Archiv Subaru Impreza
Monatsberichte 2008

Monatsbericht Januar 2008


Umrüstung auf LPG. Noch kleinere Probleme. Rührende Betreuung durch den Händler.

Der Gastank. Die Umrüstung — der Leihwagen

07.01.2008, Kilometer: 2.850.

Wie schon im letzten Monatsbericht angekündigt, sollte der Impreza im Januar endlich seine LPG-Umrüstung erhalten. Deswegen fand ich mich am Montag, 7. Januar in Duisburg ein, um mein Auto in die erfahrenen Hände von Meister Ralf Wingenter zu geben. Die Übergabe verlief kurz und schmerzlos, und ich nahm mein Ersatzauto für diese Woche in Empfang, einen schwarzen, knapp 14.000 km alten Legacy Kombi 2.0R.

Legacy als Leihwagen.
Mein Ersatzwagen während der LPG-Umrüstung: Subaru Legacy Kombi 2.0R.

Auf genau so einen Legacy hatte ich schon vor dem Impreza mehr als nur ein Auge geworfen. Da unser Familien-Corolla Combi allerdings noch viel zu jung für einen Austausch ist, wird das erst mal nichts. Die vier Tage mit dem Legacy haben jedoch sehr viel Spaß gemacht und haben ihn als Favoriten für einen Ersatz des Corolla in ein paar Jahren bestätigt, auch wenn dieses Modell wohl noch in 2008 oder 2009 abgelöst werden soll. Als junger Gebrauchter ist er aber auf jeden Fall eine Überlegung wert. Das Platzangebot liegt deutlich über dem Corolla, wenn auch nicht ganz auf Passat-Niveau. Subjektiv ist allerdings mehr als genug Platz vorhanden, sodass ich ein paar fehlenden EU-Normzentimetern gelassen entgegensehe.

Die Umrüstung — aus Freude am Sparen

10.01.2008.

Schon vier Tage später, am Nachmittag des 10. Januar, erreichte mich ein Anruf von Wingenter, dass mein Auto fertig sei. Man wollte von mir wissen, ob sie den Legacy kurzfristig zurück haben könnten, da der Wagen zwischenzeitlich verkauft worden war. Da ich sowieso Feierabend machen wollte, bot ich an, direkt im Anschluss nach Duisburg zu kommen und die Übergabe vorzunehmen. Es war zwar schon 18 Uhr, aber man wollte auf mich warten und mir noch die Anlage erklären. Das geschah auch sehr ausführlich, meine gesammelten Fragen wurden allesamt beantwortet. Die Erklärungen glitten langsam in einen Feierabend-Schnack über LPG und Subaru im Allgemeinen ab. Ich hatte also nicht wirklich den Eindruck, dass ich irgendjemanden von seinem Feierabend abhalten würde, ganz im Gegenteil.

Einen einzigen Wermutstropfen hatte die spontane Übergabe jedoch für mich. Wingenter hatte es nicht mehr geschafft (auch, weil ich sie mit meinem Vorschlag, den Austausch noch am selben Abend vornehmen zu können, überrumpelt habe), die Umrüstung in die Fahrzeugpapiere eintragen zu lassen. Das müsste ich selber erledigen, was aber kein Problem darstellt.Im Gegensatz zu Wingenter kostet mich ein morgendlicher Umweg über die Zulassungsstelle zehn Minuten, und die 15 Euro für die Eintragung konnte ich nach dem, was Wingenter für mich bei der LPG-Umrüstung erreicht hat, auch noch verschmerzen.

Tausche Kofferraum gegen Gastank

Am folgenden Wochenende konnte ich dann das bisschen Tageslicht nutzen, um Vergleichsfotos zu schießen. Nachfolgend ein paar Vorher/Nachher-Vergleiche:

Kofferraum

Der Kofferraum hatte vor dem Umbau eine Ladekante von etwa sieben Zentimetern Höhe, die nach dem Umbau weggefallen ist. Der Kofferraumboden liegt jetzt in einer Ebene mit der Ladekante. Der neue Boden aus Pressholz ist längs geteilt, sonst wäre er nicht herausnehmbar, und fügt sich sauber in den Kofferraum ein.

Kofferraum vor dem Umbau.
Der Kofferraum vor dem Umbau.

Ladekante vor dem Umbau.
Die Ladekante vor dem Umbau.

Kofferraum nach dem Umbau.
Nach dem Umbau: Ohne Ladekante, bündiger Abschluss.

Kellergeschoß

Der Platz für das Reserve-Notrad fiel natürlich dem Gastank zum Opfer. Die nötigsten Werkzeuge aus dem Bordwerkzeug hab ich erst mal lose in den Kofferraum gelegt, bis mir ein besserer Platz dafür einfällt.

Wie es der Teufel will, habe ich mir direkt eine Woche nach dem Umbau eine Schraube in den linken Hinterreifen eingefahren. Zum Glück ist mir der platte Reifen vor meiner Haustür aufgefallen, sonst hätte ich direkt das mitgelieferte Pannenspray ausprobieren müssen (und die Felge wäre auch beim Teufel gewesen). So ein dünnes Noträdchen sieht übrigens wirklich nicht vertrauenerweckend aus, leider konnte ich wegen des Regenwetters keine Fotos machen.

Reserveradmulde vor dem Umbau.
Reserveradmulde vor dem Umbau.

Reserveradmulde mit Gastank.
Nach dem Umbau: Mein neuer "Heizungskeller".

Tankstutzen

Hier sieht man den ACME-Tankstutzen im hinteren Stoßfänger. Fällt weniger auf als man denkt, und mich stört diese Einbaulösung nicht. Später soll es eventuell auch eine Möglichkeit geben, den Tankstutzen direkt hinter dem originalen Tankdeckel anzubringen; dann muss allerdings bei jedem Tanken ein zusätzlicher Adapter aufgeschraubt werden. Ich habe mich aber dagegen entschieden, da ich bei dem Seat Leon V6 eines Freundes diese Lösung live begutachten konnte. Laut seiner Erfahrung gibt es keine Probleme mit der Stabilität, ich traue dem Braten aber nicht so ganz und vertraue deshalb lieber der konservativen Lösung.

ACME-Tankstutzen.
Der ACME-Tankstutzen (nein, das Auto ist selbstverständlich nicht dreckig, das sind Schlieren auf dem Objektiv!!!).

Kleiner Tankstutzen am Seat Leon V6.
Integrierter Gastankstutzen am Seat Leon V6.

Danke an Neues Fenster. Jürgen für die Erlaubnis, dieses Bild zu nutzen.

Cockpit

Hier sieht man den einzigen sichtbaren Beweis für das Vorhandensein der Gasanlage im Innenraum des Impreza. Der kleine Einbauschaden an der Lüftungsblende wird noch gerichtet.

LPG-Taster im Cockpit.
Der Umschalter für den LPG-Betrieb.

Motorraum

Hier habe ich die drei augenfälligsten Merkmale der LPG-Anlage im Motorraum markiert: Steuergerät links oben; rechts oben Zündanlage und unten die Gaszuleitungen. Der Einbau wurde, soweit ich das beurteilen kann, absolut sauber ausgeführt und gibt keinen Anlass zur Kritik.

Motorraum nach der Umrüstung.
Die motorseitigen Komponenten der ecomatic-LPG-Anlage.

Fahreindrücke

ab 10.01.2008, Kilometer: 2.900.

Während der Einweisung bei Wingenter kann ich mich schon vom sauberen Lauf der Anlage überzeugen. Bei mehrmaligem Hin- und Herschalten zwischen Benzin und Gas lassen sich keinerlei Auffälligkeiten beobachten. Auch auf dem Heimweg verhält sich die Anlage absolut unauffällig. Leider sollte das nicht so bleiben.

Wo Licht ist, ist leider auch Schatten

Nachdem auf dem Heimweg die Reservelampe aufleuchtete, fand ich durch Zufall bei uns im Ort eine Tankstelle, die das begehrte Autogas anbot. Ich fuhr direkt auf den Hof und versuchte mich in meinem ersten Tankvorgang. Deckel ab, Zapfpistole aufschrauben und arretieren, das war einfach. Während des gesamten Tankvorgangs muss allerdings eine sogenannte "Totmann-Taste" gedrückt werden, sonst bricht der Tankvorgang augenblicklich ab. Das übliche Scheibenreinigen, Luftdruck prüfen oder Ähnliches, was man sonst während des Tankens erledigt hat, hat sich somit, naja, erledigt. Nach Beendigen des Tankvorgangs muss die Zapfpistole wieder entsichert werden. Dabei wird der Druck mit einem überraschend lauten Zischen abgebaut, was einen die ersten Male immer wieder erschreckt, obwohl man um dieses Geräusch weiß.

Egal, Tanken macht jetzt trotzdem Spaß. 31 Liter LPG für 21 Euro, so lasse ich mir das gefallen. Leider habe ich wohl eine absolut miese Gasqualität erwischt. Der Wagen bockt und rüttelt, als hätte ich aus Versehen Diesel getankt. Zudem geht beim ersten morgendlichen Umschalten von Benzin auf Gas ein Ruck durch den Wagen, als hätte ich beim Schalten die Kupplung vergessen. Da mir solche Qualitätsunterschiede beim Gas unbekannt sind, rufe ich bei Wingenter an und klage mein Leid. Man vermutet eben diese schlechte Gasqualität und rät mir, in Zukunft nur noch Gas mit einem Mischungsverhältnis von 60:40 zu tanken. Sollten die Symptome trotzdem noch auftreten, sollte ich mich wieder melden und man würde einen Prüftermin vereinbaren.

Die von mir getankte Gasqualität war wirklich dermaßen unter aller Kanone, dass ich mich bemüht habe, den Tank möglichst schnell wieder leer zu bekommen und bessere Qualität tanken zu können. Bei nicht einmal übertrieben sportlicher Fahrweise ermittelte ich einen Verbrauch von 13,8 Litern bei dieser Tankfüllung, was ebenfalls für die schlechte Qualität sprach.

Fehlersuche

Mittlerweile hatte ich zwei Tankfüllungen vom besseren 60:40-Gemisch verfahren, und die Symptome hatten sich gebessert. Geblieben sind allerdings der Ruck beim erstmaligen Umschalten nach einem Kaltstart und ein schwankender Leerlauf bzw. ein schlechtes Abfangen der Drehzahl beim Gaswegnehmen. Das führte dazu, dass die Drehzahl oft unter die eigentliche Leerlaufdrehzahl sank, der Motor zu ruckeln anfing und dabei die VDC-Warnleuchte anging. Dies war deutlich abhängig von der Außentemperatur, ab etwa acht Grad Celsius schienen sich die Symptome deutlich abzuschwächen. Der Umschaltruck ließ sich auch nicht reproduzieren. Sobald die Anlage einmal geschaltet hatte, geschah die Umschaltung unmerklich; selbst wenn ich direkt nach dem Rucken das LPG von Hand ab- und wie der zuschaltete. Für mich als Laien stellt es sich so dar, dass die Anlage es nicht schafft, den benötigten Druck vom Tank zu den Einspritzdüsen zu "transportieren".

Nachdem ich nochmals mit Wingenter Kontakt aufgenommen hatte, bat man mich zu einem Termin, um die Symptome gemeinsam in Augenschein nehmen zu können. In der Zwischenzeit wolle man mit Subaru Deutschland Kontakt aufnehmen, um an neueste Informationen zu gelangen.

Ich muss dazu sagen, dass ich einen der ersten, wenn nicht den ersten Impreza des Modelljahres 2008 mit LPG-Umrüstung fahre und mir sehr wohl darüber im Klaren bin, dass LPG-Anlagen nicht immer von der ersten Minute an perfekt funktionieren. Deshalb habe ich auch überhaupt kein Problem damit, dass noch einige Einstellarbeiten an der Anlage erforderlich sind. Ich habe den Impreza im vollen Bewusstsein dieses Umstands so früh nach Erscheinen gekauft und ebenso bewusst das Autohaus Wingenter gewählt, weil ich mich nach Berichten in Internet-Foren und eigener bisheriger Erfahrung dort am besten und kompetentesten aufgehoben fühle.

Das zeigt sich auch darin, dass sich Meister Ralf Wingenter bei dem samstäglichen Termin ausführlich Zeit nimmt, mich alle Symptome vorführen und beschreiben lässt und eine lange Probefahrt mit mir unternimmt. Danach folgen die Diagnose mittels Laptop und die Modifikation einiger Parameter. Ich als Laie spare mir die Details, da ich auch nicht alle behalten habe. Immerhin scheint der Motor jetzt ruhiger zu laufen, was ich allerdings noch weiter beobachten muss. Die Umschalttemperatur wurde von 40 auf 50 °C angehoben, um die oben beschriebenen Symptome beim Motorstart bei kalten Temperaturen zu mildern oder gar abzustellen.

Mehr Licht!

Als erstes Zwischenfazit lässt sich festhalten, dass der Ruck beim Umschalten tatsächlich schwächer geworden ist, und auch der Motorlauf nach dem Kaltstart ist ruhiger geworden. Bleibt noch die Aufgabe, den Ruck nach Möglichkeit ganz auszumerzen, dann wäre ich mit der LPG-Anlage rundum zufrieden.

Ich werde weiter beobachten, und Wingenter wird sich in den nächsten Tagen bei mir melden, um die Entwicklungen abzufragen und das eventuelle weitere Vorgehen zu besprechen.

Von diesen Schönheitsfehlern, deren Behebung ich zuversichtlich entgegensehe, einmal abgesehen, läuft der Impreza wirklich problemlos und macht jeden Tag Spaß.

Der Verbrauch pendelt sich bei normaler Fahrweise bei knapp über 12 Litern LPG auf 100 Kilometern ein. Detaillierte Informationen kann der geneigte Leser bei Neues Fenster. Spritmonitor.de einsehen.