AbgasskandalKilometer: 94.000. Wie im letzten Bericht vom Juli 2016 angekündigt, habe ich erneut eine Leistungsmessung an meinem Tiger vornehmen lassen. Ich bin wieder zu B&B-Automobiltechnik nach Siegen gefahren, wo auch die Messung vor dem Update erfolgte (siehe mein Bericht vom Dezember 2015). Die Beschreibung der Messmethode finden Sie im angegebenen Bericht. Das Wetter war dasselbe, das Fahrzeuggewicht war nahezu gleich und ich selbst saß auch wieder mit im Fahrzeug. Die Messstrecke war ebenfalls dieselbe, aber diesmal hatte ich neue Sommerreifen drauf anstelle der Winterreifen, die im Dezember angesagt waren.
Ich hatte meinen Bericht von vor dem Steuerungsupdate dabei, um sofort vergleichen zu können. Es dauerte diesmal ziemlich lange, bis der Tester mir das Ergebnis präsentierte. Er hatte mehrfach hin- und herüberlegt, ob er vielleicht einen Fehler gemacht haben könnte oder eine der Randbedingungen krass anders gewesen wäre als beim ersten Test. Der Grund war eine große Überraschung: Der Tiger weist nach dem Update 20 PS Zusatzleistung auf!
Wenn Sie die Kurven mit den Kurven aus dem letzten Dezember vergleichen, dann sehen Sie eine leichte Verschiebung des Maximums um etwa 700 Umdrehungen pro Minute bei der Leistung und um 200 Umdrehungen pro Minute beim Drehmoment. Schaut man sich die Werte bei niedrigen Drehzahlen an, also bei 2.000 Umdrehungen pro Minute, dann sind sie fast identisch. Für das Fahrverhalten des Autos bedeutet das, dass beim Beschleunigen aus tiefen Drehzahlen heraus keine Verschlechterung vorhanden ist, dass aber im mittleren Drehzahlbereich zwischen 2.500 und 3.500 Umdrehungen pro Minute deutlich mehr Drehmoment zur Verfügung steht. Für den Anhängerbetrieb ist das also eine klare Verbesserung. Jetzt habe ich auch eine Bestätigung für mein subjektives Empfinden, dass der Wagen müheloser fährt. Ich reize die Leistung des Tigers eigentlich nie aus, aber ich habe das Gefühl, dass der normale Fahrbetrieb irgendwie leichter geht. Es ist das ähnliche Empfinden, das ich hatte, als ich früher bei meinem Mazda 5 von 115 PS auf 143 PS umstieg. Auch beim Tiger macht es sich bemerkbar, ob er mit 140 PS oder mit 160 PS unterwegs ist. Schön! Ich bin gespannt, wann die Versicherungen realisieren, dass die 2-Liter-Motoren nach dem Update so viel mehr Leistung haben und ob sie dann die Typklassen anheben. Wenn das der Fall sein sollte, dann wäre das sicher ein Streitfall, VW mit diesen Mehrkosten zu belasten. Noch einen Hinweis möchte ich geben: In dem Forum www.motor-talk.de/forum las ich die Angabe eines anderen Tiguan-Fahrers, dessen Fahrzeug knapp zwei Jahre älter ist als mein Tiger. Dieser hat ebenfalls eine Leistungsmessung machen lassen, aber auf einem Prüfstand. Er gibt an, dass sein Tiguan statt 140 PS nur noch 127 PS haben soll. Ich kann diese Aussage nicht nachprüfen und sie daher auch nicht bewerten. Auf jeden Fall scheint es sinnvoll, sich sein Auto nach dem Update genauer anzusehen bzw. aufmerksam zu fahren. Überraschungen sind nicht ausgeschlossen. Brief vom Volkswagen VersicherungsServiceIch hatte im Bericht vom Juli 2016 erzählt, dass der Volkswagen VersicherungsService mir die Erledigung einer Garantiereparatur mitgeteilt hatte und dass ich nicht wusste, worum es sich dabei handelte. Ich hatte daher am letzten Juli-Wochenende per Mail nachgefragt und bereits am Montag die Antwort erhalten, dass das Gebläse meines Fahrzeugs ein Update erhalten hätte. Das Update der Motorsteuerung wird offensichtlich nicht als Garantieschaden über die Versicherung abgerechnet. Vermutlich werde ich nun für jede Garantiereparatur einen solchen Bescheid bekommen. Das ist gut, denn dann kann ich später nachrechnen, ob sich die 1.800 Euro für die Garantieverlängerung gelohnt haben. Fahrertür hängt wiederMeine Fahrertür hängt wieder. Das Scharnier ist wieder locker. Ich merkte es zuerst daran, dass es einen kleinen Ruck beim Öffnen der Tür gab. Die nächste Stufe war, dass die Tür sich mit der normalen Kraft nicht mehr richtig schließen ließ. Ich musste ab und zu wieder einen zweiten Versuch machen. Das hatte ich in meinen Berichten von Februar 2016 und Mai 2016 schon zweimal berichtet. Beim zweiten Mal war der Meister über die Wiederholung bereits erstaunt gewesen. Jetzt fuhr ich also wieder hin. Ich drängte darauf, dass man die Ursache genauer ermittelte. Irgendetwas musste sich ja verändert haben, dass dieses Scharnier sich alle zwei bis drei Monate lockerte. Bei dem Besuch vereinbarten wir einen neuen Termin mit einer Dauer von einem halben Tag. Der Meister vermutete, dass er damit nicht auskommen würde, weil eventuell ein neues Scharnier eingebaut werden müsse, das auch erst noch zu lackieren wäre. Reparatur Bei diesem Termin war ein anderer Meister zugegen, der mit der Geschichte nicht vertraut war. Er fuhr mit dem Wagen in die Werkstatt und kam strahlend wieder heraus. Er hatte das Türscharnier wieder festgeschraubt. Als ich ihm mitteilte, dass dies nun das dritte Mal wäre und dass ich eine dauerhafte Lösung anstrebte, stimmte er zu, dass das Scharnier tatsächlich ausgetauscht werden müsse. Er wollte alles in die Wege leiten. Nach ein paar Tagen rief mich das Autohaus an und vereinbarte einen Termin für den Austausch der Scharniere an der Fahrertür. Der Meister hatte mir erklärt, dass dies ein ziemlicher Akt wäre, denn man müsse viel ausbauen, um überhaupt an das Scharnier zu gelangen. Mein Auto soll einen Tag dort bleiben. Kein Problem. Bei der Unterzeichnung des Reparaturauftrags meinte der Meister, dass ich wohl mit etwa 200 Euro Kosten rechnen müsse. Als ich ihm sagte, dass mir das egal wäre, weil ich es ja nicht zu bezahlen brauchte, fragte er irritiert nach, ob ich eine Anschlussgarantie hätte. Ich bestätigte das und daraufhin meinte er, dass er das nicht berücksichtigt hätte und jetzt etwas ändern müsse, aber das bekäme er schon geregelt. Ich vermute, dass er den Austausch der Scharniere gar nicht vorgeschlagen hätte, wenn er daran gedacht hätte, dass dies unter Garantie lief. Nun ja, ich habe neue Scharniere an der Fahrertür. Die Tür funktioniert wieder und ich werde abwarten, wie lange sie das tut. Der Meister vermutete einen Materialfehler, denn das hätte er sonst noch bei keinem Auto so gehabt. DieselverbrauchIch schrieb schon im vorigen Bericht, dass ich erst etwa 10.000 Kilometer zurücklegen möchte, bevor ich etwas Genaueres zu einem eventuell geänderten Verbrauch des Wagens sage. Deshalb hänge ich einfach die übliche Grafik an. Allerdings kann ein eventueller Mehrverbrauch sich darin noch nicht niederschlagen, denn selbst wenn der Wagen einen halben Liter pro 100 Kilometer mehr bräuchte und ich bereits 5.000 Kilometer gefahren wäre, würde sich das im Gesamtverbrauch über 97.000 Kilometer erst mit 0,03 Litern auf 100 Kilometer bemerkbar machen und das sähe man nicht bei einer Stelle hinter dem Komma. Bitte gedulden Sie sich daher noch etwas. Wenn ich im September von meiner Ukrainereise zurück sein werde, erfahren Sie verlässliche Zahlen.
Die seit dem Update aufgeschriebenen Werte liegen sämtlich innerhalb der üblichen Streuungen. Da ich aber keinen detaillierten Vergleich mit Fahrstrecke und Fahrprofil machen kann, sind Zahlenangaben noch nicht sinnvoll. |