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Über den Testfahrer Bernhard Nar


Mein bisheriges Autofahrerleben.

Bernhard Nar. Über den Testfahrer Bernhard Nar

Ziemlich genau 18 Jahre nachdem ich 1961 das Licht der Welt erblickte, erhielt ich vom Prüfer die begehrte damals noch graue Pappe. Da ich mit achtzehn finanziell noch keine großen Sprünge machen konnte, war mein erstes motorisiertes Gefährt dann auch kein Auto, sondern ein gebrauchtes Motorrad Typ Yamaha XS 500.

Als erstes Auto legte ich mir 1981 einen gebrauchten sechs Jahre alten VW Passat Schrägheck mit 75 PS zu. Dieser wurde aufgrund knapper Finanzressourcen selbst gewartet und repariert. Sicher nicht schlechter als in den professionellen Werkstätten, denn der Passat war in den knapp drei Jahren und 75.000 Kilometern seiner Nutzung durch mich immer absolut zuverlässig.

Aus einer Bierlaune heraus tauschte ich 1983 eines nachts den Passat gegen ein Käfer-Cabrio Baujahr 1969 mit 34 PS eines Freundes ein. Dieser wollte ein größeres Auto und ich wieder mehr frische Luft.

Der Käfer war also schon ein Teenager als sich unsere Wege kreuzten. Mit ihm begann der bisher lustigste und luftigste Abschnitt meiner Autokarriere. Ständig war etwas kaputt. Während die Heizung im Winter Pause machte, besann sie sich im Sommer umso besser auf ihre Aufgabe und wollte die Füße von Fahrer und Mitfahrern grillen, bei Regen fiel der Scheibenwischer aus, im Urlaub verstellten sich Zündverteiler usw.

Einer der zahlreiche Höhepunkte war sicher der Transport einer kompletten Ikea Schrankwand im offenen Auto bei Schneetreiben und minus 10 Grad im Winter 1984 (merke: Cabrios haben ein theoretisch unbegrenztes Transportvolumen). Es war eine bewegte Zeit, zu der ich als Student dem Auto vieles, wenn nicht sogar alles nachsah, weil offen fahren einfach schön ist. Von diesem Hang zum Cabrio habe ich mich nie mehr richtig erholt.

Als die Probleme mit dem Käfer immer mehr wurden und ich zuverlässig Termine einhalten musste, stand der nächste Fahrzeugwechsel an.

Die Wahl fiel auf einen drei Jahre alten, wenig (7.000 Kilometer) gefahrenen Fiat Panda 45 S. Das Auto war wirklich eine tolle Kiste und mit Rolldach dem Cabrio sehr ähnlich. Natürlich gab es auch viel Spott über die "Guadlbixn mid Radln", (bayrisch für Bonbondose mit Räder) aber bis auf gelegentliche Zündungsprobleme bei Regenwetter ein tolles flottes und vor allem günstiges "Auto". Durch viele Außendiensttermine und Weiterbildung im bayrischen Wald, kamen in drei Jahren 120.000 km zusammen.

Von 1986 bis 1988 fuhr ich einen alten C-Kadett der unauffällig seinen Dienst tat, bis ich ihn im Frühling 1988 auf glatter Piste um einen Baum wickelte.

Als Ersatz kam ein dreijähriger Kadett GSI ins Haus, den ich mit seiner drehmomentstarken Zweiliter Maschine wirklich gerne fuhr. Einziges Manko zu wenig Platz.

Um die diversen Freizeitaktivitäten wie MTB, Klettern, Triathlon etc. ausführen zu können, tauschte ich 1992 den GSI gegen einen ein Jahr alten Ford Transit 2.5 D mit bereits 120.000 Kilometer Laufleistung ein und baute den dann selbst zum Spaßmobil aus. Muss man sich ähnlich wie einen Hausbau vorstellen. Den Bus bin ich bis 1996 insgesamt weitere 200.000 Kilometer gefahren (mein Wohnzimmer war damals der Gardasee!).

Dann begann der Ernst des Lebens und mit viel Freizeit war Schluss, weil ich ein weiteres Mal den Arbeitgeber wechselte. Als Zuckerl für die viele Arbeit gab es aber einen Dienstwagen. Meine Wahl fiel auf den Peugeot 806. Insgesamt problemlose 120.000 Kilometer bin ich mit diesem Van in vier Jahren gefahren.

Als Gelegenheitskauf verirrte sich 1998 dann noch ein Peugeot 205 CTI Cabrio zu mir, dass ich mit sehr wenig Kilometern zu einem günstigen Preis erwerben konnte. Diese Wagen nutzt heute vorwiegend meine Frau.

Peugeot 205 CTI Cabrio.
Peugeot 205 CTI Cabrio.

Im Juni 1999 dann der Wechsel von Peugeot 806 auf den Opel Zafira. Dieser hinterlies in den knapp fünf Jahren auf 135.000 Kilometern insgesamt einen eher zwiespältigen Eindruck. Für einen Wagen mit 50.000 DM Neupreis war die Qualität in der Summe schließlich doch erschreckend.

So toll ich das Innenraumkonzept fand und immer noch finde, so schlecht ist die Qualitätsanmutung. Dies fängt bei der extrem kratzempfindlichen Innenausstattung an und hört bei Motorproblemen und DIN ISO zertifizierten aber unfähigen Werkstätten noch lange nicht auf.

Einer der zahlreichen Höhepunkte war hier sicher die fehlerhafte Montage einer Antriebswelle beim Austausch der marderzerfressenen Achsmanschette. Die Antriebswelle sprang natürlich einen Tag nachdem der Wagen in der Werkstatt war, nachts um drei Uhr auf der Autobahn raus, wo ich den Zafira mit viel Glück noch zum Stehen brachte.

Weil die sich Opel-Assistance zu diesem Zeitpunkt weigerte ans Telefon zu gehen, musste ich meinen Heimweg anders organisieren. Das sich am nächsten Tag die Werkstatt erst mal weigerte das Auto vom Ort der Havarie zu bergen, war dann das Ende meiner Beziehung zu Opel. Der Zafira und auch Opel waren dann Ende 2003, als ich mir die ersten Gedanken um den Nachfolger machte, bereits ziemlich aus dem Rennen.

Aber das ist dann Thema des ersten Monatsberichtes.