Auslieferung und erste Einfahrzeit.

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Monatsbericht Dezember 2006


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Auslieferung und erste Einfahrzeit.

Heck und Beifahrerseite des Toyota Corolla Verso. Vor der Auslieferung

99.99.2006, Kilometer: 0.

Einen Monat nach unser Bestellung, also im September 2006, schickte ich unserem Toyota-Verkäufer eine Email, in der ich die Auslieferungswoche und die Schlüsselnummern für die Versicherung erfragte. Er rief mich umgehend an, um beides durchzugeben.

Drei Wochen vor der für Kalenderwoche 50 avisierten Auslieferung schrieb ich eine weitere Mail, um einen Übergabetermin abzustimmen und mir ein Angebot für das nachzurüstende Zubehör unterbreiten zu lassen. Die Preise für die Stoßleisten und die Freisprecheinrichtung entsprachen denen des Toyota-Zubehörkatalogs, der Preis für die Winterkompletträder einschließlich Radkappen war in Ordnung. Nur bei der Sitzheizung gab es eine deutliche Diskrepanz: Laut Toyota-Preisliste kostete die beidseitige Sitzheizung 306 Euro, der Händler verlangte jedoch 720 Euro. Ich hielt es für einen Tipp- oder Rechenfehler.

Beim in der nächsten Woche stattfindenden Telefonat offenbarte sich, dass die 414 Euro Differenz kein Fehler, sondern die Arbeitskosten für die Montage waren. Das erschien mir für ein Auto, das sowohl Zuhause als auch im Büro in der Garage parkt, dann doch etwas exklusiv, weshalb ich darauf verzichtete.

Bezüglich des Übergabetermins druckste der junge Verkäufer dann ziemlich herum, was mich bereits das Schlimmste befürchten ließ. Tatsache war jedoch, dass er an diesem Tag nicht in der Stadt sein würde und er das Auto gerne an einem anderen Tag übergeben wollte. Undenkbar, da fest eingeplant war, das neue Auto ab Montag, 18. Dezember 2006 zu nutzen.

Bis zum Abend vor der Übergabe kein Anruf oder ein anderer Hinweis darauf, ob das Fahrzeug a) überhaupt ausgeliefert worden ist und gegebenenfalls b) ob es am 16. Dezember abholbereit sei bzw. an wen wir uns wenden könnten. Das entsprach nicht gerade meinen Erfahrungen, die ich bei anderen Neuwagen gemacht hatte. Mir schwante nichts Gutes und meine Vorfreude war gedämpft.

Die Übergabe

16.12.2006, Kilometer: 0.

Am Samstag, 16. Dezember fuhren wir gegen halb zwölf mit gemischten Gefühlen zum Autohaus. Beim Vorbeifahren der erste Hoffnungsschimmer. Ich sah einen unserer Bestellung entsprechenden Toyota mit montiertem Kennzeichen im Showroom stehen.

Wir betraten das Gebäude von der Werkstattseite und schlängelten uns zwischen den anderen ausgestellten Autos hindurch. Da stand er, mit unserem Wunschkennzeichen und auf Bridgestone Blizzak Winterreifen. Während ich mir noch die Nase an der Seitenscheibe platt drückte, nahm meine Frau Blickkontakt zu einem Verkäufer auf: "Ist das Ihrer?" "Ja", "Na dann kommen Sie mal her".

Der Papierkram war schnell erledigt und dann begann die engagierteste Übergabe, die ich jemals erlebt habe. Mindestens eine Stunde lang erklärte der bereits etwas ältere Verkäufer uns mit größter Hingabe und Leidenschaft formvollendet alle Funktionen, koppelte mit mir die Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit meinem Mobiltelefon, brachte die Sommerräder, die versehentlich ins Auto gelegt worden waren, in die Werkstatthalle und setzte die Warnblinkanlage, die bei den Montagearbeiten außer Kraft gesetzt worden war — was ihm Hochnot peinlich war — wieder in Stand.

Provisorisch montierte Freisprecheinrichtung.
Die provisorisch montierte Freisprecheinrichtung wird bei der Einfahrinspektion an einen abgesprochenen Platz auf der Mittelkonsole versetzt.

Nette Überraschung: Außer einer Flasche Sekt lagen im Auto bereits Fußmatten, Warndreieck und Verbandskissen. Wir hatten uns bereits darauf eingestellt, dass derartige Zugaben heutzutage nicht mehr inklusive sind.

Heck und Beifahrerseite des Toyota Corolla Verso.
Heck und Beifahrerseite des Toyota Corolla Verso.

Fahrerseite des Toyota Corolla Verso.
Fahrerseite des Toyota Corolla Verso.

Die erste Strecke

Als erste Strecke mit dem neuen Toyota unternahmen wir, nachdem wir 45 Liter Diesel eingefüllt hatten, eine etwa 200 km lange Spritztour, davon etwa 80% über die Autobahn.

Unsere Begeisterung über das Navi mit dem 6,5-Zoll-Farbmonitor ist grenzenlos, weil es nicht nur sehr präzise Anweisungen gibt, sondern viele andere positive Überraschungen bereit hält, die ich so weder vom VDO-Navi im Alfa noch von meinen Mietwagen-Navis (teilweise immerhin das große Mercedes APS50-Navi von Becker) kannte. Mehr dazu im Abschnitt Toyota-Navigationssystem in einem der folgenden Monatsberichte.

6,5-Zoll-Monitor für Navi-, Audio-System, Rückfahr- und Seitenblickkamera.
6,5-Zoll-Monitor für Navi-, Audio-System, Rückfahr- und Seitenblickkamera. Wunderbar zu sehen: Die Fingerabdrücke auf dem Touchpad.

Der per Bordcomputer angezeigte Durchschnittsverbrauch sinkt pro 20 km um 0,1 Liter von 7,0 l/100 km und pendelt sich dann stabil bei 6,4 l/100 km ein.

Kreuz und quer durch die Großstadt

Bewährungsprobe im harten Stadtalltag

In der folgenden Woche holt mich meine Frau vom Flughafen ab. Ich bin von einer Geschäftsreise zurück und habe den verbleibenden Nachmittag frei. Abends wollen wir essen gehen und vorher noch verschiedenes erledigen. Eine erste Bewährungsprobe für unseren neuen Toyota im harten Großstadtalltag, wenige Tage vor Weihnachten.

Toyota Corolla Verso aus der "Dackel-Perspektive".
Toyota Corolla Verso aus der "Dackel-Perspektive".

Command Seatings unglaublich entspannt

Im dichten Verkehr fährt es sich aufgrund des Command Seatings unglaublich entspannt. Auf der Stadtautobahn mit Tempolimits zwischen 60 und 80 muss ich jedoch den Tacho gut im Auge behalten. Dort, wo der Verkehr fließt, schalte ich immer gleich den Tempomat ein, mit dem sich bereits ab 51 km/h die Geschwindigkeit von Hand justieren lässt (Mehr dazu im Abschnitt Tempomat in einem der folgenden Monatsberichte).

Per Point-of-Interest-Eingabe (POI) ins Navi steuern wir unser nächstes Ziel an. Hier kommt ein weiteres Highlight des Navis zum Tragen mit dessen Unterstützung wir direkt in die zu unserem Ziel nächstgelegene Parkhaustiefgarage fahren. Ich verzichte ab hier auf die weitere Erwähnung des Navis, das, auch, wenn keine Zielführung aktiviert ist, bei uns mit einer farbigen Kartendarstellung auf dem 6,5-Zoll-Monitor mitläuft. In mindestens einem der folgenden Monatsberichte werde ich mich ausführlich dem Toyota-Navigationssystem widmen.

Bordcomputer zeigt 7,5 l/100 km

Der schöne Durchschnittsverbrauch von unter 7 l/100 km ist natürlich dahin. Der Bordcomputer zeigt zunächst zwischen 7,1 l/100 km und 7,5 l/100 km an, irgendwann bleibt er bei 7,5 l/100 km. Sollte das der tatsächlich realisierbare Stadtverbrauch sein, wäre das in meinen Augen trotzdem unglaublich niedrig, schließlich hat der Toyota ein Leergewicht von über 1.600 kg. Ich wäre auch mit jeder 8 vor dem Komma zufrieden. Ich werde darauf in den vor mir liegenden Langzeittest-Berichten zurückkommen.

Sehr handlich

Der Wendekreis von über 12 Metern erweist sich weder beim Rückwärtseinparken in der Parkhaustiefgarage noch beim späteren Rangieren in zugeparkten Seitenstraßen als problematisch. Lediglich Wendemanöver, die ich mit anderen Autos meistens in einer Drehung geschafft hätte, erfordern ein einmaliges Zurücksetzen. Dem ersten Eindruck nach ist der Toyota alles in Allem sehr handlich.

Abgesehen von der bauarttypischen Unübersichtlichkeit nach vorne, sind wir davon überrascht, wie gut sich die Ausmaße des MPVs abschätzen lassen. Die Suche nach passenden Parklücken am Straßenrand unterscheidet sich nicht vom bisher Gewohnten. Wieweit die serienmäßige Einparkhilfe mittels Rückfahrkamera eine Unterstützung bietet, werde ich im Abschnitt Toyota-Rückfahrkamera in einem der folgenden Monatsberichte ausführen.

Toyota-Nase mit Seitenblickkamera.
Toyota-Nase mit Seitenblickkamera.

Optitron-Display oder "Licht an?"

Das Highlight des Instrumententrägers ist das sogenannte Optitron-Display. Bei ausgeschalteter Zündung (siehe auch Start-Stop-Funktion in einem der folgenden Monatsberichte) schimmern die Instrumente nur schwach durch das Glas und es sieht aus, als blicke man dort, wo eigentlich Tacho, Drehzahlmesser & Co. liegen auf eine dunkle Fläche. Nach dem Einschalten der Zündung erstrahlen sie dann in freundlichem blaugrau.

Nun gehöre ich noch der alten Autofahrerschule an (Führerschein seit 1986). Zwar bin ich sehr darüber erfreut, dass nicht-deutsche Autos über eine grüne Kontrollleuchte für eingeschaltetes Licht verfügen, aber es ist nun einmal gelernt, dass, wenn es im Instrumententräger hell leuchtet, das Licht eingeschaltet ist.

Nicht so bei unserem neuen Toyota, weshalb ich in den folgenden Tagen selbst bei absoluter Dunkelheit einige Male erst einmal mit ausgeschalteten Scheinwerfern losgefahren bin. Nach dem Einschalten der Scheinwerfer dimmt sich das Optitron-Display auf den "Nachtmodus" ab. Eine grüne Kontrollleuchte zeigt mir dann auch an, dass das Licht jetzt an ist.

Meine Frau, deren erster Griff immer zum Lichtschalter geht — wir gehören zu den skandinavisch angehauchten Autofahrern, die normalerweise auch am Tag mit Licht fahren — hat mit der "Optitron-Display-Logik" überhaupt keine Probleme, aber ich werde noch etwas brauchen, bis ich es verinnerlicht habe. Deshalb lautet die erste Frage beim Losfahren jetzt immer "Licht an?"

An dieser Stelle wird deutlich, dass bestimmte Features in der Ausstattungspolitik von Toyota keine Rolle spielen: Offenbar gibt es für das Auto keine "Dauerfahrlichtfunktion", die selbst bei Smart für moderate 85 Euro zusammen mit einer "Coming-Home-Funktion" geordert werden kann, noch halten die Toyota-Marketing-Strategen es für geboten, uns mit der Option eines Fahrlichtsensors zu verwöhnen, die ich persönlich einem Regensensor vorziehen würde.

Über die Autobahn zu Weihnachtsbesuchen

Die ersten ausgedehnteren Autobahnfahrten bestätigen den guten Eindruck, den der neue Toyota in den ersten Tagen vermittelt hat. Da das Auto bis zur Einfahrinspektion zwischen 2.000 und 2.500 km moderat bewegt werden soll, haben wir festgelegt, normalerweise nicht über 2.600 U/Min zu drehen. Die Grenze ist vollkommen willkürlich gezogen und resultiert daraus, dass im Bereich von 2.000 bis 2.600 U/Min das maximale Drehmoment von 400 Nm anliegt. Bei 2.600 U/Min zeigt der Tacho etwa 145 km/h an und der Durchschnittsverbrauch pendelt sich laut Bordcomputer bei 7,5 l/100 km ein.

Wir fahren auf der Autobahn in westlicher Richtung, die Sonne scheint und ich sitze auf dem Beifahrersitz im Schatten. Jetzt wäre eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, die es für diesen Toyota aber nicht gibt, angenehm, denn während meiner Frau auf der Sonnenseite reichlich warm am Volant ist und wir die Temperatur auf 22 Grad herunterregeln, finde ich es auf meiner Seite ziemlich kalt. Eine Sitzheizung, die ich aber nicht einbauen lassen habe, könnte nun zur Steigerung meines Wohlbefindens beitragen.

Beim später einsetzenden Nieselregen zeigt sich, dass der Regensensor zuverlässig arbeitet und gut abgestimmt zu sein scheint. Anstelle der Intervallwischerfunktion lässt sich nur der "Auto-Modus" für den Regensensor aktivieren. Selbstverständlich kann der Scheibenwischer auch komplett aus oder in zwei Geschwindigkeiten eingeschaltet werden. Angenehm ist, dass es für den Heckscheibenwischer sowohl eine in vier Stufen regelbare Intervallstellung als auch einen Dauerbetrieb gibt.

Am Tag ist die stärkere Tönung der abgedunkelten Heck- und hinteren Seitenscheiben beim Blick über die Schulter oder in den Innenspiegel so gut wie keine Umstellung zu klaren Scheiben. Im Dunkeln ist es hingegen etwas gewöhnungsbedürftig. Hinzu kommt, dass der automatisch abblendende Innenspiegel relativ früh anspricht; glücklicherweise lässt sich diese Funktion ausschalten.

Abgedunkelten hintere Scheiben bei allen D-Cat-Versionen.
Sehr schön, die abgedunkelten hinteren Scheiben bei allen D-Cat-Versionen.

Der erste planmäßige Tankstopp bei 544 km, die Tankuhr steht etwas unter einviertel, offenbart, dass der vorherige Stadtbetrieb seinen Tribut gefordert hat: 41,75 Liter Diesel entsprechen knapp 7,7 l/100 km. Für ein Auto in der Größe finde ich das immer noch sensationell günstig.

Geöffnete Tankklappe mit Tankdeckel.
Wohin mit dem Deckel beim Tanken?

Die weitere Fahrt mit etwa 2.000 bis 2.600 U/Min. und entsprechend Tempomat geregelten 115 bis 145 km/h verläuft wie auf Wolken, weshalb ich dem Auto den Beinamen Sänfte gebe. Obwohl die 205/55er Bridgestone Blizzak LM 25 Winterpneus auf 16-Zoll-Stahlfelgen mit Sicherheit etwas lauter sind, als die beim Vorführwagen montierten 215er Sommerreifen auf 17-Zoll-Alufelgen, sind lediglich ein entferntes Abrollgeräusch, ein Zischeln des Fahrtwindes und ganz entfernt der Motor zu hören.

Die Durchzugskraft des Motors erlaubt es, auf der Autobahn, bis zum Absinken der Geschwindigkeit unter 80 km/h, im 6 Gang zu bleiben. Bereits ab 1.000 U/Min. liegt die gesamte abgeforderte Kraft an, selbst in Baustellen mit leichten Steigungen. Als ich beim Überholen einer längeren Kolonne die Drehzahl kurz auf 3.000 U/Min erhöhe, staune ich nicht schlecht, als die Tachonadel bei 170 km/h steht, das Auto subjektiv empfunden jedoch nicht lauter ist, als bei 120 km/h. Der Bordcomputer errechnet auf dieser Etappe einen Durchschnittsverbrauch von 6,8 l/100 km. Auf der Rückfahrt beträgt der angezeigte Durchschnittsverbrauch 7,9 l/100 km bei 1 Grad Außentemperatur und einer ebenfalls vom Bordcomputer errechneten Durchschnittsgeschwindigkeit von 132 km/h (außerhalb der Geschwindigkeitsbeschränkungen wurde der Tempomat bei 2.600 U/Min. fixiert — entspricht Tacho knapp 150).

Heckansicht des Toyota Corolla Verso.
So werden ihn auf der Autobahn die meisten zu sehen bekommen — von hinten.

Zwischenstand

28.12.2006, Kilometer: 991.

Durchschnittsverbrauch 7,7 l/100 km (74,9 l Diesel auf 979 km).

Mängel: Die Kofferraumklappe muss mit sehr viel Nachdruck geschlossen werden (wird bei der Einfahrinspektion im Januar reklamiert).

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