Halbjahresbilanz. Was ich vermisse. Beheizte Außenspiegel. Außentemperaturanzeige. Schloss an der Heckklappe. Zwölf-Stunden-Uhr. Was positiv ist. Verbrauch. Halbjahresbilanz
Der X-Trail ist jetzt ein halbes Jahr gelaufen, Zeit also, mal eine Bilanz aufzumachen.
Was ich vermisse
Seit mehr als zehn Jahren hatte ich bei meinen Fahrzeugen eine heizbare Frontscheibe. Diese tolle Einrichtung ist besonders im Winter für Leute ohne Garage eine Wohltat. Auch hilft sie bei beschlagener Frontscheibe zum Beispiel, nachdem vier Personen mit feuchter Kleidung bei Regenwetter eingestiegen sind, oder wenn die Scheibe nach Nutzung der Klimaanlage beschlägt. Die Fäden sind nur bei bestimmtem Lichteinfall sichtbar und das meistens auch nur, wenn man es weiß. Die Scheibe war in Sekunden frei, auch ohne starkes Gebläse, das dann sowieso nur auf die Augen geht und lärmt wie ein Staubsauger.
Die zusätzlich im X-Trail eingebaute Standheizung hat mich bisher noch nicht überzeugt. Es ist zwar schön, mit vorgewärmtem Motor nach einer Frostnacht zu starten — immerhin nagelt die Maschine dann nicht mehr so heftig — aber die Scheibe beschlägt schon noch und die Defrost-Schaltung muss eingesetzt werden. Damit wird die Scheibe zwar frei, aber jedes Mal läuft die Klimaanlage mit an.
Eiskratzen auf der Frontscheibe ist außerdem mit einem Gutteil Akrobatik verbunden — die Spiegel sind dann ziemlich im Weg.
Beheizte Außenspiegel
Dass die Außenspiegel nicht beheizbar sind, ist ein großes Manko, das Nissan unbedingt abstellen muss. Eiskratzen auf dem Außenspiegel verstellt alles und hinterlässt sicherlich auf Dauer Kratzspuren. Schade, denn die Spiegel sind ansonsten schon wegen der Größe eigentlich ganz toll.
Außentemperaturanzeige
Nissan hat zwar eine solche Anzeige eingebaut, sie hat jedoch zwei gravierende Nachteile: zum einen ist sie nur für kurze Zeit lesbar und muss dazu noch durch Knopfdruck aufgerufen werden, zum anderen befindet sie sich unten und weit außerhalb des normalen Sichtfeldes des Fahrers. Eine Nutzung erfordert also einen Blick nach unten, um den Schaltknopf zu betätigen und dann die Anzeige abzulesen.
Hier wünsche ich mir eine Permanentanzeige unmittelbar im Blickfeld. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn man zum Beispiel über Land fährt und auf der Strecke einige Bereiche gefroren sind und andere nicht. Es wäre schon ein Fortschritt, ein Frostwarnlicht anzubringen.
Schloss an der Heckklappe
Dass im X-Trail nur ein Schloss eingebaut ist, hatte ich ja bereits angemerkt. Jetzt muss ich sagen, dass ein weiteres Schloss an der Heckklappe mir doch fehlt. Wenn man beim Einkauf den Wagen stehen lässt und aus mehreren Läden die Ware einladen will, muss man schon jedes Mal mit der Fernbedienung alle Türen öffnen und sie hinterher auch wieder schließen. Ein Schloss spart dabei sicherlich nicht nur Batterien, wenn man die Klappe zuschlägt, ist das Auto auch verschlossen. Man muss sich dann allerdings selber im Griff haben und darf den Schlüssel eben nicht in den Kofferraum legen (ist mir in über dreißig Jahren aber noch nicht passiert).
Zwölf-Stunden-Uhr
Das hat wohl mehr etwas mit persönlichem Befinden zu tun, aber auch Digitalanzeigen können 24 Stunden darstellen. Die Uhr im X-Trail ist aber wohl für den amerikanische Markt konzipiert und bietet nur zwölf Stunden an, ohne Möglichkeit der Umschaltung und zu meinem Erstaunen auch ohne die üblich Anzeige AM oder PM für Vor- bzw. Nachmittag.
Was positiv ist
Der Ein- und Ausstieg entspricht nach wie vor meinen Erwartungen, auch im Hinblick auf Rückenprobleme. Der Kofferraum ist ausreichend, auch für den Wocheneinkauf einschließlich Getränkekästen. Es rutscht auch nichts herum, aber dafür hatte ich ja selber gesorgt.
Übersicht, Fahrkomfort und Straßenlage sind nicht zu beanstanden. Das zeigt auch der unmittelbare Vergleich mit dem zwischenzeitlich auch manchmal genutzten Fiesta, insbesondere bei Baustellendurchfahrten und schlechter Straßenoberfläche.
Verbrauch
Auch der Verbrauch hält sich in vernünftigen Grenzen. Hierzu muss ich aber auch anmerken, dass offensichtlich ab 100 km/h schon der D-Zug-Zuschlag beginnt. Eine Zeit lang habe ich auf dem täglichen Weg zur Arbeit für eine Teilstrecke die Autobahn genutzt, weil auf der Bundesstraße eine Großbaustelle für mehrere lange Aufenthalte vor diversen Baustellenampeln sorgte. Die auf der Autobahn mögliche höhere Geschwindigkeit (bis 130 km/h) hat sich bereits im Verbrauch gezeigt.
Der günstigste Verbrauch lag bisher bei 6,2 l/100 km, der schlechteste bei 8,0 l/100 km. Ohne zusätzliche Verbraucher (Klimaanlage) liegt der Verbrauch bei Überlandfahrten bis 100 km/h bei rund 7,2 l. Die allerdings nur teilweise zugeschaltete Klimaanlage erhöht bei gleichen Bedingungen auf 7,5 l.
Diese Verbrauchswerte sind bei der Größe des Fahrzeugs und insbesondere im Hinblick auf den Windwiderstand nicht zu beanstanden. Der vorher gefahrene Focus lag bei gleichen Fahrbedingungen trotz sicherlich günstigerer Gewichts- und Cw-Werte bei rund 6,8 l Diesel.
Nach den bisherigen Erfahrungen würde ich das Auto jedenfalls wieder kaufen, dann aber hoffentlich mit beheizten Außenspiegeln.
|