Lenkrad und SchaltungDer Mazda3 wird sehr schnell warm, das kann ich jeden Abend feststellen, wenn ich nach der Arbeit vom Parkplatz wegfahre.
Allerdings bleibt das Lenkrad recht lange kalt. Da hilft auch das Leder nicht, das Mazda dem Lenkrad spendierte. Mein alter Mitsubishi Colt hatte ein profanes Lenkrad mit Schaum und Kunststoffbezug und das fand ich bei Kälte deutlich angenehmer anzufassen. Auch die Armablagen an der Tür sind und bleiben recht kühl.
Das Lederlenkrad ist ansonsten aber angenehm griffig. Und besonders angenehm ist die integrierte Fernbedienung für das Radio. Die Tasten für die Laustärke brauche ich eher selten, aber die Stummtaste ist mir sehr lieb. Das Radio läuft bei mir die meiste Zeit im Stand-By mit und schaltet sich dann bei Verkehrsfunkmitteilungen ein. Wenn diese dann im ungünstigen Moment kommen (in einer Kreuzung, oder schon fast am Ziel) dann reicht ein schneller Druck mit dem linken Daumen auf die Stummtaste und es herrscht wieder Ruhe. Das nenne ich angewandte Ergonomie.
Wenn Mazda3 mir jetzt noch die Chance gegeben hätte, auch noch den Tempomaten rechts im Lenkrad zu kaufen. Aber der bleibt ja bisher in Deutschland dem Mazda6 vorbehalten. (Siehe meinen Bericht 2005-07(?)) Besonders kalt ist der Schalthebel. Der ist -- optisch sehr ansprechend und auch griffig -- aus Metall und mit Leder ummantelt. Aber oben auf dem metallenen Teil liegt meine Handfläche, wenn ich schaltbereit fahre und dieser metallene Teil ist kalt.
Wenn ich die Hand vom Lenkrad nehme und vor die Lüftung halte, spüre ich angenehm warme Luft. Greife ich wieder zu Lenkung und Schaltung, wo die Hände ja hingehören, ist es deutlich kälter. So hatte Sebastian Kneipp das mit dem Wechselbad aber nicht gemeint. Also leisten wir uns vielleicht doch noch eine Standheizung, oder reichen ein Paar Autofahrer-Handschuhe auch? Immerhin kommt der Wagen morgens ja aus der Garage und ist dann nicht so kalt wie Abends auf dem Parkplatz. Hmm … Endlich: der erste SchneeZwischen Weihnachten und Neujahr fiel bei uns Schnee. Das ist hier im Rheinland eher die Ausnahme: der Rheinländer kennt nur warmen Regen (das deutet auf Sommer hin) und kalten Regen (das ist der rheinische Winter), aber kaum Schnee. Deshalb bringen hier die ersten Schneeflocken ja auch immer den Verkehr zum Erliegen … Und solange ich keinen Urlaub habe, mache ich mir, ehrlich gesagt, aus Schnee auch nicht viel. Aber dieses Jahr habe ich ein neues Auto und will natürlich wissen: wie fährt sich der Mazda3 auf Schnee? Er fährt sich genau so gut wie auf nasser Fahrbahn, also sehr gut. Auf schneeglatter Fahrbahn habe ich dann auch das erste Mal die elektronische Antriebsschlupfregelung (DSC/TCS) in Aktion erlebt: als ich an einer leichten Steigung versuchweise mal etwas mehr Gas gab, ging die DSC/TCS-Lampe an und die Elektronik bremste merklich den Frontantrieb, bis die Reifen wieder packten. Das erspart die mühsame Arbeit mit der Kupplung, mit der man sonst selbst versuchen müsste, die Kraft auf den Antriebsrädern zu reduzieren. Das ist ja gar nicht wie im Kino. Dort sieht man immer wieder, dass die Helden auf Handsteuerung umschalten, wenn’s brenzlig wird. Aber in der Wirklichkeit kann die Elektronik in fast allen Fällen deutlich besser regeln als der Mensch, wie man mit Systemen wie DSC/TCS selbst merken kann. Und sollte das ausnahmsweise mal nicht der Fall sein, hat der Mazda3 einen Schalter an der Konsole, mit dem man die Elektronik abschalten kann. Und leise quietschen die WischerJetzt wird mit beginnendem Winter öfter eine Scheibenreinigung nötig und da kommen ein paar kleinere Mängel zum Vorschein. Der Mazda hat leider nur eine Stufe beim Intervallwischer, was bei Nieselregen oder bei von der nassen Fahrbahn aufgewirbeltem Wasser manchmal ein bisschen wenig ist. Und die Wischer quietschen leise, aber vernehmlich, egal wieviel Wasser vom Himmel kommt. Fahre ich schneller als siebzig Kilometer pro Stunde dann hört man das nicht mehr. Aber bei Tempo dreißig bis fünfzig ist es deutlich zu hören: fiep … fiep … fiep. Ein Versuch im Stand zeigt, dass es entweder das Gestänge oder der Antrieb sein muss. Denn wenn ich die Wischer von der Scheibe klappe und sie einschalte, ist das Quietschen immer noch deutlich zu hören. Eine kurze Suche im Mazda3-Forum zeigt, dass das kein Einzelfall bei mir ist. Da sollte Mazda wohl ein bisschen mehr Schmiermittel bei der Produktion verwenden. Das Gestänge liegt irgendwo unter einer Abdeckung, deshalb ist es nicht mit einem schnellen Tropfen Öl bzw. einer Portion Fett getan. Allerdings ist das Geräusch auch (noch) nicht so störend, dass ich deshalb Zeit in einen Werkstattbesuch investiere.
Ein weiteres (kleines) Ärgernis ist die Wischerdüse am Heck. Sie sprüht nicht mittig auf die Scheibe, sondern sehr knapp auf den oberen Teil. Da hat das Waschwasser kaum eine Chance, bis unten zu kommen, bevor der Wischer es wieder zur Seite schaufelt.
Und dann ist da noch der Vorratsbehälter für das Wischwasser. Der sitzt weit unten im Motorraum. Ein Einfüllstutzen mit gelbem Deckel kommt im Winkel von irgendwo da unten nach oben. Wieviel noch im Vorratsbehälter ist? Das weiss der Himmel, denn am Einfüllstutzen gibt es keine Skala. Und da er verwinkelt nach unten geht, gibt es weder einen Schwimmer, noch kann man das Wasser von oben sehen. Den Füllstand kann man nur mit einer Art Saugheber ermitteln. Aber auch der hat keinerlei Markierungen, die eine Aussage über den Restinhalt zuliessen.
Im Foto liegt zum Vergleich ein normales Lineal mit einer Skala von 30 Zentimetern (plus links und rechts einen knappen Zentimeter Rand). So ergonomisch die Fernbedienung am Lenkrad ist, so sinnvoll die deutliche gelbe Markierung aller Einfüllöffnungen im Motorraum, so unpraktisch ist dieser Wasserbehälter. Da werde ich mir wohl irgendwann mal die Zeit nehmen, um den Inhalt auszulitern und dabei dann mit einem wasser- und alkoholfesten Stift Markierungen auf den Schlauch anbringen. Ein Lob an der TankstelleAn der Tankstelle fragt mich jemand, der neben mir tankt "Schick. Was kostet denn so ein Teil?" Das habe ich in all den Jahren noch nicht erlebt. Wir stehen beide hinter unseren Autos. Und von hinten ist mir der Mazda eigentlich ein bisschen zu rund geraten, auch wenn er mir sonst sehr gut gefällt. Ändern könnte ich das mit dem Heckspoiler, den Mazda im Programm hat. Aber 290 Euro für ein Stück Kunststoff, damit der Wagen optisch harmonischer aussieht? Da ich als Fahrer ja in der Regel vorne rausschaue, ist mir das dann doch zu teuer. Ausblick auf die kommenden MonateDiesmal gibt’s keinen Ausblick. Ich habe gelernt, dass es sich nicht lohnt, für das Neue Jahr gute Vorsätze zu fassen. Es deprimiert nur, wenn man es dann nicht schafft, diese einzuhalten. |