Demontage des Frontteils und der Scheinwerfer zum Wechsel der vorderen Leuchtmittel (Abblendlicht, Fernlicht und Standlicht).

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Demontage des Frontteils und der Scheinwerfer zum Wechsel der vorderen Leuchtmittel (Abblendlicht, Fernlicht und Standlicht).

Frontscheinwerfer des Renault Modus. Abblendlicht wechseln

Hinweis: Sie handeln sich bis zu zwei Stunden Arbeit mit Unannehmlichkeiten ein. Wer schraubertechnisch unbedarft ist oder das Risiko zum Beispiel des Fallenlassens der unhandlichen Scheinwerfer scheut, kann diese Arbeit auch bei Renault durchführen lassen. Bei so einer Aktion lässt man dann logischerweise auch gleich beide Stand-/Abblendlichbirnen wechseln.

Anmerkung: Mit Aufdrehen ist im Nachfolgenden das Drehen gegen den Uhrzeigersinn gemeint.

Benötigt werden:

  • Ein/e Helfer/in (unverzichtbar!),
  • Arbeitskleidung und eine Unterlage zum Drauflegen,
  • je eine 10er und 8er Nuss für diverse Schrauben,
  • ein T20-Torxeinsatz für die Schrauben der Radkastenverkleidung,
  • eine Ratsche mit Verlängerung zumindest beim erstmaligen Lösen bzw. ein Handgriff für Bit-Einsätze,
  • ein Schlitzschraubendreher und ein spitzes Hebelwerkzeug zum Lösen der oberen Halteclipse sowie ein 2-Cent-Stück
  • Licht zum Auffinden der diversen Schrauben im Radkasten bzw. unter dem Fahrzeug,
  • außerdem, und weil die nächste Birne mit Sicherheit demnächst fällig sein wird und diese Arbeit hier nur einmal im Jahr anfallen soll, gleich zwei H7-Birnen für Abblendlicht und zwei W5W-Birnen für Standlicht, Kostenpunkt zusammen etwa 20 Euro.

Fernlicht (und wenn wir es hätten Kurvenlicht) machen wir beim nächsten Mal, da dies weniger oft eingeschaltet wird und so hoffentlich länger hält.

Benötigtes Werkzeug.
Das benötigte Werkzeug auf einen Blick.

Zuerst muss das Frontteil (bei diesen Dimensionen rede ich nicht mehr von Stoßstange) abgebaut werden. Dazu legt man sich von vorne unters Fahrzeug und findet außen am Übergang zum Radkasten auf jeder Seite zwei 8er Sechskantschrauben. Diese stellen die Verbindung von Frontteil-Unterverkleidung und Radkastenabdeckung dar und werden ebenso wie die zwei 10er Sechskantschrauben links und rechts der Mitte etwa 40 cm von der Vorderkante nach hinten liegend entfernt.

Schrauben an der Unterseite.
Die zu lösenden Schrauben an der Unterseite.

Jetzt in die Radkästen, dazu für jede Seite das jeweilige Vorderrad voll einschlagen um Platz zu bekommen. Dort befindet sich auf halber Höhe auf jeder Fahrzeugseite eine zu lösende Torx-Schraube T-20.

Torx-Schrauben im Radkasten.
Torx-Schrauben im Radkasten.

Nach dem Lösen der Torx-Schraube muss man die Verkleidung sehr rabiat zum Rad hin wegbiegen, um an die ziemlich versteckt dahinterliegende 10er Sechskantschraube der äußeren Frontteilbefestigung zu kommen. Es sind pro Radkasten dort zwei Schrauben vorhanden, bitte nur die äussere davon nahe dem Kotflügel entfernen! Dieser ist übrigens aus Kunststoff und lässt sich daher etwas herausbiegen, um die Radkastenverkleidung besser herausziehen zu können.

Radkastenverkleidung weg biegen.
Die Radkastenverkleidung muss heraus gebogen werden.

Lage der Schraube.
Hier ein Bild der Position dieser Schraube bei demontiertem Frontteil.

Nach dem Öffnen der Motorhaube haben wir die vier Halteclipse mit einem 2-Cent-Stück bzw. Schlitzschraubendreher eine Viertelumdrehung aufgedreht, sie stehen dann leicht hoch, dann mit spitzem Gegenstand das innere Teil hochgezogen und schließlich mit diesem den ganzen Clip herausgezogen. Sollte sich der äußere Teil dabei mitdrehen, mit einer Zange gegenhalten. Gegebenenfalls Ersatzclipse bereithalten, denn diese sind sehr labil.

Entriegeln der Clipse.
Die Clipse lassen sich am besten mit einem 2 Cent-Stück entriegeln.

Demontierter Clips.
Demontierter zweiteiliger Clips.

Nun kann das Frontteil zu zweit abgezogen werden, es lässt sich aufgrund der Größe einfach hinstellen ohne umzufallen.

Demontiertes Frontteil.
Das demontierte Frontteil.

Demontiertes Frontteil.
Sehr gut erkennbar ist nun die Lage der unteren Befestigungen.

Modus ohne Front.
Der Modus mit abgenommenem Frontteil.

Jetzt werden die Scheinwerfer ausgebaut. Zuerst unten jeweils zwei 10er Sechskantschrauben unter dem Scheinwerfer lösen, das schwarze Plastikteil fungiert als Halter und fällt einem dann entgegen.

Schrauben am Scheinwerfer.
Die Schrauben am Scheinwerfer müssen gelöst werden.

Plastikhalter des Scheinwerfers.
Plastikhalter des Scheinwerfers.

Danach oben eine weitere Sechskantschraube lösen, der Scheinwerfer hängt hier jetzt nur noch mit seiner Haltezunge in einem Zapfen am Motorraumträger.

Scheinwerferhalteschraube oben.
Obere Halteschraube des Scheinwerfers.

Jetzt aushaken und vorsichtig gerade nach vorne abziehen, die Anschlusskabel sind sehr kurz. Diese sind mit Verriegelungshaken an den Steckern gesichert, einfach diese anheben und Stecker abziehen. Zuletzt die Blinkerstecker oben mit einer Viertelumdrehung herausdrehen. Hierbei sollte ein Helfer den (teuren) Scheinwerfer festhalten. Dieser sollte wegen der Verkratzungsgefahr ohnehin sehr sorgfältig vom Fahrzeug weg gehalten werden.

Scheinwerfer nach vorne abziehen.
Scheinwerfer nach vorne abziehen.

Auf diesem Bild haben wir den Blinker zuerst herausgedreht, dies kann aber als letztes passieren, dann besteht die geringste Bruchgefahr der dann offen herumbaumelnden Birne.

Die Scheinwerfer auf eine bereitliegende weiche Unterlage ablegen. An der Innenseite ist ein kleiner Verschlussdeckel für das Standlicht. Viertelumdrehung aufschrauben, Stift herausziehen, Vorsicht, kurzes Kabel!

Hinweis: Zum Wechseln der Blinkerbirnen muss der Scheinwerfer NICHT ausgebaut werden.

Standlichtbirne.
Die herausgenommene Standlichtbirne.

W5W-Birne abziehen und neue einstecken. Beim Kurvenlicht sitzt hier die entsprechende Birne dafür, das Standlicht ist dann über dem Fernlicht Mitte oben im Scheinwerfer untergebracht.

Großen Deckel in der Mitte aufschrauben, um an das Abblendlicht zu kommen. Den schwarzen Stecker zusammen mit der H7-Birne abziehen.

Deckel des Abblendlichts.
Hinter dem großen Deckel liegt das Abblendlicht.

H7-Birne einsetzen.
Das Einsetzen der H7-Birne.

Beim Einbau erst die Birne (nicht den Glaskolben mit den Fingern berühren!) einsetzen, bis diese am Rand bündig aufliegt, dann erst den Stecker aufschieben. Achtung! Die richtige Polung der Birne beachten. Die Plastikdeckel erfordern zum Öffnen bzw. Schließen erhöhten Kraftaufwand. Ein Helfer zum Halten des Scheinwerfers ist erforderlich. Nach dem Zudrehen die Deckel auf korrekten Sitz prüfen, sonst ist der betroffene Scheinwerfer nachher undicht!

Beim Zusammenbau darauf achten, dass die beiden weissen Halteclipse zum Eindrehen der Torx-Schrauben für die Radkastenverkleidung nicht abgefallen sind und korrekt sitzen. Eventuell muss ein Helfer das Frontteil bei der Verschraubung im Radkasten an den Ecken andrücken. Die 8er Schrauben unten greifen nur in Plastik, bitte genauso wie die Befestigungsschrauben der Scheinwerfer nur handfest anziehen!

Der Batterie-Entlüftungsschlauch auf der Fahrerseite wird vor dem Anbau des Frontteils in die dort vorhanden Halterung eingeclipst.

Batterie-Entlüftungsschlauch.
Der Batterieentlüftungsschlauch …

Halter des Batterie-Entlüftungsschlauchs.
… und sein Halter.

Vor dem Wiederanbau des Frontteils empfiehlt sich ein Funktionstest der Scheinwerfer. Da diese ausgebaut waren, muss streng genommen das Licht hinterher neu eingestellt werden. Über den hier nötigen Aufwand lässt sich sicher diskutieren, am Fahrzeug ist jedenfalls alles sauber gearbeitet und nach dem Zusammenbau passte alles wieder wie vorher.

Diese technische Lösung seitens Renault hat in den Diskussionforen erwartungsgemäß für Verdruss gesorgt. Einige wollen sich vom Hersteller nicht entmündigen lassen und eine an sich simple und notwendige Arbeit selber erledigen können. Andere hat unsere Anleitung dazu bewogen, die oben beschriebenen Mühen lieber nicht auf sich zu nehmen. Bevor also etwa jemand sagt, wir nehmen den Werkstätten mit unserer Anleitung Aufträge weg: Diese Letztgenannten gehen nun erst recht in die Werkstatt und akzeptieren angesichts des Aufwandes eher den Preis, wenn auch zähneknirschend.

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