Archiv Opel Zafira B
Monatsberichte 2010

Monatsbericht Oktober 2010


Der Oktober bringt einiges an Kilometern und auch eine neue Erkenntnis. Die Auswahl des Fahrzeugs hätte etwas konservativer erfolgen sollen. Opel bietet seit Ende des Monats keine LPG-Fahrzeuge mehr an. Hoffentlich wird der Rückzug aus diesem Geschäftsbereich keine negativen Konsequenzen bezüglich Auswahlmöglichkeit der Werkstätten und daraus resultierenden Folgekosten für mich haben.

Reifenwechsel bei Dunkelheit. Geordneter Rückzug … Tschüss LPG

Im Oktober wurde der Zafira viel bewegt. Da das Wetter zumindest an einigen Wochenenden recht freundlich war, wurde das Auto für mehrere Ausflüge in die heimische Bergwelt genutzt. Es stand allerdings auch eine weite Strecke auf dem Programm. Ein Kurztrip in die Slowakei brachte immerhin 1.300 Kilometer auf den Tachometer.

Der zehnte Monat des Jahres brachte allerdings noch eine andere Erkenntnis. Offensichtlich hat Opel den Verkauf der LPG-Modelle zum Oktober hin eingestellt. Beim Durchstöbern des Forums einer der vielen auf Kraftfahrzeuge spezialisierten Webseiten bin ich auf die Information gestoßen, dass Opel den "LPG-ab-Werk"-Zafira seit 24. Oktober 2010 nicht mehr anbietet. Auch alle anderen Opel-Modelle, die bis jetzt eine Autogasumrüstung ab Werk zu bieten hatten, sind im Car Konfigurator auf der Opel-Webseite nicht mehr zu finden. Weshalb die Entscheidung getroffen wurde, die LPG-Fahrzeuge aus dem Produktportfolio zu nehmen, darüber kann man höchstens spekulieren. Ich hoffe, dass die Entscheidung nicht mit einer erhöhten Anzahl in Defekten in Zusammenhang steht. Dies ist allerdings eher unwahrscheinlich, da die LPG-Fahrzeugpalette überhaupt erst seit Mitte 2009 im Programm war.

Nach etwas über einem Jahr Produktionszeit werden wahrscheinlich noch keine größeren Mengen an Defekten festgestellt worden sein. So ist anzunehmen, dass dem "Aus" für die LPG-Modelle eine rein betriebswirtschaftliche Entscheidung vorausgegangen ist. Es sind — höchstwahrscheinlich — einfach nicht genügend Fahrzeuge mit Autogasumbau verkauft worden, um die höheren Kosten bei der Herstellung (zum Beispiel das Einbauen eines gasfesten Zylinderkopfs mit gehärteten Ventilen und Ventilsitzen) aufzufangen. Und das, obwohl Opel noch im April eine Aktion gestartet hatte, die alle LPG-Fahrzeuge mit einem recht moderaten Aufpreis zum Benzinmodell vermarkten sollte. Opel bot die LPG-Fahrzeuge für lediglich 1.100 mehr an als die entsprechenden Modelle mit reiner Benzin-Motorisierung.

Interessant ist, dass der neu entwickelte CNG Turbo-Motor, der ebenfalls im Zafira verbaut wird, hingegen noch im Programm ist. Zwar lässt sich der Zafira nicht in allen Ausstattungsvarianten mit dieser Motorisierung bestellen, aber zumindest kann man ihn überhaupt im Konfigurator finden. Eigentlich ist diese Entscheidung weg vom Autogas (LPG) hin zum Erdgas (CNG) kaum nachzuvollziehen. Die Anzahl der Autogastankstellen in Deutschland ist in den letzten Jahren rapide gewachsen, während die Menge an Erdgastankstellen bei etwa 800 stagniert. Auch ist der technische Aufwand für das Tanken von CNG-Treibstoff sehr viel höher, da Erdgas mit über 200 bar Druck in die Gastanks gepresst wird. Die Gasflaschen sind dementsprechend sehr viel dickwandiger und damit auch schwerer als die relativ leichten LPG-Tanks.

Selbstverständlich hat Erdgas auch Vorteile im direkten Vergleich zum Autogas zu bieten. Es besteht die Möglichkeit, den Anteil von Bio-Erdgas (also aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnenes Erdgas) in praktisch beliebiger Menge beizumengen. Auch ist die Energieeffizienz eines Liters CNG wesentlich höher als die der gleichen Menge LPG-Kraftstoffs. So entspricht 1 kg Erdgas in Bezug auf die im Kraftstoff enthaltene Energie immerhin 1,5 Liter normalem Otto-Kraftstoff. LPG hat hingegen einen geringeren spezifischen Heizwert als Benzin. Deshalb liegt der Verbrauch in Abhängigkeit vom Mischungsverhältnis 20 bis 30% höher als im Benzinbetrieb. Autogas ist eine Mischung von Propan und Butan, wobei das Verhältnis zueinander entweder 60 zu 40 oder 40 zu 60 je nach Winter- oder Sommermischung beträgt. Daraus resultiert ein unterschiedlicher Energiegehalt je nach Jahreszeit und dementsprechend auch ein unterschiedlicher Verbrauch.

Ausschnitt aus dem Car Configurator von Opel im Oktober 2010.
Opel hat mit Wirkung zum 24. Oktober 2010 die gesamte LPG-Produktpalette aus dem Car-Konfigurator entfernt. Es scheint, dass sich diese Fahrzeuge nicht in ausreichender Stückzahl verkauft haben, um die Kosten für die Umrüstung zu rechtfertigen. Schade, ich hätte Opel einen etwas "längeren Atem" gewünscht.

Woanders ist&x2019;s auch schön … Ein Ausflug in die Slowakei

Woanders ist&x2019;s auch schön. Nach diesem Motto machen wir im Oktober einen Kurzbesuch in der Slowakei. Ein kleines aber sehr schönes Land mit freundlichen Menschen, interessanter Natur und gutem Essen. Obwohl direkt an der Grenze zu Österreich gelegen, sind die Preise hier sehr viel günstiger als im Nachbarland.

Und es gibt im Gegensatz zu dem kleinen benachbarten Bergland sogar LPG-Tankstellen. In Österreich ist Flüssiggas als Treibstoff für Fahrzeuge praktisch nicht zu bekommen, da ohne steuerliche Förderung kein Preisvorteil gegenüber dem normalen Otto-Kraftstoff besteht. Vereinzelt findet man Erdgaszapfsäulen, aber LPG habe ich eigentlich noch nie an einer Tankstelle vorgefunden. In der Slowakei ist es anders.

Flüssiggas ist zwar auch nicht an jeder Ecke zu bekommen, dafür ist es wirklich konkurrenzlos günstig. Der Liter kostet im Oktober 2010 gerade mal 52 Cent. Leider benötigt man zum Auffüllen des Gastanks einen DISH-Adapter, den ich natürlich noch immer nicht besitze. Ich bin aber ehrlich gesagt auch davon ausgegangen, einen solchen Adapter — ähnlich wie bei den italienischen Tankstellen — einfach ausleihen zu können. Das war zumindest bei der einen LPG-Tankstelle, die wir am Zielort vorfanden, nicht der Fall und deshalb mussten wir unverrichteter Dinge von dannen ziehen. Sehr schade, bei derart günstigen Gaspreisen.

Die Kosten für den Liter LPG lagen im Oktober 2010 in der Slowakei bei unglaublichen 52 Cent pro Liter.
Die Kosten für den Liter LPG lagen im Oktober 2010 in der Slowakei bei unglaublichen 52 Cent pro Liter. Hätte die Tankstelle — wie in Italien die Regel — einen Leihadapter bereitgestellt, hätte ich den günstigen Kraftstoff sogar tanken können. So musste ich unverrichteter Dinge von dannen ziehen.

Der Winter naht … Der nächste Reifenwechsel steht an

Mitte Oktober ist es wieder so weit, sich Gedanken um den nächsten Reifenwechsel zu machen. Im Süden der Republik kann es auch im Oktober bereits kräftig schneien und deshalb sollten die Winterreifen spätestens jetzt aufgezogen werden. Selbstverständlich bin ich immer noch nicht gewillt, diese Arbeit von einer Werkstatt oder einem Reifenhändler ausführen zu lassen. Dem steht der schiere Geiz entgegen. Es gibt allerdings auch rein praktische Erwägungen. Der Wechsel aller Räder dauert maximal eine Stunde, wenn man sich ein bisschen beeilt. Solange würde es auch dauern, sich zum Händler zu begeben und dann auf den Wechsel der Räder zu warten. Obwohl das Austauschen der Pneus natürlich von den Profis zügiger erledigt wird, muss auch die Hin- und Rückfahrt mitkalkuliert werden. Und ein paar Euros spart man eben auch.

Leider ist auch dieser Wechsel von Sommer- auf Winterreifen nicht ganz unproblematisch. Drei Räder lassen sich wie schon beim letzten Tausch der Bereifung ohne größere Mühen wechseln. Nur die Felge des hinteren Rads auf der Beifahrerseite macht einmal wieder Probleme. Sie ist schon wieder festgerostet. Und zwar in einer Art und Weise, dass man glauben könnte, sie sei mit der Achse verwachsen. Auch bei diesem Reifenwechsel geht es deshalb nicht ohne laute Flüche und Verwendung eines Sprühfetts vonstatten.

Reifenwechsel bei Dunkelheit.
Mitte Oktober ist es höchste Zeit, sich um die Winterreifen zu kümmern. Den Wechsel der Räder nehme ich natürlich wieder selbst vor. Der schiere Geiz lässt mich vor dem Besuch eines Reifenhändlers zurückschrecken.

Eine kurze Zusammenfassung des letzten Monats

Im Oktober wurde das Fahrzeug etwas über 2.100 Kilometer bewegt. Der Kilometerzähler zeigt am Ende des Monats bereits 29.000 Kilometer an.

Bis auf das erneut festgerostete Hinterrad auf der Beifahrerseite, das dem Wechsel der Sommer- auf Winterbereifung erheblichen Widerstand entgegensetzte, sind keine Defekte aufgetreten. Der Verbrauch von Flüssiggas liegt konstant bei etwa 10 Litern je 100 Kilometer.

Als echte Hiobsbotschaft habe ich es aufgefasst, dass Opel den Verkauf der LPG-Fahrzeugpalette zum Ende des Monats hin eingestellt hat. Der LPG-Zafira war nur etwas über ein Jahr im Verkaufsprogramm. Dementsprechend wenige Fahrzeuge werden verkauft worden sein. Das bedeutet aber auch, dass nur wenige Opel-Händler ihre Werkstattmitarbeiter auf entsprechende Schulungen geschickt haben werden. Somit dürfte es schwierig werden, Werkstätten mit Personal zu finden, das für die Reparatur und Wartung von LPG-Fahrzeugen qualifiziert ist.

Mittlerweile wünsche ich mir, bei der Wahl des Fahrzeugs doch lieber eine konservative Entscheidung getroffen zu haben. Eine Dieselmaschine wäre vielleicht einfach die bessere Alternative gewesen.

Leider konnte ich die günstigen Preise für das Autogas in der Slowakei nicht nutzen. Dort ist der DISH-Adapter gebräuchlich, der leider nicht mit dem in Deutschland verwendeten ACME-System kompatibel ist.
Leider konnte ich die günstigen Preise für das Autogas in der Slowakei nicht nutzen. Dort ist der DISH-Adapter gebräuchlich, der leider nicht mit dem in Deutschland verwendeten ACME-System kompatibel ist.