Archiv VW Tiguan
Monatsberichte 2014

Monatsbericht Juni 2014


Wie funktioniert der Parklenkassistent in der Praxis? Ich zeige, wie man die anklappbare Anhängerkupplung bedient und außerdem hat der Tiger ein paar kleine Problemchen.

Anzeige des Parklenkassistenten. Parklenkassistent

Den Parklenkassistenten hatte ich mir mitbestellt, da ich wegen eines Augenfehlers nicht plastisch sehen kann. Ich kann kleine Abstände zwischen meinem Fahrzeug und einem anderen nicht wirklich abschätzen. Normalerweise klappt es zwar, dass ich in jede geeignete Parklücke problemlos reinkomme, aber wenn ein Auto die Abstände genau vermessen kann, dann kann das helfen.

Da ich den Automaten erst traue, wenn sie sich bewährt haben, muss ich damit rumspielen. Jeder Automat hat Grenzen und ein programmiertes Verhalten und das will ich kennen lernen.

Der Parklenkassistent hat überraschende Einschränkungen! Aber der Reihe nach.

In der Schalterreihe auf der Konsole vor dem Wählhebel schaltet man den Parklenkassistenten (PLA) ein. Ab diesem Zeitpunkt kann man mit max. 40 km/h an einer Reihe parkender Autos entlang fahren und der Assistent meldet in der Multifunktionsanzeige (MFA) des Kombiinstruments, wenn er eine geeignete Lücke gefunden hat. Man hält an und erhält dann verschiedene Kommandos. Einige davon habe ich im folgenden Bild gezeigt.

Der Assistent übernimmt die Verantwortung des Fahrers aber nicht und man muss immer selbst achtgeben. Er lenkt nur und gibt an wann man den Vorwärtsgang und wann den Rückwärtsgang benutzen soll, aber Gas geben und anhalten muss man eigenverantwortlich. Dabei helfen Spiegel und Rückfahrkamera.

Anzeige des Parklenkassistenten in der Multifunktionsanzeige.
Der Parklenkassistent gibt Kommandos über die Multifunktionsanzeige. Diese drei Anzeigen sind nur Beispiele.

Bei diesem Manöver sollte man fein aufpassen. Der Parklenkassistent scheint sich bei der Parkordnung an der Fahrbahnseite des vorderen Fahrzeugs zu orientieren.

Bei Fahrzeugen, die schmaler sind als der Tiguan (Testfahrzeug Suzuki Alto, 1,48 m breit) stellt er sich brav und zuverlässig rechts auf den Bordstein, damit er auf der Fahrbahnseite nicht über den kleinen Suzuki hinausragt.

Parklenkassistent und schmales Auto.
Der Parklenkassistent hat ein Problem, wenn er hinter einem schmaleren Auto einparken muss.

Der Tiguan hat sich ziemlich genau um den Betrag auf den Gehweg platziert, den er breiter ist als der kleine Suzuki.

Ich habe zuerst gedacht, dass das ein Zufall war. Ich fuhr also weiter zu einer Parklücke, bei der ich hinter einen Mercedes ML einparken wollte. Das Ergebnis kann man auf dem nächsten Bild im Spiegel erkennen.

Parklenkassistent und breites Auto.
Hinter einem Auto, das breiter ist als der Tiguan und das nicht ganz am Bordstein steht, lässt der Tiger eine entsprechend große Lücke.

Ich fuhr dann wieder zum Suzuki zurück und der Tiger stellte sich wieder auf den Gehweg.

Wenn man also entlang einer Mauer einparken will, dann tut man sehr gut daran, sehr langsam einzuparken und Spiegel sowie Kamera genau im Auge zu behalten, wenn man den Assistenten lenken lassen möchte.

Wenn man in einer engen Straße nach einer Lücke sucht, dann setzt man den Blinker auf der Seite, auf der man die Lücke benutzen will. Er kann nämlich rechts wie links einparken.

Er kann sogar senkrecht einparken. Aber auch hier gilt, dass man stets aufpassen muss und rechtzeitig anhalten. Er lenkt nur, anhalten und Gas geben tut er nicht.

Anhängerkupplung schwenkbar

Als erstes muss man die gut versteckte Kupplung ans Licht holen. Dazu hebt man links vor dem eigentlichen Kofferraum eine Kunststoffabdeckung an und zieht an dem darunter angeordneten Knopf (siehe nachstehendes zweites Bild). Der Knopf ist mit einem Zugseil verbunden und gibt dadurch die Arretierung der Kupplung im Stoßfänger frei. Anschließend braucht man die Kupplung nur noch weiter anzuheben bis sie einrastet. Ist das korrekt geschehen, wird das durch eine kleine Kontrolllampe neben dem Zugknopf quittiert.

Anhängerkupplung im Stoßfänger verborgen.
Die im Stoßfänger verborgene Anhängerkupplung ist vermutlich relativ gut gegen Verschmutzung geschützt.

Anhängerkupplung ausgeklappt.
Das Bild im Bild links oben zeigt den Zugknopf mit der offenen Abdeckung und der Pfeil zeigt die Kontrolllampe. Man sieht an der Kupplung den quer angeordneten elektrischen Anschluss.

Nun kann der Hänger angekuppelt werden.

Die Steckdose für die Energieversorgung des Hängers ist quer zur Fahrzeugachse am Kupplungskörper angebracht. Fast alle Anhänger, die man sich mietet, haben nur einen 7-poligen Stecker. Es wird für den 13-poligen Anschluss am Fahrzeug also ein Adapter fällig. Wenn man einen dieser kleinen Spar-Adapter verwendet, die ohne Kabel auskommen, dann wird dieser sicherlich mechanisch stark belastet, weil die üblichen steifen Kabel bei Deichselbewegungen Kräfte ausüben.

Ich habe mir also einen Kabel-Adapter besorgt. Es ist allerdings eine ziemliche Fummelei bis man die jetzt insgesamt sehr lange Strippe zwischen Hänger und Auto so verlegt hat, dass sie genug Bewegungsfreiheit hat, aber weder am Boden schleift noch den Adapter mechanisch belastet. Da ich zwar öfter mit Hänger fahre, aber keinen eigenen besitze, fällt diese Fummelei jedes Mal an. Klasse. Ich habe mir also doch noch einen Mini-Adapter besorgt. Wie sich der Tiger mit Anhänger fährt und was er sich dafür an Schlucken aus seinem Tank genehmigt, habe ich im vorigen Monat berichtet.

Kleine Überraschungen

Kilometer: 11.500–12.200.

Ausfall des Klima-Gebläses

Bei einem Kilometerstand von etwa 11.500 fuhr ich von der Arbeit nach Hause. Der Wagen hatte den ganzen Tag in der Sonne gestanden und war natürlich schön warm innen, obwohl ich alle Fenster einen Spalt offen gelassen hatte. (Der Parkplatz ist ständig im Blickfeld vieler Leute und die kennen jedes Auto mit seinem Besitzer.)

Wie es sich gehört, lief das Gebläse, um das Auto innen etwas zu kühlen. Es lief überraschenderweise aber nicht auf höchster Stufe und nach einem halben Kilometer setzte es ganz aus. Ich drückte an allen in Frage kommenden Knöpfen herum, schaltete die Klimaanlage ganz aus und wieder ein, aber das Gebläse lies sich nicht zur Weiterarbeit bewegen.

Bei der ersten Gelegenheit hielt ich an und schaltete die Zündung aus und nahm sogar den Schlüssel heraus. Nach dem Neustart des Motors lief das Gebläse wieder normal.

Da meine Werkstatt quasi am Wege lag, fuhr ich kurz hin und erzählte das Erlebnis. Der Meister startete den Wagen und alles war normal. Als er aber in die Halle fuhr, setzte das Gebläse erneut aus. Er versuchte dann einen Fehler auszulesen, aber den gab es nicht. Er hat wohl auch nachgesehen, ob in Wolfsburg dieses Verhalten bekannt wäre, meinte dann aber, dass die das nicht kennen würden. Da ein solches Verhalten vom Computer bekannt ist und sich durch einen "Reset" wieder beheben lässt, fahre ich erst mal weiter um es zu beobachten.

Eigenmächtiges Lichteinschalten

Bei Kilometerstand etwa 12.200 kam ich morgens in die Garage und mein Tiger war schon aufgewacht und hatte die Augen offen bzw. das Licht an. Ich hatte ihn am Vorabend mit der Fernbedienung abgeschlossen, weil er nur dann wirklich schlafen geht und alles abschaltet. Laut Bedienungsanleitung kann das Nicht-Abschließen dazu führen, dass die Bordelektronik die Batterie komplett leer zieht.

Die Türen waren auch noch verschlossen, was ein Beweis ist, dass ich ihn wirklich abgeschlossen hatte. Als ich die Türen dann mit der Fernbedienung öffnete, wobei der Tiguan sonst das Licht anmacht, machte er es jetzt aus, ließ mich aber im Dunklen einsteigen. Erst als ich die Zündung einschaltete, schien er sich wieder zu erinnern, wie er zu reagieren hat und alles war normal. Das werde ich der Werkstatt also auch zu berichten haben. Mal sehen, welche Frühlingsüberraschungen das Auto noch für mich bereithält. Solange es sich um derartige Kleinigkeiten handelt bleibt es erträglich. Er soll mich nur nicht im Stich lassen!