Archiv Seat Altea
Monatsberichte 2010

Monatsbericht August 2010


Am 11. August sind alle Fenster offen. Ein Symptom vor dem Totalausfall des Fensterhebers auf der Beifahrerseite am 24. August. Folge ist der erste außerplanmäßige Werkstattbesuch. Ende August geht es mit repariertem Fensterheber und neuem Packkonzept in den Urlaub.

Seitenansicht Fenster unten. Tag der offenen Tür

11.08.2010, Kilometer: 74.405.

Es nieselt leicht. Der drehende und böige Wind vor der Garage treibt den feinen Regen in alle Richtungen. Aufgrund des Wetters bleibt das Fahrrad heute stehen und ich gehe auf mein Auto zu, um den kurzen Weg zur Arbeit anzutreten. Das Fenster der Fahrertür ist unten.

Eingeschlagen?

Erinnerungen werden wach. Das Vorgängerfahrzeug, ein Seat Ibiza aus 1997 mit Radio aus dem Elektronikmarkt wurde zwei Mal aufgebrochen und um das Radioempfangsteil samt einigen Anbauteilen wie MD-Wechsler erleichtert.

Neben Glas ging dabei auch die eine oder andere Partie des Armaturenbretts drauf, was jedes Mal viel Ärger und Schriftverkehr mit der Versicherung bedeutete.

Seitenansicht Fenster unten.
Die quietschenden Seitenscheiben bei trockenem Wetter und Temperaturen von über 20 Grad haben bereits zuvor den drohenden Serienfehler angedeutet. Im Gegensatz zu VW bietet Seat hier kein Reparaturkit an, was die Behebung des Schadens verteuert.

Erst mit dem zweiten Blick fällt es auf — alle Fenster sind offen. Was letztlich die Ursache für den Tag der offenen Tür am 11. August war, konnte ich nicht eindeutig feststellen.

Vielleicht hatte der kurz zuvor unmittelbar neben dem Altea geparkte Golf VI beim Abschließen per Funkzentralverriegelung die Elektronik des Altea gestört und den Fehler ausgelöst.

Vielleicht habe ich am eigenen Schlüssel in der Hosentasche etwa drei Sekunden die Tür-öffnen-Taste für das Öffnen aller Fensterscheiben gedrückt. Eine Komfortfunktion, die im Sommer rasch für Abkühlung sorgt. Wenn man auf das in der prallen Sonne geparkte Auto zugeht, kann man bereits aus gut 50 m Entfernung für Durchzug sorgen.

Vielleicht hatte das Komfortsteuergerät meines Seat Altea auch einfach nur einen schlechten Tag.

Der Fensterheber der Beifahrerseite ist defekt

Keine zwei Wochen nach dem "Tag der offenen Tür" gibt der elektrische Fensterheber der Beifahrerseite am 24. August endgültig den Geist auf. Der erste außerplanmäßige Werkstattaufenthalt steht kurz vor dem vierten Geburtstag des Altea an.

Die Scheibe ist leicht feucht und fährt normal ganz nach unten. Beim Schließen quietscht und knirscht es jedoch stark, als würden sich zwischen Dichtung und Glasscheibe größere Mengen feinen Sandes und kleiner Steinchen gesammelt haben.

Das Quietschen an sich ist ungewöhnlich, denn normalerweise habe ich das Problem der quietschenden vorderen Seitenscheiben nur bei höheren Temperaturen und trockenen Scheiben.

Die Schutzschaltung des Fensterhebermotors möchte gegen diesen Widerstand nicht arbeiten. Für die Elektronik stellt sich der hohe Kraftaufwand als "Notfall" dar. Der Einklemmschutz löst aus, die Scheibe fährt wieder drei Zentimeter runter und bleibt dann stehen.

Mit Mühe und viel Geduld bekomme ich die Scheibe Zentimeter für Zentimeter wieder geschlossen.

Im Rahmen der spontan gestarteten Fehlersuche fahre ich die Scheibe noch ein Mal runter und unter sehr lautem Knirschen und gegen einen hohen Widerstand arbeitend hoch.

Dabei löst die Hitzesicherung des Fensterhebermotors mehrfach aus. Jedes Mal geht dann für ein paar Minuten nichts mehr. Nach etwas Wartezeit bewegt sich die Scheibe wieder. Dabei ziehe ich die Scheibe jetzt zur Unterstützung auch mit der Hand nach oben, während ich gleichzeitig den Schalter des Fensterhebers zum Schließen betätige.

Das Fenster ist zu zwei Dritteln geschlossen, als endgültig nichts mehr geht. Jetzt fällt mir auch auf, dass die Scheibe vorne etwas abgesackt ist und leicht verkantet in der Führung hängt.

Es geht nicht mehr vor und nicht zurück. Die Sicherung hat erneut ausgelöst und ich befürchte Schaden am Fensterhebermotor. Wenigstens die Scheibe scheint noch in Ordnung zu sein.

Vieles deutet darauf hin, dass auch mein Altea von dem allseits bekannten und im VAG Konzern sehr weit verbreiteten Problem der defekten Fensterheber betroffen ist. Irgendwann scheint es fast jedes Auto zu treffen egal ob Golf, Touran, Altea oder Octavia.

Eine ausführliche Beschreibung des Fehlers, ein bunter Strauß möglicher Abstellmaßnahmen, eine Reparaturanleitung und viele Beiträge von Leidensgenossen fand ich im Seatforum.

Nicht selten fällt bei diesem Fehlerbild die Scheibe komplett in die Tür und geht dabei zu Bruch.

Um dieses Malheur zu vermeiden und vor allem weil wir in drei Tagen mit dem Altea in den Sommerurlaub starten wollen, wird sofort meine freie Werkstatt kontaktiert, um den Fehler hoffentlich noch vor Urlaubsantritt beheben zu können.

Trotz Urlaubszeit kann ich das Fahrzeug sofort vorbei bringen und der Meister beginnt auf der Fehlersuche mit der Zerlegung der Türinnenverkleidung.

Nach gut einer Stunde werde ich telefonisch über den Schadenumfang informiert. Die Glasscheibe ist auch im nicht sichtbaren Teil im Bereich der Verbindung mit der Mechanik des Fensterhebers heile geblieben. Auch der Fensterhebermotor funktioniert noch. Offensichtlich ist dieser bei meinem letzten Schließversuch sehr warm geworden und die Hitzesicherung hat für eine lange Auszeit gesorgt.

Ein Seilzug ist gerissen und Teile der Mechanik sind ebenfalls kaputt. Leider bekommt man die defekten Teile nur in einem kompletten Fensterhebersatz. Ein Reparaturkit wird von Seat nicht angeboten, obwohl dieser Fehler sehr weit verbreitet ist und von Betroffenen gerne als VAG Seuche bezeichnet wird.

Die Ersatzteile wurden sofort bestellt, um keine weitere Verzögerung zu riskieren. Frühestens am Mittwochmittag sollen die Teile eintreffen.

Inklusive Einbau muss ich mit Kosten in Höhe von 220 Euro rechnen. Genaueres wird die Rechnung zeigen.

Rechnungsdaten
Position Betrag
Fensterheber vorn rechts erneuern 59,00 Euro
Fensterheber vorn rechts ohne Motor 130,00 Euro
Summe Netto 189,00 Euro
Summe Brutto 224,91 Euro

Am Mittwochabend ist das Auto wieder fehlerfrei. Die Abholung erfolgt am Donnerstagmorgen vor Arbeitsbeginn.

Wenn ich bedenke, dass auf der Fahrerseite in absehbarer Zeit die gleiche Reparatur anstehen könnte, da es bereits ausgiebig quietscht, vergeht ein gutes Stück Freude am Seat Altea.

Ab in den Urlaub

Ende August starten wir in den Urlaub. Dabei kommt eine neue Packtechnik zum Einsatz. In den Urlauben zuvor wurden unter dem doppelten Ladeboden stets Schuhe, Lebensmittel, Babyutensilien und anderer Kleinkram verstaut. Auf den Ladeboden wurde der Kinderwagen mit demontierten Rädern gelegt. Oben drauf kamen dann Reisetaschen. Der erste längere Urlaub steht bevor und wir möchten Koffer anstatt Reisetaschen verwenden. Die Koffer sind zu schwer, um sie auf den Kinderwagen zu legen. Der könnte dabei Schaden nehmen.

Daher wird der doppelte Ladeboden mit zwei Handgriffen ausgebaut. Auch die Trennung und Abstützung des Ladebodens wird dabei entfernt.

Dieses Mal hatten wir noch das Glück, dass der Kinderwagen und das Kinderbett auf andere Autos verteilt werden konnten. So passten zwei Koffer, Reisetasche und zwei Klappboxen problemlos in den Kofferraum des Altea.

Der neue Packplan für kommende Urlaube, ohne die Möglichkeit zur Auslagerung von Gepäckstücken, sieht vor, bei ausgebautem doppelten Ladeboden den Kinderwagen im Kofferraum an der Seite auf die Hinterachse zu stellen. Daneben sollten das Reisebett und zwei Koffer passen. Kleinkram wird auf den Koffern oder auf der Rückbank verstaut. Ich bin zuversichtlich mit diesem Plan die zukünftigen Logistikaufgaben lösen zu können.

So wie wir auf den nächsten Urlaub warten, müssen auch die Bilder zu dem Thema leider warten.