Der Wagen geht im Rahmen des Rücktritts zurück an die Werkstatt, leider gibt es aber auch jetzt noch Probleme mit der Höhe der Rückzahlung.

Motorgeräusche

Anfang März, bis zu -15° C in Norddeutschland zwangen meinen Ibiza fast in die Knie. Nach etwa 10 Sekunden Vorglühzeit nagelt der Ibiza los, auf den ersten Kilometern ist das Fahren gänzlich unkomfortabel, viel Ruß verlässt den Wagen, die Heizung wird nur sehr langsam warm. Schön: Die Sitzheizung wärmt die Ledersitze schnell durch, nach wenigen Momenten spürt man die wohlige Wärme. In Schnee und Eis bewies das ESP die Fähigkeit, einen guten Mittelweg zwischen ewigem Abbremsen und unkontrollierbarem Rutschen zu finden.

Eis am Ibiza.

Die Rückgabe

11.03.2005.

Am 11. März war es soweit, ich habe den Wagen dem Autohaus übergeben. Nach einer technischen Begutachtung durch einen KFZ-Meister des Autohauses wurden die zu zahlenden Nutzungsleistung errechnet, sowie vorhandene Schäden gesucht.

Seat Ibiza auf der Hebebühne beim Gutachter.

Nach etwa eineinhalb Stunden stellte der Meister eine Liste mit folgenden Mängeln auf:

• Delle Fahrertür: 250 Euro
• Steinschlag im Lack an der Front : 450 Euro
• Steinschlag in der Windschutzscheibe: 200 Euro
• Beschädigung Felge hinten rechts: 180 Euro
• Aufbereitung Fahrzeug: 200 Euro
• Ausbau Navigation / Einbau Radio: 250 Euro

Zum Teil konnte man die Mängel nicht richtig erkennen (Delle Fahrertür) zum Teil handelt es sich hierbei um meines Erachtens nutzungsübliche Veränderungen (Steinschlag in Windschutzscheibe und im Lack, Verschmutzung des Innenraums), die bereits mit der Nutzungsentschädigung abgegolten werden. Für die beschädigte Felge (etwa 1 bis 2 cm langer Kratzer, Bordsteinkante) wurde der Neupreis der Felge veranschlagt, der Ausbau der Navigation und Einbau des Radios dauert nicht länger als etwa 30 Minuten.

Weiterhin wurde eine Nutzungsentschädigung von 0,67% anstelle von 0,5% pro gefahrene 1.000 km berechnet, trotz meines Hinweises auf die Rechtssprechung bei Dieselfahrzeugen (OLG-Urteile), die natürlich eine höhere Laufleistung erreichen als vergleichbare Fahrzeuge mit Ottomotoren, wurde hier nicht eingelenkt.

Insgesamt machen diese Fakten für mich derzeit einen wirtschaftlichen Nachteil von etwa 2.500 Euro gegenüber meiner ursprünglichen Planung aus. Nach Rücksprache mit meinem Anwalt habe ich erklärt, die später folgende Zahlung per Banküberweisung des "geringen" Betrages durch das Autohaus nur unter Vorbehalt weiterer Schritte zu akzeptieren.

Es folgten weitere Gespräche mit dem Autohaus, Seat Deutschland sowie einem Gutachter, um eine Lösung hierfür zu finden. Seat Deutschland sagte meinem Anwalt zu, die 0,5%-Regel in diesem Fall zu tragen, somit das Autohaus freizuhalten.

Weiterhin geht es um 1.500 Euro Instandsetzungskosten (siehe oben) von denen das Autohaus partout nicht abrücken möchte.

Eine weitere Forderung unsererseits haben wir hiergegen aufzurechnen: Die Verzinsung des Kaufpreises in Höhe von 4% pro Jahr, immerhin über 700 Euro. Eine Rückmeldung diesbezüglich steht noch aus.

Wir haben signalisiert, dass wir die Angelegenheit durch gegenseitiges Entgegenkommen zu einem schnellen und einfachen Abschluss bringen möchten, jedoch auch (in Anbetracht der weiterhin hohen ausstehenden Summe) nicht den Klageweg scheuen, sollte kein Entgegenkommen des Autohauses erfolgen.

Neuer Wagen

Das ist er nun; Nach einem kurzen Gastspiel eines Spaniers bin ich nun doch wieder bei VW. Ein voll ausgestatteter VW Golf V, schwarz mit vier Türen und dem großen 2.0 TDI-Motor (140 PS) zum Schnäppchenpreis. Das subjektive Raumgefühl ist überwältigend; Im Gegensatz zum Ibiza fühlt man sich fast wie in einem Sharan, die Federung ist spürbar komfortabler, die Fahrgeräusche im Innenraum deutlich angenehmer. Klar, auch hier gibt es Mängel, diese sind jedoch auf den recht lieblosen Umgang des Vorbesitzers (Volkswagen AG) mit dem Wagen zurückzuführen: Der Lack ist schon recht stark mitgenommen und das nach nur 5.000 km, da muss ich noch mal ein wenig Hand anlegen.

Neuer VW Golf V.

Leseremails

Marcel hat seit dem letzten Sommer einen Seat Ibiza mit netter Ausstattung und schreibt mir seine Mängelliste, die ich hier nun mal ungekürzt veröffentlichen möchte:

• Abdeckung B-Säule links gebrochen und zerkratzt (ersetzt)
• Handschuhfachdeckel zerkratzt
• Sitzheizungsschalter Beifahrer eingedrückt
• Schalthebelknarren (weitgehend behoben)
• Bremsen hinten quietschen (behoben)
• Lenkrad quietscht (behoben)
• Schiebedach schließt nicht (Motor neu und Glasdach neu eingepasst, weitgehend behoben)
• Xenonscheinwerfer leuchten falsch (LWR Sensor getauscht + Einstellung, behoben)
• Sitzbezug Beifahrersitz fleckig (ersetzt)
• Abdeckung Schiebedachmotor gebrochen (Passform nun ungenau)
• Knacken Gurtabdeckung links
• Standlichtlampe vorn links defekt (ersetzt)
• Scheibenwischer rechts und hinten falsch eingestellt (korrigiert)
• Seitenschutzleiste hinten links gelöst und verbogen durch Vordertür, dreimal (erneuter Tausch nicht vorgesehen)
• Klappern und Schmutz Schiebedachkassette
• Navigationssystem ohne Funktion, zweimal (Stecker defekt bzw. gelöst)
• Poltern Fahrwerk hinten links (Stoßdämpfer getauscht und Bremse gangbar gemacht, weitgehend behoben)
• Wasser in beiden Frontscheinwerfern und Heckleuchten, auch nach Tagen noch im linken Scheinwerfer Wassertropfen
• Höchstgeschwindigkeit 190 km/h (Ansaugschlauch lose)
• Stellmotor Climatronic defekt
• Bremse ohne Funktion

Viele Mängel, die einem die Freude am Fahrzeug vergehen lassen würden. Sicherlich sind hier auch einige sehr erhebliche Mängel vorhanden (z.B. das Abbrechen von Abdeckungen, Funktionsausfall der Bremse …)

Verbrauch

Der Ibiza ist in diesem Monat nicht mehr an der Tankstelle gewesen, viele Überlandfahrten hielten den Verbrauch unter 6 Litern.

Zur Info: Der Golf ist deutlich durstiger: Bei gleicher Fahrweise benötige ich 0,4 bis 0,9 Liter mehr.