Ende des Langzeittests30.06.2011, Kilometer: 83.679. Am 30. Juni ist der Verkauf des Altea in trockenen Tüchern. Die Übergabe verzögert sich aufgrund von Reiseproblemen auf Seiten des Aufkäufers auf den 1. Juli.
Mit der gefüllten Kasse geht es am 2. Juli zur Abholung des Neuen nach Laatzen bei Hannover. Die Überführungsfahrt zurück in den Pott meistert der Neue mit Bravour, die erste Urlaubsfahrt im Neuen steht im August an, aber der Reihe nach … Die Kosten des Alten Der Wertverlust wurde vereinfacht in Carcost simuliert. Über eine Haltedauer von vier Jahren und gut neun Monaten ergibt sich bei einer Laufleistung von knapp 84.000 km ein Wertverlust von etwa 58% oder ein Verlaufserlös von 8.500 Euro. Mehr war auch nach äußerst zähen Verhandlungen in einem für mein Empfinden schwierigen Verkaufsumfeld für den Altea nicht zu erlösen. Pro Kilometer mit dem Seat Altea 1,9 Stylance TDI DPF entstehen damit Kosten in Höhe von 31,9 Cent. Größter Kostentreiber ist mit Abstand der enorme Wertverlust.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Altea im Jahr 2006 als Reimport zu mir kam, was etwa 1.500 Euro niedrigere Anschaffungskosten gegenüber dem besten Hauspreis eines regionalen Seat Händlers bedeutet. Der Verkauf des Altea war insgesamt schwieriger als erwartet. Festzustellen ist in jedem Fall, dass die aufgerufenen Preise bei mobile.de und autoscout24.de fernab jeder Realität liegen. Die Marke Seat erleidet einen merklich höheren Wertverlust, wenn man z.B. den Seat Altea einem weit bekannteren und vom Konzept her sehr ähnlichen sowie teilweise baugleichen Golf Plus gegenüber stellt. Die fehlende Bekanntheit des Modells in Verbindung mit einem fehlenden klaren Image machte den Verkauf nicht einfacher. Bis neulich … Bei einem Tachostand von 83.679 km endet nach vier Jahren und gut neun Monaten dieser Langzeittest. Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen Leser wertvolle Tipps und Hinweise zum Seat Altea Stylance TDI DPF zur Verfügung stellen und habe durch meine Monatsberichte einen Einblick in die abwechslungsreiche Zeit mit diesem Fahrzeug geben können. Das die Monatsberichte ab Januar 2009 mehr oder weniger zu Urlaubsberichten geworden sind ist ein Tribut an die geringe Laufleistung ab diesem Zeitpunkt, der durch den Wechsel des Arbeitgebers bedingt war. Dem Leser wird dadurch ein Einblick in echte Langzeitqualitäten fehlen. Beim Verkauf war rund rum noch die erste Bremse inkl. original Bremsklötzen, der erste Zahnriemen, erster Auspuff und der erste Satz Sommer- und Winterreifen im Einsatz. Sicherlich auch ein Ergebnis meiner sehr vorausschauenden Fahrweise seit Dezember 2006. Zu den regelmäßigen Ölwechseln und Inspektionen wurden keinerlei Verschleißteile gewechselt. Als einzige außerplanmäßige Reparaturen sind ein fest sitzender Bremssattel hinten sowie der defekt des elektrischen Fensterhebers auf der Beifahrerseite angefallen. Insgesamt wurden in knapp fünf Jahren drei Abblendleuchtmittel wegen Ausfall gewechselt.
Die Tatsache, dass der Nachfolger ein Kastenwagen mit Schiebetüren geworden ist bezeugt am deutlichsten den größten Nachteil von Auto Emocion. Es fehlt schlicht an Platz sowohl für die Passagiere als auch für das Gepäck. Das Auto ist kein Familienvan sondern maximal ein Lifestyle Transporter mit den bekannten Schwächen bei Variabilität und Stauraum. Diese Schwächen kann ich dem Altea aber nicht ankreiden. Bei meiner Wahl im Juni 2006 hatte ich einfach stark abweichende Maßstäbe, was den perfekten PKW angeht. Der Neue ist da02.07.2011, Kilometer: Null. Die Abholung des Neuen gestaltet sich wenig spektakulär. Ich konnte mit etwas Vorlauf ein Spar-Ticket der Deutschen Bahn ab Essen HBF bis Hannover HBF buchen. Als Zubringer in Essen fungiert die U-Bahn. Ab Hannover HBF sitze ich in der Stadtbahn ins Industriegebiet von Laatzen, wo mich die Ansprechpartnerin bereits erwartet. Nach einer kurzen Runde um das neue Auto, um Beschädigungen und Lackfehler auszuschließen sowie einem Blick durch das Seitenfenster des Fahrers, um die wesentlichen Ausstatungspunkte zu prüfen geht es auch schon zur Kasse. Als Internetkunde erwartet man keinen Kaffee, keinen Blumenstrauß und keine Sektflasche — dafür war der Preis unschlagbar. Im Folgenden eine kleine Bilderserie zum neuen Berlingo. Packende Bilder von einem Kastenwagen sind schwer zu erstellen; hier wird mit Nutzwert und nicht mit Emotionen aka Auto Emocion gepunktet.
Der Weg zum Citroën Berlingo über Altea XL und used Touran hin zum Kastenwagen mit Schiebetüren in Neu war lang, aber nach mittlerweile drei Monaten, einem Sommerurlaub und knapp 4.000 km auf dem Tacho kann ich meine Wahl nur bestätigen. Die junge Familie mit Kinderwagen, Reisebett und allerlei anderem sperrigen Gepäck freut sich über die Reise- und Ladequalitäten. Bei einem Preis von annähernd 32% unter Liste musste ich dann einfach zuschlagen.
Bis auf eine Kleinigkeit (die Komfortfunktion des Fensterhebers auf der Fahrerseite fehlt) wird der Wagen wie bestellt ausgeliefert.
Anstatt lange über Kurzstrecken, Familientauglichkeit, die Vorzüge von Schiebetüren oder die allein praktische Kastenform zu philosophieren, folgen eindeutige Bilder. Anstatt zwei Waschmaschinen nebeneinander im Kofferraum, kann man den Laderaum auch wie unten zu sehen anders nutzen.
Der Berlingo bewährt sich im ersten Sommerurlaub und zeigt beeindruckend, das man auch die größte Höhle vollkriegt, wenn man nur Zipp und Zapp rein schmeißt. Nachdem der erste Tank auf der Überführungsfahrt von Hannover zurück in den Pott mit beachtlichen 10 l/100 km durchrauschte, geht der Verbrauch mit Tank Nummer zwei und drei und meiner nach wie vor sehr vorausschauenden und sparsamen Fahrweise auf 8,5 l/100 km innerstädtisch und Werte unter 8 l/100 km auf Langstrecke zurück. Wir sind uns sicher, dass der Berlingo für die nächsten fünf bis neun Jahre das ideale Familienauto sein wird. Ein bekannter Ritus — Winterreifen müssen dranSeptember 2011, Kilometer: 3.500. Nach dem wohlverdienten Sommerurlaub starte ich mit einem altbekannten Ritus neuer Langzeittests und beginne die Suche nach geeigneten Winterreifen für den Dicken. Die von Citroën als Ganzjahresreifen verbauten Michelin Latitude Tour auf dem Berlingo XTR sind leider nicht als Winterreifen zu verwenden. Dies verdeutlicht auch ein Blick auf die Profilstruktur. Der Reifen hat typisch für einen reinen Sommerreifen viele Längsrillen, zur guten Abführung von Wasser, aber keine Lamellen, die für die Haftung auf Eis und Schnee unerlässlich sind. Dies fällt bei einem Vergleich mit einem guten Ganzjahresreifen als da wären der GoodYear Vector 5+, GoodYear 4Seasons oder der Hankook Optimo 4S zu nennen, sofort deutlich auf. Die genannten Reifen haben zumindest im Zentrum der Lauffläche sehr viele Lamellen und schneiden dementsprechend in einschlägigen Winterreifen Tests von ADAC, ÖAMTC, Stiftung Warentest und Autobild regelmäßig gut bis befriedigend ab. Auf Kleinwagen und Stadtwagen mit Laufleistungen pro Jahr von unter 9.000 km macht diese Bereifung Sinn und funktioniert, wie ich selbst erfahren habe. Dies gilt für den Michelin Latitude Tour nicht. Ein guter Ganzjahresreifen würde mir vor dem Hintergrund von nur 9.000 km Jahreslaufleistung und zwei entfallender Räderwechsel im Jahr jedoch sehr entgegen kommen. Über die bekannten Kleinanzeigenbörsen Quoka und Markt.de starte ich daher den Versuch meine neuen Sommerreifen der Dimension 215/55 R 16 zu einem adäquaten Kurs zu verkaufen, um anschließend das Fahrzeug auf Ganzjahresreifen der Dimension 195/65 R 15 zu stellen. Die Resonanz ist leider dürftig. Auch zwei schmerzhafte Preissenkungen ändern daran nichts, so dass ich mich gegen Ende September für die Lösung Sommer- und Winterreifen entscheide.
Unterstützt wird dies durch ein günstiges Angebot zum Verkauf stehender Winterreifen auf Stahlfelge für den Berlingo III, das mir bei Quoka über den Weg läuft. Die Kompletträder stehen in Mülheim und ich schlage nach einer Anprobe am Fahrzeug kurz entschlossen zu. Als Winterreifen setze ich am Berlingo auf den Vredestein Snowtrac3, der in den einschlägigen Tests zur Wintersaison 2011/2012 durchweg gut abschneidet und bei den Premiumreifen uneingeschränkt mithalten kann. … und tschüss!Ich bin fest davon überzeugt, dass Michael Rode im Seat Altea XL Langzeittest noch bis 2013 die Fahne für den Seat Altea hoch halten wird; die Versorgung der Seat-Gemeinde mit interessanten Beiträgen ist also gesichert. In diesem Sinne — bis neulich … und tschüss. |