Archiv Skoda Superb
Berichte 2003

Monatsbericht August 2003


Da ist es. Erstes Kennenlernen des Wagens. Weitere Fahrerfahrungen. Kontrolle bei 1.210 km. Erste Fernfahrt bei Nacht. Fazit bis 1.600 km: Erwartungen erfüllt, Autofahren macht Spaß.

Skoda Superb von Ronald Schlenzig. Da ist es

23.08.2003, Kilometer: 0.

Bei einem zufälligen Besuch im Autohaus in Saarbrücken am Samstag, dem 23. August ergab sich, dass mein Auto gerade eintraf.

Die Zulassungsformulare wurden von mir entgegengenommen und in unserem Büro abgegeben. Am Mittwoch darauf trafen sie per Post beim Händler ein und am kommenden Samstag, dem 30. August, war ich zum Autotausch in Saarbrücken. Mein ursprünglicher Verkäufer war im Urlaub, aber sein Kollege nahm sich über zweieinhalb Stunden Zeit, mir das Auto zu übergeben. Der Papierkram nahm eine halbe Stunde ein, die Vorführung der vielen Schalter und Knöpfe die restlichen zwei Stunden. Mir hat es sehr gut gefallen, denn so ersparte ich mir das Anfangsstudium der über 200 Seiten Anleitung in deutsch. Außerdem wollte ich ja anschließend mit dem Auto nach Düsseldorf fahren.

Von außen in voller Schönheit.
Von außen in voller Schönheit.

Ein kurzer Zwischenstopp bei meinem Chef daheim brachte ihm die Möglichkeit der Probefahrt ein. Seine Begeisterung war echt und besonders viel Spaß hatte er mit der Tiptronic und der super Kurvenlage. Ich saß hinten und hatte Spaß mit dem Sicherheitsgurt. Er und ich gingen eine enge Beziehung währen der Kurvenfahrten ein.

Meine ersten 400 Kilometer vergingen wie im Fluge, das Auto war einfach intuitiv zu bedienen und der Tempomat auf der A48 einfach toll. Zwar überholte mich wie gewöhnlich jedes zweite Auto, obwohl ich schon 10 km/h über dem Tempolimit eingestellt hatte, aber die Rache gab es auf der A61, dort gab es freie Fahrt für freie Bürger.

Die Reisegeschwindigkeit lag dort bei 150 km/h und ich merkte im Innern des Wagens nichts davon. Die Musik war angenehm leise anzuhören, Außengeräusche gab es fast keine. Ein kräftiges Durchtreten des Gaspedals (Kickdown) ließ auch bei 180 km/h das Überholen schnell vonstatten gehen. Der Benzinverbrauch laut Bordcomputer lag bei 11,8 l/100 km. Das hatte allerdings auch der Renault mit seinen vier Zylindern und 60 PS weniger geschluckt. Da der Tank nun 62 l fasste, erschien mir die Reichweite deutlich größer.

Das Triebwerk nimmt fast den gesamten Motorraum ein.
Das Triebwerk nimmt fast den gesamten Motorraum ein.

Motor: 6 Zylinder = 30 Ventile.
Motor: 6 Zylinder = 30 Ventile.

Bequeme Sitze und nur in der Elegance-Version verstellbare Sitze mit Memoryschalter.
Bequeme Sitze und nur in der Elegance-Version verstellbare Sitze mit Memoryschalter.

Fahrerarbeitsplatz.
Fahrerarbeitsplatz.

VW lässt grüßen: Übersichtliche Instrumente.
VW lässt grüßen: Übersichtliche Instrumente.

Erstes Kennenlernen des Wagens

30.08.2003, Kilometer: 0.

Die Vorführung des Verkäufers bei der Übergabe war schön, aber es sind reichlich Details in dem Wagen, die man erst durch den eigenen Gebrauch, nicht durch Vorführung kennerlernt.

Eines dieser schönen Kleinigkeiten ist die Memoryfunktion des Fahrersitzes. Das bedeutet, dass man mittels elektrischen Schaltern den Sitz in der Höhe, in der Neigung der Sitzfläche und in der Neigung der Rückenlehne einstellen kann und danach mittels dreier Memorytasten speichern kann.

Jeder dieser Memorytaste ist außerdem einem Schlüssel mit Fernbedienung zugeordnet. Zwei Schlüssel werden mitgeliefert, der dritte kann beim Skoda-Händler nachbestellt werden.

Also habe ich nach der Gebrauchsanleitung meinen Fahrersitz eingestellt, danach die Memotaste 1 gedrückt zur Speicherung.

Nach dem Öffnen des Wagens mit der Fernbedienung verschob sich der Sitz wieder wie von Geisterhand (nebenbei gesagt, man stellt gleichzeitig auch die beiden Außenspiegel damit ein, also auch die verstellten sich).

Das Problem bestand darin, dass diese Fernbedienung mit der Memotaste 2 synchronisiert war. Nach mehreren Versuchen wurde meine Sitzposition auf die Taste 2 gespeichert und nun passt es auch mit der Fernbedienung.

Weitere Fahrerfahrungen

Das Auto wird teilweise im Stadtverkehr eingesetzt, größtenteils aber auf der Autobahn. Die Automatik sorgt in der Stadt dafür, dass das Fahren, eigentlich ist es eher ein Gleiten in diesem Auto, zum Vergnügen wird. Der häufige Ampelstop und das Wiederanfahren sind mit Bremse und Gas prima zu händeln. Die Leistung des 6-Zylinders ab Leerlaufdrehzahl sorgt dafür, dass ich meist der erste von der Ampel weg bin.

Die Bremsen sind sehr gut, man muss sie eher vorsichtig einsetzen, manches mal denke ich, dass sonst der Nachfolger bei mir im Kofferraum sitzt. In Düsseldorf wird fast immer Stoßstange auf Stoßstange gefahren, da muss man schon einen siebten Sinn entwickeln, um keine Beulen zu bekommen.

Zurück zum Auto. Ich habe vom Renault her das Navigationssystem Becker Traffic Pro mitgenommen, was aufgrund des DIN-Radioschachtes das geringste Problem war.

Die Anzeige mittels Pfeilen reicht mir, die Sprachansage ist sehr genau.

Bei der Probefahrt hatte ich das Skoda-Navigationssystem in Augenschein genommen, was zwar einen kleinen TFT-Bildschirm mit Landkartenanzeige besitzt, aber in Saarbrücken war es nicht hilfreich, stets auf den Bildschirm zu schauen und die Sprachansage reichte mir. So erschien mir der Aufpreis von 2.280 Euro in der Elegance Ausführung nicht gerechtfertigt. Dazu kommt, dass laut Preisliste nur eine CD-ROM Deutschland mitgeliefert wird. Das Becker enthält auf einer CD-ROM 20 mitteleuropäische Länder, was sich bei früheren Fahrten in die Schweiz als sehr nützlich erwies (es ging halt ohne CD-ROM-Wechsel über die Grenze und ich konnte in Deutschland mein Schweizer Ziel eingeben. Wie machen die anderen das bloß?).

Kontrolle bei 1.210 km

Kilometer: 1.210.

Aufgrund des Ratschlages des Verkäufers habe ich in der Garage bei 1.210 km mal den Ölstand gemessen. Das macht man nach wie vor noch mit der alten Peilstabmethode. Es war kein Ölverlust zu bemerken, der Ölpegel war immer noch zwischen min- und max-Markierung. Eine Kontrolle der Alufelgen der Vorderräder brachte es an den Tag: Wer viel bremst, der viel staubt. Die Räder vorne sind ziemlich dreckig, sie sind aber aufgrund de einfachen Geometrie gut zu reinigen. Das ist das Vorhaben für die nächsten 14 Tage.

Erste Fernfahrt bei Nacht

13.08.2003.

Am 13. August ging es über die Autobahn von Düsseldorf nach Lüdenscheid zu Freunden. Das Auto zog an den sauerländischen Bergen prima an. Einen kleinen Adrenalinstoß gab es trotzdem. Die Reichweitenanzeige für den Tank zeigte noch 70 km an, mein Navigationssystem bis zum Ziel in Lüdenscheid noch 12 km. Also würde es theoretisch reichen, am Ziel zu tanken. Nach einigen Minuten weiterer Fahrt verringerte sich die Reichweitenanzeige rapide, bis sie bald auf 0 stand, aber laut Navigationssystem waren es noch 5 km. Also Navigationssystem nächste Tankstelle berechnen lassen und dann gehofft und alle Verbraucher wie Klimaanlage ausgeschaltet. Getankt wurden dann nach 2 km in Lüdenscheid 60,19 l. Der Tankinhalt fasst 62 l. Das war also haarscharf. Schlussfolgerung: nicht warten, bis die Tankanzeige im Reservefeld steht, sondern vorher auffüllen.

Die Rückfahrt in der Nacht mit den Xenon-Scheinwerfern ist schon in der Abblendlichtvariante prima, man sieht die Straße gut ausgeleuchtet. Mit Fernlicht ist es fast wie am Tage.

Bei Regenfahrten ist der automatische Intervallschalter des Scheibenwischers per Regensensor sehr gut. Der Scheibenwischer schafft freie Sicht, wenn der Regen von oben kommt. Bei Spritzwasser von der Fahrbahn her, was nicht bis in die Höhe des Innenrückspiegels reicht, muss man schon mal per Hand nachschubsen. Die Automatik schaltet sich nach jedem Ausschaltung der Zündung wieder aus, muss also mittels Lenkhebel neu gestartet werden. Das ist schon in Ordnung.

Fazit bis 1.600 km: Erwartungen erfüllt, Autofahren macht Spaß

Kilometer: 1.600.

Vorschau auf den nächsten Monatsbericht: Es steht Urlaub an: Düsseldorf — Stralsund am frühen Sonntagmorgen. Wie vertragen Auto und Fahrer diese Stecke?