Eine kleine Spritztour nach Hamburg sowie die kurze Vorkriegsgeschichte des Citroën C4. Autobahnqualitäten? Leider nicht vorhanden
Kilometer: 2.500.
Aus einer spontanen Idee am Samstagabend wurde eine Fahrt ins knapp 300 km von Berlin entfernte Hamburg zum traditionellen Fischmarkt. Da dieser allerdings im "Winter" nur von 7 bis 9:30 Uhr stattfindet, fuhren wir bereits um 4:30 Uhr los. Gut hatte es meine Freundin, die bis auf einzelne Wachphasen recht ausgeschlafen in Hamburg ankam.
Von Berlin aus, steuerte ich den Wagen gleich auf die Autobahn und spielte auf der Fahrt etwas mit dem Tempomat herum und fand die etwas unschöneren Seiten des C4 1.4. Bei 130 km/h ist die Welt noch okay. Die Drehzahlen pendeln so um die 4.000 U/Min, das Motorengeräusch ist zwar bereits jetzt nervend aber noch erträglich und der Verbrauch mit Tempomat auf 132 km/h (denn laut GPS fährt der Wagen immer 2 km/h langsamer als angezeigt) pendelt je nach Ebene und Steigung so um die 7,5 bis 9,2 Liter pro 100 Kilometer.
Wenig später stellte ich dann noch 140, 150 und 160 km/h ein, aber bei diesen Geschwindigkeiten wird der Wagen dermaßen unwirtschaftlich und laut, das man freiwillig 130 fährt und den wie ich finde bereits hier zu hohen Verbrauch in Kauf nimmt. Für alle die mehr Fakten möchten:
Verbrauch und Fahreindruck bei verschiedenen Geschwindigkeiten
Geschwindigkeit |
Fahreindrücke |
Verbrauch
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140 km/h |
Motorenlautstärke laut. |
erträglich 8,0 bis 9,8 Liter
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150 km/h |
Motorengeräusch wird leiser? Komisch. Scheibenwischer rubbeln extrem laut. |
8,8 bis 10,4 Liter
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160 km/h |
Motoren- und Fahrtgeräusch gleich laut; Lenkung fängt an zu vibrieren |
9,8 bis 12,5 Liter
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Wie man sieht, wirklich sparsam kann man dieses Auto auf Autobahnen nicht bewegen, es sei denn man gibt sich mit 120 bis 130 km/h zufrieden auf flacher Strecke. Anzumerken ist zudem noch die, für einen Citroën erstaunliche Härte des Fahrwerkes — erinnert mich immer wieder zwangsläufig an meinen smart.
In die Werkstatt zum Wiederholungstermin habe ich es immer noch nicht geschafft, aber wie ich merke, je länger man wartet, desto mehr Fehler treten auf. Im Monat Februar ist nämlich ein Scheppern neu hinzugekommen, unter dem Multifunktionsdisplay innerhalb der Armaturentafel. Unschön dabei, es ist selbst auf ebener Strecke deutlich und störend zu vernehmen.
Historie Citroën C4: 1928 bis 1933
Erstaunlich war ein kurzer Besuch bei Ebay, als mir plötzlich ein Citroën C4 aus dem Baujahr 1931 ins Auge fiel. Daraufhin googelte ich selber ein bissel und fand ein paar nette Infos. Den C4 gab es etwa ab dem Baujahr 1928 bis 1933, er hatte zwischen 30 und 32 PS (G-Modell) bei 3.000 U/Min je nach Modell bei 1.628 cm3 (1.767 cm3 beim G-Modell). Weiterhin verfügte er über eine Dreigangschaltung, Heckantrieb und als Limousine über fünf plus zwei Sitzplätze bei etwa 1.200 kg Gesamtgewicht
Die Fahrzeuge mussten nach einem präzisen Plan eingefahren werden. So durften während der ersten 500 km nur 15 km/h im ersten, bis 25 km/h im zweiten und maximal 50 km/h im 3. Gang gefahren werden. Nach 2.000 km und weiteren Geschwindigkeitsvorschriften war es dann erlaubt bis zu 90 km/h (sowie 95 km/h G-Modell) im 3. Gang zu fahren — Maximalgeschwindigkeit. Aber die Arbeit ging weiter. So mussten alle 400 km 33 Stellen des Fahrzeuges mit unterschiedlichen Ölen und Fetten versorgt werden, alle 1.500 km kamen nochmals 11 Positionen hinzu. Der Verbrauch lag bei beiden Motorvarianten bei 9 l/100 km.
Sehr individuell konnte man indes seinen C4 damals gestalten, denn laut Originalpreisliste war es zum Beispiel möglich unter verschiedenen Lampen, Kotflügeln, Stoßstangen, Blinker, Kofferinnen- und Außensets, Kühler, Schalter, Türinnenverkleidungen und "Protectoren" zu wählen.
Insgesamt wurden 243.068 Einheiten des C4 verkauft.
Die Vielfalt der lieferbaren Modelle war wirklich enorm. So fing es ganz normal beim Coupé, Limousine und Cabrio an und es entwickelten sich daraus Fahrzeugvarianten wie Pritschenwagen, LKW, Minibus, Feuerwehr und auch beim Militär wurde es mit Maschienengewehrbewaffnung als Spähfahrzeug eingesetzt. Stell sich das einer mal mit den heutigen Modellen vor — James Bond wäre zu den "Franzosen" ausgewandert.
Verschiedene Vorkriegs-C4.
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