsten Morgen: Nach der Auffahrt auf die Autobahn bei minus 10 Grad Außentemperatur blinkte für etwa eine Minute das Batteriesymbol. Das gleiche wiederholte sich am folgenden Morgen bei ähnlich frostiger Temperatur, diesmal wurde die Blinkfrequenz stetig langsamer, bis die Anzeige nach etwa 5 Minuten endgültig Ruhe gab.
Abends fuhr ich sicherheitshalber zum Händler (mit ein Grund für die Entscheidung für dieses Autohaus: Die Werkstatt ist von 7-22 Uhr, Samstags bis 14 Uhr verfügbar) um den Fehlerspeicher auslesen zu lassen. Der Servicelleiter entschied nach kurzem Blick, dass das nicht nötig sei, man habe am Vortag einen ebenfalls neuen A4 mit demselben Problem ohne Ergebnis ausgelesen. "Beobachten, ist ja Garantie drauf."
Nach Vorführung des neuen Wagens beharrt ein netter Arbeitskollege darauf, dass die Innenausstattung nicht schwarz sei wie bestellt, sondern dunkelgrau (und er hat sich mit der Materie beschäftigt, sein A4 Avant kommt im Februar). Das weckt tatsächlich kurz Zweifel, der Vergleich der Innenfarben im Showroom des Händlers angelegentlich des obigen Batterielampenvorfalls ergibt aber, dass das "schwarz" im A4 heller ist als das "schwarz" etwa im A3.
Ein nerviges Geräusch
Echt unangenehm und ärgerlich, weil es den durchaus sehr guten Gesamteindruck des Audi stört, ist ein absolut nerviges Geräusch bei jedem Treten des Kupplungspedals, das nach etwa 300 km begann: ein metallisches Klacken wie das Spannen einer Feder, leise, aber trotzdem selbst bei Radiobetrieb hörbar.
Deswegen und um den Tausch des verkratzten Armaturenbretts vornehmen zu lassen, steht also demnächst ein Tag Werkstattaufenthalt an.
Lob überwiegt
Nun aber zum erfreulichen Teil des ersten Monats im A4 Avant:
Trotz der hochwinterlichen Kälte wird die Heizung sehr schnell warm, hier wirkt die serienmäßige Zusatzheizung ausgesprochen effektiv. Die seitengetrennte Klimaautomatik macht ihre Sache gut, sie arbeitet leise und zugfrei.
Sehr gut gefällt mir das Navigationssystem (BNS plus 4.2). Die Bedienung ist sehr einfach und logisch, die Rechenzeit für die Routenberechnung erscheint mir angemessen kurz, die Zielführung per Pfeildarstellung im Display des Fahrerinformations-Systems und Sprachausgabe ist exakt.
Folgt man der vorgeschlagenen Route mal nicht, kommt ein freundlich bestimmtes "Wenn möglich, bitte wenden!", wenige Sekunden später die Anweisung zur inzwischen neuberechneten Route. Belastungstest: Navigation durch die verwinkelte und einbahnstraßenreiche Altstadt meines schönen Heimatortes, das Ergebnis war tadellos. Noch war keine Gelegenheit, die dynamische Zielführung zur Stauumfahrung zu testen.
Ich hatte vor dem Kauf die Bestellung des Farbmonitors zur Kartendarstellung erwogen, mich aber für die jetzige "kleine" Lösung mit Pfeildarstellung im Bildschirm des Kombiinstruments entschieden, weil die zugrundeliegende Software dieselbe ist (Blaupunkt DX), der Monitor in der Mittelkonsole außerhalb des Blickfelds gelegen hätte und außerdem dessen Kombination mit der Radioanlage "symphony" nicht möglich ist. Und ich sehe meine Entscheidung voll bestätigt. Nebenbei bemerkt: Das Navigationssystem arbeitet klaglos mit der erstellten Sicherungskopie der Teleatlas Deutschland-CD.
Die Radiaonlage "symphony" macht viel Freude, zumal mit der Bose Soundanlage, die ihr Geld wert ist. Wermutstropfen: MP3-CD werden zwar vom CD-Spieler angenommen, aber nur stumm wiedergegeben. Der Radioempfang über die Antennen in den hinteren Seitenscheiben ist ganz gut, hat aber gelegentlich Störgeräusche selbst bei starken Sendern. Ausgezeichnet finde ich den hinter einem einzelnen CD-Einwurfschlitz verborgenen 6fach CD-Wechsler in der Mittelkonsole.
Das Einfahren des Wagens habe ich brav nach der Empfehlung im (übrigens 400seitigen, ohne die Extrahandbücher für Radio und Navi) Handbuch absolviert: bis 1.000 km kein Vollgas, maximal 3/4 der Höchstgeschwindigkeit, dann bis 1.500 km allmählich steigern. Leider lässt sich auch nach Ende der Einfahrvorgangs den Wagen noch nicht ausfahren, weil die aufgezogenen Winterräder bei 210 nach Tacho den weiteren Vortrieb verbieten. Angegeben ist der 6-Gang-Avant mit 208 km/h. Schaun mer mal im Sommer.
Überhaupt gewöhnt man sich an den 6. Gang ganz schnell, schließlich ist er schon ab 90 km/h voll einsetzbar. Bei etwa 180-190 dreht der Motor um die 3.500 U/min, scheinbar mühelos und angenehm leise.
Die Anzeige der Restkilometer bis zur Fälligkeit der nächsten Inspektion hat während des Einfahrens kräftig zugelegt, nimmt seither langsam ab und zeigt derzeit 29.600 km an.
Der Dieselverbrauch beträgt laut Bordcomputer im Schnitt bisher 6,3 l/100 km. Dies einschließlich der gesamten Einfahrzeit und bislang stets winterlich kalten Temperaturen. Finde ich ausgesprochen angemessen. Öl hat der Motor auf 2.500 km bisher offenbar keines verbraucht (völlig neues Lebensgefühl, wenn man vorher einen Opel DTi gefahren hat!).
Zusammenfassung
Kilometerstand am Monatsende: 2.900
Dieselverbrauch/100 km: 6,3 l
Öl nachgefüllt: nein
Werkstatt/Kosten: nein
Sonstiges: Kratzer Armaturenträger bei Auslieferung, Geräusch Kupplungspedal, Kurzzeitiges Blinken Batteriesymbol
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