Schutz des Teppichbodens im Laderaum durch einen zusätzlichen Bodenbelag. Einbau eines zusätzlichen Bodenbelags
Dokumentation und Bilder von Stefan Greger.
Ich habe mir lange Gedanken gemacht, wie ich den schönen neuen Boden (Teppichboden) meines Caddys am Besten schütze. Da ich relativ oft mein Fahrrad ein- und auslade und dieses zudem noch oft sehr dreckig ist, musste eine Möglichkeit her, den schönen schwarzen Originalboden zu schützen. Bei meinem vorherigen Fahrzeug hatte ich immer zwei Decken auf den Boden gelegt und diese dann gelegentlich gereinigt. Da diese Methode relativ unschön, umständlich und noch dazu ziemlich uneffektiv war, beschloss ich, es diesmal beim Caddy etwas professioneller zu machen.
Welcher Boden ist geeignet?
Ich habe verschieden Bodenbeläge überlegt. Möglich gewesen wären:
- Holzboden
- Teppichboden
- PVC
- Gummimatte
- Hartschaummatte
Der Teppichboden schied aufgrund unzureichender Nässetauglichkeit aus. Schmutzwasser würde auf den Originalboden durchsickern und, was das schlimmere wäre, der Teppich speichert das Wasser sehr lange. Diese ständige Feuchtigkeit führt zu beschlagenen Scheiben und Schimmel.
Hartschaummatten schienen mir nicht haltbar genug zu sein.
Der Holzboden hätte den Nachteil gehabt, dass die mindestens einen Zentimeter starke Holzplatte den Laderaum des Caddys verringert hätte, und ich wollte so wenig wie möglich wichtigen Platz verschenken.
Der PVC ist fast schon perfekt, allerdings würden Gegenstände, die man in den Kofferraum legt, stark zum Rutschen neigen und würden auf dem glatten PVC kaum Halt finden.
Letztlich blieb die Gummimatte übrig, die alle positiven Eigenschaften miteinander vereint und keine erkennbaren Nachteile für mich hat.
Pferdegummi und moderne Kaufhäuser
Eine passende Matte war relativ schnell gefunden. Der Verkäufer af-pferdegummi bei ebay hatte genau das, was ich mir vorstellte.
Ich bestellte also eine Noppenmatte, drei Millimeter stark, mit den Maßen 2,0 m x 1,2 m für etwa 36,50 Euro inklusive Versand. Eine etwas kleinere Matte, also etwa 1,8 m x 1,2 m, hätte aber auch gut gereicht.
Der Verkäufer war sehr nett und konnte trotz Produktionsumstellungen seinerseits die Matte sehr schnell liefern. Ein toller Verkäufer, so macht ebay Spaß.
Aus dieser Noppenmatte wird der Schutz geschnitten.
Der Einbau der Matte
Die Matte lässt sich am besten mit einer Schere bearbeiten. Ein Cuttermesser kann man sich auch einmal bereit legen, um schwer zugängige Stellen zu bearbeiten.
Als erstes müssen die hinteren Sitze ausgebaut werden. Dazu wird ein Vielzahnschlüssel Größe 8 benötigt. Mit diesem Schlüssel kann man dann die Sitze ausschrauben. Den Gasdruckdämpfer bekommt man am einfachsten ab, indem man den Klemmring mit einem Schraubenzieher etwas anhebt und dann den Gasdruckdämpfer vom Bolzen abzieht.
Diese Vielzahn-Bits benötigt man zum Ausbau.
Um die grauen Manschetten der Sitzverankerung demontieren zu können, ist es am einfachsten, man schlägt mit einem Durchschlag den Stift der Niete nach unten durch. Wenn der Stift der Niete raus ist, kann man die Kunststoffmanschette einfach abheben.
Manschette von unten.
Zum Demontieren der Verzurrösen ist ein Torx-Schraubenzieher notwendig.
Ausgebaute Manschetten.
Die Matte wird nun in der Breite auf etwa 110 cm mit einer Zugabe von jeweils gut 1,0 cm zugeschnitten. Die fertige Breite der Matte ist also etwa links und rechts einen Zentimeter breiter als die Verkleidung des Caddy. So kann man nachher die Matte sauber unter die Verkleidung führen. Die Länge der Matte wird in einem späteren Schritt angepasst.
Der erste Zuschnitt der Gumminoppenmatte.
Dann folgt das Ausschneiden der vorderen Zurrösen. Die Löcher für die Sitzverankerungen schneidet man am besten mit dem Cuttermesser aus, da man hier ja auch eine schöne Metallkante hat.
Detailansicht des Zurrösenausschnittes.
Hierbei ist darauf zu achten, dass die Löcher zwar klein genug sind, damit sie unter den Manschetten wieder verschwinden, andererseits groß genug sind, um hinterher, wenn die Manschetten wieder eingesetzt werden, nicht klemmen.
Ausschnitte der Manschetten.
Nun müssen noch die Sitzhalterungen ausgeschnitten werden. Dazu einfach eine Halterung anzeichnen und die Restlichen ausmessen. Das Ganze dann außerhalb des Wagens ausschneiden. Hier lieber etwas sparsamer mit dem Zuschneiden umgehen, da diese Löcher ja nicht mehr verdeckt werden.
Sauber ausgeschnittene Sitzhalterungen.
Sollte soweit alles passen, muss noch das hintere Ende der Matte zugeschnitten werden. Auch wenn es zunächst so aussieht, als wäre nach hinten viel Platz, wo man die Matte drunter schieben kann, so täuscht das. Die graue Blende hat in regelmäßigen Abständen Bolzen, die sich am Fahrzeug abstützen, sodass ich empfehle, die Matte hinten nur etwa gut 1,5 cm unter die Leiste zu schieben.
Die soweit zugeschnittene Matte kann nun eingebaut werden. Sie ist nach vorne noch etwas zu lang, aber das macht noch nichts. Die Matte wird eingesetzt und unter die seitlichen Verkleidungen sowie die hintere Leiste geschoben. Hierzu ist die Lage der Matte so zu korrigieren, dass die ausgeschnittenen Löcher für Zurrösen, Sitzhalter und Sitzverankerungen passgenau sind.
Nun muss noch die Länge der Matte bestimmt werden. Sie sollte so lang sein, dass sie unter die Rahmen der Staukästen hinter den Vordersitzen reicht. Der Tunnel muss noch ausgeschnitten werden. Dazu ist etwas Geschick nötig, da es hier keine Kanten oder ähnliche Anhaltspunkte gibt. Tasten Sie sich hier am besten langsam mit dem Ausschneiden vor.
Nun noch die Rahmen der Staukästen etwas locker schrauben, Matte darunter klemmen, festschrauben, fertig.
Die Gumminoppenmatte ist fertig eingebaut.
Zurrösen, Sitze und Kunststoffmanschetten in umgekehrter Reihenfolge wieder anbauen.
Die Stifte der Nieten können dann natürlich wieder von oben in die Nieten eingetrieben werden. Dazu benutzt man am besten wieder den Durchschlag. Fertig.
Ansicht durch die Kofferraumklappe.
Paßgenaue Ausschnitte.
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