Unauffälliger Dienst. Winterreifen. Verbrauch. Unauffälliger Dienst
"Ja, warum schreibt denn der ned mehr?"
Da fragt mich doch ein neugieriger "Langzeittest"-Leser, warum ich denn nicht mehr Monatsberichte schreiben würde? Ob ich denn das Auto überhaupt noch hätte oder ob die Zeit zum Schreiben zu knapp wäre?
Also — natürlich habe ich den Aero noch und ein bisserl Zeit zum Schreiben würde sich bestimmt auch finden — nur: Ich wüsste nicht worüber! Das Auto versieht absolut unauffällig seinen Dienst, neue Fahrsituationen (Schnee oder so) sind noch nicht eingetreten und immer die gleichen Lobsprüche zu texten und immer die gleichen Verbrauchswerte zu listen, find ich auch fad.
Einziger echter Schwachpunkt ist der sehr empfindliche CD-Wechsler — aber der sollte ja schon vor einem halben Jahr ausgetauscht werden. Der Ersatz liegt schon ewig beim Händler, ich finde nur nie die Muße hin zu kurven. Aber im Dezember beginnt ja die "stade Zeit".
Winterreifen
Seit gut einer Woche ist der Saab auf Winterreifen unterwegs! Dabei habe ich mich dafür entschieden, Winterreifen in Sommerreifendimensionen (225/45R17 94V = bis 240 km/h zugelassen) auf die normalen Aero-Felgen ziehen zu lassen. Der Grund: Hier in Südbayern (Alpennähe) sind wir etwa die Hälfte des Jahres mit Winterreifen unterwegs — und ich habe mir das schöne Auto nicht gekauft um sechs Monate pro Jahr mit hässlichen Winter-Billigfelgen, schmalen Reifen und deutlicher Tempobegrenzung herumzufahren. Ich weiß, schmale Reifen sind bei Tiefschnee von Vorteil, außerdem viel billiger — und die teuren Alufegen muss man natürlich vor dem bösen Salz schützen; aber für den Aero gibt es (der großen Bremsanlage wegen) gar keine Stahlfelgen. Die tief verschneiten Straßen sind, Dank des hervorragenden bayrischen Winterdienstes, eine absolute Seltenheit und meine Felgen reinige ich sowieso einmal die Woche.
Hier der Kostenaufwand:
4 x Continental TS-790 XL in 225/45R 17 94 V TL, inklusive Montage, Wuchten, Stickstofffüllung und Märchensteuer |
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792,19 Euro
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Die Contis fühlen sich deutlich "schwammiger" an, als die Pirelli Zero-Rosso, aber es lässt sich damit leben. Die Pirellis waren erwartungsgemäß nach 20.000 km schon recht abgefahren, ich denke mehr als etwa 5000 weitere Kilometer sind nicht mehr drin. Im Moment spiele ich mit dem Gedanken, den nächsten Satz Sommerreifen auf 18"-Hirsch-Felgen zu ordern, vielleicht reichen die dann niedrigeren Reifenflanken schon aus, um das Handling noch einen Tick direkter zu machen.
Bremsscheiben und Klötze sahen noch sehr gut aus — kaum Verschleiß bemerkbar.
Verbrauch
Da ich häufig auf der Autobahn unterwegs bin (etwa 75% meiner Fahrten) und meist eine recht flotte Gangart wähle, (der volle Terminkalender dient als schwache Entschuldigung) komme ich selten unter 11,5 L des guten Super-Plus. Wenn die Verkehrsdichte einen hohen >200 km/h Anteil zulässt, kann es auch ein Liter mehr sein. Es ist aber, wie schon beschrieben, absolut möglich den Verbrauch unter 10 L zu treiben — Bedingung ist ein extensiver Einsatz des Tempomaten (der verzichtet auf Beschleunigungsorgien) und natürlich die Beschränkung auf auslandskonforme Geschwindigkeiten.
Aber mal ganz ehrlich: Kauft man sich dafür einen Turbo-Benziner mit 250 Pferden? Natürlich ist der Sprit teuer, Bremsen und Reifen nutzen sich schneller ab als bei einem Kleinwagen, dann das teure Hochleistungsöl, die Inspektionskosten usw. usw.. Schon beim Kauf muss man ein dickeres Geldbündel auf die Ladentheke werfen. Liebe Freunde: So viel (oder noch mehr) Leistung ist nie "vernünftig" Aber wer will schon immer vernünftig sein?
Wer sich intensive Gedanken um Sprit- und Unterhaltskosten machen muss, für den bietet zum Beispiel ein Ford Mondeo Turnier Diesel mehr Platz für weniger Geld — und wesentlich niedrigere Verbrauchswerte. Ich fahre trotzdem lieber mit meinem Aero durch die Gegend.
In diesem Sinne: Allzeit gute Fahrt und bis zum nächsten Mal!
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