Archiv Toyota Prius II
Monatsberichte 2004

Monatsbericht April 2004


Der Zubehörprospekt ist da. Autobahnverbrauchsvergleich. Langstreckenerfahrungen. Winterreifenwechsel im Autohaus. 4,5 Liter Durchschnittsverbrauch über 1.000 km.

Verbrauchsanzeige des Toyota Prius. Der Zubehörprospekt ist da

Endlich ist der ersehnte Zubehörprospekt für der Prius eingetroffen. Leider immer noch keine Stahlfelgen für die Winterreifen in Sicht. Aber es gibt jetzt ein Dachgepäckträgersystem, besonders für unsere Fahrräder praktisch und die Sitzheizung ist jetzt auch als offizielles Nachrüstteil erhältlich (306 Euro für beide Sitze). Das wäre was für nächsten Winter.

Autobahnverbrauchsvergleich

Da in den gängigen Tests zwischen 5,5 und 7 Litern Durchschnittsverbrauch genannt werden, fand ich es an der Zeit, es mal selbst auszuprobieren. Mich interessierten besonders die realen Verbräuche bei längeren Autobahnstrecken. In diesem Metier, denke ich, ist unser Prius den vergleichbaren Dieseln nicht so weit voraus wie in der Stadt. Vom Schadstoffausstoß wollen wir jetzt natürlich mal absehen. Also habe ich mir eine halbwegs lange Autobahnstrecke ohne große Höhenunterschiede gesucht und einen Parkplatz als Startpunkt.

Auf dieser Standardstrecke wollte ich dann mit drei verschiedenen, möglichst gleichbleibenden (Tempomat) Geschwindigkeiten einen Vergleich machen. Gesamtstrecke: 59,7 km auf der A61 südlich von Bad Kreuznach. Untersuchte Geschwindigkeiten: 100 km/h, 130 km/h und 150 km/h. Die Wetter- und Verkehrsbedingungen: 9 bis 11° C, leicht windig und vereinzelt Regen; viele LKWs und wenig PKWs. Der Prius fährt noch mit Winterreifen.

Fahrstil: Aus dem Stand auf die gewünschte Geschwindigkeit beschleunigen, Tempomat rein und hoffen, dass kein Lastwagen das Tempo unterbricht. Schnelleren Verkehr durch Abbremsen vorbeilassen.

Die Testverbräuche:

100 km/h: 4,6 l/100 km Durchschnittsgeschwindigkeit 89 km/h
130 km/h: 6,2 l/100 km Durchschnittsgeschwindigkeit 119 km/h
150 km/h: 7,3 l/100 km Durchschnittsgeschwindigkeit 123 km/h

Der Test funktioniert bei 100 km/h ziemlich gut, da die Laster nur wenig langsamer sind und damit nur selten überholt werden muss. Zum Überholen habe ich bei Verkehr von hinten etwas Gas (120 km/h) gegeben, damit ich den Verkehr nicht völlig aufhalte. So langsam auf der Autobahn zu fahren, war für mich schon ein ungewohntes Gefühl. Vom Gas gehen (wegen überholender LKW’s) musste ich nur einmal.

Bei 130 km/h schwimmt man gut im Verkehr mit, kommt halbwegs zügig an den LKW’s vorbei, muss aber häufiger hinter einem Elefantenrennen warten. Für die 150 km/h war der Verkehr heute abend (19 bis 21 Uhr) noch zu LKW-lastig. Ich musste mehrmals ziemlich lange warten, bis ich wieder das gewünschte Tempo anliegen hatte. Diesen Einfluss sieht man auch deutlich in der Durchschnittgeschwindigkeit. Auf der kurzen Strecke haut das voll rein. Daher vermute ich, dass der 150er-Verbrauch auf freier Strecke eher etwas höher liegt. Das Fahren ist hier auch stressiger als bei 100 und 130. Die Fahrgeräusche waren im Übrigen bei 150 Sachen erstaunlich niedrig (ich bin bisher noch nicht so schnell gefahren).

Das Fazit: speed kills mileage (wie die US-Boys sagen). Das gilt insbesondere, wenn man den Bereich um 100 Sachen deutlich verlässt und zu häufigen Gaswechseln gezwungen wird.

Wenn schon langsam, dann am Besten mit LKW-Tempo 94 km/h. Die Ergebnisse lassen auf noch bessere Verbräuche bei höheren Temperaturen und mit Sommerreifen hoffen.

Langstreckenerfahrungen

Ostern, Kilometer: 4.500 bis 6.000.

Mehrere längere Fahrten mit bis zu 500 km Strecke wurden entspannt (dafür habe ich mir die englische Harry Potter-Version besorgt -> Stephen Fry ist zum Schreien komisch!) zurückgelegt. Die Navi lässt sich auch durch abrupte Abweichungen von der Route nicht aus der Ruhe bringen und ist nach ein paar Sekunden Bedenkzeit wieder online. Da leider TMC fehlt (Schade, schade, besonders bei dem doch respektablen Aufpreis), muss man den Verkehrsfunk mithören, die Strecke vorausdenken (wenn man sie denn ungefähr kennt) und eventuell selbsttätig eine andere Route wählen.

Top-Speed getestet: der Prius läuft auch bergab nicht schneller als 179 km/h laut Tacho und wird darüber abgeregelt. Der Verbrauch dabei: gut 8 bis 9 Liter. Eine Taktik für richtig niedrige Verbräuche auf der Autobahn ist Windschattenfahren hinter einem LKW. Abstand gut 100 m ist sicherheitstechnisch okay. Der Effekt ist deutlich spürbar und auf der Verbrauchsanzeige im 1/10-Liter Bereich ablesbar. Wenn allerdings am Sonntag kein LKW oder ähnlicher Langsamfahrer in Sicht ist, bin ich auch deutlich schneller unterwegs. Die Verbräuche liegen auch auf diesen Strecken immer unter sechs Litern.

Winterreifenwechsel im Autohaus

23.04.2004, Kilometer: 6.500

Heute war Winterreifenwechsel angesagt. Also wieder einen Termin beim Autohaus Nix gemacht. Da immer noch keine Stahlfelgen für den Prius existieren, mussten die Reifenmäntel auf den Originalalufelgen ummontiert werden. Die Idee mir einen zweiten Satz Alus für die Winterreifen zuzulegen, habe ich angesichts von horrenden 438 Euro pro Stück(!) zu den Akten gelegt. Die Kosten für Umfelgen und Einlagern bis zum nächsten Winter, in dem es dann hoffentlich (Huhuuuu Toyoootaaaa!) passende Felgen gibt, beliefen sich auf 72 Euro.

4,5 Liter Durchschnittsverbrauch über 1.000 km

04.05.2004, Kilometer: 6.900

Heute morgen habe ich nach 1.004,5 km mal wieder vollgetankt. Der berechnete und auch angezeigte Durchschnitt waren 4,5 Liter/100 km. Sehr respektabel! Auf den letzten paar Kilometern war mir schon etwas mulmig zumute, da die Reserve schon länger geblinkt hat, ich aber unbedingt den Tausender voll machen wollte. Vorsichtshalber hatte ich aber einen Reservekanister eingepackt. Die ersten gut 200 km war ich übrigens mit nur 4,2 l/100 km im Urlaubsrückreiseverkehr unterwegs. Da aber doch "nur" 45 Liter (im 45 Liter Tank) Platz hatten, war wohl doch noch genügend Reserve drin. Die Fahrstrecke mit blinkender Anzeige war im Übrigen etwa genauso lang (etwa 40 km) wie bei meiner 46 Liter-Befüllung am 25. März.

Verbrauchsrekord.
Verbrauchsrekord.

Mein Rekord hat allerdings nicht lange gehalten. Ein paar Tage später hat ein anderer Prius-II-Fahrer 1.145 km bei 4,17 Liter/100 km Verbrauch mit einer Tankfüllung zurückgelegt. Er ist allerdings gefahren, bis er mit leerem Tank liegengeblieben war. Beim anschließenden Tanken konnte er etwa 48 Liter einfüllen. Dies deckt sich wunderbar mit meinen eigenen Beobachtungen zum Tankinhalt. Den absoluten Rekord hält im Übrigen ein amerikanischer Prius II: 1.557 km mit 2,76 Liter/100 km (=967 Meilen mit 85 mpg). Der Fahrstil bei diesem Versuch war allerdings ziemlich unrealistisch und nur als Experiment gedacht.

Die Taktik für solche Verbräuche lautet auch hier: defensives, zurückhaltendes Mitschwimmen im Verkehr. Im morgendlichen Berufsverkehr zum Beispiel auf der Autobahn eher mit LKW-Geschwindigkeit dahingleiten, als mit zu kurzem Abstand auf der Überholspur mit 100 km/h entlangzuhetzen. Ich muss seltener Bremsen und Beschleuningen, kann entspannter der Musik lauschen und komme doch nur wenig später am Zielort an. Das macht leicht 0,5 l/100 km im Schnitt aus.

Der Prius erzieht seinen Fahrer!