Bewertung der Ausstattung — Teil 2. Bewertung der Ausstattung — Fortsetzung
Weiter geht es mit der Bewertung der Ausstattung des Tourans. Was ist gut gelungen, was lässt sich verbessern was fehlt?
Fensterheber
Die Schalter zum Öffnen und Schließen der Fenster.
Auch wenn die Fenster ab und an mal geklemmt haben, möchte man die Fensterheber nicht vermissen. Sinnvollerweise hat man auch einen Schalter zur Verfügung, um die hinteren Schalter zu deaktivieren. Die Kinder haben nicht immer Verständnis, wenn es auf die Autobahn oder Landstraße geht.
Abgedunkelte Seitenscheiben
Die hinteren Scheiben sind abgedunkelt.
Die Sorgen über mangelnde Sicht nach außen sind unbegründet — die Verdunkelung fällt nicht auf. Dafür macht sie sich bei heißen Außentemperaturen sehr positiv bemerkbar. Ein Ausstattungsmerkmal, was man nicht mehr vermissen möchte und erheblich sinnvoller ist, als ein Sonnenschutz, den man per Saugknopf innen an der Scheibe befestigen kann und der dadurch die Hitze kaum abhält.
Gepäckraumabdeckung
Gepäckraumabdeckung.
Braucht man eine Gepäckraumabdeckung? Eine Abdeckung macht Diebe neugierig. Wir benutzen sie selten, da durch die abgedunkelten Scheiben der Innenraum sowieso nicht besonders gut erkennbar ist. Und bei Urlaubsfahrten ist meistens so viel Gepäck dabei, dass die Abdeckung zuhause bleiben muss. Ein nettes Detail, aber kein Muss.
Ablagefach auf der Instrumententafel mit Deckel
Das Ablagefach vorne.
Das Ablagefach mit Deckel ist äußerst praktisch. Wir haben hier unser mobiles Navigationssystem untergebracht. Der direkte und schnelle Zugriff ist eine tolle Sache und mittlerweise ein wichtiges Ausstattungsmerkmal.
Ablagefach unterhalb der Instrumententafel
Ein weiteres Ablagefach befindet sich unterhalb der Instrumententafel.
Noch ein Ablagefach? Oh ja, denn diese füllen sich von alleine und auch dieses Fach ist durch den schnellen Zugriff sehr praktisch. Allerdings ist der Platz begrenzt. Trotzdem ein schönes Detail, dass man allerdings auch von anderen Marken kennt.
Ablagefächer in allen Türen
Die Ablagefächer in allen Türen mit Flaschenhalterung.
Fächer in den Türen haben vermutlich alle Autos, aber die Vertiefung für Flaschen ist ein guter Einfall von den Designern. Hier haben auch größere Flaschen Platz.
Die Ablage ist für unsere Kinder schlecht erreichbar, allerdings haben die Kindersitze herausklappbare Flaschenhalter, auch wenn diese deutlich kleiner sind.
Ablagefächer in der Dachkonsole
Die Ablagefächer in der Dachkonsole (vorne ausgeklappt).
Diese kannten wir schon von unserem vorherigen Auto, ein Opel Zafira B mit Glasdach. Es handelt sich um mehrere Fächer, das vordere ist innen sogar unterteilt. Die Kinder können so z.B. ihre CD- bzw. DVD-Sammlung für längere Fahrten unterbringen. Da die Fächer ziemlich groß sind, ist das sehr nützlich und wird gerne genutzt.
Drei Einzelsitze in der 2. Sitzreihe
Die zweite Sitzreihe mit drei Einzelsitzen.
Ehrlich gesagt nutzen wir die Funktionen der drei Einzelsitze nicht. Diese lassen sich flexibel verstellen, aber die beiden äußeren Sitze sind sowieso durch Kindersitze belegt und hierfür benötigen wir freien Raum zu der ersten Sitzreihe. Somit ein beworbenes Detail, was eher entbehrlich ist.
Beifahrersitzlehne umklappbar mit Tisch- und Durchladefunktion
Der umgeklappte Beifahrersitz.
Das sagt der Hersteller dazu auf seiner Homepage:
"Immer wieder nützlich ist die komplett umklappbare Beifahrersitzlehne. Zum einen lässt sich so die Durchlademöglichkeit erheblich erweitern, zum anderen ist die ebene Fläche auch als Tisch verwendbar."
Wie beim Zafira ist dieses Detail kein Bestandteil der kleinsten Variante der Tourans. Ab der Komfortlinie lässt sich der Beifahrersitz umklappen. Damit lassen sich längere Gegenstände, z.B. Weihnachtsbäume aber auch verpackte Schränke prima transportieren. Ich weiß nicht, warum das in den Einstiegsvarianten nicht enthalten ist, denn so kann man den Touran auch als Transporter benutzen.
Auch wenn wir es nicht häufig nutzen, eine sehr praktische Erfindung, die beim Touran eigentlich Standard sein sollte.
Als Tisch habe ich den umgeklappten Sitz allerdings noch nicht genutzt, weil die Fläche nicht wirklich eben ist.
Komfortsitze vorne
Der Beifahrersitz in der Komfortvariante.
Das sagt der Hersteller auf seiner Homepage:
"Die Komfortsitze im Touran geben ausgezeichneten Halt und bieten dabei herausragende Bequemlichkeit. Lendenwirbelstützen und Höheneinstellung ermöglichen eine optimale individuelle Anpassung. Unter den Vordersitzen finden sich Schubladen, und für die Passagiere in der zweiten Sitzreihe sind hinten an den Rückenlehnen Ablagetaschen und Klapptische angebracht. Die Beifahrersitzlehne ist als Tisch oder zum Durchladen von langen Gegenständen komplett umklappbar. Serienmäßig sind die Komfortsitze für Fahrer und Beifahrer beim Touran Comfortline im Stoff-Dessin "Miu" (in Anthrazit oder in Desertbeige) und beim CrossTouran im Dessin "Fey" (in Anthrazit oder in Naturbraun) erhältlich."
In den Sitzen kann man sich tatsächlich bequem niederlassen und sie bieten guten seitlichen Halt. Die Schubladen unter den Sitzen eignen sich beispielsweise für die Warnweste.
Unter den Sitzen befinden sich jeweils eine Schublade und darunter ein Fach mit Klappe.
Mittelarmlehne vorn mit Ablagebox, höhen- und längseinstellbar
Die Mittelarmlehne.
Das sagt der Hersteller dazu auf seiner Homepage:
"Zwischen den Vordersitzen befindet sich die komfortable Mittelarmlehne. Je nach Ausstattung verfügt diese zusätzlich über eine Ablagebox, Luftausströmer im Fondbereich, Becherhalter und eine 12-Volt-Steckdose."
Die Mittelarmlehne ist, im Gegensatz zu unserem vorherigen Auto, sehr stabil und kann auch vom Beifahrer mitgenutzt werden. Unter der Lehne befindet sich Platz zum Verstauen.
Die Mittelarmlehne verbirgt ein weiteres Fach.
Sehr praktisch ist der Becherhalter dahinter, der sich allerdings nicht als besonders stabil erweist.
Die 12-Volt-Steckdose nutzen wir, damit die Kinder bei längeren Fahrten Filme schauen können. Damit ist kein Kabel-Salat notwendig, um die vordere Steckdose zu erreichen.
Der Luftausströmer ist ein bisschen klein geraten, aber durchaus sinnvoll. Allerdings ist das kein Alleinstellungsmerkmal von VW.
Steckdose und Luftausströmer hinter der Armlehne.
Geschwindigkeitsregelanlage
Der Hebel zum Einstellen der Geschwindigkeitsregelanlage.
Das sagt der Hersteller dazu auf seiner Homepage:
"Vor allem auf längeren Fahrten unter gleichbleibenden Verkehrsbedingungen bietet die Geschwindigkeitsregelanlage Entlastung: Sie hält automatisch das von Ihnen gewählte Tempo, ohne Beinarbeit am Gaspedal. So wird es beispielsweise komfortabler, vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten. Beim Bremsen oder Kuppeln schaltet sich das System aus."
Dreispurige Autobahn, wenig Verkehr, gutes Wetter — wer kann so dauerhaft ein Tempolimit von beispielsweise 100 km/h einhalten … Mit dem Tempomat ist das ganz einfach möglich. Er lässt sich einfach bedienen und die Beschreibung des Herstellers kann ich voll bestätigen. Kein Muss, aber ein vernünftiges Ausstattungsmerkmal.
ParkPilot, akustische Warnsignale bei Hindernissen im Heckbereich
Die Sensoren für den Parkpiloten sind unauffällig in der Stoßstange eingelassen.
Das sagt der Hersteller dazu auf seiner Homepage:
"Beim Einparken liegen Hindernisse oft im Verborgenen — der Parkpilot erfasst sie trotzdem, weil das System mit Ultraschallsensoren in den Stoßfängern arbeitet. Der Fahrer wird mit akustischen Hinweisen über den verbleibenden Abstand im Heckbereich informiert. Je nach Entfernung zum Hindernis erhöht sich die Frequenz der Signaltöne. Beträgt der Abstand zum Hindernis weniger als 30 cm, warnt ein Dauerton. Über die Radio- oder Radio-Navigations-Systeme "RCD 310", "RCD 510", "RNS 315" oder "RNS 510" wird der Abstand zu Hindernissen zudem optisch im Display angezeigt und positionsgenau dargestellt. Serie ab Comfortline."
Beim Umschalten in den Rückwärtsgang wird automatisch das Radio stumm gestellt — sehr schlau ausgedacht von den Ingenieuren. In der einfachen Variante wird vor Hindernissen lediglich über Signaltöne gewarnt. In der Praxis reicht das aber aus.
Ich finde den Parkpiloten sehr nützlich und sinnvoll. Rangieren in Parklücken wird damit deutlich einfacher. Die Sensoren reagieren recht früh und man kann durchaus rückwärts fahren, bis der Dauerton beginnt, da dann immer noch 30 cm Platz hinter dem Auto ist — auch wenn angesichts des geringen Abstandes Außenstehende vielleicht schon die Augen schließen, kann man das Auto dadurch sehr genau manövrieren.
Die Sensoren vorne sind anscheinend nur mit den Parklenkassistenten (und einem entsprechenden Aufpreis) erhältlich.
Doppelton-Signalhorn
Die Hupe.
Es ist schon albern, bei welchen Details die Fahrzeughersteller sparen. So hatte unser Zafira B eine Hupe, die den Namen nicht verdient. Tröte wäre wohl der passendere Begriff.
Der Touran hat ein Doppelton-Signalhorn. Beim Hupen kommt man sich nicht wie ein Fahrradfahrer vor, der eine Tröte am Lenker geschraubt hat, sondern wie ein Autofahrer …
Aber das erinnert mich an meinen Staubsauger. Ein Verkaufsargument für das Modell war das längere Stromkabel, welches einen größeren Aktionsradius ermöglicht — der Hersteller macht mit diesem sensationellen Ausstattungsdetail nach wie vor Werbung!
Komfortblinker
Das sagt der Hersteller dazu auf seiner Homepage:
"Wenn man in der Stadt oder auf der Autobahn die Spur wechselt, schlägt man in der Regel das Lenkrad nicht weit genug ein, um den Blinker von selbst wieder ausgehen zu lassen. Mit dem Komfortblinker gehört dies der Vergangenheit an. Einmal angetippt, blinkt er dreimal. Das Ausschalten erübrigt sich also."
Beim Zafira B hatte ich gewisse Schwierigkeiten mit dem Blinker, weil aus dem dreimaligen Blinken häufig ein Dauerblinken wurde.
Beim Touran muss für das Dauerblinken ein kleiner Widerstand überwunden werden. Dadurch lässt sich besser steuern, ob nur dreimal oder dauerhaft geblinkt wird. Ein praktisches Detail, an das man sich schnell gewöhnen kann.
Klimaanlage
Die Bedienelemente der Klimaanlage.
Das sagt der Hersteller dazu auf seiner Homepage:
"Angenehme Temperaturen tragen vor allem unterwegs besonders zum Wohlbefinden bei. Daher ist der Touran serienmäßig mit einer Klimaanlage ausgestattet. Sie ermöglicht die Einstellung von Temperaturvorwahl, Luftverteilung und Gebläsedrehzahl individuell durch den Fahrer und verfügt über Staub- und Pollenfilter, ein 4-stufiges Gebläse und Umluftschaltung."
Die Klimaanlage nutze ich für zwei Dinge, die beide sehr wichtig sind.
Zum einem kann man im Sommer für angenehme Temperaturen sorgen, was gerade bei langen Fahrten für mehr Sicherheit sorgt.
Zum anderen lässt sich schnell Feuchtigkeit entfernen, die manchmal ohne Klimaanlage die Frontscheibe beschlägt.
Insofern ist die Klimaanlage keine Luxusausstattung, sondern sehr sinnvoll. Ob es, wie in meinem Modell, eine manuelle Klimaanlage ist, bei der man die Temperatur per Drehknopf ändern kann, oder es sich um eine Klimaautomatik handelt, die eine vorgegebene Temperatur einhält, ist Geschmackssache. Im Zafira hatten wir eine Klimaautomatik, mit der manuellen Klimaanlage kommen wir aber auch sehr gut zurecht.
Ein kleines Manko: wie im Bild zu sehen, steuert der rechte Drehknopf, an welcher Stelle die Luft in den Innenraum bläst. Das rechte Symbol (Frontgebläse) ist vom Fahrersitz aus nicht zu sehen. Ansonsten ist die Klimaanlage einfach zu bedienen.
Das rechte Symbol dieses Bedienelementes ist für den Fahrer nicht sichtbar.
Fernentriegelung für Tankklappe
Die Tankklappe wird per Schalter entriegelt und ist dann leicht geöffnet.
Die Fernentriegelung ist ein Beispiel für ein Ausstattungsdetail, was nicht wirklich benötigt wird. Ich finde es schön, dass es dabei ist, aber eine einfache Entriegelung der Tankklappe wäre genauso gut geeignet gewesen.
Scheibenwischer-Intervallschaltung mit Regensensor
Mit dem Hebel oben regelt man die Empfindlichkeit des Regensensors.
Ich hatte es schon einmal in einem Bericht erwähnt — die Intervallschaltung funktioniert leider nicht so elegant, wie man es eigentlich erwartet. Nur bei maximaler Empfindlichkeit ist diese praxistauglich und passt sich der Regenstärke einigermaßen gut an. Trotzdem startet sie gerne zu spät die Scheibenwischer und arbeitet manchmal zu hektisch.
Damit gehört diese Funktion zu den Ausstattungsmerkmalen, die man nicht unbedingt benötigt.
Start-Stopp-System mit Bremsenergie-Rückgewinnung
Der Schalter mit dem eingekreisten "A" schaltet die Start-Stopp-Automatik aus..
Das sagt der Hersteller dazu auf seiner Homepage:
"Perfekt dosierte Energie.
Das Start-Stopp-System schaltet den Motor bei Fahrzeugstillstand automatisch ab. Der Motor läuft nur, wenn er auch wirklich gebraucht wird. Sobald Sie den Fuß von der Kupplung nehmen, geht der Motor aus. Treten Sie die Kupplung, startet der Motor wieder. Ab dann greift die Bremsenergie-Rückgewinnung. Bei diesem Prinzip wird die beim Bremsen oder im Schubbetrieb freiwerdende Energie mittels Rekuperation vom Generator in elektrische Energie umgewandelt, in der Batterie gespeichert und bei kommenden Beschleunigungsvorgängen zur Verfügung gestellt. Zwei Technologien, die Energie, Kraftstoff und Geld sparen. Und Sie deutlich weiterbringen."
Die Bremsenergie-Rückgewinnung ist bei meinem Modell nicht enthalten. Das scheint eine der wenigen Änderungen der letzten Jahre zu sein.
Das Start-Stopp-System ist eigentlich eine gute Idee. Bei längeren Wartezeiten an einer Ampel oder Bahnübergang wird so kein Benzin verbraucht. Motor und Elektronik sollten darauf ausgelegt sein, häufiges Starten zu verkraften (hoffe ich).
In der Praxis schaltet sich der Motor zu früh aus. Unter anderem in folgenden Situationen:
- An einer Einmündung oder beim Einfahren in den Kreisverkehr muss kurz gestoppt werden.
- Eine Ampel schaltet auf Grün, jedoch stockt die Autokolonne beim Anfahren.
- Beim Ein- und Ausparken.
- Beim Anhalten zwecks Rückwärtsfahren.
Die Verzögerung durch das notwendige Einschalten des Motors irritiert. Ich nutze die Funktion nur bei einem längeren Halt, in dem ich das Start-Stopp-System einschalte — ansonsten wird es immer ausgeschaltet.
Fairerweise muss erwähnt werden, dass der Motor im kalten Zustand nicht ausgeschaltet wird, da dieser möglichst schnell warm werden soll. Das sagt mir, dass man sich bei der Programmierung durchaus Gedanken gemacht hat.
Fazit
Beim Durchgehen der Serienausstattung habe ich mir die aus meiner Sicht erwähnenswerten Punkte gesucht und bewertet. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Liste sehr umfangreich ist. Einiges ist eher trivial, etwa die Anzeige der Außentemperatur, andere Dinge sind wirklich nützlich und durchdacht.
Im nächsten Bericht gehe ich auf die Sonderausstattung unseres Tourans ein.
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