Mein geparkter Seat Altea wird in einen Unfall verwickelt, bei dem die Stoßstange hinten beschädigt wird. Im Monat September organisiere ich die Schadensabwicklung. "Wenn der Schutzmann zwei Mal klingelt" oder "Unfall im ruhenden Verkehr"
14.11.2008, Kilometer: 53.157.
Wenn Sonntag abends um 21:30 Uhr die Polizei an der Wohnungstür klingelt und behauptet man hätte einen Unfall gehabt und solle mit den Fahrzeugpapieren und dem Personalausweis zum Parkplatz seines eigenen Autos kommen, dann glaubt man zunächst man befindet sich im falschen Film.
Als ich die Frage des Polizisten, ob der Seat an der Straße mein Fahrzeug wäre, mit einem bestimmten und sicheren "Nein" beantworte, schauen mich zunächst zwei verwunderte Augen an. Auf erneutes Nachfragen des Polizisten, ob der graue Seat Altea auf der Straße, zu dem die Halteranfrage meine Person ergeben hat, denn nicht meiner wäre, fällt es mir wieder ein. Ich habe zwar den Seat Ibiza verkauft, was mich zu der Beantwortung der Frage mit "nein" bewegte, aber ich fahre nach wie vor einen Seat.
Einen Seat Altea, der ordnungsgemäß abgestellt in einen Unfall verwickelt wurde.
Der Unfallhergang ist etwas komplizierter als üblich, da vier Fahrzeuge beteiligt sind. Auf einer vierspurigen Hauptstraße mit zwei Spuren je Fahrtrichtung orientierte sich ein Verkehrsteilnehmer ganz zur Mittellinie, um dann nach rechts zum Fahrbahnrand in eine senkrecht zur Fahrbahn stehende Parkbox einzubiegen. Das alles wohl ohne zu blinken.
Eine endgültige Klärung dieser Frage war am Unfallabend nicht möglich, ist aber zumindest für meine Schadensersatzforderung unerheblich. Beim Abbiegen übersah der Fahrer ein von hinten heran nahendes Fahrzeug. Der Fahrer des von hinten kommenden Toyota Corolla ging davon aus, dass der PKW von der Mittellinie nach links in eine Anwohnerstraße abbiegt und wollte rechts an dem Fahrzeug vorbei fahren. Der Wagen zieht aber, nachdem er langsam zur Mittellinie gefahren ist, unvermittelt nach rechts. Der Platz zum Durchschlüpfen wird zu eng, sodass der Toyota den abbiegenden Hyundai in der Beifahrertür trifft und durch diesen in die rechts geparkten PKW gedrückt wird.
Mit Fahrzeugschein und Personalausweis ausgerüstet auf der Straße angekommen, fand ich also nun ein Knäuel von vier Fahrzeugen vor. Auf den folgenden Bildern noch aus der Nacht und bei Tageslicht am Folgetag gemacht, dürfte die Situation etwas besser zu ersehen sein.
Bilder zum Unfallhergang
Zum Glück für den Toyota Fahrer ging es haarscharf an der Laterne vorbei. Mein Pech, dass das Heck des Altea in der Schussbahn war.
Anfänglich dachte der Toyota-Fahrer, er sei der Verursacher. Die Beamten vor Ort haben jedoch den ohne Umsicht in die Parklücke einbiegenden Hyundai-Fahrer als Verursacher ausgemacht, der mit seinem Fahrzeug den Toyota in die parkenden Autos abdrängte.
Fotostrecke zu den Beteiligten
Stark beschädigte Beifahrertür des Fahrzeugs des Unfallverursachers am Abend des Unfalls.
Trotz heftigem Einschlag wurde keiner der beiden fahrenden Unfallbeteiligten bei dem Unfall verletzt.
Die Wucht des Aufpralls hat Plastik schmelzen lassen. Die Deformierung reicht bis in den Schweller hinab.
Der Hyundai ist auf der Beifahrerseite stark beschädigt. Die Spuren reichen von der hinteren Tür über Beifahrertür und Schweller bis hin zum vorderen Kotflügel der Beifahrerseite.
Der Altea (links im Bild) wurde tief getroffen, da der Toyota an der Bordsteinkante stark einfederte. Erst am BMW rechts in Bild kam der Toyota zum Stehen.
Auf der Fahrerseite reichen die Kratzspuren, die durch den Hyundai verursacht wurden bis hinter die Fahrertür.
Der Toyota dürfte wie der Hyundai zum wirtschaftlichen Totalschaden geworden sein.
Toyota baut die zuverlässigsten Autos, aber gegen Blechschäden sind auch Sie nicht gefeit.
Lackierte Stoßstangen machen jeden Feindkontakt teuer.
Bagatellschaden oder teurer Kratzer? Am Boden liegen Glasscherben, Plastikbruchteile und Lacksplitter des Toyota auf Abwegen.
Auch der BMW stand zur falschen Zeit am falschen Ort. Der Schaden an der Heckschürze dürfte aber nicht so hoch sein. Dank lackierter Stoßstangen — eine geniale Erfindung der Autoindustrie in Zusammenarbeit mit den Lackierbetrieben — dürften dennoch einige Hundert Euro auf der Rechnung stehen.
Nach dem Aufprall steht das Auto trotz angezogener Handbremse ungefähr 30 Zentimeter weiter vorne.
Außer Kratzern weißt die Stoßstange keine Risse oder Deformierungen auf.
Seat Austinat an der Hövelstraße In Essen demontiert die Stoßstange und prüft die Querstrebe und das Abschlussblech auf Verformungen.
Auch nach dem Unfall schließt die Kofferraumklappe noch satt und klemmt nicht.
Die Bewertung des Schadens am Seat Altea
Aus der Erfahrung mit meinen vorherigen Fahrzeugen (Ford Fiesta, Totalschaden 2001 und Seat Ibiza, wirtschaftlicher Totalschaden 2006) wähle ich die für den Geschädigten am wenigsten zeitraubende und einfachste Lösung. Der Schaden wird durch einen unabhängigen KFZ-Sachverständigen bewertet und anschließend übernimmt ein Anwalt die Abwicklung mit der gegnerischen Versicherung. Sämtliche Kosten trägt die gegnerische Versicherung. Dieser Weg ist für die gegnerische Versicherung teuer, da Gutachter und Anwalt dem Schaden entsprechend bezahlt werden.
Da es die Versicherungen generell leider nicht einsehen wollen, dass es eventuell günstiger wäre, wenn man Anwalt und Gutachter außen vor lässt und von sich aus einen höheren Entschädigungssumme zum Beispiel auf Basis eines Kostenvoranschlags anbietet, bleibt mir als Geschädigtem keine andere Wahl, wenn ich nicht auf einem Teil der Kosten (Nutzungsausfall, Wertminderung, Pauschale für Telefonate) sitzen bleiben will.
Im aktuellen Fall hätte jede Werkstatt feststellen können, dass keine tragenden Teile oder Teile der Karosserie beschädigt sind. Eine Entschädigung selbst mit einem Aufschlag von 100% auf den Kostenvoranschlag wäre für die Versicherung günstiger gewesen und würde unterm Strich eine Win-Win-Situation ergeben, da beide Seiten profitieren können.
Der Gutachter stellt fest, dass es sich bei den beschädigten Teilen im Wesentlichen um die lackierte Stoßstange handelt, die ersetzt, lackiert und montiert werden muss.
Repararturmethoden
Da für die Reparatur nur zwei bis drei Werktage angesetzt sind, muss die Auftragsvergabe noch etwas warten. Im Oktober möchten wir mit dem Altea in Urlaub fahren. Die Reparatur wird in einem der nächsten Monatsberichte zum Thema. Die endgültige Entscheidung zwischen der Reparatur in einer Fachwerkstatt und SmartRepair beim Lackdoktor ist noch nicht getroffen.
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