Archiv Renault Scénic
Berichte 2004

Monatsbericht Mai 2004


Nachtrag zum Aprilbericht — Ärger mit der Werkstatt. Fliegende Spoilerlippen. Rückrufaktion. Noch immer Probleme mit der Werkstatt. Check in einer anderen Werkstatt. Nochmalige Schadensbesichtigung. Nochmalige Reparatur. Prüfung der Lackierung.

Kotflügel. Nachtrag zum Aprilbericht

30.04.2004, Kilometer: 10.949

Als Vorwarnung ist zu schreiben, dass sich dieser Monatsbericht weniger mit Problemen beim Auto als eher auf große Probleme gegenüber der Werkstatt bezieht. Das dürfte der Anfang einer "Never Ending Story" sein.

Zum Aprilbericht habe ich noch einen Nachtrag bekanntzugeben, welcher für den Ärger mit der Werkstatt auch mitverantwortlich ist.

Nachdem ich "Regelmäßiger Fahrer im Scenic Forum bin" (www.scenic-forum.de) habe ich von einer Rückrufaktion in Deutschland erfahren. Nachdem ich den Wagen am 26. April in die Werkstatt gebracht (und nicht mal einen Leihwagen des Unternehmens, sondern eben den unguten Golf erhalten hatte), habe ich diesbezüglich beim Abgeben der Fahrzeugkarte nachgefragt. "Nein, es gibt keine und ich sollte nicht alles glauben, was im Internet steht".

Bei der ersten Begutachtung des Chefs schätze dieser die Reparaturkosten auf etwa 2.500 bis 3.000 Euro. Teuer, aber gut — wenn die Tür ausgetauscht wird, wird das schon hinkommen.

Gut, damals dachte ich mir über diese Antwort bezüglich des Rückrufes nichts weiter und fuhr nach Hause.

Als ich letztlich aber einen Brief von Renault Paris diesbezüglich bekam, wurde ich verständlichweise recht ärgerlich. Dazu komme ich gleich, zunächst noch ein paar Information über diese Reparaturen und Services:

Ärger mit der Werkstatt

30.04.2004, Kilometer: 10.450

Am Freitag durfte ich dann endlich nach fünf Tagen Reparatur (!) meinen Scenic wieder abholen. Angeblich wurde die Tür ausgetauscht und der Kotflügel ausgebeult sowie neu lackiert.

Leider bemerkte ich dabei im Sonnenlicht aber, dass sich am Lack lauter kleine Bläschen gebildet haben. Sobald ich Zeit habe, werde ich diesbezüglich die Werkstatt nochmals aufsuchen.

Eine Kontrolle der Tür brachte zum Ergebnis, dass diese tatsächlich ausgetauscht und meine heimliche Markierung nicht mehr vorhanden war. Trotzdem werde ich bei einem anderem Händler nachfragen, ob man erkennt, dass es sich dabei um eine neue Tür handelt. Aber knapp über 1.700 Euro war für mich relativ günstig entgegen der ersten Schätzung (deshalb auch das Misstrauen, welches sich bestätigen wird).

Lästiges Piepen

01.05.2004, Kilometer: 11.168

Als wir heute früh ins Auto eingestiegen sind, war die Beifahrertür noch geöffnet, als ich die Fahrertür aufmachte. Auf einmal gab es ein permant schnelles Piepen. Mindestens die doppelte Geschwindigkeit des Gurtanschnallpiepen. Nachdem die Karte eingeführt war, stoppte das Piepen allerdings nicht! Erst nach dem Start ging das aus. Auch am 3. Mai gab es dieses Piepen wieder in der Früh. Als ich dann die Werkstatt telefonisch darüber informiert habe, meinte diese locker, dass sie keine neue Software eingespielt und nichts verändert hätten. Das Phänomen ist nicht erklärbar.

Als ich am Abend das ganze dann nochmals auspropiert habe, kam es dann zum Vorführeffekt — kein Piepen! Hmmm, das Gurtanschnallpiepen funktioniert aber. Auch am 3. Mai gab es den Vorführeffekt — kein Piepen mehr. Seitdem ist es nicht mehr aufgetreten.

Fliegende Spoilerlippen

04.05.2004, Kilometer: 11.220

Es gab heute einen extrem starken Seitenwind. Bei der Überlandfahrt nach Hause ist mir dann aufgefallen, dass die rechte Abdeckung auf dem Scheibenwischerarm unmotiviert flattert. Zuerst dachte ich mir nichts weiter dabei. Zuhause angekommen, mußte ich feststellen, dass die Abdeckkappe auf dem rechten Arm fehlt. Dank Renault gibt es diesen Ersatzteil nicht einzeln, sondern man hat das ganze Wischerblatt um teures Geld (etwa 35 Euro) zu kaufen, damit man diese lächerliche Abdeckung bekommt. Bei der Werkstatt werde ich versuchen, dies anzusprechen.

Rückrufaktion von Renault Paris

05.05.2004, Kilometer: 11.380

Wie am Anfang des Berichts erwähnt, erhielten wir ein Schreiben von Renault Paris (eingeschrieben) mit dem Hinweis, wir sollten uns so schnell als möglich mit einer Werkstatt in Verbindung setzen. Offenbar gibt es Anomalien beim Bremspredalträger. Nachdem ich am 6. Mai sowieso in die Werkstatt fahren wollte, werde ich diesbezüglich nachfragen.

Wieder (oder noch immer) Ärger mit der Werkstatt

05./06.05.2004, Kilometer: 11.511

Wie bereits erwähnt, erkannte ich beim Scenic feine Bläschen mit einer rauhen Oberfläche in der Höhe der Reparaturstellen. Nachdem ich in der Werkstatt (in 1210 Wien) bezüglich den Bläschen nachfrage, meinte man anfangs nur "Da kann man halt nichts machen". Ich mein, das kann doch wohl nicht sein? Da bringt man das Auto in eine Fachwerkstatt (dachte ich zumindest), und du bekommst den kleinen wie neu zurück. Anscheinend nicht bei dieser Werkstatt.

Nach einigen Diskussionen meinte man dann, man müßte ihn nochmals lackieren. Gut, nachdem dies ein Fehler des Spenglers war, wollte ich entsprechend auch einen kostenlosen Leihwagen haben (bin ja viel mit dem Auto unterwegs). Wäre auch okay gewesen, wenn das sauber und gut repariert werden soll.

Aber dann auf einmal kam eine Dame zu mir und fragte nach der Karte. "Man wolle dies gleich machen", meinte sie. Gut, bei Regen lackieren … Na wenn sie meinen.

Eine lange Wartezeit später bekam ich die Karte wieder, mit dem Hinweis alles erledigt. Gut, Nachschau gehalten … Eh klar, hätte ich mir ja denken können. Von wegen … Poliert wurde das, die Flecken sind immer noch ersichtlich und nicht behoben. Zusätzlich stellte ich dann auch einen Lackierfehler im Bereich über dem hinteren Rad fest.

Darauf angesprochen, nahm man den Wagen wieder mit und begann von neuem zu polieren. Nachdem dieser Fleck dann auch nicht entfernt werden konnte, zweifelte ich bereits an der Kompetenz dieser Werkstatt.

Nachdem ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war, holte die Kollegin den Chef persönlich. Auf den Fehler beim Kotflügel angesprochen meinte dieser, dass das eben so ist und ich mich damit abfinden soll. Auf die Flecken über dem Kotflügel kam die Antwort "Wollen sie mich frotzeln? Da war kein Schaden, da wurde nichts repariert"!

Kotflügel — Nahaufnahme.
Kotflügel — Nahaufnahme.

Wie man aus diesem Bild allerdings erkennen kann, gab es sehr wohl Beschädigungen im Bereich des Radkastens. Ähm, aufgrund dieser Aussage dachte ich mir, diese Diskussion ist es mir nicht wert … Ich stelle mich nicht auf diese Stufe hinunter. Anscheinend ist das Motto des Chefs und seiner Mechaniker "Der Kunde ist König … Aber wer ist bitte noch für die Monarchie?". Ergo … Ärger pur.

Nachdem sich der Chef dann wieder beruhigt hat, holte er eine UV-Lampe um mir die Lackunterschiede zu zeigen. Gut, ist mir relativ egal, ich will, dass der Wagen wieder gut lackiert ist. Wenn die Werkstatt dazu nicht fähig ist, dann haben sie einen Kunden auf alle Fälle weniger.

Angesprochen auf die Rückrufaktion meinte der Chef persönlich, dass dies bereits erledigt worden ist im Zuge der Reparatur. Interessant finde ich, aber warum wird der Kunde darüber nicht informiert, dass es eine solche gab? Vor allem wenn der Kunde bereits selbst nachgefragt hat? "Die Briefe kommen ja nicht vom Händler, sondern aus Frankreich. Ich habe mit diesem Brief nichts zu tun", beteuerte der Chef. Interessant ist dabei, dass ich den entsprechenden Aufkleber im Motorraum nicht vorgefunden habe.

Ähm, naja … Aber wenn ich bei der Abgabe des Fahrzeuges auf diesen Hinweis aufmerksam mache, man dies verneint und mir freche Antworten gibt und letztendlich es diese Rückrufaktion doch gibt — naja, man macht sich Gedanken über die Ehrlichkeit und die Zuverlässigkeit dieser Werkstatt.

Nachdem dann auch noch ein Fehler unterhalb des Tankdeckels "auf Kulanz" wegpoliert worden ist (das ging anscheind gut), sprach ich unsere Beraterin und Verkäuferin noch kurz auf die Garantieverlängerung an. Da mischte sich der Chef auch noch mal ein und meinte, dass es diesbezüglich eine Änderung gibt: Innerhalb des ersten halben Jahres muß man diese abschließen. Jaja, dachte ich mir, diese Info lasse ich mir lieber woanders bestätigen. Und siehe da, im Internet auf der Homepage von Renault Österreich stehen nach wie vor die zwölf Monate nach Erstzulassung. Also warum wird man hier "angelogen"?

Mittlerweile habe ich bereits meine Versicherung über dieses Problem informiert. Sie soll die Zahlung derzeit noch nicht leisten, da der Schaden noch nicht zu 100% erfolgreich behoben worden ist. Eine Mail an den Chef des Autohauses habe ich auch bereits übermittelt. Ich gehe aber davon aus, dass ich hier nie eine Rückantwort erhalten werde.

Check in einer anderen Werkstatt

11.05.2004, Kilometer: 11.800

Der Kleine wurde nun in einer anderen Werkstatt nochmals wegen des Bremspedals gecheckt. Der neue Meister meinte, dass es nicht nachvollziehbar ist, ob der Check des Bremspedals wirklich gemacht worden ist. Fact ist, dass der Wagen am 30. April von der Werkstatt abgeholt wurde und bis zum heutigem Tag kein Eintrag über diese Arbeit in der Datenbank von Renault Österreich ersichtlich ist.

Auch auf die Lackschäden wurde Werkstatt II angesprochen. Ebenso das interessant wirkende nicht verkittete Loch auf der oberen Ecke der Tür. Ohne hier einem anderen Händler "ein Kreuz ins Gnack zu werfen" wurde zugegeben, dass es bei der Lackierung sehr wohl Fehler gibt. Noch dazu wurde von der Problemwerkstatt bei der Türe vergessen, eine Verbindungsstelle zu schließen. Auch dies spricht mal wieder für die "gute" Arbeit der erstbesuchten Werkstatt.

Desweiteren wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass — sobald die Seitenwand bis zur Stoßstange lackiert werden muß — diese Stoßstange auch abzunehmen ist, um hier eine Lackanhäufung zu vermeiden. Richtig geraten, das wurde auch nicht gemacht.

Im Endeffekt ist der Wagen nun seine 6 Monate alt, nach wie vor sind wir mit dem Auto zufrieden. Aber so wie der nun aussieht (vielleicht übertrieben, sind aber sehr wohl optisch negativ wirkende Fehler) ist es nicht mehr okay.

Im Endeffekt wurde daraufhin wieder die Versicherung kontaktiert und die Meinung der "anonymen" Werkstatt mitgeteilt. Daraufhin entschloß man sich, einen Sachverständigen hinbeizuziehen. Als Termin wurde der 17. Mai um 16 Uhr, gemeinsam beim Generalimporteur Österreich, vereinbart.

Am selben Abend habe ich dann auch noch eine Nachricht von Chef der alten Werkstatt gelesen. Entgegen seiner ersten Aussage wird auf einmal zugegeben, dass über dem Radkranz lackiert wurde. Desweiteren wird die Behauptung aufgestellt, dass es sich bei dieser Lackierung um einen Originalzustand seitens Renault handelt. Na supi, wenn das Original Renault ist, dann würde keiner mehr einen Neuwagen kaufen.

Aber das Beste kommt nun: bezüglich der Rückrufaktion wird immer noch darauf beharrt, diesen Check durchgeführt zu haben. Aber ich werde beschuldigt, den eingeschriebenen Brief von Renault Paris verspätet abgeholt zu haben.

Ähm … Interessant: kurze "Beweislage":

  • datiert ist der Brief mit 13. April
  • der Wagen war von 25. bis 30. April in der Werkstatt
  • Brief wurde am 5. Mai am Postamt hinterlegt
  • am 5. Mai wurde dieser Brief abgeholt
  • am 6. Mai war ich wegen der Lackschäden beim Händler

Soso, verspätet abgeholt — bilde sich nun bitte jeder mal seine eigene Meinung.

Nochmalige Schadensbesichtigung

17.05.2004, Kilometer: 12.180

Die ganze Angelegenheit hätte ja nicht so ausufern brauchen. Wir sind Menschen, Fehler passieren. Wenn man diese auch einsieht, kann man sich auch einigen. Aber in diesem Fall bleibt einem leider nichts anderes übrig, als die "harte Tour" zu wählen. Und diese beginnt mit dem heutigen Stichtag mit einer Kontrolle beim Generalimporteur, gemeinsam mit einem Sachverständigen meiner Versicherung.

Beide Personen sind der gleichen Meinung wie ich — hier wurde nicht "sauber" gearbeitet. Der Sachverständige prüfte die Lackierung mit dem Ergebnis, dass die Tür wirklich getauscht wurde. Geprüft wurde mit Hilfe eines Micrometers die Lackdichte. Dadurch konnte auch genau erkannt werden, wo lackiert wurde. Ebenfalls bemängelten beide das "Loch" in der Tür.

Auf das Verhalten des Chefs der Werkstatt angesprochen meinte der Kundendienstberater von Renault Österreich, dass er sich darum kümmern wird. Während dieser dann den Zulassungsschein kopierte, telefonierte er auch mit der Werkstatt. Ausgerichtet wurde mir dann, ich möge mich höflichst nochmal in Verbindung setzen zwecks Mängelbehebung.

Auf die Anspielung der (wieder mal) quietschenden Bremsen wurde mir vom Kundendienstberate empfohlen, der Werkstatt den Auftrag für eine Garantie- (Kulanz-) lösung zu geben. Angesprochen auf die Rückrufaktion wurde die Werkstatt nochmals eindringlich darauf aufmerksam gemacht, diesen Stand tagesaktuell zu halten!

Am darauffolgenden Tag habe ich entsprechend dem Ersuchen in der Werkstatt angerufen und mir einen Termin ausgemacht. Am 25. wird der Wagen nochmals in die Werkstatt gebracht, wo die entsprechenden Fehler behoben werden. Einen Leihwagen bekomme ich selbstverständlich ohne Kilometerbegrenzung kostenlos zur Verfügung gestellt.

Nochmalige Reparatur

24.05.2004, Kilometer: 13.396

Wie vereinbart, habe ich den Wagen nochmals in die Werkstatt gebracht. Als Leihwagen wurde mir diesmal ein Renault Twingo gegeben.

Gemeinsam mit einer Angestellten des Unternehmens wurden die Mängel nochmals angesehen und notiert. Auf die Bremsen angesprochen, meinte ein Mechaniker wiederum: "Da kann man nichts machen — wir haben sie bereits einmal abgeschliffen, das zahlt uns ja keiner!" Von wegen Kulanz und Kundendienst. Also mußte ich wieder die Worte "Kundendienstberater Renault Österreich" fallen lassen. Und siehe da — offensichtlich ist die Werkstatt nun ein bisschen vorsichtiger geworden. Denn auf einmal sagte man mir zu, sich darum zu kümmern.

Prüfung der Lackierung

28.05.2004, Kilometer: 13.520

So, der erwartete Anruf der Werkstatt erreichte mich nun auch endlich. Die Dauer der dreitägigen Reparatur wird damit begründet, dass die Bremsen nun getauscht wurden.

Naja, man wird ja sehen, ob dies etwas geholfen hat (immer positiv denken!).

Leider mußte ich beim Abholen des Fahrzeuges feststellen, dass zwar die groben Mängel der Lackierung behoben wurden, allerdings sind immer noch kleine Fehler sichtbar. Diesmal in der Form von kleinen "Nadelstichen". Weiters lässt sich die rechte hintere Türjalousie nicht mehr ganz aufrollen.

Entsprechend meinem Ansuchen werde ich mit dem Autohaus nochmals verhandeln. Eine weitere Reparatur wird vermutlich außer einigem Ärger nichts mehr weiter bringen. Ich hoffe, dass sich mit einer Kulanz etwas regeln lässt (zum BBeispiel in Form von Wischerblättern und Lackstift oder so). Die Lackierung ist zwar nicht perfekt, aber besser als beim ersten Versuch.

Mit diesen Anmerkungen wird dieser Monatsbericht nun sein Ende finden. Weitere Ergebnisse der Verhandlungen sind dann im Junibericht verfügbar.