Archiv Mazda 3
Monatsberichte 2005

Monatsbericht September 2005


Einfahren. Ist danach ein Ölwechsel notwendig? Unser Schiebedach. Hat es einen Regen- oder einen Blattsensor? Tachometer-Messungen. Und fahren wie auf Schienen.

Mazda3 nun mit Schiebedach von Webasto. Einfahren

Zum Thema "Einfahren" gibt es verschiedene Meinungen. Sogar Die Zeit hat sich in einer Kolumne von "Neues Fenster. Stimmt’s?" damit beschäftigt.

Die ersten zwei- bis dreihundert Kilometer beschränke ich mich auf maximal 3.500 bis 4.000 U/Min. Und die ersten tausend Kilometer sollte man mit maximal dreiviertel (zweidrittel?) der Höchstdrehzahl fahren.

Nach dem Einfahren: Ölwechsel oder kein Ölwechsel?

Mein Händler meinte bei der Übergabe des Fahrzeugs, ein Ölwechsel nach den ersten 2.000 Kilometern werde von Mazda nicht mehr vorgeschrieben, er empfehle ihn mir allerdings. Ich bräuchte auch nur die Materialkosten zu bezahlen, die sich auf etwa 70 Euro für das Öl belaufen würden.

Hmm. Mazda, ein Hersteller, der laut diverser Foren für eine recht rigide Garantiepolitik bekannt ist, schreibt es nicht mehr vor und füllt auch kein spezielles Einfahröl mehr ein. Aber der Händler möchte das Öl wechseln. Wer hat nun Recht?

Also ist mal wieder Stöbern im Internet angesagt. Diversen Artikeln von Fachleuten entnehme ich, dass die Motoren inzwischen so passgenau hergestellt werden, dass grobe Späne, die man früher mit dem Einfahröl entfernte, nicht mehr anfallen.

Warum sollte ich also einen Ölwechsel machen lassen? Nach der Methode schaden kann’s nie einfach mal 70 Euro ausgeben? Das sieht mir dann doch ein bisschen nach Geldverschwendung aus. Ich vertraue mal der Anleitung des Herstellers und seiner Garantie.

Das Schiebedach

Mein Mazda3 hat ja inzwischen ein Schiebedach von Webasto (siehe Bericht August) und ich bin damit sehr zufrieden. Und der Motor summt nur leise. Mit Einbau beim Boschdienst inklusive zusätzlichem Regensensor war’s übrigens nicht teurer als das Dach von Mazda (ohne Regensensor) und ich konnte auch ein bereitstehendes Fahrzeug kaufen, ohne auf eine Lieferung aus Japan zu warten.

Mazda3 nun mit Schiebedach von Webasto.
Mazda3 nun mit Schiebedach von Webasto.

Das Dach kann man im Prinzip mit einem Knopf bedienen. Es sind zwar ein paar Knöpfe zusätzlich dabei, aber die sind programmierbar, das heißt das Dach fährt hinterher in genau die Stellung, die dem jeweiligen Schalter beigebracht wurde. Das finde ich sehr praktisch. Zum Beispiel ist es so ganz einfach, das Dach auf der Autobahn nur einen fingerbreit aufzumachen.

Die Gerüchte, dass nachträglich eingebaute Dächer schnell undicht wären, kann ich nach jahrelanger Erfahrung nicht bestätigen. Ich hatte vor dem Mazda zwei Mitsubishis und dort vom Händler Glasdächer einbauen lassen und nie Probleme damit. Wenn man das natürlich auf dem Parkplatz am Supermarkt machen lässt, kann das anders aussehen.

Da das Spoilerdach im Gegensatz zum Dach von Mazda nicht in den Dachhimmel zurückfährt, hat man damit weiterhin dieselbe Kopffreiheit wie im Wagen ohne Dach. Beim Seriendach ist der Himmel etwas niedriger. Das stört natürlich erst ab einer gewissen Körpergröße. Das Dach ist aus Glas (Isolierglas, kein Problem im Winter) und ein gutes Sonnenschutzrollo ist auch eingebaut, falls die Sonne zu heiss von oben scheint.

Apropos Sonne: eigentlich liebe ich ja sonnige Tage. Doch diesen Monat hätte ich nichts gegen etwas Regen. Mitte des Monats regnet es dann endlich auch einmal richtig und ich kann mich überzeugen, dass das neue Dach wirklich dicht ist.

Ein Regen- und ein Blattsensor

Der Regensensor, den ich mir zum Schiebedach montieren liess, ist ganz praktisch. Allerdings funktioniert er optisch, das heißt der Sensor "sieht", dass das Licht weniger wird und daraus schliesst er auf Regen. Da er im Wageninneren an die Windschutzscheibe geklebt ist, kann er natürlich kaum die Luftfeuchtigkeit draussen messen.

Der Haken an der Sache: ich parke bei meinem Arbeitgeber oft unter Bäumen. Gerade wenn die Sonne scheint, sind sie als Schattenspender hervorragend geeignet, um ein zu starkes Aufheizen des Fahrzeugs zu vermeiden. Aber Bäume lassen gerne mal ein Blatt fallen — auch im Sommer. Und wenn so ein Blatt auf dem Sensor landet, meint der, das sieht nach Regen aus und schliesst das Dach.

Der Nachteil hat auch einen kleinen Vorteil: wenn man das Dach doch noch schliessen möchte, nachdem man ausgestiegen ist (zum Beispiel weil’s doch in der Umgebung zu sehr staubt), kann man das Dach einfach dadurch schliessen, dass man die Hand kurz auf den Sensor legt. Der "sieht" nichts mehr, schliesst auf Regen und deshalb auch das Dach — praktisch.

Auf dem Foto sieht man den Regensensor links oben in der Ecke der Windschutzscheibe. Man kann den Regensensor auch später nachrüsten, das kostet dann allerdings etwas mehr als ihn direkt mit dem Dach einbauen zu lassen und erfordert einen weiteren Besuch in der Werkstatt.

Regensensor.
Regensensor.

Fahren wie auf Schienen

Der Name "Mazda3 Sport" hält, was er verspricht. Die Strassenlage ist sportlich, aber nicht zu hart. Die Sitze sind gut und bieten ausreichend Halt. In zügig gefahrenen Kurven sind eher die Sitze der begrenzende Faktor als das Fahrwerk. So macht Autofahren Spass.

Tachometer-Messungen

Wie ermittelt man, wie genau das Tachometer anzeigt? Laut Gesetz darf es ja nur vorgehen, damit niemand unabsichtlich zu schnell fährt, wenn er sich nach dem Tacho richtet. Bisher habe ich das immer nach zwei Methoden gemacht.

Die manuelle Methode

Ein mit einer Stoppuhr bewaffneter Beifahrer, meist die Fahrerin stoppt die Zeit, die wir brauchen, um auf einem ebenen Stück Autobahn den Kilometer zwischen zwei Kilometertafeln am Autobahnrand zurückzulegen. Das machen wir zwei, drei Mal, während ich versuche, möglichst genau Temp 100 oder Tempo 130 einzuhalten. Natürlich zu einer Zeit, wo auf der Autobahn nicht viel Verkehr ist, um anderen Leuten nicht im Weg zu sein.

Unser Ergebnis: Der Tacho unseres Mazda geht ziemlich exakt, denn wir benötigen für einen Kilometer bei Tempo 100 genau 36 Sekunden.

Das Gaspedal ist übrigens ziemlich empfindlich. Ich muss ziemlich oft korrigieren, um die Tachonadel genau auf dem passenden Wert zu halten. Bei meinen vorherigen Fahrzeugen (zuletzt dem Mitsubishi Colt) ging das immer ohne viel hin- oder her.

Die technische Methode

Nachdem ich bei den ersten Fahrten die Tachoabweichungen ermittelt habe, fuhr ich bisher immer noch mal zum ADAC auf den Prüfstand. Dort wurde dann die Tachoabweichung bei drei verschiedenen Geschwindigkeiten gemessen.

Ein Besuch beim ADAC in Köln lehrt mich jetzt, dass das heutzutage garnicht mehr so einfach ist. Zum einen erscheine ich Samstags dort, denn in der Woche lässt mir die Arbeit kaum Zeit für eine Fahrt nach Köln. Aber Samstags sind die Prüfstände nicht (mehr?) in Betrieb. Das größere Problem aber ist laut dem diensthabenden ADAC-Mitarbeiter aber, dass die moderne Elektronik das Messen be- oder sogar verhindert.

Der Mazda3 hat eine elektronische "Dynamische Stabilitätskontrolle" (kurz DSC für "Dynamic Stability Control") die auf das ABS und die Antriebsschlupfregelung (TCS für "Traction Control System") zurückgreift. Und die Elektronik mag es laut ADAC-Mitarbeiter überhaupt nicht, wenn auf dem Rollenprüfstand nur eine Achse angetrieben wird und greift dann direkt ein.

Das DSC ist bei meinem Mazda3 zwar abschaltbar, aber der ADAC-Mensch meint, das es trotzdem nicht unbedingt helfen wird, weil zum Beispiel bei manchen Autos nicht wirklich alles abgeschaltet wird und weil es keine klassische Tachowelle mehr gibt: die Sensoren des DSC liefern die Daten für den Tacho. Deshalb könne man es zwar versuchen, aber halt ohne Garantie auf Erfolg.

Sobald die Arbeit einmal Zeit in der Woche lässt, fahre ich hin und berichte dann, was sich ergibt. Die Prüfstaende in Köln sind halt leider nicht mehr Samstags besetzt, wie das früher mal der Fall war, sondern "nur" noch Montags bis Freitags jeweils bis 17 Uhr.

Und auch der September ist schon wieder rum

Letztes Tanken für diesen Monat bei Kilometerstand 1.718, der Durchschnittsverbrauch liegt bei 8,5 Litern. Das erscheint mir etwas hoch, denn der Verbrauch meines guten, alten Colts lag doch unter 7,5 Liter.

Allerdings hat der Mazda bei gleichem Hubraum ein paar Kilowatt mehr als mein alter Colt (77 kW statt 66 kW), aber wiegt dafür auch fast 250 Kilogramm mehr. Passive Sicherheit hat halt ihren Preis. Da kann man wohl über den Verbrauch nicht meckern, auch wenn ich erwartet habe, dass wir nach gut zehn Jahren dem Dreiliterauto doch eine Idee näher gekommen wären.

Ausblick auf die kommenden Monate

Besuch beim ADAC und auf den Prüfstand, sobald die Arbeit es erlaubt. Feststellen, wieviel tatsächlich noch im Tank ist, wenn der Bord-Computer meint, die Restreichweite sei Null. Teilnahme an einem Sicherheitstraining des ADAC. Auswahl und Kauf von Winterreifen. Probefahrten im Schnee.